Mikroabenteuer erleben: Nachhaltige Ferien zu Hause
Egal, ob du einfach mal die Seele baumeln lassen möchtest oder doch eher einen Tapetenwechsel brauchst: Ferien im eigenen Land können dir genauso spannende Erfahrungen bieten wie Reisen in die Ferne. In unserem Artikel findest du Inspirationen für unterschiedliche Arten von Inlandsferien – von entspannten Ferien zu Hause bis zu abwechslungsreichen Mikroabenteuern.
Ferien in der eigenen Region: Vorteile und Tipps zur Planung
Nah, kostengünstig und umweltfreundlich: Die eigene Region mit einem touristischen Blick zu erkunden, kann viele Vorteile für dich haben und hilft dir auch dabei, deine Ferienplanung nachhaltiger zu gestalten.
Welche Vorteile bieten Ferien in der eigenen Region?
Vor allem wenn du in den Ferien neue Energie tanken möchtest, bieten dir Ferien im eigenen Land eine stressfreie und nachhaltigere Alternative zu Auslandsreisen. Überzeuge dich hier von den Vorteilen, die die Ferien zu Hause bieten:
Kein Reisestress: Bei Ferien in deiner Region sparst du dir den Stress einer langen Anreise und musst dir keine Gedanken über Staus oder lange Wartezeiten am Flughafen machen. Ausserdem musst du dich nicht an ein fremdes Bett gewöhnen oder dich darum sorgen, ob du ausreichend Wechselkleidung oder ähnliches eingepackt hast.
Weniger Emissionen: Da du auf Flugreisen und meist auch auf lange Autofahrten verzichten kannst, verringerst du den ökologischen Fussabdruck deiner Ferien. Auf Wanderungen, Velotouren oder bei vielen Wassersportarten wie Kanu- oder Kajakfahrten bewegst du dich ausserdem gänzlich emissionsfrei fort.
Kostengünstig: Da du zu Hause übernachtest, sparst du natürlich Kosten für Verpflegung und Übernachtung. Auch die Fahrtkosten sind vermutlich niedriger, da du nicht weit reist.
Auslandsreisen können deinen Horizont erweitern, dir wertvolle kulturelle Erfahrungen und einzigartige Naturerlebnisse bieten. Anstatt ganz auf Auslandsreisen zu verzichten, solltest du daher eher versuchen, deine Reiseplanung nachhaltiger zu gestalten: Vermeide Flugreisen, übernachte in einer nachhaltigen Unterkunft und achte auf ein respektvolles und umweltbewusstes Verhalten vor Ort.
Wie kannst du die Ferien in der eigenen Region gestalten?
Ferien in der eigenen Region bieten dir die Möglichkeit, vertraute Gegenden mit den Augen eines Touristen zu entdecken. Um deine Heimatstadt oder deine Region nochmal von einer völlig neuen Seite kennenzulernen, kannst du folgende Tipps beherzigen:
Informiere dich auf Tourismusportalen und Städte-Webseiten deiner Region über lohnenswerte Ausflugsziele. Es kann sogar interessant sein, an einer Stadtführung in deiner Heimatstadt oder einer benachbarten Stadt teilzunehmen und so vielleicht Dinge über die Geschichte deiner Region zu erfahren, die dir noch gar nicht bewusst waren.
Wenn du ein weiter entferntes Ausflugsziel ansteuerst, das du nicht mehr zu Fuss oder mit dem Velo erreichen kannst, bist du mit Bus und Zug umweltfreundlicher unterwegs als mit dem Auto.
Unterstütze bei deinen Ausflügen regionale Betriebe. So kannst du zum Beispiel gezielt inhabergeführte Geschäfte und Manufakturen oder Hofläden ansteuern. Dort kannst du nachhaltige und oft handgemachte (Bio-)Produkte einkaufen.
Bei Regenwetter sind auch Museums-Ausflüge eine gute Idee, um für etwas Abwechslung zu sorgen. Egal ob Kunstausstellung, Naturkundemuseum oder Stadtmuseum, sicherlich findest du verschiedene interessante Angebote, die deinen Horizont vielleicht auf ungeahnte Weise erweitern.
Verbinde deine Ferien in der Region mit Digital Detox, um nicht ständig erreichbar zu sein. Handyfasten kann dir in den Ferien dabei helfen, dich mehr auf dich selbst und deine Erholung zu konzentrieren.
Planst du längere Wander- oder Velotouren in deiner Heimat oder möchtest du im Freien übernachten, musst du dir natürlich die entsprechende Ausrüstung anschaffen. Diese Investition lohnt sich nur dann, wenn du in Zukunft häufiger Outdoor-Abenteuer unternimmst. Möchtest du dich an solche Aktivitäten erst herantasten, ist es nachhaltiger, Zelt und Schlafsack z. B. im Freundes- und Familienkreis zu leihen oder bestimmte Ausrüstung bei einem Outdoor-Verleih zu mieten.
Nah und nachhaltig: Ideen für Mikroabenteuer
Kleine Abenteuer in unmittelbarer Nähe von Zuhause zu unternehmen und die Natur intensiv zu erleben, ohne weit zu verreisen – das ist der Kerngedanke des Mikroabenteuers. Der Begriff „microadventure“ wurde von dem britischen Abenteurer Alastair Humphreys geprägt, der damit mehr Menschen dazu motivieren möchte, ihren Alltag mit kurzen, lokalen und günstigen Outdoor-Erlebnissen zu bereichern.
Bei Mikroabenteuern verzichtest du auf Flugreisen und längere Autofahrten, wodurch du bereits die besten Voraussetzungen für nachhaltiges Reisen schaffst. Falls du noch Inspirationen für ein Mikroabenteuer suchst, haben wir hier verschiedene Ideen gesammelt – die meisten davon eignen sich auch wunderbar für Familien:
Entdecke einen längere Wanderweg in deiner Region oder folge einer Veloroute entlang eines Flusses. Am besten rundest du solche Aktivitäten mit einem gemütlichen Picknick ab.
Probiere einmal Geocaching aus. Dabei handelt es sich um eine Community-basierte Schatzsuche, die mithilfe von GPS-Koordinaten funktioniert. Geo-Koordinaten für deine Region findest du mithilfe von Geocaching-Websites oder -Apps.
Mache eine Nachtwanderung und lass dich von der Stille und ein wenig schaurigen Atmosphäre begeistern.
Suche einen Ort in deiner Region auf, an dem es sehr wenig Lichtverschmutzung durch Strassenlaternen oder Hausbeleuchtung gibt und versuche, Sternbilder am Nachthimmel zu entdecken.
Probiere einen Barfusspfad in deiner Nähe aus, um ganz neue Sinneseindrücke in der Natur zu sammeln.
Nimm an einer regionalen Clean-Up-Aktion teil und säubere gemeinsam mit anderen engagierten Personen einen Wald- oder Flussabschnitt.
Befahre regionale Gewässer mit dem Kanu oder Kajak oder probiere eine neue Wassersportart wie Stand-Up-Paddling aus. Im Sommer kannst du dir in Badeseen Abkühlung verschaffen.
Entdecke deine Region von „oben“ und wandere z. B. einen Baumwipfelpfad entlang oder unternimm einen Ausflug in einen Hochseilgarten/Kletterpark.
Lass dich von der eindrucksvollen Geschichte deiner Region begeistern und besuche historische Gebäude wie Burgen oder Klöster. Auch Naturdenkmäler wie Quellen, Höhlen oder uralte Bäume sind einzigartige Ausflugsziele, die dich der Geschichte einer Region näherbringen.
Fahre mit dem Zug oder dem Bus bis zur Endstation und erkunde dort die Gegend. Du wirst überrascht sein, was du alles entdecken kannst.
Möchtest du bei deinem Mikroabenteuer draussen übernachten, solltest du dich vorab bei der örtlichen Gemeinde informieren, wo du dein Zelt aufschlagen darfst. Allgemein ist das Biwakieren (also die Übernachtung im Schlafsack) und das Zelten auf Privateigentum nach Absprache mit den Landbesitzern erlaubt. Naturschutzgebiete, Jagdgebiete, Wildruhzonen und Campieren im Schweizer Nationalpark sind tabu. Alternativ kannst du auch spezielle Trekking- oder Naturcampingplätze ansteuern.
Staycation: So verbringst du entspannte Ferien zu Hause
Unter dem Begriff „Staycation“ versteht man Ferienzeit, für die du nicht verreist oder sogar grösstenteils zu Hause bleibst. Augenzwinkernd wird häufig auch von „Ferien auf Balkonien“ gesprochen, bei dem es sich um eine besonders stressfreie und umweltfreundliche Ferienart handelt.
Damit du dich nach deinen Ferien zu Hause wirklich erholt fühlst, solltest du folgende Tipps im Hinterkopf behalten:
Ferienzeit ist keine Arbeitszeit: Wenn du im Homeoffice arbeitest, solltest du dich während deiner Ferien zu Hause nicht verleiten lassen, E-Mails zu beantworten oder andere „Kleinigkeiten“ zu erledigen. Auch während einer Staycation sollte die Entspannung im Vordergrund stehen, damit du neue Kraft schöpfen kannst.
Arbeite keine langen To-do-Listen ab: Fülle deine Staycation-Zeit nicht mit vielen wichtigen Terminen und unliebsamen Verpflichtungen, damit die Erholung nicht auf der Strecke bleibt. Gehe stattdessen deinen Hobbys und Lieblingsaktivitäten nach, für die du im Alltag häufig zu wenig Zeit hast.
Verplane deine Ferienzeit nicht nur für Hausarbeit und Renovierungsarbeiten: Wenn du die freie Zeit nutzen möchtest, um z. B. deinen Kleiderschrank auszumisten oder ein Zimmer neu zu streichen, kannst du das natürlich tun. Allerdings solltest du kein schlechtes Gewissen haben, wenn du in deinen Ferien einfach mal nichts tun möchtest.
Fazit: Nachhaltige Ferien im eigenen Land – Staycation bis Mikroabenteuer
Wenn du deine eigene Region erkundest oder sogar Ferien zu Hause planst, sparst du dir den Stress einer langen Anreise und lernst gleichzeitig deine vertraute Umgebung aus einer völlig neuen Perspektive kennen. Da du nicht weit reisen musst und auf Flugreisen gänzlich verzichten kannst, sind Mikroabenteuer und Ferien zu Hause ausserdem eine nachhaltigere Alternative zu klassischen Pauschalreisen. Mikroabenteuer und Staycations sind daher ideale Gelegenheiten, um neue Energie zu tanken, dir neue Perspektiven zu eröffnen und dabei gleichzeitig die natürliche Umgebung zu schonen.
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Quellen:
https://utopia.de/ratgeber/staycation-6-tipps-fuer-einen-nachhaltigen-urlaub-zu-hause/
(abgerufen am 13.04.2022)
https://utopia.de/ratgeber/mikroabenteuer-nachhaltige-abenteuer-fuer-den-alltag/
(abgerufen am 13.04.2022)
https://www.umweltnetz-schweiz.ch/themen/bildung/3557-ratgeber-wildcamping-in-der-schweiz.html
(abgerufen am 25.04.2022)
https://www.travelnews.ch/lounge/18986-vier-tipps-fuer-deine-ferien-auf-dem-balkon.html
(abgerufen am 25.04.2022)
https://magazin.velux.ch/de-CH/artikel/urlaub-zu-hause
(abgerufen am 25.04.2022)
Bildquellen:
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