Medienkompetenz Kinder – Familie schaut gemeinsam auf ein Tablet.

Umgang mit Medien in der Familie – Gemeinsam die Medienkompetenz fördern

Digitale Medien sind ein fester Bestandteil unseres Lebens geworden und prägen somit auch unseren Alltag. Besonders im Familienleben ist es daher wichtig, einen sensiblen und bewussten Umgang mit Medien zu pflegen und zusammen mit deinem Kind diese Welt zu entdecken. Während dein Kind ein Gefühl für digitale Medien erlangt und ihr spielerisch die Medienkompetenz fördert, kann die ganze Familie die Zeit nutzen und den Zusammenhalt durch gemeinsame Medienerfahrungen stärken. Wir geben dir Tipps, wie Medien die Familienzeit bereichern können und erklären, warum der gemeinsame Medienkonsum die Medienkompetenz deines Kindes fördern kann.

Die wichtigsten Informationen und Hinweise zum Thema Medienkompetenz für Kinder haben wir in unserem downloadbaren PDF für dich nochmal zusammengefasst.

Kinder und digitale Medien: Wie nehmen Kinder Medien wahr?

Klein- und Volksschulkinder nehmen die Welt und die Ereignisse um sie herum anders wahr als ihre Eltern. Ihre Aufmerksamkeitsspanne ist noch begrenzt und sie können Zusammenhänge noch nicht vollständig erfassen. Bei ihnen kommen daher digitale Medien „ungefiltert“ an. Erst im Laufe der Kindheit sammeln sie die Erfahrung, um Erlebtes und Gesehenes richtig einordnen zu können. Damit dein Kind diese wichtigen Erfahrungen sammeln kann, muss es die Welt mit allen Sinnen wahrnehmen und entdecken. Es ist daher empfehlenswert, Kinder nicht zu früh mit digitalen Medien zu konfrontieren, damit Erfahrungen der realen Welt nicht zu kurz kommen.

In den ersten Lebensjahren nehmen Kinder digitale Medien vorrangig als Reizquelle wahr. Flackernde Lichter und laute Geräusche ziehen die Aufmerksamkeit der Kleinen auf sich, ohne dass sie die Botschaften und den Sinn verstehen.

Es ist daher wichtig, dass Eltern sich dieser Tatsache bewusst sind und ihre Kinder mit zunehmendem Alter gezielt und spielerisch bei der Mediennutzung unterstützen und so die Medienkompetenz fördern. Gerade weil uns digitale Medien in unserem Alltag ständig umgeben, ist es ratsam, dass du deinem Kind einen bewussten Umgang mit Medien vorlebst, damit sich dein Kind an dir orientieren kann.

Mit zunehmendem Alter wächst auch die Aufmerksamkeitsspanne deines Kindes und es beginnt, sich zum Beispiel vermehrt für das Fernsehprogramm zu interessieren. Ältere Volksschulkinder können in der Regel schon sehr gut längeren Filmen folgen und sich für Wissenssendungen begeistern. Sie erkennen den Unterschied zwischen einem Film und einem Werbeclip und sind für Werbebotschaften empfänglich. Daher solltest du deinem Kind schon frühzeitig den richtigen Umgang mit Werbung erklären und so seine Medienkompetenz stetig fördern.

Medienkompetenz fördern: Gemeinsam Medien in der Familie nutzen

Medienkompetenz eignen sich Kinder durch die Erfahrungen mit verschiedenen Medien an. Hier ist es förderlich, wenn sie dabei von ihren Eltern unterstützt werden und sich spielerisch das Wissen über und ein Gefühl für Medien aneignen.

In allen Altersstufen empfiehlt es sich, immer für genug Abwechslung und Alternativen zu digitalen Medien zu sorgen. Den Bewegungsdrang und Forschergeist deines Kindes kannst du durch ein anregungsreiches Umfeld abseits der Medien bestärken. Fördere die individuellen Interessen und Begabungen deines Kindes in den unterschiedlichsten Bereichen wie zum Beispiel Musik, Tanz, Malerei und Sport. Auch das gemeinsame Spielen mit Gleichaltrigen sollte regelmäßig eingeplant werden.

Nachfolgend geben wir dir Ideen und Empfehlungen, welche Medien für das jeweilige Alter deines Kindes geeignet sind und wie du Medien in der Familie sinnvoll und zielgerichtet, aber auch spielerisch und kreativ einsetzen kannst. So könnt ihr gemeinsam lernen, Spaß haben, die Medienkompetenz fördern und den verantwortungsvollen Umgang mit Medien schulen.

Vorlesen und Bilder beschreiben – Kinder von 0-2 Jahren

Babys und jüngere Kleinkinder sollten noch nicht gezielt mit digitalen Bildschirmmedien wie Fernseher, Laptop oder Smartphone konfrontiert werden. Sie verstehen das Gesehene noch nicht und reagieren nur auf die akustischen und visuellen Reize. Allerdings merken Babys, worauf die Aufmerksamkeit der Eltern gerichtet ist. Sie kommunizieren über Augenkontakt, der die Eltern-Kind-Beziehung maßgeblich stärkt und Vertrauen aufbaut. Ist die Aufmerksamkeit der Eltern allerdings auf Smartphone, Fernsehen und Co. gelenkt, kann dieser Augenkontakt nicht hergestellt werden.  

Ab dem sechsten Lebensmonat ist das Bilderbuch das wichtigste Medium für dein Kind. Ab diesem Alter kannst du deinem Kind vermehrt vorlesen und die Bilder erklären. Motiviere dein Kind dazu, die Bilder zu beschreiben – auch wenn es anfänglich nur erste Sprechversuche und einzelne Worte sind – und animiere es, auf Dinge zu zeigen. So verbringst du viel Zeit mit deinem Kind, förderst die Sprachentwicklung und begleitest es bei seinen ersten Schritten in der Medienwelt.

Tipp

Einige Empfehlungen, wie viel Zeit dein Kind mit der aktiven Mediennutzung verbringen sollte und welche Regeln du beachten und aufstellen solltest, findest du in unseren Ratgebern Regeln zur Mediennutzung für Kinder“ und „Regeln für eine gesunde Videospielnutzung“.

Umgang mit Medien – Mutter und Tochter hören gemeinsam Musik.

Erste Schritte im Umgang mit Medien – Kinder von 3-5 Jahren

Für Klein- und Vorschulkinder werden direkte Kontakte und Spielerfahrungen immer wichtiger, um die Welt kennenzulernen und zu entdecken. Auch hier sind Bücher meist der Hauptkontaktpunkt zur Medienwelt. Rege beim Vorlesen die aktive Mitarbeit deines Kindes an und ermutige es aktiv zuzuhören. Sprich mit deinem Kind über die dargestellten Motive, lass es erklären, was auf den Bildern zu sehen ist, oder erfindet gemeinsam ein alternatives Ende zu einer Geschichte.

Kommunikation ist der Schlüssel dazu, aufgenommene Inhalte zu verarbeiten und daraus zu lernen. Durch gezielte Fragen animierst du dein Kind, über Gesehenes zu reflektieren und förderst so das Sprachgefühl, die Kreativität und die Kommunikationsfertigkeiten.

Mit zunehmendem Alter kannst du auch Bildschirmmedien langsam in eure gemeinsamen Aktivitäten einbeziehen. Digitale Bilderbücher oder die Fotosammlung auf dem Handy laden dazu ein, den Touchscreen zu entdecken. Dein Kind kann auf Fotos bekannte Personen suchen oder an einem kurzen Skype-Gespräch mit der Oma teilnehmen. So bekommt es ein Gefühl dafür, dass Medien auch selbst aktiv genutzt werden können. Auch kurze, altersgerechte Fernsehsendungen kannst du zusammen mit deinem Kind ansehen und über das Geschehen auf dem Bildschirm sprechen.

Ab dem Vorschulalter ist dein Kind auch bereit für längere Geschichten ohne Bilder. Daher solltest du deinem Kind weiterhin vorlesen und auch kürzere Hörspiele anbieten. Sprecht gemeinsam über die Handlung und die Figuren, überlegt euch alternative Enden oder malt zusammen Szenen aus der Geschichte. Das macht Spaß und schult das gezielte Zuhören, was ein wichtiger Teil der Medienkompetenz bei Kindern ist. Konkrete Empfehlungen für kindgerechte Hör- und Bildschirmmedien findest du hier.

Tipp

Auch vernetztes Spielzeug ist eine spielerische Möglichkeit deinem Kind die Medienwelt näherzubringen. Durch gemeinsames Spielen und Ausprobieren der App-Funktionen könnt ihr so die Möglichkeiten digitaler Medien erkunden und den Umgang mit Medien spielerisch erlernen.

Digitale Medien Kinder – Kleiner Junge fotografiert etwas mit einer Kamera.

Kreativität durch Medien in der Familie fördern – Kinder von 6-7 Jahren

Junge Volksschüler trainieren täglich ihre Aufmerksamkeitsspanne in der Schule und sind daher auch bereit, längeren Handlungen zu folgen. Sie interessieren sich daher vermehrt für altersgerechte Kinder- und Wissensendungen. Schaue diese Sendungen mit deinem Kind und diskutiert über das, was ihr zusammen gelernt und gesehen habt.

Stelle gezielt Fragen zur Handlung und ermutige dein Kind auch, eigene Interpretationen und Einschätzungen über das Gesehene abzugeben. So lernt dein Kind über das Gesehene nachzudenken und zusammen könnt ihr dann noch offene Fragen klären.

In diesem Alter können Kinder auch lernen, mit Medien selbst kreativ zu werden. Mit einer altersgerechten Fotokamera oder einem Diktiergerät kann dein Kind selbst kleine Reportagen erarbeiten und seine Umgebung kreativ festhalten. Am Computer oder am Tablet kannst du deinem Kind zeigen, wie es die gemachten Fotos oder Videos bearbeiten kann (zuschneiden, drehen, darauf zeichnen etc.). Ihr könnt euch zusammen Fotothemen überlegen, die gemachten Fotos bestaunen und in einem Album festhalten. Auf den ersten Reportage-Touren kannst du dein Kind begleiten. Sobald es sicher im Umgang mit der Kamera ist und Spaß daran gefunden hat, kannst du es auch ab und zu allein die Umgebung erkunden lassen.

Filme, Computer und Internet gemeinsam erleben – Kinder von 8-10 Jahren

Das Fernsehen rückt typischerweise immer weiter in das Interesse der Kinder. Sie können komplexen Handlungen nun viel besser folgen und lernen, eigene Qualitätskriterien an beispielsweise Filme oder Bilder anzusetzen. Sprich mit deinem Kind darüber, warum es einen Film, eine Figur oder eine Geschichte gut fand und welche Aspekte es vielleicht nicht so mochte. So entdeckt dein Kind langsam seine eigene Persönlichkeit und du erfährst mehr über seine Interessen und Vorlieben, während ihr ganz nebenbei Medien reflektiert und dadurch die Medienkompetenz fördert.

Längere Hörspiele kannst du deinem Kind jetzt ebenfalls anbieten. Diese könnt ihr gemeinsam anhören und anschließend kreativ werden: Spielt eine Szene nach, überlegt zusammen wie es nach dem Ende weitergehen könnte oder nehmt zusammen selbst ein Hörspiel auf. Der kreative Umgang mit Medien fördert die Medienkompetenz und die Fantasie.

Auch den Computer und das Internet könnt ihr langsam gemeinsam erforschen. Auf altersgerechten Seiten und Suchmaschinen könnt ihr zusammen altersgemäße Webseiten suchen oder lustige Tierbilder ansehen. Auch ein kleines Quiz kannst du für dein Kind vorbereiten und gemeinsam die Antworten auf die Fragen finden. Zusammen lernt ihr so nicht nur den richtigen Umgang mit dem Internet, sondern findet auch einige neue Informationen über die Welt heraus. Kindgerechte Computerspiele muss dein Kind ebenfalls nicht allein entdecken. Setzt euch zusammen vor den Computer und klickt euch durch die Spiele. Mit den passenden Spielen kann dein Kind sogar seine Reaktionsfähigkeit und die Hand-Augen-Koordination verbessern.

Tipp

Für Filme, Apps und Spiele gibt es Altersfreigaben: die FSK und die USK. Diese Kennzeichnungen geben dir eine Empfehlung, welche Medien für dein Kind geeignet sind.

Videospiele, Smartphones und Social Media – Kinder von 11-13 Jahren

Dein Kind entwickelt nun zunehmend seine individuelle Persönlichkeit. Dazu gehört, dass es einen eigenen Geschmack entwickelt und seine Meinung bewusst von anderen abgrenzt. In diesem Alter wollen Kinder typischerweise mehr Zeit allein verbringen – diesen Freiraum solltest du deinem Kind auch lassen. Dennoch muss das nicht heißen, dass ihr gar keine gemeinsame Zeit miteinander verbringt. Medien können hier helfen, Gesprächsthemen und Spielideen zu finden. Informiere dich über die Lieblingsfiguren deines Kindes oder lass sie dir von deinem Kind erklären.

Auch Computer- und Konsolenspiele könnt ihr gemeinsam spielen und dabei Spaß haben. Lass dir von deinem Kind erklären, wie die Steuerung funktioniert und verbringt so zusammen Zeit mit etwas, dass deinem Kind gefällt. Kindgerechte Jump-and-Run-Games verbessern zum Beispiel die Reaktionsfähigkeit und lehren den Umgang mit Niederlagen. Wenn ihr gegeneinander antretet, verbessert dein Kind außerdem die Fähigkeit, mit Wettbewerbssituationen umzugehen und lernt die Regeln des FairPlay.

Zunehmend werden jetzt auch Social Media und Smartphones wichtiger für dein Kind. Redet darüber wie es sich sicher in den sozialen Netzwerken verhält und welche Regeln es beachten sollte. Tauscht interessante Webseiten aus, schickt euch Fotos oder lustige Sprüche aus dem Internet – so lernt dein Kind spielerisch den Umgang mit sozialen Netzwerken und ihr bleibt auch online stets in Kontakt.

Fazit: Ein zielgerichteter Umgang mit Medien fördert die Medienkompetenz

Digitale Medien geben Familien viele Möglichkeiten, sich auszutauschen und sich aktiv miteinander zu beschäftigen. Sie eröffnen neue Gesprächsthemen, Spielideen, kreative Beschäftigungsmöglichkeiten und gemeinsame Medienerfahrungen. Diese Erlebnisse stärken den Familienverbund und fördern gleichzeitig die Medienkompetenz. Achte dabei stets auf einen bewussten Umgang mit Medien, altersgerechte Inhalte und natürlich auf genügend Beschäftigungsmöglichkeiten außerhalb der digitalen Welt.

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Quellen

https://www.saferinternet.at/fileadmin/categorized/Materialien/ISPA_Das_Internet_fuer_1_bis_11.pdf

(aufgerufen am 22.07.2022)

https://www.bzga.de/infomaterialien/kinder-und-jugendgesundheit/gut-hinsehen-und-zuhoeren-ratgeber-fuer-eltern/

(aufgerufen am 22.07.2022)

http://www.sicherebindung.at/bindungsentwicklung.htm

(aufgerufen am 22.07.2022)

https://sciencev2.orf.at/stories/1713503/index.html

(aufgerufen am 22.07.2022)

Bildquellen

iStock.com/skynesher

iStock.com/Geber86

iStock.com/fizkes

iStock.com/PaulBradbury

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