Styling-Tipps für minimalistische Kleidung: So stellst du zeitlos-schicke Outfits zusammen
Minimalistische Mode zeichnet sich durch eine bewusste Reduzierung aus, mit deren Hilfe du leichter schlichte, aber elegante Outfits zusammenstellen kannst. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt der minimalistische Mode-Trend vermehrt auf zeitlose Kleidungsstücke und Basics als Key Pieces anstatt auf Trendteile. Wenn du den minimalistischen Look perfektionieren und abwechslungsreiche, aber dennoch stilvolle Outfits kombinieren möchtest, gibt es ein paar einfache Styling-Tipps und Regeln, die wir dir in diesem Artikel etwas genauer vorstellen.
Minimalistische Styling-Tipps: Welche Farben passen zusammen?
Generell wird empfohlen, dass sich in einem minimalistischen Kleiderschrank nur etwa 3 bis 5 Farben befinden sollten. Wie streng du diese Regel interpretierst und ob du neutrale Farben dazuzählst, ist jedoch dir überlassen. Eine Beschränkung auf eine Farbpalette, die dir steht und in der du dich wohlfühlst, ist jedoch vorteilhaft.
Minimalistischer Kleiderschrank: Farbpalette festlegen
Bei den Basis- bzw. Grundfarben solltest du am besten zu gedeckten, eher dunkleren Farbnuancen greifen. Je nach persönlichem Geschmack können das zum Beispiel Brauntöne, Blautöne oder Schwarz sein, denn diese Farben lassen sich wunderbar kombinieren und geben deiner Garderobe eine klar erkennbare Struktur.
Diese sorgsam gewählten Basisfarben harmonieren gut mit neutralen Farben wie Beige, Weiss oder Grau. Lebhafte Akzentfarben bringen Abwechslung in deinen minimalistischen Kleiderschrank und verleihen deinen Outfits das gewisse Etwas.
Natürlich kann dein minimalistischer Kleiderschrank auch hauptsächlich aus hellen Farben bestehen (z. B. Weiß und Beige) und hingegen dunkle Farben als Akzente nutzen.
Mögliche Farbkombinationen in deinem minimalistischen Kleiderschrank könnten so aussehen:
Farbpalette 1: Kühl
Grundfarben: Schwarz, Dunkelblau
Neutrale Farben: Hellgrau, Weiss
Akzentfarben: Hellblau, Rosa, Violett
Farbpalette 2: Warm
Grundfarben: Braun, Dunkelgrün
Neutrale Farben: Beige, Weiss
Akzentfarben: Rostbraun, Senfgelb, Hellgrün
Farbpalette 3: Zarte Farben
Grundfarben: Weiss, Beige
Neutrale Farben: Hellgrau, Hellblau
Akzentfarben: Apricot, Rosa
Farbpalette 4: Kräftige Farben
Grundfarben: Schwarz, Anthrazit
Neutrale Farben: Dunkelblau, Dunkelbraun
Akzentfarben: Dunkelgrün, Bordeauxrot
Welche Farben passen zusammen? – Kleidung stilsicher kombinieren
Sobald du deine Grundfarben festgelegt hast und weisst, mit welchen Akzentfarben du Highlights setzen möchtest, kannst du verschiedene Kombinationsmöglichkeiten ausprobieren.
Outfit kombinieren: Monochrome Outfits
Bei dieser Kombinationsmöglichkeit stellst du ein Outfit Ton-in-Ton zusammen. Das bedeutet, dass du dich im Idealfall von Kopf bis Fuss in derselben Farbe kleidest. Häufig werden die Schattierungen Weiss und Schwarz für monochrome Looks genutzt, allerdings kannst du auch mit bunten Farben experimentieren. Monochrome Outfits wirken in der Regel sehr „aufgeräumt“ und gleichzeitig ausdrucksstark.
Möchtest du besonders sanft und harmonisch wirkende Outfits kombinieren, die dennoch ins Auge stechen, kannst du zu Farben aus einer Farbfamilie greifen. Wähle dazu einen Farbton in unterschiedlichen Intensitäten.
Für etwas mehr Abwechslung kannst du auch Farben kombinieren, die im Farbkreis direkt nebeneinander liegen: Beispiele wären Kombinationen aus Rostrot mit Orange und einem zarten Gelb, Petrol mit einem helleren Türkis und Dunkelblau oder Violett mit einem zarten Rosé.
Outfits kombinieren: Color Blocking
Beim Color Blocking geht es darum, Farben mit möglichst grossen Kontrasten miteinander zu kombinieren. Dazu greifst du am besten zu Farben, die sich im Farbkreis gegenüberliegen (Komplementärfarben) wie Gelb und Violett, Orange und Blau sowie Rot und Grün. Der spannende Kontrast zwischen diesen Farben lässt dich strahlen und wirkt als echter Eyecatcher.
Wichtig ist allerdings, dass du nicht mehr als zwei bis drei Farben miteinander kombinierst, damit dein Outfit nicht zu unruhig wirkt. Auch wilde Muster oder Materialmixe können den Effekt von Color Blocking unterbrechen. Möchtest du nicht gleich mit zu starken Kontrasten experimentieren, gibt es einige Möglichkeiten, Color Blocking abzuwandeln:
Greife zu Kontrastfarben aus ähnlichen Farbfamilien (die im Farbkreis nebeneinander liegen), z. B. Pink und Kirschrot.
Kombiniere komplementäre Pastelltöne, z. B. Zartgelb und Fliederfarben.
Style ein einfarbiges Outfit und erzeuge den spannenden Komplementärkontrast mit Accessoires (z. B. Statement-Schmuck, bunte Handtaschen).
Bist du dir unsicher, welche Farben am besten zu dir passen? Im Internet findest du verschiedene Tipps und Anleitungen, wie du deinen Farbtyp und die dazugehörige Farbpalette bestimmen kannst. Oftmals kannst du dabei auch auf dein Bauchgefühl vertrauen: In den richtigen Farben fühlst du dich wohl, bist selbstbewusst und scheinst zu strahlen. Farben, die dir weniger gut stehen, lassen dich meist blass oder müde aussehen und werden daher meist eh zu Schrankhütern. Möchtest du aber auf Nummer sicher gehen, kannst du auch eine individuelle Farb- und Stilberatung wahrnehmen.
Minimalistische Styling-Tipps: 1/3-2/3-Regel
Um deine minimalistischen Outfits interessanter zu gestalten und eine vorteilhafte Silhouette zu kreieren, kannst du dich grob an der 1/3-2/3-Regel orientieren. Dazu teilst du deinen Körper gedanklich in drei Teile ein. Das erste Drittel reicht etwa von der Schulter bis zur Taille, das zweite von der Taille zu den Knien und das letzte von den Knien bis zu den Füssen. Viele Mode-Experten empfehlen, dass etwa zwei Drittel von einem Kleidungsstück bedeckt werden sollten und das restliche Drittel von einem anderen Kleidungsstück. Entweder nimmt also das Oberteil oder das Unterteil die Hauptrolle in deinem Look ein. So kannst du diesen Styling-Tipp zum Beispiel umsetzen:
Kurzes Oberteil und High Waist Jeans oder hochgeschnittene Stoffhose
Strickkleid in Midi-Länge und Stiefel
Crop Top und Maxirock
Oversized Bluse oder Pullover und Skinny Jeans
Sweatkleid mit Leggings
Kurzes Kleid mit Oversized Blazer
Diese Einteilung wirkt im Vergleich zu einer 50/50-Teilung streckend und eleganter. Vor allem wenn du Outfits kombinieren möchtest, die sich in derselben Farbfamilie bewegen, kannst du so für eine optische Auflockerung sorgen. Auch das Spiel mit Silhouetten wird so erleichtert, da du eine Orientierung hast, nach welchem Prinzip du lockere und enger geschnittene Kleidungsstücke kombinieren kannst.
Minimalistische Styling-Tipps: Ausbalancierte Silhouette
Grundsätzlich ist es bei minimalistischer Mode ratsam, auf klare Linien und einfache Schnitte zu setzen. Klassische Silhouetten betonen die natürliche Körperform und lassen sich vielseitig kombinieren. Dadurch wirken sie im Gegensatz zu Kleidungsstücken mit übermässig verspielten Details (z. B. Rüschen) und ausgefallenen Schnitten (z. B. auffällige Cut-Outs) oft eleganter. Zu diesen zeitlosen Silhouetten, die sich über viele Jahrzehnte bewährt haben, gehören zum Beispiel:
A-Linien-Kleider und -Röcke
T-Shirts und Pullover mit V- oder Rundhalsausschnitt
Damit diese klassischen Key Pieces nicht eintönig wirken und deine Figur verschlucken, solltest du allerdings auf ein geschicktes Spiel der Silhouetten achten. Kombiniere idealerweise engere mit weiter geschnittenen Kleidungsstücken, um ein ausbalanciertes Outfit zu kreieren und gleichzeitig eine optische Abwechslung zu erzielen:
Figurbetonte Hosen und Jupes wirken am elegantesten mit weiter geschnittenen T-Shirts und Pullovern oder lockeren Oversize-Blusen.
Weite Hosen und ausgestellte Röcke harmonieren mit engeren Oberteilen.
Diese Kombinationen schaffen eine optische Balance, die interessant und gleichzeitig stilvoll wirkt.
Durch geschicktes Layering von Kleidungsstücken kannst du vielseitige, minimalistische Looks für jede Jahreszeit kreieren und deinen Outfits gleichzeitig mehr Tiefe verleihen. Auch hierbei kannst du mit unterschiedlichen Längen und Passformen spielen, um abwechslungsreiche Looks zu kombinieren. Denk aber daran, dass minimalistische Mode vor allem von Reduzierung lebt – daher solltest du es auch beim Lagenlook nicht übertreiben, damit das Outfit nicht insgesamt überladen wirkt. Je schlichter dein Outfit insgesamt ist, desto ausgefallener dürfen jedoch deine Accessoires sein.
Minimalistische Styling-Tipps: Muster und Texturen
Im Bereich der minimalistischen Mode wird von wilden und grossflächigen Mustern oft abgeraten – das bedeutet jedoch nicht, dass du gänzlich auf gemusterte Kleidung verzichten musst. Kleine, dezente Muster oder Evergreens wie Längs- oder Querstreifen, Karos und Polka Dots finden selbstverständlich in deinem minimalistischen Kleiderschrank Platz. Selbst geometrische oder florale Muster sind möglich, wenn sie Farben wieder aufnehmen, die sich ohnehin häufig in deinem Kleiderschrank wiederfinden.
Gemusterte Key Pieces können vor allem bei monochromen Outfits oder neutralen Farben für eine optische Unterbrechung sorgen, die für mehr Spannung in deinem Look sorgt. Dasselbe gilt für einen Mix verschiedener Texturen: Vor allem wenn du monochrome Outfits stylen möchtest oder ein Fan von neutralen Farben bist, kannst du mit verschiedenen Materialien und Texturen spielen, um deiner minimalistischen Mode mehr Dynamik zu verleihen. Zarte Spitze, Grobstrick, grobes Leinen, fliessende Seide, glattes (Kunst-)Leder, weiche Baumwollstoffe und robustes Denim können auf verschiedenste Arten kombiniert werden und sorgen für einen raffinierten Twist.
Glatt und rau: z. B. Baumwolle und Leinen
Fein und grob: z. B. Seide und Grobstrick
Glänzend und matt: z. B. Satin und Denim
Tipp: Wenn du mit Mustern und Texturen experimentieren willst, bist du mit Outfits in neutralen Nuancen wie Weiss, Beige oder Schwarz auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
Fazit: Minimalistische Mode geschickt stylen
Wenn es darum geht, zeitlose, minimalistische Outfits zu kombinieren, gibt es einige beliebte Styling-Tipps, an denen du dich orientieren kannst. Allerdings handelt es sich dabei nicht um unumstössliche Regeln, daher kannst du ruhig ein wenig experimentieren, welche Kombinationen aus Farben, Formen und Texturen dir am besten gefallen. Diese minimalistischen Styling-Regeln können dir auch helfen, deinen persönlichen Stil zu finden und in Outfits bewusst herauszuarbeiten, auch wenn du dich nicht komplett auf eine Capsule Wardrobe beschränken möchtest.
______________________________________________
Bildquellen in chronologischer Reihenfolge im Text
Titelbild: iStock.com/Studio4
Weitere Bilder im Text: C&A