Familie pflückt junge Lindenblüten.

Beeren & Wildkräuter sammeln mit Kindern: Rezepte & Hinweise zu giftigen Pflanzen


Von der süßen Beere im Wald bis zum unscheinbaren Gänseblümchen auf der Wiese bietet uns die Natur ein reichhaltiges Buffet, von dem wir uns nur bedienen müssen. Um bei Kindern ein Verständnis dafür zu wecken, woher unsere Lebensmittel wirklich kommen, sind Ausflüge in die Natur oder den eigenen Garten unerlässlich. Hier können sogar die Kleinsten mithilfe der Eltern leckere Beeren und Wildkräuter sammeln und anschließend kosten. In diesem Artikel findest du daher nützliche Infos rund um das Thema Wildkräuter sammeln und Giftpflanzen erkennen. Zudem zeigen wir leckere Wildkräuter-Rezepte, die du zusammen mit deinem Kind nachkochen kannst.

Wild­kräu­ter & Bee­ren sam­meln mit Kin­dern

Ein Ausflug in die Natur ist ein Erlebnis für alle Sinne. In der Natur finden Kinder nicht nur die Möglichkeit, ihren Bewegungsdrang auszuleben und nach Herzenslust zu spielen, sie lernen auch, Dinge mit ihren Sinnen bewusst wahrzunehmen. Gerade wenn du zusammen mit deinem Kind leckere Kräuter, Beeren und sogar Pilze im Wald sammeln möchtest, müsst ihr bei der Bestimmung auf eure Sinne vertrauen. Wie sieht die Pflanze oder der Pilz aus? Wie riechen die Blüten und Blätter? Wie fühlen sich die Blätter an? All diese Merkmale helfen euch dabei, Kräuter, Beeren und Pilze zweifelsfrei zu bestimmen.

Damit ihr mit viel Spaß eure eigenen Beeren und Wildkräuter sammeln könnt, haben wir hier einige Tipps, Tricks und Sicherheitshinweise für euch:

  • Erkläre deinem Kind vor eurem Ausflug, dass es nur mit dir zusammen Wildkräuter, Beeren und Pilze sammeln darf. Allein sollten Kinder keine Beeren und Pflanzen pflücken.

  • Erinnere dein Kind immer wieder daran, dass Wildkräuter und Beeren erst gründlich abgewaschen werden müssen, bevor man sie essen darf. Für viele Kinder ist die Verlockung groß, an Ort und Stelle die süßen Beeren zu kosten. Allerdings besteht die Gefahr, sich mit dem Fuchsbandwurm anzustecken.

  • Sammelt Beeren und Wildkräuter lieber in der Natur und nicht am Straßen- oder Feldrand. So vermeidet ihr, dass eure Lebensmittel mit Düngemitteln oder Abgasen verunreinigt sind.

  • Nehmt eine Pflanzenbestimmungs-App oder einen Naturführer mit, um eure Fundstücke zweifelsfrei bestimmen zu können.

  • Bist du dir unsicher, um welche Pflanzen oder Pilzen es sich handelt, solltet ihr sie stehen lassen.

  • Pflückt am besten nur junge und gesunde Pflanzen. Erntet jede Pflanze, jedes Blatt und jede Knospe einzeln und seht sie euch immer genau an.

  • Sortiert eure Wildkräuter und andere Leckereien bereits in euren Sammelgefäßen, wenn ihr sie erntet.

  • Pflanzen, die unter Naturschutz stehen, dürfen nicht gepflückt werden. Zudem ist es auch verboten, im Naturschutzgebiet Pflanzen, Beeren und Pilze zu sammeln.

  • Wascht euch nach eurer Sammeltour gründlich die Hände.

  • Wascht eure Wildkräuter und Beeren in einem Salz-Essig-Wasserbad. Das desinfiziert und reinigt eure Lebensmittel auf natürliche Art und Weise. Zudem solltest du vor der weiteren Verarbeitung nochmal einen letzten prüfenden Blick auf eure Sammlung werfen.

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Wusstest du, dass..

Ein schönes Sinnesspiel für den Geschmackssinn ist die Blindverkostung. Hierfür bindest du deinem Kind die Augen zu und lässt es dann verschiedene Wildkräuter kosten, die es anhand ihres Geschmacks zuordnen muss.

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Wel­che Wild­pflan­zen kann man mit Kin­dern sam­meln?

Um dir einen Überblick darüber zu geben, welche Pflanzen und Beeren essbar sind, haben wir hier die bekanntesten Wildkräuter aufgelistet, die du zusammen mit deinem Kind suchen kannst:

  • Bärlauch

  • Birkenblüten

  • Brennnessel

  • Brombeere

  • Breitwegerich

  • Fichtentriebe

  • Gänseblümchen

  • Giersch

  • Gundermann

  • Heidelbeere

  • Knoblauchrauke

  • Lindenblüten

  • Löwenzahn

  • Preiselbeere

  • Schwarzer Holunder

  • Spitzwegerich

  • Waldmeister

  • Walderdbeere

  • Waldhimbeere

Viele dieser Pflanzen sind landläufig als „Unkraut“ verschrien und erfahren keine große Beachtung. Dabei sind Gänseblümchen, Löwenzahn, Breit-/Spitzwegerich und Brennnessel schmackhafte Wildkräuter, die eine wertvolle Ergänzung im Speiseplan darstellen.

Gif­ti­ge Pflan­zen in Ös­ter­reich

Giftpflanzen gehören zur Natur genauso dazu wie leckere Beeren und Pilze. Sie sind ein Teil unseres Ökosystems. Giftige Pflanzen können euch daher nicht nur in der Natur begegnen, auch im Garten können Pflanzen wachsen, die der Gesundheit schaden können. Deshalb ist es wichtig, Kinder mit den wichtigsten Giftpflanzen vertraut zu machen und sie für die Gefahren zu sensibilisieren.

Kleinkinder verstehen allerdings die Unterschiede zwischen verschiedenen Pflanzen noch nicht und müssen daher im Garten und in der Natur immer beaufsichtigt werden. Ab dem Kindergartenalter kannst du dann langsam beginnen, dein Kind auf Giftpflanzen aufmerksam zu machen. Am besten funktioniert das vor Ort an einem lebenden Beispiel. Wichtig dabei ist, deinem Kind verständlich zu machen, dass es niemals Pflanzen und Beeren aus der Natur einfach pflücken soll. Hier sollte immer ein Erwachsener dabei sein, der einen prüfenden Blick auf die Fundstücke wirft.

Übersicht stark giftige Pflanzen Teil 1

Nicht alle Pflanzen sind von den Blättern bis zu den Wurzeln giftig. Bei vielen Pflanzen sind nur bestimmte Pflanzenteile, Samen, Früchte oder der Pflanzensaft giftig. Ein gutes Beispiel ist die Kartoffel: Während ihre Knollen ein schmackhaftes Grundnahrungsmittel sind, sind die oberirdischen Pflanzenteile giftig.

Nachfolgend findest du eine Liste mit giftigen Pflanzen, die du in Österreich in der Natur, aber teilweise auch im Garten finden kannst:

Übersicht stark giftige Pflanzen Teil 2

Stark giftige Pflanzen

  • Bilsenkraut

  • Eisenhut

  • Herbstzeitlose

  • Jakobskreuzkraut/Jakobs-Greiskraut

  • Schierling & Gefleckter Schierling

  • Seidelbast

  • Stechapfel

  • Tollkirsche

Gif­ti­ge Pflan­zen

  • Aronstab

  • Christrose

  • Efeu

  • Eibe

  • Fingerhut

  • Goldregen

  • Hundspetersilie

  • Kartoffel (oberirdische Teile)

  • Lorbeerkirsche

  • Lebensbaum

  • Liguster

  • Maiglöckchen

  • Nachtschatten

  • Oleander

  • Pfaffenhütchen

  • Riesen-Bärenklau

  • Stechpalme

  • Zwergholunder (Beeren wachsen nach oben)

Schwach gif­ti­ge Pflan­zen

  • Feuerdorn

  • Gewöhnliche Schneebeere („Knallerbsen“)

  • Rosskastanie

  • Rote & Schwarze Heckenkirsche

  • Vogelbeeren

  • Zwergmispel

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Bedenke, dass..

Viele Giftpflanzen sehen ihren essbaren Verwandten zum Verwechseln ähnlich, daher solltest du immer genau hinsehen und die Merkmale der Pflanzen sehr gründlich prüfen. Weitere Sicherheitshinweise und wichtige Telefonnummern findest du in unserem Artikel „Sicherheit im Garten“.

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Le­cke­re Wild­kräu­ter-Re­zep­te zum Nach­ko­chen

Hast du zusammen mit deinem Kind einen kleinen Korb voller leckerer Wildkräuter gesammelt, könnt ihr diese nun zusammen verarbeiten. Auf diese Weise versteht dein Kind besser, woher unser Essen eigentlich stammt und wie es zubereitet wird. Nachfolgend findest du drei leckere Rezeptideen für das Kochen mit Wildkräutern.

Sü­ßer Lö­wen­zahn­si­rup für klei­ne Le­cker­mäul­chen

Egal ob als Süßungsmittel im Tee oder als Honigersatz auf dem Butterbrot – Löwenzahnsirup ist einfach lecker und vor allem bei den Kleinen sehr beliebt.

Zutaten für den Löwenzahnsirup:

  • 3-4 Handvoll selbstgeerntete Löwenzahnblüten

  • 750 ml Wasser

  • 750g Zucker

  • eine Zitrone

Zupft zuerst die gelben Blütenblätter ordentlich ab. Wascht diese anschließend und übergießt eure Blütenblätter in einem Topf mit 750 ml kochendem Wasser. Lasst euren Sud jetzt einen Tag gut durchziehen. Seiht euren Sud durch ein Tuch in einen Topf ab, fügt 750 g Zucker und den Saft einer Zitrone hinzu. Nun lasst ihr alles zu einem dicken Sirup einkochen, den ihr dann in Gläser abfüllen könnt.

Wild­kräu­ter­sa­lat aus Gän­se­blüm­chen

Gänseblümchen können sogar die Kleinsten leicht auf der Wiese erkennen. Von vielen werden sie als Unkraut bezeichnet, dabei sind Gänseblümchen eine wertvolle Ergänzung im Wildkräutersalat.

Zutaten für den Wildkräutersalat mit Gänseblümchen

  • eine Handvoll Gänseblümchenblüten

  • eine Handvoll Gänseblümchenblätter

  • drei Handvoll Blattsalat

  • 50 g Käse

  • Balsamico-Essig

  • Olivenöl

  • Salz & Pfeffer

Zuerst wascht ihr eure Gänseblümchen-Zutaten und den Blattsalat gründlich. Schüttelt alles trocken und gebt es in eine Salatschüssel. Nun schneidet ihr den Käse in kleine Würfel oder reibt ihn in den Salat. Vermischt 2 Esslöffel Balsamico-Essig, 2 Esslöffel Olivenöl sowie Salz und Pfeffer in einer kleinen Schüssel. Dieses leckere Dressing könnt ihr anschließend über euren Salat mit Käse gießen.

Rezepte mit Giersch – Mutter und Tochter machen eine leckere Wildkräuter-Limonade.

Leckere Limonade mit Giersch

Mithilfe dieser Wildkräuter verwandelt ihr Mineralwasser in eine leckere Limonade. Das beste dabei ist, dass in diesem Rezept Wildkräuter wie Giersch und Gundermann verwendet werden, die viele gar nicht kennen.

Zutaten für die Wildkräuter-Limonade 

  • eine Handvoll Giersch

  • eine Handvoll Gundermann

  • eine Flasche Mineralwasser

  • 150 g Zucker

  • ein kleines Stück Ingwer

  • 150 g Bio-Zitronen (c. 1,5 Zitronen)

Spült die Zitrone gründlich ab, reibt die Schale mit einer kleinen Raspel in ein Gefäß und presst anschließend den Saft aus den Zitronen heraus. Schält den Ingwer und schneidet ihn in dünne Scheiben. Nehmt euch nun einen kleinen Topf und gebt den Zitronenabrieb, den Zitronensaft, die Ingwerscheiben, 250 ml Wasser und 150 g Zucker hinzu. Nun lasst ihr das ganze 15 Minuten bei mittlerer Hitze ohne Deckel einkochen. In der Zwischenzeit könnt ihr den Giersch und Gundermann gut abwaschen und in eine Flasche geben. Anschließend lasst ihr euren eingekochten Sirup durch ein Sieb in die Flasche laufen. Euer Wildkräuter-Sirup-Gemisch muss nun eine Nacht gut durchziehen. Am nächsten Tag könnt ihr euer Mineralwasser mit dem selbst gemachten Wildkräutersirup verfeinern. Die Reste könnt ihr in einer Flasche verschlossen im Kühlschrank aufbewahren.

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Vergiss nicht ...

Verarbeite Wildkräuter am besten immer frisch. So kannst du sicher sein, dass die Pflanzen gesund bleiben und noch viel Aroma abgeben.

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Fa­zit

Ein Ausflug in die Natur kann nicht nur aufregend sein, sondern euch hinterher auch ein leckeres Buffet bescheren. Beeren, Pilze und Wildkräuter könnt ihr im Wald und auf Wiesen leicht sammeln und euch zuhause schmecken lassen. Achtet nur darauf, dass ihr euch bei allen Pflanzen und Früchten bei der Bestimmung absolut sicher seid und alle gesammelten Leckereien hinterher gründlich abwascht. So könnt ihr sicher und mit viel Spaß die Schätze der Natur kosten.

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Quellen:

https://www.natuerlich-hausgemacht.at/loewenzahn-sirup/

(aufgerufen am 31.05.2021)

https://www.familienleben.ch/freizeit/kochen/wildpflanzen-und-wildkraeuterrezepte-2605

(aufgerufen am 07.05.2021)

https://www.bluehendesoesterreich.at/naturmagazin/essbare-pflanzen-und-ihre-giftigen-zwillinge

(aufgerufen am 31.05.2021)

https://www.erste-hilfe-fuer-kinder.de/erste-hilfe-themen/vergiftungen-bei-kindern/giftige-pflanzen.html

(aufgerufen am 07.05.2021)

https://www.energieleben.at/essbares-aus-wald-und-wiese-sammeln-von-wildpflanzen/

(aufgerufen am 31.05.2021)

http://www.noezsv.at/noe/media/0_Dokumente/Giftpflanzenbroschuere.pdf

(aufgerufen am 31.05.2021)

Bildquellen:

iStock.com/Jurgute

iStock.com/Alina Demidenko

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