Umwelt schützen – Zwei Hände umfassen einen Baumstamm.

Umweltbewusstes Verhalten: Natur schützen bei Outdoor-Aktivitäten

Wandern auf Waldwegen, mit dem Mountainbike über Stock und Stein oder eine Klettertour in den Bergen – die Natur ist für Menschen ein unverzichtbarer Erholungsraum und Ruhepol zum hektischen Alltag.

Doch Wälder, Wiesen und Seen sind mehr als nur ein Ort der Entspannung für uns Menschen. Vor allem sind sie Lebensraum für unzählige Pflanzen und Tiere. Damit das empfindliche Ökosystem nicht gestört wird, ist es wichtig, die Umwelt zu schützen und respektvoll mit der Tier- und Pflanzenwelt umzugehen. In unserem Ratgeber und unserem praktischen PDF findest du daher Tipps und Regeln für ein umweltbewusstes Verhalten in der Natur.

Natur schützen: Tipps für nachhaltigeren Outdoor-Sport

Wel­che Mög­lich­kei­ten gibt es für die umweltfreundliche An­rei­se?

Bevor du zum Wandern, Mountainbiken, einer Klettertour oder zum Camping aufbrechen kannst, musst du dein Ausflugsziel natürlich erst einmal erreichen. Der Naturschutz beginnt in diesem Sinne schon bei der Anreise:

  • Um deinen ökologischen Fussabdruck zu verringern, sind Reisen zu Fuss oder auf dem Velo besonders empfehlenswert.

  • Ziehen dich deine Outdoor-Ferien in die Ferne, sind öffentliche Verkehrsmittel wie Bus und Bahn gute Alternativen zu Auto und Flugzeug.

Tipp

Um­welt­be­wuss­tes Ver­hal­ten in der Na­tur

Es ist ratsam, sich vor einer Wander-, Velo- oder Klettertour stets über die örtliche Gesetzeslage schlau zu machen. Denn was in der Natur erlaubt oder verboten ist, unterscheidet sich von Kanton zu Kanton. Informiere dich daher in den kantonalen Waldgesetzen und der jeweiligen Wald-Knigge zu möglichen Einschränkungen oder Verboten, um Schwierigkeiten vorzubeugen.

Ist Par­ken im Wald er­laubt?

Nicht immer lässt es sich jedoch vermeiden, mit dem Auto zu fahren. In diesem Falle solltest du allerdings einige Hinweise zum Parken im Wald beachten:

  • Stell dein Fahrzeug nur auf gekennzeichneten Parkplätzen ab.

  • Das Befahren von Waldwegen ist generell verboten und nur für befugte Personen wie Landwirte, Förster und Jäger erlaubt.

  • Unbefugtes Parken im Wald kann durch heiss gelaufene Katalysatoren schlimmstenfalls zu Waldbränden führen. Weiterhin können Fahrzeuge Schäden am Boden verursachen, die Fruchtbarkeit des Bodens oder den Wasserhaushalt stören und die Zufahrtswege für Forstfahrzeuge versperren.

Was müs­sen Fussgän­ger im Wald be­ach­ten?

Als Fussgänger darfst du den Wald meist auch abseits der Wege betreten. Allerdings solltest du das nur mit erhöhter Vorsicht tun, damit keine Tiere oder Pflanzen zu Schaden kommen. Bei besonders geschützten und sensiblen Flächen gilt sogar ein generelles Verbot für das Verlassen der vorgeschriebenen Wege. Dazu zählen zum Beispiel bepflanzte Forstkulturen, Holzeinschläge und jagdliche Einrichtungen. In Naturschutzgebieten gilt grundsätzlich, dass die gekennzeichneten Pfade nicht verlassen werden dürfen.

Übernachten im Wald: Ist Wild­cam­pen in der Schweiz er­laubt?

Für viele Wanderer, Kletterer oder andere Waldbesucher ist das Übernachten im Wald unter freiem Himmel ein Traum und gehört zu einer gelungenen Tour einfach dazu. Manche Wanderarten, wie z. B. das Trekking, erfordern sogar Übernachtungsmöglichkeiten ausserhalb von Pensionen und Hotels. Campen und Caravaning ist jedoch nicht immer ohne Weiteres möglich.

Wildcampen und Biwakieren ist in der Schweiz nicht grundsätzlich verboten. Jedoch solltest du dich vorab über die kantonalen Regelungen informieren, denn in manchen Kantonen gibt es tatsächlich ein Verbot von Wildcamping.

Grundsätzlich ist zu beachten, nicht in einem Schutzgebiet zu übernachten. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Naturschutzgebiete

  • Wildruhezonen

  • Nationalparks

Oberhalb der Waldgrenzen ist es in der Regel gestattet, für einzelne Nächte wild zu campen. Möchtest du für mehrere Tage im Wald übernachten, kannst du auch einen Platz auf einem (Natur-)Campingplatz reservieren. Campingplätze bieten meist einen speziellen Bereich zum Zelten und sind so eine sichere Alternative.

Umweltbewusstes Verhalten bei Outdoor-Aktivitäten.

Beeren und Pilze im Wald sammeln

Die bunten Früchte der Wälder, Wiesen und Flure verführen regelmässig Wanderer zum Pflücken und Sammeln. Generell gilt in der Natur allerdings der allgemeine Artenschutz für sämtliche wildlebende Arten. Unter welchen Bedingungen dürfen Pflanzen oder Pilze also gesammelt werden?

  • Pflanzen darfst du „aus vernünftigem Grund“ und in kleinen Mengen sammeln. Beeren, Nüsse und Kräuter kannst du dementsprechend für den Eigengebrauch und zum privaten Verzehr ernten. Bei Pilzen und Beeren entspricht das etwa der Menge für 1 bis 2 Mahlzeiten pro Person.

  • Um Pflanzen oder Pilze in grösseren Mengen mitzunehmen, benötigst du eine 

    behördliche Genehmigung.

  • Vollkommene Verbote gelten für besonders schützenswerte Arten wie Gladiolen, Enzian, Orchideen, Alpen-Mohn und Tulpen. Diese dürfen auch nicht in kleinen Mengen abgeschnitten oder geerntet werden.

  • Viele heimische Pilzarten stehen ebenfalls unter Artenschutz, etwa Steinpilze, Pfifferlinge oder Morcheln. In geringen Mengen und ausschliesslich für den privaten Bedarf dürfen sie geerntet werden. Für andere Arten wie Kaiserlinge oder Trüffel gilt ein generelles Sammelverbot.

  • In Naturschutzgebieten oder Nationalparks ist das Sammeln von Pflanzen und Pilzen gänzlich verboten.

Ebenfalls nicht erlaubt ist das Fällen von Bäumen und das Abschneiden von Ästen. Durch die Schnittwunden können Krankheitserreger den Baum befallen und nachhaltig schädigen.

Tipp: Für wildwachsende Blumen gilt, dass du sie nur in kleinen Mengen und nicht zu kommerziellen Zwecken von ihrem Standort entfernen darfst. Die „Handstraussregelung“ kann hier nützlich sein: Alles, was du in einer Hand zwischen Daumen und Zeigefinger umfassen kannst, darfst du auch mitnehmen. Ausgenommen sind die bekannten Frühblüher, die wichtige Nahrungsgrundlage für Bienen und andere Insekten sind. Darunter fallen zum Beispiel auch die beliebten Weidenkätzchen.

Rück­sicht auf Wald- und Wild­tie­re neh­men

Bewegst du dich in der Natur, betrittst du damit gleichzeitig den Lebensraum vieler Tiere. Bewege dich stets rücksichtsvoll und ruhig, da dein Verhalten Einfluss auf das Stresslevel der Wald- und Wildtiere hat. Zu laute Geräusche oder achtlose Bewegungen können Tiere aufscheuchen oder gar deren Behausung zerstören. Besonders Felder und Wiesen mit hohem Wuchs sowie Dickicht solltest du meiden. Und auch beim Picknicken ist es ratsam, auf Ameisenhügel, Nester oder kleine Höhlen zu achten und sich gegebenenfalls einen neuen Pausenplatz zu suchen.

Erhöhte Aufmerksamkeit gilt auch, wenn du selbst mit einem Tier unterwegs bist. Hunde sollten daher immer angeleint sein. Auch wenn du deinen Hund unter Kontrolle hast – ein schnell flüchtendes Tier kann dennoch eine ungewollte Verfolgungsjagd auslösen. Beachte ausserdem zur Leinenpflicht die Regelungen des jeweiligen Kantons.

Wichtig: Erhöhte Vorsicht gilt in der Brut- und Setzzeit (April bis Juni) sowie im Winter. Während dieser Zeit sind viele Tiere aus eigenem Schutztrieb besonders empfindlich und oft auch aggressiver. Wie du dich am besten verhältst, wenn dir ein Wildtier zu nah kommt, erfährst du in unserem Beitrag Begegnung mit Wildtieren.

Vater und Sohn machen ein Lagerfeuer an einer Feuerstelle.

Feuer machen im Wald – Sind Lagerfeuer im Wald erlaubt?

In den warmen Sommermonaten ist das Grillen in der Natur ein beliebter Freizeitvertreib. Dabei solltest du jedoch vor allem im Wald Vorsicht walten lassen. Nutze dazu festeingerichtete Feuerstellen im Wald und lösche das Feuer und die Glut beim Verlassen gewissenhaft aus.

Achte vor allem bei trockenem Wetter auf die aktuellen Gefahrenmeldungen und befolge die möglichen Feuer- und auch Rauchverbote strikt. Bei starkem Wind solltest du auf das Feuermachen verzichten. In Nationalparks ist Feuer meist komplett untersagt. Informiere dich dazu am besten über die aktuell gültigen Richtlinien in den Kantonen.

Müll ver­mei­den und mit­neh­men

Die zunehmende Umweltverschmutzung ist nicht nur unangenehm anzusehen, sondern stellt vor allem eine Gefahr für die tierischen Bewohner und die Pflanzenwelt dar. Die Wildtiere können sich in Plastikschnüren verheddern oder mit dem Kopf in zurückgelassenen Dosen stecken bleiben. Um den Tieren solche Qualen zu ersparen, müssen alle Naturliebhaber Verantwortung übernehmen und ihren Abfall nicht in der Natur zurücklassen. Mit den folgenden Tipps kannst du Müll reduzieren oder gänzlich vermeiden:

  • Verwende nachfüllbare Trinkflaschen.

  • Kaufe unverpacktes Obst und Gemüse.

  • Verwende Znüniboxen und andere wiederverwendbare Verpackungen.

  • Benutze Stoffbeutel statt Plastiktüten.

  • Verwende gebrauchte Akkus für deine elektronischen Outdoorgeräte anstelle von Batterien.

  • Verwende elektronische Reisetickets.

Nicht immer lässt sich Müll gänzlich vermeiden. Trotzdem gibt es nie einen Grund, den eigenen Abfall in der Natur zurückzulassen. Eine leere Mülltüte passt in jeden noch so vollen Rucksack. So hast du sie immer griffbereit und kannst deinen Müll problemlos bis zum nächsten Abfallbehälter transportieren.

Tipp

Das Angeln an Seen oder Flüssen ist nur mit einem gültigen Fischereipatent erlaubt. Ausserdem solltest du zusätzlich den Waldbesitzer oder Forstarbeiter um Erlaubnis bitten. Weitere Informationen findest du auch beim Schweizerischen Fischerei-Verband.

Vögel sitzen während der Brutzeit in ihrem Nest in den Felsen.

Hin­wei­se zum na­tur­ver­träg­li­chen Klet­tern

Auch wenn Felsen auf den ersten Blick nicht den Eindruck des blühenden Lebens vermitteln, so sind sie doch essenzieller Lebensraum für viele seltene Tiere und Pflanzen. Streifenfarne und immergrüne Felsenblümchen schlagen ihre Wurzeln. Fledermäuse, Siebenschläfer, Mauereidechse und Wanderfalken ziehen dort ihren Nachwuchs auf. Daher ist es wichtig, die örtlichen Kletterregeln einzuhalten. So bleiben die Natur- und Lebensräume lange intakt – ebenso das Klettergebiet mit all seinen Möglichkeiten.

Eine gute Orientierung bieten die Kletterregeln des Clean Climbing, die sicherstellen sollen, dass das Gestein nicht sichtbar verändert wird. Deswegen verzichtet diese Art des Kletterns auf Bohrhaken. Mobile Sicherungsmittel wie Keile und Schlingen werden vom vorsteigenden Kletterer angebracht und vom nachsteigenden Kletterer entfernt. Nach Beendigung der Klettertour soll der Fels möglichst keine Spuren menschlicher Aktivitäten aufweisen. Im Allgemeinen kannst du bei jeder Klettertechnik folgende Regeln beachten:

  • Nutze bereits bestehende Zu- und Abstiege

  • Schone Pflanzen und Nistplätze

  • Halte das Klettergebiet sauber

  • Benutze nur bestehende Feuerstellen

In jedem Klettergebiet und jedem Gebirge gelten andere Bestimmungen. Informiere dich also vorab über die jeweiligen Regelungen. Diese erfährst du am besten über:

  • Kletterführer des Schweizer Alpen-Clubs SAC

  • Infotafeln vor Ort

  • Webseiten wie http://www.klettergebiete.ch/ und http://www.wildruhezonen.ch/

Einen besonderen Schwerpunkt bei den Vorgaben zum Klettern bildet zudem der Vogelschutz. Alpenkrähen, Bartgeier, Steinadler, Wanderfalken und Uhus sind bekannte felsbrütende Vögel. In manchen Kantonen wird während der tatsächlichen Brutzeit das Klettern an sensiblen Standorten eingeschränkt. Am jeweiligen Fels befindet sich dann eine Informationstafel zur Kennzeichnung der Sperrung.

Tipp: Besonders Bäume verleiten sowohl Kinder als auch Erwachsene oftmals zum Klettern. Dabei ist das nicht in jedem Fall gestattet und kann auch schnell gefährlich werden. Achte daher unbedingt auf die kantonalen Bestimmungen und halte nach Verbotsschildern Ausschau. In sicherer Umgebung kannst du dich zum Beispiel in einem Kletterwald austoben. So gefährdest du weder dich noch die Waldbewohner.

Re­geln für um­welt­ver­träg­li­ches Moun­tain­bi­ken

Abgeleitet von den Trail Rules der International Mountain Bicycling Association gibt es einige Verhaltensregeln, die für umweltverträgliches Mountainbiking in der Schweiz beachtet werden sollten. Sie lauten:

  • Fahre nur auf bestehenden Wegen.

  • Hinterlasse keine Spuren.

  • Halte dein Mountainbike unter Kontrolle.

  • Respektiere andere Naturnutzer. Vermindere die Geschwindigkeit beim Passieren.

  • Nimm Rücksicht auf Wild- und Nutztiere.

  • Sei gut ausgerüstet und plane vorab deine Tour.

Wenn du mit dem Mountainbike unterwegs bist, gelten zudem natürlich auch die üblichen Regeln zum Verhalten im Wald und in der Natur, wie die Müllvermeidung und der richtige Umgang mit offenem Feuer.

Fa­zit: So kannst du auch beim Outdoor-Sport die Umwelt schützen

Auf umweltbewusstes Verhalten achten ist nicht schwer: Schon mit kleinen Taten kannst du erheblich dazu beitragen, die Natur zu schützen. Mit nur ein wenig Umdenken und der richtigen Planung kannst du Müll vermeiden und den Wald so für Waldbewohner und Waldbesucher sauber halten. Das richtige Verhalten im Wald sichert den Lebensraum der Wildtiere und Pflanzen. Mit umsichtigem und rücksichtsvollem Verhalten hilfst du dabei, dass der Wald als Erholungs- und als unverzichtbarer Lebensraum erhalten wird. So kannst du die Umwelt geniessen und gleichermassen zu ihrem Schutz beitragen.

Mehr Ar­ti­kel ent­de­cken:

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Quellen und weiterführende Literatur:

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/pflanzen/pflanzen-schuetzen/blumen-pfluecken.html

(aufgerufen am 19.07.2023)

https://www.dimb.de/aktivitaeten/open-trails/trail-rules

(aufgerufen am 19.07.2023)

https://www.nachhaltigleben.ch/freizeit/wild-campen-in-der-schweiz-abenteuerlicher-urlaub-in-der-natur-2369

(aufgerufen am 19.07.2023)

https://www.waldschweiz.ch/de/wissen/waldbesucher/waldknigge

(aufgerufen am 19.07.2023)

https://www.waldbrandgefahr.ch/de/verhaltensempfehlungen

(aufgerufen am 19.07.2023)

https://mountainwilderness.ch/it/bergsport/projekte/keepwild-climbs/clean-climbing/

(aufgerufen am 19.07.2023)

https://www.sac-cas.ch/de/ausbildung-und-sicherheit/sicher-unterwegs/

(aufgerufen am 19.07.2023)

Bildquellen in chronologischer Reihenfolge im Text:

Titelbild: iStock.com/BrianAJackson

1. Bild im Text: iStock.com/piola666

2. Bild im Text: C&A

3. Bild im Text: iStock.com/Solovyova

4. Bild im Text: iStock.com/WilliamSherman

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