Surfen, Windsurfen & Kitesurfen als Hobby
Surfer sind die Könige der Wellen. Sie nutzen den Wind und die natürliche Bewegung des Wassers, um über die Wellen zu gleiten und zu springen. Der actiongeladene Sport ist nicht nur schön anzuschauen, sondern trainiert auch den ganzen Körper sowie die Koordination und das Gleichgewicht. Daher hält dich Surfen – egal ob mit oder ohne Segel/Drachen – fit und bereitet Jung und Alt gleichermaßen Spaß. Du möchtest das Surfen ausprobieren und mehr über die Wassersportart lernen? Dann erhältst du in diesem Ratgeber einen Überblick zu den drei beliebten Disziplinen Surfen, Windsurfen und Kiten. Neben Infos zur Ausrüstung geben wir auch wertvolle Tipps für Anfänger.
Welche Disziplinen gibt es beim Surfen?
Wer gern auf den Wellen reiten möchte, der findet sowohl auf dem Meer als auch in Binnengewässern, Flüssen und Surfhallen Gelegenheit dazu. Grundlegend kann man beim Surfen grob zwischen dem reinen Surfen und dem Surfen mit Hilfsmitteln wie Segel oder Drachen unterscheiden. Generell unterteilt man diesen Wassersport in drei Surf-Disziplinen:
Surfen: Beim Surfen oder Wellenreiten nutzt du die natürliche Bewegung und Dynamik der Welle aus, um stehend mit einem Surfbrett auf ihr entlangzugleiten. Dabei musst du die Bewegung der Wellen genau analysieren und zum richtigen Zeitpunkt auf sie aufsteigen.
Windsurfen: Beim Windsurfen nutzt du zusätzlich zum Surfboard ein daran montiertes Segel, um dich durch das Wasser zu navigieren. Das Segel lässt sich beim Wellenreiten sowohl drehen als auch kippen, wodurch du den Wind optimal einfangen und spektakuläre Sprünge durchführen kannst.
Kitesurfen: Beim Kitesurfen wirst du auf dem Board von einem Lenkdrachen durch das Wasser gezogen. Dieser ist an dir und am Board befestigt und kann individuell auf die Windrichtung angepasst werden. So kannst du sogar vom Wasser abheben und zeitweise durch die Luft fliegen.
Allgemein gilt das Windsurfen als ein guter Einstiegspunkt für Surf-Anfänger. Es lässt sich schnell und relativ unkompliziert erlernen. Gleichzeitig erhältst du ein grundlegendes Gefühl für das Surfboard sowie für das Zusammenspiel zwischen Wind und Wasser. Wer eine gute Balance besitzt und ohne Hilfsmittel durchs Wasser reiten möchte, kann natürlich auch gleich mit dem Surfen einsteigen. Das Kitesurfen eignet sich besonders für Adrenalinjunkies, die Fingerspitzengefühl haben und in der Lage sind, die Bewegung des Wassers und den Wind gleichzeitig zu kontrollieren.
Welche Voraussetzungen brauche ich zum Surfen?
Grundsätzlich benötigst du für alle drei Disziplinen folgende Voraussetzungen, um den Wassersport möglichst unfallfrei und mit viel Freude betreiben zu können:
Sichere Schwimmfähigkeit: Du solltest sicher im Wasser schwimmen und tauchen können. Zusätzlich ist auch Erfahrung mit Wellengang und Strömungen von Vorteil.
Guter Gleichgewichtssinn: Eine gute Balance ist der Schlüssel, um auf dem Surfboard stehen zu können.
Eine gewisse Grundfitness: Als Surf-Anfänger machst du schneller Fortschritte, wenn du eine gewisse Grundfitness besitzt. Die nötige Muskelkraft und Ausdauer erarbeitetest du dir dann automatisch.
Bist du dir nicht sicher, ob Surfen der richtige Sport für dich ist, kannst du an Land ein paar Trockenübungen machen. Skaten und Snowboarden sind ähnliche Sportarten, die dir ein Gefühl für das Fahren auf einem Board vermitteln. Hast du Spaß dabei, dann wird dich vermutlich auch das Surfen begeistern.
Wenn du Surfen lernen möchtest, solltest du dich vorzugsweise an eine Surfschule wenden. Hier kannst du in sicherer Umgebung Theorie und Praxis lernen. Zudem können qualifizierte Surftrainer dir Tipps und Tricks verraten, die später beim selbstständigen Surfen nützlich sein können.
Surfen: Infos zur Ausrüstung & Tipps für Anfänger
Blaues Meer, weiße Wellen und zwischendrin Surfer, die durch das Wasser gleiten, springen und sich drehen. Das macht das Wellenreiten aus und fasziniert Surf-Fans so an diesem Sport. Natürlich träumt dabei jeder von der perfekten Welle, die er bis zum Schluss reiten kann. Jedoch solltest du als Surf-Anfänger erstmal klein anfangen.
Empfehlenswert ist es, ein Surf-Training zu besuchen. Je länger du den Surf-Kurs besuchst, umso mehr Wissen und Erfahrung kannst du für deine Solotouren mitnehmen. Am Ende eines Kurses kannst du sogar einen Surfschein ablegen. Dieser bescheinigt dir deine Fähigkeiten und wird vielerorts als Nachweis verlangt. Generell eignet sich für Surf-Anfänger ein Spot mit Wellen, die sanft brechen und langsam abrollen. Hier kannst du die Basics gut erlernen. Denn wie bei vielen anderen Sportarten auch, bringt dich nur genügend Übung ans Ziel. Daher solltest du mit sanften Wellen anfangen und dich kontinuierlich hocharbeiten.
Buche als Anfänger einen Surf-Kurs und kein Surf-Guiding. Beim Surf-Guiding macht dich ein Surflehrer nur mit der Umgebung vertraut und weist dich auf Besonderheiten hin. Ein Surf-Guiding ist daher kein Lernkurs.
Die richtige Ausrüstung zum Surfen
Wenn du einen Surf-Kurs beginnst, kannst du dir zunächst das Equipment bei der Surfschule ausleihen. So kannst du in Ruhe den Wassersport testen und erlernen, ohne Geld für die Ausrüstung ausgeben zu müssen.
Hast du das Surfen für dich entdeckt und möchtest es weiter regelmäßig betreiben, benötigst du als Surf-Anfänger folgende Ausrüstung:
Surf-Bikini oder Boardshorts
Wetsuit bzw. Neoprenanzug (bei kalten Gewässern wie Binnenseen bzw. Nord- oder Ostsee)
Surfboard (empfehlenswert für Surf-Anfänger ist ein Malibu oder Mini-Malibu)
Passende Boardbag
Leash (eine Leine) für dein Surfboard
Passende Finnen (die Spurhalter am Surfboard) und Wachs
Um ein bisschen Geld bei der Erstausrüstung zu sparen, können Surf-Anfänger auch nach gebrauchten Surfboards Ausschau halten. Gebrauchte Surfboards findest du entweder online, in Surfschulen oder unter Surffreunden. Hier solltest du allerdings kritisch den Zustand des Boards bewerten. Überprüfe, ob das Board intakt und der Leash-Plug stabil ist. Auch die Finnen solltest du dir vorher genau ansehen: Sind die Finnen-Plugs in Ordnung? Wird ein Standard-Finnen-System verwendet, für welches du Ersatzteile bekommst?
Sicherheitsregeln für Surfer
Surfst du an einem neuen Spot, solltest du dich zuerst mit der Umgebung und den örtlichen Surfgewohnheiten vertraut machen. Beobachte das Wasser und die Wellen, suche andere Surfer und merke dir, wo besonders viele Leute schwimmen. Orientiere dich als Surf-Anfänger an erfahrenen Surfern.
Diese Regeln solltest du generell einhalten, um sicher mit anderen surfen zu können:
Halte dein Brett immer unter Kontrolle.
Gib Acht beim Paddeln. Paddel nicht durch die Welle eines anderen Surfers.
Schneide anderen nicht in die Welle. Schau dich um, bevor du eine Welle anpaddelst. Es könnte jemand schneller gewesen sein als du.
Drängle dich beim Line-Up nicht vor. Starte weiter außen und versuch dir einen Überblick über die Reihenfolge zu verschaffen.
Nimm Rücksicht auf andere Surfer und lass auch mal eine Welle für sie aus. So hat jeder Spaß am Surfen.
Geh nicht allein Surfen. Zusammen mit einem Surfbuddy macht das Surfen nicht nur mehr Spaß, sondern ist auch sicherer.
Achte auf Schwimmer, andere Surfer und Segel- oder Ruderboote.
Windsurfen: Tipps zur Ausrüstung & Sicherheitshinweise
Als Windsurfer beherrschst du fast schon ein kleines Boot. Mithilfe des Segels gleitest du schnell durchs Wasser und kannst sogar einige Sprünge und Tricks wagen. Bevor du dich aber in das wilde Meer stürzt, solltest du die Grundlagen erlernen.
Für viele Gewässer in Nord- und Mitteldeutschland brauchst du einen Windsurfing-Grundschein, um den Wassersport ausüben zu können. Daher empfiehlt es sich, Unterricht bei einem Profi mit entsprechender Zertifizierung zu nehmen. Hier lernst du nicht nur die Balance auf dem Board zu halten und den Wind zu nutzen, sondern wirst auch in wichtige Sicherheitsregeln eingeführt. Am Ende eines Kurses kannst du verantwortungsvoll und eigenständig windsurfen.
Windsurfen ist für jede Altersklasse geeignet. Sowohl Kinder als auch Senioren können diesen Sport ausüben und schnell Lernerfolge erzielen. Es ist von Vorteil, wenn du als Windsurf-Anfänger in einem flachen, stehenden Gewässer beginnst. So sparst du Kraft und musst nicht so viel schwimmen/paddeln.
Die richtige Ausrüstung zum Windsurfen
Für das Surfen mit Segeln nach deinem Einführungsunterricht brauchst du als Beginner folgende Ausrüstung:
Schwimmkleidung & Neoprenanzug
Board (für Windsurf-Anfänger wird ein Freeride Board empfohlen)
Rigg (Anfänger sollten das Rigg am besten als Komplettset kaufen. Das Rigg, also Segel, Mast, Gabel und Verlängerung, passen so perfekt zusammen. Das Segel sollte klein und leicht sein sowie keine Profilverstärkung besitzen. Der Mast sollte teilbar sein.)
Trapez, also das Gurtsystem (Am Anfang wählst du lieber ein Sitztrapez, um deine Kraft zu schonen.)
Passende Finnen (Zu empfehlen sind für Anfänger Freeride-Finnen.)
Möchtest du das Windsurfen erst einmal ausprobieren, dann kannst du dir die nötige Ausrüstung auch bei der Windsurfschule ausleihen.
Sicherheitsregeln für Windsurfer
Windsurfer sind schnell und wendig auf dem Wasser unterwegs. Daher musst du besonders viel Acht auf andere Wassersportler geben, um Unfälle zu vermeiden. Geh zusammen mit Windsurffreunden ins Wasser. So könnt ihr euch gegenseitig unterstützen und aufeinander aufpassen.
Diese Sicherheitshinweise gelten für alle Windsurfer und sollten von dir beherzigt werden, damit das Surfen mit Segel geordnet abläuft:
Lee vor Luv. Der Windsurfer in Luv (windzugewandte Seite) muss einem anderen Surfer in Lee (windabgewandte Seite) ausweichen.
Backbordbug vor Steuerbordbug. Hast du dein Segel in Fahrtrichtung links von dir (Backbordbug), hast du Vorfahrt. Ist dein Segel in Fahrrichtung rechts von dir (Steuerbordbug), musst du ausweichen.
Im Brandungsbereich haben Rausfahrende Vorfahrt. Wer gegen eine brechende Welle fährt, hat Vorfahrt – hier gilt Backbordbug vor Steuerbordbug nicht.
Halte genügend Abstand beim Überholen. Hier sollte mindestens eine Mastlänge Abstand bleiben.
Surfer ohne Hilfsmittel haben Vorrang vor Windsurfern.
Nimm Rücksicht auf Schwimmer und Taucher sowie auf Boote. Hier solltest du mindestens 15 Meter Abstand lassen.
Kitesurfen: Tipps zum Kitesurfen lernen
Beim Kitesurfen machst du dir Wind und Wasser zu Nutze, um über die Wellen zu gleiten und zeitweise sogar zu fliegen. Dabei brauchst du Fingerspitzengefühl und Erfahrung, um den Drachen immer in die richtige Richtung zu lenken und so den Wind optimal einzufangen.
Egal ob auf dem Meer oder auf einem großen Binnengewässer – Kitesurfen ist bei den richtigen Wetterbedingungen überall möglich, wo es genug Wasser und eine freie Fläche zum Starten und Landen gibt. Für Anfänger ist Wasser in Stehtiefe ideal, da sie so Kraft sparen können und nicht viel schwimmen müssen. Zudem haben Kitesurfer in Ausbildung bessere Lernbedingungen auf einem großen Binnensee oder am Meer, da hier der Wind konstant wehen kann und nicht von Bäumen und anderen Hindernissen aufgewirbelt wird.
Im Kitesurfing-Unterricht unter professioneller Betreuung tastest du dich Schritt für Schritt an das Kitesurfing heran. Hier lernst du, wie du einen Drachen an Land richtig fliegen lässt, bevor es dann ins Wasser geht. Am Schluss deines Kitesurfing-Trainings kannst du eine Kitesurfing-Licence beim VDWS e.V. erwerben, die dir deine Fähigkeiten offiziell bescheinigt.
Auf Online-Portalen surf-forecast.com oder magicseaweed.com findest du Wind- und Wellenprognosen und kannst neue, gute Surf-Spots entdecken.
Die richtige Ausrüstung zum Kitesurfen
Wer seinen Kitesurf-Kurs abgeschlossen hat und das Kiten auf eigene Faust weiterverfolgen möchte, sollte sich diese Grundausstattung zulegen:
Schwimmkleidung & Neoprenanzug
Kiteboard (Auch hier gilt für Anfänger: Je größer, desto besser.)
Kite (Für den Anfang solltest du ein Bow oder Delta Kite wählen.)
Trapez (Ein Sitztrapez erleichtert das Aufstehen beim Sport und ist daher für Anfänger geeignet.)
Bar, also die Haltestange (Sollte zum Kite gehören, damit alles optimal zusammenpasst.)
Pumpe mit Aluminiumschaft
Leash (Sollte für Anfänger eine mittlere Länge haben und mit einer Hand auslösbar sein.)
Beim Kiten in tieferen Gewässern sind zudem eine Prallschutzweste und ein Helm ratsam. So kannst du Verletzungen verhindern. Zudem gibt dir die Prallschutzweste etwas Auftrieb im Wasser.
Sicherheitshinweise für Kitesurfer
Beim Kiten orientierst du dich an den allgemeinen Vorfahrtsregeln für Segelfahrzeuge. Mit deinem Kite bist du sehr schnell und vielseitig im Wasser unterwegs, weshalb du auf andere Wassersportler besonders Acht geben musst.
Allgemein gelten diese Regeln für Kitesurfer:
Luv vor Lee. Der Kiter in Luv muss einem im Lee ausweichen. Hier gilt: Der schnellere Kiter muss langsameren ausweichen.
Backboardbug vor Steuerboardbug. Wer die rechte Hand vorn hat, hat Vorfahrt.
Vorfahrt im Brandungsbereich. Wer auf einer Welle surft, hat Vorfahrt.
Der Hintere muss wenden. Wenn zwei Kiter hintereinander auf ein Hindernis zufahren, muss der hintere Kiter rechtzeitig wenden.
Manövrierunfähige Kiter haben Vorfahrt.
Genug Abstand beim Überholen lassen.
45 Grad Regel. Der Kiter in Lee fliegt mit seinem Schirm tief, der in Luv zieht seinen Schirm möglichst hoch.
Fazit: Surfen, Kitesurfen & Windsurfen hält fit und fördert die Balance
Surfen ist eine der vielseitigsten Wassersportarten. Egal ob mit oder ohne Hilfsmittel wie Segel oder Drachen: Du nutzt die natürliche Bewegung des Wassers, um Wellen auszureiten und Sprünge zu vollführen. Dabei musst du Balance beweisen und sicher auf dem Board bleiben. Das trainiert den ganzen Körper und macht das Surfen zu einem effektiven Training, das viel Spaß und den ein oder anderen Adrenalinkick mit sich bringt.
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Quellen und weiterführende Literatur
https://surf-fitness-online.de/blog/surf-wissen/voraussetzungen-fuer-das-surfen-welche-skills-sind-wichtig/
(abgerufen am 08.02.2023)
https://surf-ausruestung.de/
(abgerufen am 08.02.2023)
https://www.windsurfen-lernen.de/vorfahrtsregeln.htm
(abgerufen am 08.02.2023)
https://www.lernen.net/artikel/windsurfen-7487/
(aufgerufen am 08.02.2023)
https://www.lernen.net/artikel/kitesurfen-lernen-7508/
(aufgerufen am 08.02.2023)
Bildquellen
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