Krawatten binden leicht gemacht: Schritt für Schritt zum perfekten Krawattenknoten
Für einen stilvollen Auftritt ist eine Krawatte ein unverzichtbares Accessoire. Ob du im Berufsalltag täglich einen Anzug trägst oder dich für einen formellen Anlass kleidest – eine perfekt gebundene Krawatte ist das i-Tüpfelchen für ein elegantes Outfit. Nachfolgend zeigen wir dir daher Schritt-für-Schritt-Anleitungen für bewährte Krawattenknoten und beantworten die wichtigsten Fragen rund um die Krawatte, um modische Fauxpas zu vermeiden.
Krawatte binden: Anleitungen für 4 klassische Krawattenknoten
Krawatten können auf verschiedenste Arten gebunden werden: Der entstehende Krawattenknoten kann je nach Bindung schmal oder breit, symmetrisch oder leicht asymmetrisch, einfach oder komplex verschlungen sein.
Der Four-in-Hand-Knoten: Vielseitig und unkompliziert
Der Four-in-Hand-Knoten zählt zu den beliebtesten Krawattenknoten und wird vor allem wegen seiner Einfachheit und Vielseitigkeit geschätzt. Die schlanke, leicht asymmetrische Form ist geschmackvoll, aber doch etwas ungezwungener.
Four-in-Hand-Knoten binden: Anleitung
Lege die Krawatte um deinen Hals, sodass sich das breite Ende auf der rechten Seite befindet (1). Das schmale Ende liegt auf Bauchnabelhöhe.
Führe das breite Ende nach links über das schmale Ende (2) und anschließend hinter dem schmalen Ende wieder nach rechts (3).
Anschließend führst du das breite Ende wieder nach links über das schmale (4) und anschließend bis unter den halben Knoten nach oben (5).
Führe das breite Ende von unten durch die Halsöffnung (6) und stecke es von oben durch die entstandene Krawattenschlaufe (7).
Halte das schmale Ende fest und ziehe die Krawatte am breiten Ende zu, bis der Knoten ordentlich sitzt (8).
Der Four-in-Hand-Knoten passt zu fast jeder Kragenform, zum Beispiel zum klassischen Kent-Kragen. Da der entstehende Knoten recht schmal ist, eignet sich der Four-in-Hand-Knoten auch für breitere Krawatten oder dickeres Material. Obwohl dieser einfache Krawattenknoten unter Kennern als etwas sportlicher und lässiger gilt als zum Beispiel ein doppelter Windsorknoten, ist er dennoch für viele Anlässe und für den Berufsalltag die perfekte Wahl.
Während im deutschsprachigen Raum meist vom „Windsorknoten“ und vom „doppelten Windsorknoten“ gesprochen wird, wird diese Unterscheidung in seiner englischen Heimat nicht genutzt. Stattdessen spricht man vom Half Windsor Knot und Windsor Knot – in einigen deutschen Quellen findest du auch diese Unterscheidung.
Der Windsorknoten: Schlicht, aber stilvoll
Der Windsorknoten ist etwas komplizierter zu binden als der Four-in-Hand-Knoten, gilt aber trotzdem als schlichter Klassiker. Im Vergleich zum größeren, doppelten Windsorknoten entfällt die zweite Wickelung, sodass der „einfache“ Windsorknoten insgesamt etwas kompakter ausfällt.
Windsorknoten binden: Anleitung
Lege die Krawatte so um deinen Hals, dass das breite Ende rechts liegt (1). Die Spitze des schmalen Endes befindet sich etwa auf Höhe deines Bauchnabels.
Führe das breite Ende nach links über das schmale Ende, dann hinter dem schmalen Ende zurück auf die rechte Seite (2).
Anschließend führst du die Krawatte von vorn nach oben zur Halsöffnung (3), legst sie über den Knoten und ziehst sie hinter dem Knoten auf der anderen Seite nach links unten hindurch (4).
Lege die Krawatte erneut über das schmale Ende nach rechts (5) und schlinge sie nochmal von unten nach oben durch die Halsöffnung (6).
Nun musst du das breite Ende nur noch von oben durch die entstandene Krawattenschlaufe fädeln (7) und die Krawatte festziehen (8).
Für einen Windsorknoten kannst du zu schmalen bis normalen Krawatten greifen und ihn mit fast allen Kragenformen tragen. Der schmalere Krawattenknoten eignet sich auch für Hemden mit etwas engeren Kragenschenkeln wie etwa Button-Down-Hemden oder Hemden mit Kent-Kragen. Der Windsorknoten ist alltagstauglich, kann aber auch wunderbar zu feierlichen Anlässen getragen werden.
Doppelter Windsorknoten: Der elegante Klassiker
Beim doppelten Windsorknoten handelt es sich um einen eleganten und zeitlosen Krawattenknoten, der durch seine perfekt symmetrische Dreiecksform besticht. Er ist deutlich voluminöser als die anderen beiden Klassiker und ein echter Hingucker für festliche Anlässe. Zwar handelt es sich dabei nicht um den kompliziertesten Knoten, allerdings ist etwas Fingerspitzengefühl erforderlich, um den doppelten Windsorknoten richtig zu binden.
Doppelten Windsorknoten binden: Anleitung
Lege die Krawatte um deinen Hals. Das breite Ende liegt auf der rechten und das schmale auf der linken Seite. Erneut endet die schmale Spitze etwa auf Höhe deines Bauchnabels (1).
Das breite Ende wird nach links über das schmale Ende und dann nach oben in die Halsöffnung geführt (2).
Ziehe das breite Ende nach links aus der Halsöffnung (3) und führe es hinter dem schmalen Ende auf die rechte Seite (4).
Nun führst du das breite Ende erneut nach oben zur Halsöffnung (5), fädelst es hinter dem Knoten entlang und ziehst es nach rechts hinaus (6).
Kreuze das breite Ende nach links über das schmale Ende (7) und schlinge es erneut durch die Halsöffnung nach oben (8).
Zum Abschluss steckst du das breite Ende durch die Krawattenschlaufe (9) und ziehst deinen Krawattenknoten fest (10).
Da der doppelte Windsorknoten breiter und dicker ausfällt, eignet er sich am besten für schmale bis normale Krawatten. So wirkt der Knoten nicht zu massiv und lässt sich noch ordentlich binden. Der voluminöse doppelte Windsorknoten lässt sich am besten zu Hemden mit weiter auseinanderliegenden Kragenschenkeln kombinieren, wie etwa Hemden mit Haifischkragen.
Kent-Knoten: Der einfache Krawattenknoten
Der Kent-Knoten wird auch als einfacher Krawattenknoten oder „Oriental Knot“ bezeichnet. Er beinhaltet nur wenige Schritte und erzeugt dementsprechend auch einen sehr schlanken Knoten. Obwohl er eher minimalistisch ist, benötigst du doch etwas Geschick, um einen ordentlichen Knoten zu erzeugen.
Kent-Knoten: Anleitung für einen einfachen Krawattenknoten
Lege die Krawatte so um deinen Hals, dass die Naht nach vorn zeigt. (Die Naht verschwindet später unter dem Hemdkragen). Das breite Ende liegt wieder rechts und tiefer als das schmale Ende.
Führe das breite Ende hinter dem schmalen Ende zur linken Seite und überkreuze dann zur rechten Seite.
Anschließend führst du das breite Ende durch die Halsöffnung und durch die Krawattenschlaufe. So schnell ist der einfache Krawattenknoten gebunden!
Da dieser einfache Krawattenknoten nur sehr schmal ist, passt er am besten zu Kragenformen mit engeren Kragenschenkeln wie Button-Down-Hemden. Außerdem eignet sich der Kent-Knoten für sehr große Männer, da die geringe Anzahl an Schlingen materialsparend ist und weniger Krawattenlänge verbraucht. Möchtest du nicht, dass der Knoten im Vergleich zu deiner Statur zu schmal wirkt, kannst du auch zu einer breiteren Krawatte greifen.
Die richtige Krawattenlänge: Wie lang muss eine Krawatte sein?
Ein perfekt gebundener Krawattenknoten kann zum Highlight deines Outfits werden – allerdings muss die Krawatte dazu auch richtig sitzen. Ist die Krawatte zu kurz oder zu lang, gilt das als Fauxpas. Doch wie lang muss eine Krawatte sein, um ordentlich zu fallen?
Unter Modeexperten herrscht hier kein Zweifel: Die Krawatte sollte etwa einen Zentimeter des Gürtels oder des Hosenbundes bedecken. Allerdings hast du hierbei etwa ein bis zwei Zentimeter Spielraum nach oben und nach unten. Baumelt die Krawatte in Höhe des Bauchnabels, ist sie deutlich zu kurz und sieht womöglich etwas ulkig aus. Bedeckt sie wiederum den Hosenbund, ist sie zu lang.
Wie lang die Krawatte fällt, hängt von zwei Faktoren ab: Krawattenlänge und Krawattenknoten.
Generell sind Standardkrawatten zwischen 140 und 150 cm lang. Für Männer mit einer Körpergröße von bis zu 1,9 bis 1,95 m gilt diese Länge als ausreichend. Für Männer, die größer als 1,95 m oder kräftiger gebaut sind, gibt es extra lange Krawatten von 160 cm Länge.
Krawattenknoten verbrauchen je nach Bindung unterschiedlich viel Stoff. Krawatten mit vielen Schlingen (z. B. der doppelte Windsorknoten) benötigen mehr Krawattenlänge, während einfache Knoten wie der Four-in-Hand oder der Kent-Knoten weniger Stoff verbrauchen und sich somit auch für sehr große Männer eignen.
Wichtig: Der Krawattenknoten wird stets bis zum oberen Hemdknopf heraufgeschoben. Die Krawatte bedeckt dementsprechend die gesamte Knopfleiste. Bei allen klassischen Knoten gilt außerdem, dass das schmale Ende der Krawatte immer hinter dem breiten Ende verschwinden muss.
Krawattenfarbe und Design: Welche Krawatte passt zu welchem Anzug?
Anzug, Hemd und Krawatte sollen ein harmonisches Gesamtbild ergeben. Je nach Anlass ist vielleicht ein streng formeller oder zurückhaltender Look angebracht, bei anderen kannst du kreativer werden. Für einen eleganten Look gibt es bei der Krawattenauswahl zunächst zwei wichtige Grundregeln:
Kombiniere nicht mehr als zwei Designs (z. B. Sakko mit Fischgrätenmuster, gestreiftes Hemd und Paisley-Krawatte).
Vermeide es, das gleiche Muster für Hemd und Krawatte zu wählen (z. B. kleine Karos oder feine Streifen). So verschwimmen beide Muster miteinander und können beinahe wie eine optische Täuschung wirken.
Welche Krawattenfarbe trägt man zu welchem Anlass?
Bei der Krawattenfarbe solltest du ebenfalls auf eine sorgsam gewählte Balance achten: Stimme Krawatte, Hemd und Anzug farblich aufeinander ab und wähle Farbkontraste mit Bedacht. Bei gemusterten Krawatten ist es ratsam, dass die Farbe des Musters im Hemd nochmal aufgenommen wird.
Sind Hemd und Sakko einfarbig und farblich eher zurückhaltend, kannst du mit deiner Krawatte gern einen Farbtupfer setzen. Doch wie lassen sich unterschiedliche Krawattenfarben am besten kombinieren? Und zu welchem Anlass passen sie?
Schwarze Krawatte: absoluter Allrounder für jeden Anlass, seriös, feierlich, würdevoll
Weiße Krawatte: schlicht, neutral und festlich, Klassiker für Hochzeiten
Graue/silberne Krawatte: schlichte Eleganz, modern, passt zu fast jeder Anzugfarbe
Blaue Krawatte: seriöser, vielseitiger Klassiker für Business-Alltag oder Abendgarderobe, harmoniert mit blauen, schwarzen, grauen oder sogar braunen Anzügen
Braune Krawatte: strahlt Wärme und Gemütlichkeit aus, lässiger Charme in Kombination mit Tweed oder Cord, eher für Freizeitlooks geeignet
Rote Krawatte: auffälliger und starker Kontrast mit blauen oder grauen Anzügen, beliebt für Business-Looks, Bordeaux-Töne auch für elegante Anlässe geeignet
Rosa Krawatte: frisch und modern, beliebt in Kombination mit weißen oder hellblauen Hemden, perfekt für Frühlingslooks, romantische Wahl für Hochzeiten
Andere Krawattenfarben wie Türkis, Grün, Orange oder Gelb eignen sich besonders für feierliche Anlässe, die weniger zeremoniell sind (z. B. Abschlussfeiern, Jahrestage, Geburtstage) und sind geschickt kombiniert ein echter Hingucker.
Welcher Krawattenknoten eignet sich für Anfänger?
Anfänger sollten am besten mit Krawattenknoten beginnen, die wenige Schritte enthalten. Beliebt sind zum Beispiel der Kent- und der Four-in-Hand-Knoten, die als relativ einfache Krawattenknoten gelten.
Welche Krawattenknoten sind modern?
Der Four-in-Hand-Knoten gilt dank seines schlanken, leicht asymmetrischen Looks als moderner Alleskönner. Der Windsorknoten ist hingegen ein echter Evergreen, der sich über Jahrzehnte bewährt hat.
Welchen Krawattenknoten trägt man zur Hochzeit?
Als Bräutigam bleibt dir überlassen, welcher Krawattenknoten dir am besten gefällt. Etwas voluminösere Knoten wie der doppelte Windsorknoten wirken oft eleganter und sind daher immer eine gute Wahl. Wenn du etwas experimentierfreudiger bist, kannst du auch verschlungene Knoten wie den Trinity- oder den Eldredge-Knoten ausprobieren, die extravagant, aber auch sehr edel aussehen.
Welche Krawattenknoten eignen sich für den Business-Alltag?
Generell können Krawattenknoten für das Business etwas schlichter und unkomplizierter sein. Empfehlenswert sind simple Knoten wie der Four-in-Hand- oder der Kent-Knoten. Am wichtigsten ist im Berufsalltag natürlich, dass die Krawatte ordentlich gebunden ist und sich optisch nicht zu sehr in den Vordergrund drängt.
Was ist ein Dimple bei der Krawatte?
Beim sogenannten „Dimple“ (engl. Grübchen) handelt es sich um eine kleine Falte bzw. Vertiefung in der Krawatte, die sich unterhalb des Krawattenknotens befindet. Diese Krawattenfalte lässt sich erzeugen, indem du das breite Ende der Krawatte unterhalb des Knotens vorsichtig mittig zusammendrückst, bevor du den Knoten fixierst. Ob du deine Krawatte mit einem Dimple abrunden willst oder nicht, ist dabei reine Geschmackssache. Allerdings kann diese kleine Delle der Krawatte mehr Volumen verleihen und deinem Look somit den letzten Schliff verpassen.
Fazit: Krawatten binden – elegante Krawattenknoten für jeden Anlass
Die Krawatte ist aus der eleganten Herrengarderobe nicht wegzudenken, weswegen es von Vorteil ist, wenn du zumindest einen vielseitigen Krawattenknoten im Repertoire hast. Zwar gibt es unzählige Krawattenknoten, die du ausprobieren kannst, aber meist ist es ausreichend, wenn du dich für ein oder zwei Krawattenknoten entscheidest, die du mühelos beherrschst. Für besondere Anlässe kannst du gern kreativer werden und mit etwas Geschick auch komplexere Knoten ausprobieren.
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