Mediennutzung Kinder – Mutter und Tochter nehmen ein Selfie auf.

Medienerziehung – Medienregeln & Medienzeiten für Kinder

Den grössten Teil des Tages sollten Kinder fernab von Bildschirmen verbringen und anderen Freizeitbeschäftigungen nachgehen. Spielen mit Gleichaltrigen, Hobbys und kreative Beschäftigungsmöglichkeiten sollten den Hauptteil des Alltages für dein Kind ausmachen. Je älter es jedoch wird, umso mehr rücken auch die digitalen Medien in das Interessenfeld deines Kindes. Um eine gute Balance aus einem sinnvollen Medienkonsum und anderen Freizeitbeschäftigungen zu ermöglichen, geben wir dir einige Tipps, welche Regeln für die Mediennutzung deines Kindes nützlich sein können und welche Medienzeiten für Kinder empfohlen werden.

Medienkonsum für Kinder: Sinnvolle Regeln zur Mediennutzung für Kinder

Ob du die Mediennutzung deines Kindes reglementieren solltest, hängt davon ab, wie oft dein Kind die ihm zur Verfügung stehenden Medien nutzt. Manche Kinder betätigen sich aus eigenem Antrieb lieber sportlich oder üben ein kreatives Hobby aus, während andere sich für die Medienwelt stärker begeistern können. Jedes Kind hat einen anderen Charakter und andere Interessen. Deshalb solltest du den Medienkonsum deines Kindes zunächst genau beobachten und abwägen, wie oft und wofür es Medien nutzt. Wissenssendungen und andere lehrreiche Inhalte sowie der kreative Umgang mit Medien (Fotografie, online zeichnen/gestalten etc.) sind hier pädagogisch wertvoller als reine Unterhaltungsserien oder -webseiten.

Hast du das Gefühl, dass ihr Regeln für die Mediennutzung benötigt, um die Bildschirmzeit zu begrenzen, solltet ihr zunächst zusammen über den Medienkonsum deines Kindes sprechen. Hinterfrage dabei, warum und wofür dein Kind Medien nutzt. Oft handelt es sich um kurze Phasen einer intensiven Mediennutzung bei Kindern, die sich von allein wieder einpegeln. Hält der intensive Medienkonsum bei deinem Kind jedoch an, solltet ihr der Ursache auf den Grund gehen und gemeinsam Regeln zur Mediennutzung festlegen. Beziehe dein Kind in diesen Prozess ein. So hat es ein gewisses Mitbestimmungerecht, versteht die Bedeutsamkeit von Medienregeln und kann nachvollziehen, warum diese Regeln eingehalten werden sollten. Legt dabei auch zusammen fest, was passiert, wenn dein Kind gegen die festgelegten Regeln verstösst.

Achte jedoch darauf, dass ein gewisses Mass an Flexibilität in eurem Regelwerk enthalten ist. An einem Regentag darf dein Kind vielleicht ein bisschen länger vorm Fernseher sitzen oder ein Videospiel spielen. Dafür folgt am nächsten Tag eine Medienpause. Versucht generell medienfreie Tage festzulegen, damit genügend Zeit für Freizeitbeschäftigungen abseits der Medien bleibt.

Am leichtesten könnt ihr eure festgelegten Medienregeln umsetzen, wenn ihr euren Alltag gut strukturiert und Routinen einführt. An festen Zeiten und Ritualen kann dein Kind sich orientieren und lernt, die Dauer der eigenen Mediennutzung gut abzuschätzen. Vorschläge für sinnvolle Routinen in diesem Zusammenhang wären:

  • 1-2 Stunden vor dem Schlafengehen kein Medienkonsum für dein Kind

  • keine Smartphones am Esstisch oder bei den Ufzgi

  • Smartphone vor dem Zubettgehen an einem zentralen Ort ausserhalb des Kinderzimmers lagern

  • medienfreie Tage und Zeiten festlegen

  • feste Zeiten für die Mediennutzung deines Kindes einplanen

Tipp

Vermeide eine „Dauerberieselung“ im Familienalltag. Schalte den Fernseher ab, wenn er nicht gebraucht wird und achte darauf, ob dein Kind Medien aktiv konsumiert oder gerade nur als Hintergrundgeräusch wahrnimmt. Schalte sie in diesem Fall lieber ab. Auf diese Weise kannst du die Bildschirmzeit deines Kindes reduzieren und ihm zeigen, dass Medien am besten aktiv und zielgerichtet verwendet werden sollten.

Wie viel Bildschirmzeit für Kinder ist empfohlen? – Medienzeiten für Kinder im Überblick

Wie viel Bildschirmzeit für dein Kind am Tag empfohlen ist, richtet sich massgeblich danach, welche Medien es nutzt und wofür. Benutzt dein Kind Medien sinnvoll und zielgerichtet, dann sollte der Medienkonsum nicht zu sehr eingeschränkt werden. Auch eine gemeinsame Beschäftigung in der Familie kann ab und zu eine Ausnahme zu den festgelegten Medienzeiten darstellen. Wird der Computer für die Hausaufgaben gebraucht oder zum Lernen benutzt, sollte auch hier eine Sonderregelung gelten.

Nachfolgend geben wir dir ein paar Richtwerte und Empfehlungen für Medien- und Bildschirmzeiten, die ihr bei der Erstellung eurer Regeln für die Mediennutzung nutzen könnt:

  • 0 - 3 Jahre

    • Hörmedien: bis zu 30 Minuten

    • Bildschirmmedien: gar nicht

  • 3 - 6 Jahre

    • Hörmedien: bis zu 30 Minuten

    • Bildschirmmedien: gemeinsam bis zu 30 Minuten

  • 6 - 10 Jahre

    • Hörmedien: bis zu 60 Minuten

    • Bildschirmmedien: gemeinsam 45 bis 60 Minuten

  • ab 10 Jahre

    • für alle Medien: eine Stunde pro Lebensjahr in der Woche

Ab dem zehnten Lebensjahr sollte dein Kind seinen Tag mehr und mehr selbst einteilen. So wird es langsam selbstständiger und lernt, mit seiner Zeit besser umzugehen und selbst aktiv auf seinen Medienkonsum zu achten.

Medienkonsum Kinder – Vater und Sohn hören zusammen ein Hörspiel.

Medienzeit für Kinder: Wie kann ich die Bildschirmzeit meines Kindes begrenzen?

Um einen Überblick darüber zu bekommen, wie lange dein Kind täglich Medien konsumiert, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ihr könnt hier eurer Kreativität freien Lauf lassen. Zum Beispiel könnt ihr einen Medien-Freizeit-Stundenplan entwerfen und die Zeiten abhaken oder mit bunten Stickern als „genutzt“ markieren.

Des Weiteren könnt ihr auch zusammen Medien-Gutscheine gestalten, die dein Kind dann bei dir einlösen kann. Oder ihr behaltet den Überblick über die Medienzeiten deines Kindes mit einer symbolischen „Währung“, zum Beispiel in Form von Murmeln. Dein Kind bekommt eine Murmel für jede halbe Stunde, die es Medien genutzt hat. Wenn keine Murmeln mehr bei dir sind, ist die Bildschirmzeit deines Kindes für diese Woche aufgebraucht.

Auch technische Geräte und Apps können dir helfen, einen Überblick über die Mediennutzung und die Bildschirmzeit deines Kindes zu bekommen. Viele Computer und Smartphones bieten spezielle Einstellungen an, welche die Bildschirmzeit begrenzen. Auch am WLAN-Router lassen sich Einstellungen vornehmen, um den Zugang zu beschränken oder die Nutzungsdauer zu bestimmen. Ein einfaches und sehr effektives Mittel ist auch eine Zeitschaltuhr. Mit dieser lässt sich die Stromzufuhr für alle Geräte zuverlässig begrenzen.

Mediennutzung für Kinder: Empfehlungen für eigene Geräte

Mit zunehmendem Altern wird dein Kind sich vielleicht eigene Geräte wünschen, um seine Lieblingsmedien zu nutzen. Auch hier gibt es einige Empfehlungen, wie beispielsweise die 3-6-9-12-Regel:

Allerdings sind diese Altersgrenzen wieder nur Richtwerte. Entscheide anhand eurer Situation und dem Medienverhalten deines Kindes, wie ihr vorgehen möchtet.

Bildschirmzeit für Kinder: Wie viel ist zu viel?

Wie viel Medienkonsum für dein Kind tatsächlich zu viel ist, hängt vom Charakter und den Interessen deines Kindes ab. Beobachte dein Kind genau und versuche, täglich für Abwechslung abseits der Medien zu sorgen. 

Anhand dieser Merkmale erkennst du, ob der Medienkonsum deines Kindes zu hoch ist:

  • Vernachlässigung der Schulpflichten

  • Desinteresse an anderen Aktivitäten und Vernachlässigung von Hobbys

  • Launenhaftigkeit und Gereiztheit

  • Konzentrationsschwierigkeiten

  • Überdrehtheit

  • Mediennutzung des Kindes ist ein häufiger Streitpunkt in der Familie

In diesem Fall solltest du handeln und Regeln für die Mediennutzung aufstellen, um deinem Kind zu helfen, einen gesunden Medienumgang zu erlernen.

Tipp

Bildschirmmedien wie Computer, Smartphone und Fernseher im Kinderzimmer verleiten Kinder dazu, diese häufiger zu benutzen. Ein Verzicht auf solche Geräte im Kinderzimmer kann also den Medienkonsum deines Kindes senken.

Medienerziehung – Mutter telefoniert und spielt nebenbei mit ihrem Sohn.

Medienerziehung auch für Eltern: So wirst du zum Vorbild bei der Mediennutzung

Als Elternteil bist du das wichtigste Vorbild für dein Kind. Du bist seine Hauptbezugsperson und von dir lernt es am meisten. Deshalb ist es wichtig, dass du deinem Kind einen verantwortungsbewussten Umgang mit den digitalen Medien vorlebst und so positiv auf seine Medienerziehung einwirkst. Oft merken wir nicht, wie oft wir digitale Medien konsumieren oder beiläufig nutzen. Beobachte daher dein eigenes Verhalten einmal genau und mach dir bewusst, wann, wo und wie oft du digitale Medien verwendest.

Hier sind ein paar Anhaltspunkte, die du bei deinen Überlegungen beachten kannst:

  • Wie oft benutzt du dein Handy/Smartphone und in welchen Situationen?

  • Wie oft laufen der Fernseher und das Radio bei euch?

  • Wie gut kennst du dich mit den digitalen Medien aus?

  • Kannst du mit neuen medialen Trends etwas anfangen (z. B. in sozialen Netzwerken)?

  • Stellst du Bilder von dir und/oder deinem Kind ins Internet? Wie gehst du damit um? Beachtest du dabei Datenschutzrichtlinien?

  • Welche Informationen stellst du ins Internet und wer kann deine Posts sehen?

Anhand der Antworten auf diese Fragen kannst du über dein eigenes Verhalten nachdenken und dir gegebenenfalls vornehmen, an gewissen Aspekten zu arbeiten. Ein umfangreiches Wissen über mediale Vorgänge und Prozesse ermöglichen es dir, kompetente Antworten auf die Fragen deines Kindes zu geben und es ideal bei der Medienerziehung zu begleiten. Fällt dir auf, dass du zu viel Zeit am Smartphone verbringst, dann hilft es zum Beispiel, einen handyfreien Tag einzuführen oder die Bildschirmzeit zu tracken.

Damit jedes Familienmitglied sich darüber bewusst wird, wie viel Zeit es mit digitalen Medien verbringt, könnt ihr auch eine einfache Regel aufstellen: Jeder darf ein anderes Familienmitglied darauf aufmerksam machen, dass es gerade zu viel Zeit vor einem Bildschirm verbringt oder dies in einer unangebrachten Situation tut (im Gespräch, beim Essen, etc.). Wenn ihr das Verhalten der anderen Familienmitglieder beobachtet, werdet ihr aufmerksamer und beobachtet bewusster, wie und wofür ihr Medien nutzt.

Tipp

Versichere deinem Kind, dass es mit allen Problemen und Fragen rund um das Thema Medien und Internet zu dir kommen kann. So wirst du sein Hauptansprechpartner und ihr werdet zusammen fit im Punkt Internetsicherheit.

Fazit: Feste Medienzeiten begrenzen den täglichen Medienkonsum bei Kindern

Eine erfolgreiche Medienerziehung verlangt von den Eltern ein grosses Mass an Umsicht in der sich immer wieder verändernden medialen Welt. Als Vorbild solltest du deinem Kind einen zielgerichteten Umgang mit digitalen Medien vorleben und es animieren, viel Zeit ausserhalb der medialen Welt zu verbringen. Empfehlungen für die Medienzeit deines Kindes helfen dir dabei, abzuschätzen, wie lange dein Kind Medien konsumieren sollte. Jedoch solltest du auch immer die jeweilige Situation und das Verhalten deines Kindes in die Entscheidung einbeziehen. In unserem zusammenfassenden PDF haben wir nochmal alle wichtigen Informationen zum Thema Medienerziehung und Bildschirmzeiten für Kinder für dich übersichtlich dargestellt.

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Quellen:

https://www.kindergesundheit-info.de/themen/medien/alltagstipps/mediennutzung/hoechstdauer/

(aufgerufen am 27.07.2022)

https://www.schau-hin.info/grundlagen/medienzeiten-feste-bildschirmzeiten-fuer-kinder-vereinbaren

(aufgerufen am 27.07.2022)

https://www.kindergesundheit-info.de/themen/medien/mediennutzung/medienerziehung/

(aufgerufen am 27.07.2022)

https://www.kindergesundheit-info.de/themen/medien/alltagstipps/mediennutzung/familienalltag/

(aufgerufen am 27.07.2022)

https://www.familienleben.ch/kind/digitales-leben/medienkonsuAm-bei-kindern-unbedingt-einschraenken-3197

(aufgerufen am 27.07.2022)

https://www.letsfamily.ch/de/wie-viel-medienzeit-ist-okay

(aufgerufen am 27.07.2022)

Bildquellen:

iStock.com/Jacob Ammentorp Lund

iStock.com/skynesher

iStock.com/Sneksy

iStock.com/DragonImages

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