
Sport in der Schwangerschaft – Sicher und gesund aktiv bleiben
Sport in der Schwangerschaft? Viele Frauen haben zunächst Bedenken – und das ist völlig verständlich! Immerhin ist die Schwangerschaft eine ganz besondere Zeit, in der sich dein Körper verändert und du am liebsten alles richtig machen möchtest, damit sich dein Baby rundum wohlfühlt. Doch sanfte Bewegung kann dich nicht nur dabei unterstützen, körperlich fit zu bleiben, sondern auch typische Beschwerden wie Rückenschmerzen, Müdigkeit oder Stress zu lindern. In diesem Ratgeber zeigen wir dir, wie du sicher aktiv bleiben und Sport in der Schwangerschaft treiben kannst – von geeigneten Sportarten bis hin zu hilfreichen Tipps für jedes Trimester.
Bevor du mit dem Training und/oder einer neuen Sportart in der Schwangerschaft beginnst, ist es ratsam, Rücksprache mit deiner Frauenärztin bzw. deinem Frauenarzt zu halten. So kannst du sicher sein, dass die Art des Sports dich in der Schwangerschaft wirklich unterstützt und dir guttut.
Welche Vorteile hat Sport in der Schwangerschaft für dich und dein Baby?
Sanfte Sporteinheiten sind eine wunderbare Möglichkeit, dir selbst etwas Gutes zu tun und dich gleichzeitig auf die körperlichen Anforderungen in der Schwangerschaft und während der Geburt vorzubereiten. Und das Beste ist: Auch dein Baby profitiert von der Bewegung.
Diese Vorteile hat Sport in der Schwangerschaft für dich und dein Baby:
Mehr Energie und Fitness: Schwangere, die sich regelmäßig bewegen, fühlen sich fitter und energiegeladener, was sie körperlich und mental stärkt.
Vorbeugung von Rücken- und Beckenbodenproblemen: Sport stabilisiert den Beckenboden und stärkt die Rückenmuskulatur, was besonders in den letzten Wochen der Schwangerschaft das Wohlbefinden steigert.
Unterstützung für Muskulatur, Gelenke und Kreislauf: Mit dem wachsenden Bauch muss die Muskulatur mehr Stabilität gewährleisten, die Gelenke tragen mehr Gewicht und der Kreislauf wird stärker belastet. Bewegung und Muskelaufbau helfen deinem Körper, diese Belastungen auszugleichen.
Verringerung von typischen Schwangerschaftsbeschwerden: Sport kann Beschwerden wie Übelkeit und Rückenschmerzen lindern und oft verhindern, dass sie überhaupt auftreten.
Vorbeugung von schwangerschaftstypischen Erkrankungen: Schwangere, die regelmäßig Sport treiben, haben ein geringeres Risiko, Schwangerschaftsdiabetes, Bluthochdruck oder Thrombosen zu entwickeln. Ebenso wird das Risiko von Krampfadern und Wassereinlagerungen in den Beinen gesenkt.
Erleichterung bei der Geburt: Ein trainierter Beckenboden und gestärkte Bauchmuskulatur können die Entbindung erleichtern und fördern eine schnelle Rückbildung.
Die Vorteile von Sport in der Schwangerschaft für dein Baby:
Förderung der Entwicklung: Die Bewegungen der Mutter stimulieren das Baby im Mutterleib, was die Entwicklung seiner Sinnesorgane unterstützt.
Bessere Sauerstoffversorgung: Bewegung an der frischen Luft verbessert die Sauerstoffversorgung deines Babys.
Stärkung des Herzens: Sport in der Schwangerschaft fördert die Herzgesundheit deines ungeborenen Kindes.
Ein aktiver Lebensstil, bei dem tägliche Bewegung wie Gehen, Treppensteigen oder Radfahren bewusst integriert wird, kann bereits dazu beitragen, dass du von diesen Vorteilen profitieren kannst. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, auch in der Schwangerschaft sanft Sport zu treiben und deinen Körper so auf die kommenden Veränderungen vorzubereiten.
Besonders für Schwangere, die beruflich viel sitzen, ist Sport wichtig, da langes Sitzen zu Kreislaufproblemen, Durchblutungsstörungen und Rückenbeschwerden führen kann. Regelmäßige Bewegung kann dir dabei helfen, das lange Sitzen am Schreibtisch zu kompensieren und hilft dir dabei, dich wohler, fitter und ausgeglichener zu fühlen.

Sport in der Schwangerschaft: Welche Sportarten sind für Schwangere empfehlenswert?
Es gibt einige empfehlenswerte Sportarten, die dich in der Schwangerschaft unterstützen können, dir helfen, gesund aktiv zu bleiben, und dabei auch Rücksicht auf dein wachsendes Baby nehmen. Dazu gehören:
Sport in der Schwangerschaft: Sanfte Ausdauersportarten
Ausdauersportarten regen deinen Kreislauf an, verbessern die Durchblutung und fördern den Stoffwechsel – so werden Mutter und Baby gut mit Sauerstoff versorgt. Zu den empfehlenswerten Sportarten für Schwangere gehören:
Radfahren: Hält fit und ist besonders schonend für Gelenke und Bänder. Achte auf einen breiten, bequemen Sattel und fahre am besten auf ebenen Strecken. Sollte es im Verlauf der Schwangerschaft schwer werden, die Balance zu halten, kannst du auf einen Hometrainer umsteigen.
Wandern & Nordic Walking: Ideal für die Gelenke und sorgt für eine optimale Sauerstoffversorgung.
Für geübte Läuferinnen ist moderates Joggen in der Schwangerschaft weiterhin möglich, sollte jedoch nur nach Absprache mit der Frauenärztin bzw. dem Frauenarzt erfolgen, da Joggen den Beckenboden belastet. Achte auf ein reduziertes Tempo und jogge am besten auf einem weichen Untergrund ohne intensive Laufeinheiten.
Sport in der Schwangerschaft: Krafttraining
Krafttraining ist auch in der Schwangerschaft möglich und kann dich rundum fit halten. Dabei kommt es vor allem auf eine sanfte, angepasste Intensität an: Übungen mit leichten Gewichten und höheren Wiederholungszahlen stärken deine Muskulatur, ohne den Körper zu überlasten. Besonders der Rücken und der Beckenboden profitieren von gezieltem Krafttraining. Wichtig ist, ruckartige Bewegungen und hohes Gewicht zu vermeiden sowie auf den eigenen Körper zu hören.
Sport in der Schwangerschaft: Wassersport
Wassersport ist in der Schwangerschaft ideal, da die Bewegungen im Wasser sanft auf Gelenke und Muskeln wirken. Beim Schwimmen oder Aquafitness können werdende Mütter sich fast schwerelos bewegen, was besonders bei einem wachsenden Bauch sehr entlastend ist. Gleichzeitig fördert Wassersport die Durchblutung, hilft dabei, Wassereinlagerungen zu reduzieren, und trainiert Kraft und Ausdauer auf eine sanfte Weise.
Sport in der Schwangerschaft: Yoga, Pilates und Gymnastik
Yoga, Pilates und spezielle Gymnastik für Schwangere stärken gezielt die Rumpf- und Beckenbodenmuskulatur, was Rückenschmerzen vorbeugen und die Haltung verbessern kann. Die ruhigen, achtsamen Bewegungen fördern zudem das Körperbewusstsein und wirken entspannend. Achte allerdings darauf, ein intensives Training der Bauchmuskeln zu vermeiden.
Sport in der Schwangerschaft: Tanzen
Sanfte Tanzeinheiten fördern die Körperwahrnehmung und Beweglichkeit, stärken die Muskulatur und helfen, Verspannungen zu lösen. Beim Tanzen kannst du den Rhythmus ganz nach deinem Gefühl anpassen und so eine angenehme Intensität für dich finden. Auf Sprünge und ruckartige Bewegungen solltest du jedoch verzichten, um die Gelenke zu schonen und unnötige Belastungen zu vermeiden.
Egal, ob Gymnastik, Yoga oder Aquafitness – für die meisten empfehlenswerten Sportarten findest du Sportkurse speziell für Schwangere. Diese sind auf die Bedürfnisse von Schwangeren angepasst und trainieren gezielt die Muskelgruppen, die in der Schwangerschaft und bei der Geburt besonders beansprucht werden.
Sport in der Schwangerschaft: Das solltest du im Verlauf der Schwangerschaft beachten
Sanften Sport kannst du während deiner gesamten Schwangerschaft treiben, solltest ihn jedoch an die Bedürfnisse deines Körpers anpassen:
Sport in der Frühschwangerschaft (1. Trimester)
In den ersten drei Monaten leiden viele Frauen unter Übelkeit, Müdigkeit und Kreislaufproblemen. Da das Fehlgeburtsrisiko in dieser Phase am höchsten ist, sollten Schwangere auf sanfte, entspannende Sportarten wie Yoga oder Pilates setzen und viel Bewegung an der frischen Luft einbauen, um den Kreislauf zu stabilisieren. Höre jedoch in der Frühschwangerschaft auf deinen Körper. Fühlst du dich nicht fit, solltest du es ruhiger angehen.
Sport im zweiten Trimester der Schwangerschaft
Das zweite Trimester gilt als ideal für sportliche Aktivitäten, da viele Beschwerden der Frühschwangerschaft abklingen und die Energie zurückkehrt. Der Babybauch ist in dieser Phase meist noch nicht hinderlich, sodass moderates Ausdauer- und Krafttraining möglich ist. Bei normalem Schwangerschaftsverlauf kannst du jetzt deine Fitness aufrechterhalten bzw. aufbauen und davon profitieren, dass die Bewegung den Stoffwechsel ankurbelt und die Muskulatur stärkt.
Sport im dritten Trimester der Schwangerschaft
Im dritten Trimester wird der Babybauch zunehmend schwerer, und viele Schwangere empfinden kürzere, schonende Einheiten als angenehmer. Gerade Spaziergänge, Schwimmen oder Schwangerschaftsyoga sind in dieser Zeit wohltuender. Sobald der Mutterschutz in der 35. Woche beginnt und Alltagsaufgaben zunehmend beschwerlich werden, ist es ratsam, vermehrt auf deinen Körper zu hören: Wenn eine Übung nicht mehr angenehm ist, solltest du sie weglassen.
Sport in der Schwangerschaft: Worauf sollte ich beim Training achten?
Beim Training in der Schwangerschaft ist es besonders wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und sanft vorzugehen. Diese Hinweise solltest du daher beachten, wenn du Sport in der Schwangerschaft treibst:
Belastungsintensität: Schwangere sollten in einem moderaten Bereich trainieren, der über einem ruhigen Spaziergang liegt, aber den Körper nicht völlig auspowert. Als Orientierung kann der Puls dienen, der idealerweise zwischen 125 und 155 Schlägen pro Minute liegt. Eine andere Möglichkeit ist der „Gesprächs-Test“: Wenn du dich während des Trainings noch unterhalten kannst, ist die Intensität optimal.
Besondere Vorsicht bei bestimmten Übungen: Beim Sport in der Schwangerschaft solltest du Hüpfen, Springen, abrupte Drehbewegungen sowie Bauchmuskeltraining und Bauchlage vermeiden, da sie Verletzungsrisiken bergen und den Bauch belasten können. Stattdessen solltest du in Seitenlage trainieren und auf sanfte Bewegungen achten.
Ausreichend trinken und Pausen machen: Schwangere haben einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf, weshalb es wichtig ist, dass du beim Sport ausreichend trinkst. Zudem ist es ratsam, zwischen den Übungen Pausen zu machen und nach deinem Training genügend Zeit für die Regeneration einzuplanen.
Unterschiede beim Sport in der Schwangerschaft: In der Schwangerschaft werden die Bänder und Sehnen weicher, wodurch die Gelenke instabiler werden. Auch dein wachsender Bauch belastet die Gelenke und kann deinen Gleichgewichtssinn beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, in der Schwangerschaft das Verletzungsrisiko zu minimieren und die Gelenke zu schonen.
ACHTUNG
Beende das Training sofort und suche ärztliche Hilfe, wenn beim Sport in der Schwangerschaft Symptome wie Atemnot, Übelkeit, Schwindel, Augenflimmern, Kopfschmerzen, Blutungen oder Unterleibsschmerzen auftreten.

Sport in der Schwangerschaft: Die wichtigsten Fragen kurz beantwortet
In der Schwangerschaft gibt es viele Fragen rund um das Thema Sport: Was ist erlaubt, was sollte vermieden werden, und wie oft ist Bewegung sinnvoll? In diesen FAQs beantworten wir die häufigsten Fragen, damit werdende Mütter sicher und gut informiert aktiv bleiben können.
Welchen Sport sollte man in der Schwangerschaft nicht machen?
In der Schwangerschaft sollte man Sportarten vermeiden, die ein hohes Verletzungs- oder Sturzrisiko bergen, wie Kampfsportarten, Skifahren, Reiten und intensive Mannschaftssportarten. Auch Aktivitäten mit starker Erschütterung, Stößen, Schlägen oder ruckartigen Bewegungen sowie Aufenthalte in über 2.500 Meter Höhe und Tieftauchen sollten vermieden werden.
Wie oft sollte ich Sport in der Schwangerschaft machen?
Für die meisten Schwangeren wird empfohlen, etwa dreimal pro Woche moderat Sport zu treiben, jeweils für rund 30 Minuten. Wenn du dich fit fühlst, sind auch tägliche kurze Bewegungseinheiten, wie Spaziergänge, Yoga oder Schwimmen, sinnvoll. Trainierte Schwangere können auch täglich Sport treiben.
Bis wann darf man in der Schwangerschaft Sport machen?
Grundsätzlich darfst du bis kurz vor der Geburt sportlich aktiv bleiben, sofern keine medizinischen Gründe dagegensprechen und das Training an die körperlichen Veränderungen angepasst wird.
Wann sollte man auf Sport in der Schwangerschaft verzichten?
Bei Mehrlingsschwangerschaften, vorangegangenen Fehlgeburten, Herzproblemen, Blutungen, frühzeitigen Wehen oder akuten Infektionskrankheiten wird von sportlicher Betätigung abgeraten, um Mutter und Kind nicht zu gefährden.
Fazit: Sport in der Schwangerschaft fördert das Wohlbefinden & hält fit
Sport in der Schwangerschaft kann für Mutter und Kind viele Vorteile mit sich bringen – von gesteigertem Wohlbefinden über die Vorbereitung auf die Geburt bis hin zur Unterstützung einer schnelleren Rückbildung. Wichtig ist jedoch, dass das Training an die Bedürfnisse und Veränderungen des Körpers angepasst wird. Sanfte Sportarten wie Schwimmen, Yoga und Walking sind meist ideal, um den Kreislauf anzuregen und die Muskulatur zu stärken, ohne den Körper zu überlasten.
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Quellen und weiterführende Informationen
https://www.gesundheit.gv.at/leben/eltern/schwangerschaft/gesund-schwanger/schwangerschaft-sport.html
(aufgerufen am 18.11.2024)
https://www.schwanger.at/artikel/sport-in-der-schwangerschaft.html
(aufgerufen am 18.11.2024)
https://www.aok.de/pk/magazin/familie/schwangerschaft/sport-in-der-schwangerschaft-was-ist-erlaubt/
(aufgerufen am 18.11.2024)
https://www.tk.de/techniker/magazin/familie/kinderwunsch-und-schwangerschaft/sport-schwangerschaft-2009402
(aufgerufen am 18.11.2024)
https://www.ikk-classic.de/gesund-machen/bewegen/schwangerschaftsworkout
(aufgerufen am 18.11.2024)
https://www.uniqa.at/versicherung/gesundheit/sport-in-der-schwangerschaft.html
(aufgerufen am 18.11.2024)
https://www.dshs-koeln.de/sport-und-schwangerschaft/coaching/die-10-haeufigsten-fragen/
(aufgerufen am 18.11.2024)
https://www.fitforfun.de/sex-soul/schwangerschaft/sport-in-der-schwangerschaft-soviel-sport-ist-gut-fuer-schwangere_aid_6470.html
(aufgerufen am 18.11.2024)
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