E-Bikes & Lastenfahrräder: Praktische Fahrradtypen für Umweltbewusste
E-Bikes, Pedelecs und Lastenfahrräder sind umweltfreundlichere Alternativen zum Auto, mit denen du dich außerdem regelmäßig sportlich betätigen und somit deine Gesundheit stärken kannst. So verbindest du Umweltbewusstsein mit deinem täglichen Workout. Um herauszufinden, ob ein E-Bike oder ein Lastenfahrrad die richtige Wahl für dich ist, stellen wir in diesem Artikel beide Fahrradtypen vor und zeigen die wichtigsten Vor- und Nachteile. Außerdem gehen wir kurz darauf ein, welche besonderen Vorschriften für E-Bikes und Lastenfahrräder gelten.
Inhaltsverzeichnis
E-Bikes und Pedelecs: Fahrräder mit Elektroantrieb
E-Bikes und Pedelecs sind ganz normale Fahrräder, die jedoch einen akkubetriebenen Motor besitzen, der das Radeln erleichtert bzw. das selbstständige Radfahren ersetzt. Ein elektrischer Antrieb kann in fast allen Fahrradtypen eingebaut werden, sodass sowohl E-Bikes für die Stadt als auch E-Mountainbikes bis hin zu E-Falträdern auf dem Markt zu finden sind.
Was ist der Unterschied zwischen E-Bike und Pedelec?
Der wichtigste Unterschied zwischen E-Bikes und Pedelecs besteht in der Funktionsweise des elektrischen Antriebs:
Beim Pedelec wird der Motor nur unterstützend eingesetzt. Hier muss der Radfahrer noch selbst in die Pedale treten, was dank der Motorisierung jedoch um einiges leichter fällt.
Ein E-Bike im engeren Sinne ist ein Fahrrad, das sich rein elektrisch fortbewegen kann, ohne dass der Fahrer selbst treten muss. Es ähnelt dabei einem Motorroller, bietet aber dem Fahrer die Option, zusätzlich noch selbst zu radeln.
Allerdings hat sich der Begriff E-Bike als Bezeichnung für alle Fahrräder mit Elektromotor etabliert. Auf dem Markt finden sich hauptsächlich Pedelecs mit unterstützender Motorisierung. Daher wird der Begriff E-Bike oft synonym zu Pedelec verwendet.
Welche Arten von Pedelecs und E-Bikes gibt es?
Je nach Motorisierung, Funktionsweise und Höchstgeschwindigkeit lassen sich vier unterschiedliche Elektrofahrradtypen unterscheiden:
Pedelec: Hier unterstützt der Motor (bis max. 600 W) den Fahrer beim Radeln bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h. Wird diese Geschwindigkeit überschritten, schaltet sich der Motor automatisch ab und der Radfahrer fährt ohne elektrischen Antrieb, bis er wieder unter die 25 km/h Grenze fällt. Rechtlich gesehen gelten Pedelecs als normale Fahrräder.
S-Pedelecs: Dieser Elektroradtyp funktioniert ähnlich wie normale Pedelecs, allerdings unterstützt der Motor (max. 4 kW) den Radfahrer bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gelten S-Pedelecs als Moped, weshalb Radfahrer hier besondere Vorschriften einhalten müssen.
R-Pedelec: Diese Elektrofahrräder mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 75 km/h sind nur für den Sportbereich geeignet und im öffentlichen Raum nicht zugelassen.
E-Bikes: Diese Fahrräder, die nur mithilfe des Motors angetrieben werden können, gibt es in drei verschiedenen Leistungsstufen: bis zu 20 km/h, bis zu 25 km/h und bis zu 45 km/h. Aufgrund ihrer besonderen Motorisierung müssen Radfahrer auch hier auf besondere Vorschriften achten.
Wenn du hauptsächlich (Genuss-)Touren planst, empfiehlt sich ein normales Pedelec mit eingebauter 25 km/h-Grenze für den Motor. Dieses ist zulassungsfrei und darf auf dem Radweg gefahren werden. Möchtest du deinen täglichen Arbeitsweg mit dem Elektrorad bewältigen, lohnt sich eine Vergleichsfahrt. Durch Ampeln, Überwege und Kreuzungen bist du in der Stadt mit einem 25 km/h-Pedelec und einem 45 km/h-Modell oft in der gleichen Zeit am Ziel.
Welche Vor- und Nachteile haben Pedelecs?
Ein Pedelec bringt Radfahrer schneller und leichtgängiger an ihr Ziel, sodass viele die Lust am Radfahren gerade durch E-Bikes entdecken. Weitere Vor- und Nachteile der Elektrofahrräder findest du nachfolgend:
Vorteile
dank des Motors kommen Radler leichter voran, was den Fahrspaß erhöht
auf einem Pedelec kommt man weniger ins Schwitzen, weshalb sie gut für Pendler geeignet sind
unterstützende Motorisierung ist gelenkschonender
Pedelecs bieten einen guten Einstieg in den Radsport für Menschen mit geringerer Kondition
im (Groß)Stadtverkehr sind Pedelecs wendiger als Autos
gute Umweltbilanz, wenn man auf das Auto verzichtet
Nachteile
höherer Preis im Vergleich zu gleichwertigen Fahrrädern ohne Antrieb
Akku muss regelmäßig geladen werden
Pedelecs wiegen ca. 7 bis 10 kg mehr als ein Fahrrad
Für wen sind E-Bikes bzw. Pedelecs geeignet?
Wenn du im Alltag öfter auf dein Auto verzichten möchtest und/oder überlegst, einem neuen sportlichen Hobby nachzugehen, könnte ein Pedelec eine gute Option für dich sein. Grundsätzlich sind E-Bikes für alle geeignet, die:
häufiger mit dem Fahrrad fahren und so etwas für ihre Gesundheit tun möchten
eine gute und flexible Alternative zum Auto suchen
sich vorstellen können, täglich mit dem Elektrofahrrad zu pendeln
gern längere (Genuss-)Touren fahren möchten
Damit dein neues Pedelec gut zu dir und deinen Ansprüchen passt, solltest du dir im Vorfeld Gedanken darüber machen, wofür du dein Fahrrad nutzen möchtest. Mehr Tipps dazu findest du in unserem Artikel „Welches Fahrrad passt zu mir?“.
In vielen Städten und Gemeinden gibt es E-Bike-Ladestationen, an denen du dein Fahrrad aufladen kannst. Oft sind diese Ladestationen mit einer App verbunden, sodass du während eines kurzen Stadtbummels oder eines Restaurantbesuchs nachsehen kannst, ob dein Akku vollständig geladen ist.
Welche Vorschriften und Gesetze gelten für E-Bike und Pedelecs?
Wie viel Unterstützung dir der Motor deines Pedelecs oder E-Bikes bietet, bestimmt auch, welche Vorschriften du bei der Zulassung und beim Fahren einhalten musst:
Pedelec und E-Bikes bis 25 km/h
Motorunterstützung von max. 600 Watt und bis max. 25 km/h
gilt rechtlich als Fahrrad
kein Mindestalter
kein Führerschein notwendig
private Haftpflichtversicherung deckt Unfallkosten ab
gekennzeichnete Radwege müssen benutzt werden
für Feld- und Waldwege zugelassen
dürfen auf dem Gehweg geparkt werden
S-Pedelec und E-Bikes über 25 km/h
Motorunterstützung von max. 4 kW und bis max. 45 km/h
gilt rechtlich als Kraftfahrzeug
Mindestalter: 16 Jahre
Führerschein Klasse AM nötig
Kennzeichenpflicht
Versicherungspflicht
Helmpflicht
Radwege dürfen nicht befahren werden
Achtung: International variieren gesetzliche Vorschriften bezüglich E-Bikes und Pedelecs. Informiere dich daher vor einer Reise darüber, welche Vorschriften an deinem Urlaubsort gelten, um dich darauf einstellen zu können.
Lastenfahrräder: Clevere Transportmöglichkeit für den Stadtverkehr
Lastenfahrräder sind gut geeignet für (junge) Familien und Unternehmen, die eine umweltfreundliche Alternative zum Auto für kürzere Strecken suchen. Je nach Modell ermöglichen es stabile Front- oder Heckboxen, die geschickt im Fahrradrahmen integriert sind, schwere Gegenstände, Großeinkäufe oder auch Kinder mit dem Rad zu transportieren.
Welche Lastenfahrräder gibt es? Die wichtigsten Modelle im Überblick
Bei Lastenfahrrädern kann man zwischen 2-rädrigen und 3-rädrigen Modellen unterscheiden. Zudem können auch Lastenfahrräder einen Motor besitzen, der den Transport schwerer Gegenstände nochmal erleichtert und Lastenfahrräder in den letzten Jahren so beliebt gemacht hat. Die wichtigsten Modelle sind:
Long-John Lastenfahrräder: Diese Modelle besitzen zwei Räder und eine große Transportbox vor dem Fahrer. Je nach Modell können mit diesen Lastenfahrrädern Lasten bis zu 100 kg transportiert werden. Auch für Familien bietet sich dieser Radtyp an, da hier bis zu 3 Kinder (je nach Modell) mitfahren können. Lastenfahrräder mit zwei Rädern sind etwas schneller und wendiger im Stadtverkehr.
3-rädrige Lastenräder: Dieser Fahrradtyp eignet sich für alle, die mehr als 100 kg Zuladung oder bis zu 4 Kinder befördern möchten. Zudem hat das Fahrrad durch die Zweispurigkeit einen sicheren Stand. Dies kann in der Stadt bei häufigem Stop-and-Go ein Vorteil sein.
Welche Vor- und Nachteile haben Lastenfahrräder?
Mit einem Lastenfahrrad kommst du im Stadtverkehr womöglich schneller und leichter an dein Ziel und kannst dabei schwere Lasten befördern. Weitere Vor- und Nachteile von Lastenfahrrädern sind:
Vorteile
gute Alternative zum Auto für (junge) Familien und Start-ups
auch für Familienausflüge geeignet
kein Stau oder lange Parkplatzsuche
in verschiedenen Größen und mit unterschiedlichen Zuladungsgewichten erhältlich
E-Lastenfahrräder für mehr Fahrkomfort erhältlich
kein Führerschein notwendig
im Vergleich zum Auto kostengünstiger und umweltfreundlicher
förderfähig vom Bund und ggf. Bundesländern sowie Städten
Nachteile
Fahrverhalten unterscheidet sich von normalen Fahrrädern
hohes Eigengewicht
Anfahren ohne Motorunterstützung kann schwerfällig gehen
regelmäßige Wartung für hohe Sicherheit nötig
Für E-Bikes und Lastenfahrräder gibt es bundesweite und regionale Förderungsmodelle. Am besten informierst du dich im Vorfeld, um von einem möglichen finanziellen Zuschuss zu profitieren.
Vorschriften und Sicherheitstipps für Lastenfahrrad-Fahrer
Das tägliche Pendeln mit dem Lastenfahrrad kann den Alltag sehr erleichtern und dich schneller ans Ziel bringen. Damit bei deinen Touren mit dem Lastenfahrrad alles gut gelingt, kannst du diese Tipps beachten:
Lastenfahrräder ohne Tretunterstützung bzw. mit einer Unterstützung von bis zu 25 km/h gelten rechtlich als normale Fahrräder. Daher hast du im Straßenverkehr die gleichen Rechte und Pflichten wie andere Fahrradfahrer.
Lastenradfahrer müssen bei entsprechender Ausschilderung den Radweg benutzen, außer dieser ist nicht zumutbar (z. B. zu schmal für das Lastenfahrrad).
Lastenfahrräder brauchen zuverlässige Bremsen, die auf die maximale Zuladung ausgelegt sind. Zudem solltest du die Bremsen deines Lastenfahrrads regelmäßig warten lassen, um sicherzugehen, dass sie in jeder Situation richtig greifen.
Ladungen, mitfahrende Kinder und Tiere müssen immer ordnungsgemäß gesichert werden. Verteile die Lasten im Transportkorb dabei möglichst gleichmäßig, damit dein Rad weiterhin gut ausbalanciert ist.
Sichere deine Ladung im Korb mit Gurten und/oder einem Netz. Zudem solltest du darauf achten, dass deine Ladung dir nicht die Sicht versperrt, dich beim Anzeigen der Fahrtrichtung hindert oder deine Bewegungsfreiheit einschränkt.
Möchtest du Kinder mit dem Lastenfahrrad mitnehmen, muss deine Transportbox Sitze und Gurte besitzen. Weitere Hinweise dazu, wie du Kinder sicher mit dem Lastenfahrrad transportieren kannst, findest du in unserem Artikel „Kinder mit dem Fahrrad mitnehmen“.
Wenn dein Lastenfahrrad einen Motor besitzt, gelten zusätzlich die Regeln und Vorschriften von E-Bikes.
Eine zuverlässige Diebstahlsicherung ist eine gute Ergänzung für dein Lastenfahrrad, wenn du es regelmäßig in der Stadt abstellst.
Fazit: Pedelecs, E-Bikes und Lastenfahrräder sind praktische Begleiter im Alltag
E-Bikes und Lastenfahrräder sind aufgrund ihrer vielen Vorteile und ihrer Umweltfreundlichkeit eine Überlegung wert. Möchtest du dir ein E-Bike oder Lastenfahrrad kaufen, lohnt es sich, im Fachgeschäft eine Beratung in Anspruch zu nehmen. So findest du genau das Modell, das am besten zu dir und deinen Vorstellungen passt. Zur Finanzierung kannst du auch bundesweite und regionale Förderungen für E-Bikes und Lastenfahrräder in Anspruch nehmen.
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Quellen und weiterführende Informationen
https://autorevue.at/ratgeber/e-bikes-recht-gesetz-regeln
(aufgerufen am 10.05.2023)
https://www.oeamtc.at/thema/fahrrad/rechtsgrundlage-fuer-e-bikes-pedelecs-16180796
(aufgerufen am 10.05.2023)
https://www.oeamtc.at/thema/fahrrad/e-bikes-pedelecs/
(aufgerufen am 10.05.2023)
https://www.oeamtc.at/autotouring/zweirad/thema-s-pedelec-eure-fragen-unsere-antworten-19642319
(aufgerufen am 10.05.2023)
https://www.fahrradwien.at/transportfahrrad/regeln/
(aufgerufen am 10.05.2023)
https://www.oesterreich.gv.at/themen/freizeit_und_strassenverkehr/rad_fahren/foerderungen-fuer-e-fahrraeder.html
(aufgerufen am 10.05.2023)
https://www.klimaaktiv.at/foerderungen/radfoerderungen.html
(aufgerufen am 10.05.2023)
Bildquellen in chronologischer Reihenfolge im Text
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