Vorstellungsgespräch: Händedruck bei einem Vorstellungsgespräch.

Vorstellungsgespräch – Vorbereitung, Ablauf & Fragen*

Hast du die ersten Bewerbungsschreiben verschickt, fängt die Zeit des Wartens auf die Antworten an. Natürlich hoffst du, das Interesse der potenziellen Arbeitgeber geweckt zu haben. Hattest du damit Erfolg, melden sich diese häufig innerhalb weniger Wochen zurück und laden dich zum Vorstellungsgespräch ein. Wie du dich optimal auf ein Bewerbungsgespräch vorbereitest und dieses souveränmeisterst, verraten wir dir in diesem Ratgeber. Zudem geben wir einige Beispiele zu beliebten Fragen und haben einige Empfehlungen zusammengetragen, was du keinesfalls in einem Bewerbungsgespräch tun solltest.

Vorbereitung Vorstellungsgespräch: Junge Frau wird von Recruiter begrüßt.

Inhaltsverzeichnis

Die richtige Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch
Ablauf eines Vorstellungsgesprächs: Das erwartet dich
Tipps fürs Bewerbungsgespräch: Dos und Don‘ts

Die richtige Vorbereitung für ein Vorstellungsgespräch: Tipps zu Anfahrt, Recherche & Fragen

Die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch ist ein erster Erfolg. Du konntest dich mit deinem Bewerbungsschreiben im ersten Auswahlverfahren gegen die Konkurrenz durchsetzen. Nun geht es an die richtige Vorbereitung des Vorstellungsgesprächs.

Anfahrtsweg zum Vorstellungsgespräch

Informiere dich als erstes über deine Anreise. Prüfe deine Möglichkeiten und plane genug Zeit für die Fahrt ein. Beachte dabei mögliche Risiken, wie Stau oder Bahnausfälle. Ausreichende Pufferzeiten sind wichtig, um unnötige Verspätungen zu vermeiden. Solltest du dich dennoch bei deinem Vorstellungsgespräch verspäten, gib deinem Gesprächspartner rechtzeitig Bescheid und entschuldige dich für die Unannehmlichkeiten.

Hast du dich für eine Anreisemöglichkeit entschieden, solltest du dir als nächstes Gedanken um den Dresscode für dein Vorstellungsgespräch machen. Mehr Tipps zum optimalen Bewerbungs-Look findest du in unserem Artikel “Das passende Outfit zum Bewerbungsgespräch: Dresscodes & Styling-Tipps”.

Unternehmensrecherche

Befasse dich anschliessend ausführlich mit dem Unternehmen und informiere dich zu folgenden Fragen [1]:

Wann wurde es gegründet?
Wer gehört derzeit zur Geschäftsführung?
Wie viele Standorte und Mitarbeiter hat das Unternehmen?
Wer ist die Konkurrenz des Unternehmens?
Welches Image hat das Unternehmen?

Präge dir die Informationen zur Firma gut ein. So vermeidest du peinliches Schweigen während des Vorstellungsgespräches.

Beliebte Fragen beim Vorstellungsgespräch [2]

Hast du dich umfangreich mit dem Unternehmen beschäftigt, solltest du dir die Zeit nehmen und über deine Stärken und Schwächen nachdenken. Selbstreflektion hilft dir dabei, auf beliebte Fragen im Vorstellungsgespräch souverän antworten zu können und selbstbewusst in den Termin zu gehen. Neben Fragen zu deiner persönlichen Qualifikation, wie „Welche Ansprüche haben Sie an Ihre Arbeitsumgebung?“, zählen auch:

Fragen zu deiner fachlichen Qualifikation: Diese zielen darauf ab, herauszufinden, wie gut du dich für die ausgeschriebene Stelle eignest. Beispiele: „Mit welchen Programmen und Tools sind Sie vertraut?“ oder „Wie sieht Ihr beruflicher Werdegang aus?“
Fragen zu deiner Persönlichkeit: Recruiter möchten dich kennenlernen und abschätzen, ob du in das bestehende Team passt. Beispiele: „Wie gehen Sie mit Kritik um?“ oder „Warum arbeiten Kollegen/Kommilitonen gerne mit Ihnen zusammen?“
Fragen zu deiner Motivation: Neben deinen fachlichen Qualifikationen und deiner Persönlichkeit, möchte dein Gesprächspartner mehr über deinen Ehrgeiz erfahren. Beispiele: „Wären Sie bereit, für den Job umzuziehen?“ oder „Warum haben Sie sich für diese Stelle beworben?“

Nimm dir während der Vorbereitung genug Zeit und überlege dir unterschiedliche Antwortmöglichkeiten. Das Üben mit Familie und Freunden ist ebenfalls hilfreich und kann dir deine Nervosität nehmen. Achte im Vorstellungsgespräch darauf, deine Stärken zu betonen. Antworte allerdings immer ehrlich und authentisch.

Hin und wieder werden auch verbotene Fragen gestellt. Bekommst du eine Frage, die zu sehr in deine Persönlichkeitsrechte eingreift und du möchtest sie nicht beantworten, kannst du deinen Gesprächspartner freundlich und sachlich darauf hinweisen. Beispiele: „Besteht bei Ihnen ein Kinderwunsch?“ oder „Wie sind Ihre Vermögensverhältnisse?“ [2]

Ablauf eines Vorstellungsgesprächs [3]

Das klassische Vorstellungsgespräch gestaltet sich als Interview zwischen Recruitern, Bereichsleitung oder der Geschäftsführung und dir. Dir wird im Verlauf des Gesprächs die Möglichkeit geboten, dich und deine Stärken zu präsentieren und mit originellen Antworten auf Fragen zu punkten. So kannst du mit deinen Talenten überzeugen und in Erinnerung bleiben.

Vorstellungsgespräch: Bewerber beantwortet Fragen von einem Recruiter.

Der erste Eindruck und die Begrüssung

Besonders wichtig für einen guten ersten Eindruck ist die Körpersprache. Recruiter machen sich bereits innerhalb weniger Sekunden ein erstes Bild von dir. Achte deshalb auf ein optimistisches, freundliches und offenes Auftreten:

In der Regel ist ein kurzes Händeschütteln der erste Kontakt zwischen dir und deinem Interviewpartner. Achte auf einen sicheren Handschlag und schaue deinem Gesprächspartner dabei in die Augen.

Achte während der ganzen Zeit des Vorstellungsgesprächs auf eine aufrechte Körperhaltung.
Deine Gestik sollte beherrscht und ruhig sein. Zu schnelle, ausladende Handbewegungen signalisieren Nervosität und Unsicherheit.
Deine Mimik spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Ein freundliches, entspanntes Lächeln vermittelt Sympathie und Zuversicht. Achte ausserdem auf genug Augenkontakt mit deinem Gesprächspartner.

Allgemeiner Smalltalk

Um die Stimmung etwas zu lockern, starten die Recruiter die Vorstellungsgespräche gerne mit Smalltalk. „Wie geht es Ihnen?“ oder „Wie war Ihre Anreise?“ sind dabei beliebte Fragen. Nutze diese Zeit, um runterzukommen und dich auf das bevorstehende Vorstellungsgespräch vorzubereiten.

Selbstpräsentation

Nun wird der Recruiter sicherlich etwas über dich hören wollen und um eine kurze Vorstellung bitten. Erzähle etwas, worauf du bei deinen Erfahrungen und Interessen besonders stolz bist und was in Erinnerung bleibt. Geh dabei bereits auf einige Stärken ein, die für den neuen Job vorteilhaft sind.

Unternehmensvorstellung

Dieser Gesprächsabschnitt kann sehr unterschiedlich verlaufen. Manche Recruiter möchten zuerst wissen, ob du dich im Vorfeld über das Unternehmen informiert hast und fragen dein Wissen ab. Andere stellen das Unternehmen direkt vor. Informiere dich somit vor jedem Vorstellungsgespräch ausführlich über das Unternehmen, um unangenehme Situationen zu vermeiden und mit deinem Wissen zu punkten.

Fragerunde

Wie bereits erwähnt, werden dir im Laufe des Vorstellungsgespräches Fragen zu deinen Karrierezielen und beruflichen Vorstellungen gestellt. Auch Fragen zu deinen Interessen werden sicherlich fallen. Damit möchte der Recruiter deine Einstellung sowie deine Stärken und Schwächen näher kennenlernen.

Ist dein Gesprächspartner mit seiner Fragerunde fertig, bekommst du anschliessend Gelegenheit, deine offenen Fragen zu stellen. Beispielsweise wie der erste Arbeitstag verlaufen würde.

Verabschiedung

Auch wenn sich das Ende des Vorstellungsgespräches andeutet, bleibe weiterhin souverän und ruhig. Denn genauso wie der erste Eindruck spielt auch der letzte eine wichtige Rolle. Sollte die Frage nach dem weiteren Verlauf noch nicht geklärt sein, erkundige du dich jetzt darüber. Bleibe bei der Verabschiedung freundlich und achte auch hier auf einen festen Handschlag mit Augenkontakt. Bedanke dich für das Gespräch und erwähne, dass du dich auf das Feedback freust.

Immer häufiger entscheiden sich vor allem grosse Unternehmen für das Assessment Center in ihrem Auswahlverfahren. Hier gilt es zusätzlich zum Vorstellungsgespräch, sich beim Lösen von komplexen Aufgaben zu beweisen.

Tipps für ein gelungenes Vorstellungsgespräch: Dos & Don‘ts

In einem Vorstellungsgespräch bekommst du die Möglichkeit, dich gegen deine Konkurrenz durchzusetzen und dir so deinen Traumjob zu sichern. Dein Verhalten bei einem Vorstellungsgespräch ist dabei von grosser Bedeutung:

Dos bei einem Vorstellungsgespräch [4]

Vorbereitung: Bereite dich sorgfältig in allen Punkten auf das Gespräch vor.
Pünktlichkeit: Erscheine nicht zu früh oder zu spät zu deinem Vorstellungsgespräch.
Auftreten: Sei selbstbewusst und freundlich.
Verhalten: Sei ehrlich und verstell dich nicht. Recruiter erkennen, ob du dich authentisch verhältst.
Interesse: Zeige dich interessiert, aber nicht zu neugierig.
Ist die Frage nach dem Gehalt nicht zur Sprache gekommen, darfst du dich danach erkundigen.
Agiert das Unternehmen international, solltest du auf ein mögliches Vorstellungsgespräch auf Englisch vorbereitet sein.

Don’ts bei einem Bewerbungsgespräch [4]

ungepflegtes Äusseres: Ungewaschene Haare und dreckige Kleidung sowie Schuhe bleiben den Recruitern negativ in Erinnerung.
Auftreten: Trage kein aufdringliches Parfüm oder zu starkes Make-Up.
Verhalten: Stell keine Tabu-Fragen wie beispielsweise nach der Häufigkeit der Beförderungen oder der Gehaltserhöhungen.
Präsentiere keine einstudierten Texte.
Sei nicht fordernd oder arrogant.

Fazit: Mit der richtigen Vorbereitung zum erfolgreichen Vorstellungsgespräch

Mit ausreichend Vorbereitung und einem freundlichen Wesen kannst du bei Recruitern positiv in Erinnerung bleiben. Spannende Hobbys oder ausserordentliche Talente heben dich von deiner Konkurrenz ab. Bleibe bei deinem Gespräch authentisch und positiv. Solltest du in deinem Vorstellungsgespräch keinen Erfolg haben, nimm die Erfahrungen mit und wende diese im nächsten an.

* Dieser Ratgeber fasst allgemeingültige Informationen zur Berufsorientierung sowie zum Bewerbungsprozess zusammen, um angehenden Berufsanfängern den Berufseinstieg zu erleichtern. Diese Informationen beziehen sich nicht konkret auf Bewerbungsprozesse, Einstiegsmöglichkeiten oder Berufsbilder bei C&A.

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