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Camping mit Zelt leicht gemacht

Praktische Tipps rund um das Zelt-Camping für Einsteiger

Ob für ein Wochenende im Grünen oder als Teil eines längeren Abenteuerurlaubs: Zelten ist eine naturnahe, flexible und überraschend komfortable Art, eine Auszeit vom Alltag zu genießen. Mit guter Vorbereitung kannst du auch ohne ein festes Dach über dem Kopf einen unvergesslichen Urlaub genießen – egal, ob als Paar, Familie oder solo. Unser Ratgeber bündelt die wichtigsten Informationen rund um das Zelt-Camping: von der Wahl des Zeltplatzes über die Ausrüstung und Sicherheit bis zu praktischen Tipps rund um das Camping mit Kindern.

Zelten auf dem Campingplatz: Wie findest du einen passenden Zeltplatz?

In Deutschland ist Wildcampen grundsätzlich nicht erlaubt – das gilt auch für das Camping mit Zelt. Das bedeutet allerdings nicht, dass naturnahes Campen hierzulande nicht möglich ist. Im Gegenteil findest du in Deutschland und in vielen unserer Nachbarländer eine Vielzahl an gut ausgestatteten Campingplätzen in idyllischer Lage, auf denen du ganz legal übernachten kannst.

Welche Voraussetzungen du vor Ort vorfindest, unterscheidet sich jedoch nach der Art und Ausstattung des Platzes. Hier ein kleiner Überblick, worauf du bei der Auswahl eines geeigneten Zeltplatzes achten solltest:

Zelten auf gemischten Campingplätzen

Vor allem beim Zelten mit Kindern oder als Camping-Einsteiger sind reguläre Campingplätze eine bewährte Option. Klassische Campingplätze werden oft gemischt genutzt. Das heißt, du findest sowohl Bereiche für das Zelt-Camping als auch Stellplätze für Wohnmobile und Caravans vor.

Als Zelt-Camper solltest du daher bereits bei der Buchung explizit einen Platz anfragen, der für Zelte vorgesehen ist. Für das Zelten auf dem Campingplatz sind Zeltwiesen abseits der Parzellen für die Fahrzeuge vorgesehen, die ruhiger, oft etwas schattiger und vor allem dafür geeignet sind, Zeltheringe in den Boden zu schlagen.

Vor allem für Familien und Camping-Einsteiger stellen reguläre Campingplätze eine verlässliche Wahl dar. Sie bieten meist eine gute Infrastruktur – von Sanitäranlagen über Stromanschlüsse bis hin zu Brötchenservice oder Spielplätzen. Auch bei längeren Aufenthalten oder schlechtem Wetter bieten Campingplätze durch Wasch- und Trockenräume, überdachte Aufenthaltsbereiche oder kleine Läden einen echten Mehrwert.

Zelten auf Naturcamping- und Trekkingplätzen

Wenn du ein ursprünglicheres Naturerlebnis suchst, wirst du eher auf Naturcampingplätzen fündig. Diese Plätze sind meist kleiner und einfacher gehalten, dafür aber auch ruhiger und oft besonders reizvoll inmitten der Natur gelegen – etwa in einem Wald oder am Ufer eines Sees. Naturcampingplätze verfügen größtenteils nicht über Unterhaltungs- oder Komfortangebote, jedoch sind Sanitäranlagen und/oder Stromversorgung in der Regel vorhanden.

Eine spannende Alternative für Outdoor-Fans, die längere Wander- oder Radtouren planen, sind sogenannte Trekkingplätze. Dabei handelt es sich um einfache Übernachtungsplätze, die sich oft in unmittelbarer Nähe zu Wander- oder Radwegen befinden. Meist sind sie nur minimalistisch ausgestattet und verfügen daher nicht über Strom- oder Wasserversorgung. Dafür sind die Übernachtungen auf Trekkingplätzen sehr günstig – teilweise sogar kostenlos.

Praxis-Tipp: So kannst du einen geeigneten Zeltplatz finden

Nicht jedes schöne Fleckchen Erde ist automatisch ein guter Standort für dein Zelt. Die Umgebung und vor allem auch die Bodenbeschaffenheit spielen eine wichtige Rolle für einen komfortablen und sicheren Aufenthalt. Achte daher bei der Wahl deines Zeltplatzes auf folgende Aspekte:

  • Ebener Untergrund: Grundsätzlich sollte der Boden unter deinem Zelt möglichst flach und frei von Steinen, Wurzeln oder spitzen Ästen sein. Am besten eignen sich Wiesen und Waldböden.

  • Keine Senken oder Mulden: In weichen, tiefer liegenden Bodenbereichen sammelt sich bei Regen schnell Wasser. Hier riskierst du, dass dein Zelt feucht wird und schimmelt oder sogar Wasser ins Zeltinnere eindringt.

  • Schattige, windgeschützte Stellen: Suche dir eine Stelle aus, die witterungsgeschützt ist (etwa hinter Büschen oder unter einem Felsvorsprung). Auch Bäume können Schatten spenden und durch ihr Blätterdach sogar vor Regen schützen. Hier ist aber Vorsicht geboten: Zelte niemals unter alten oder morsch wirkenden Bäumen, da hier die Gefahr von herabfallenden Ästen besteht.

  • Abstand zu Gewässern: Halte einen Abstand von etwa 60 bis 100 Meter zu Seen und Flüssen ein. Fließende Gewässer können vor allem in Gebirgsregionen bei Regen schnell anschwellen, während sich in der unmittelbaren Nähe von stehenden Gewässern oft Mücken tummeln.

Zelten für Anfänger: Welches Zelt passt zu mir?

Das Zelt ist das Herzstück deiner Ausrüstung. Es ist Wohn- und Schlafbereich zugleich und ausschlaggebend dafür, ob du dich bei deinem Camping-Ausflug wohlfühlst. Daher ist es sinnvoll, ein Zelt auszuwählen, das zu deinen Bedürfnissen und deiner Reiseform passt. Schließlich benötigst du für einen Zelturlaub keine Profi-Ausrüstung, die für alpine Expeditionen geeignet ist. Wichtiger ist, dass dein Zelt dich zuverlässig vor Wind und Wetter schützt, sich für Anfänger leicht aufbauen lässt und genügend Platz für alle Mitreisenden inklusive Ausrüstung bietet.

Die folgenden Empfehlungen sollen dir eine Orientierung geben, aber wenn du dein erstes Camping-Abenteuer planst, kannst du dich natürlich auch im Fachhandel beraten lassen.

  • Eine Wassersäule von mindestens 3.000 mm oder 5.000 mm bietet soliden Regenschutz (vor allem für typisch mitteleuropäische Wetterverhältnisse).

  • Ein Innenzelt aus atmungsaktivem Material sorgt für ein angenehmeres Schlafklima.

  • Pro Person solltest du etwa Liegeflächen mit einer Breite von 50 bis 60 cm einberechnen. 2-Personen-Zelte sind demnach meist 120 cm breit, allerdings gibt es auch Zelte in Zwischengrößen.

  • Zum aufrechten Sitzen sollte die Innenzelthöhe mindestens 100 bis 110 cm betragen.

  • Eine separate Nische im Zelt (auch Apsis genannt) ist ideal, um Schuhe, Rucksäcke oder nasse Kleidung separat zu verstauen.

Für Einsteiger gilt: Verlasse dich auf bewährte Zeltmodelle, die einfach aufzubauen sind. Vor der Abreise solltest du einen Testaufbau nicht vergessen.

Auf folgende Hinweise kannst du je nach deiner Reiseart achten:

  • Um den Komfort zu erhöhen, wenn zum Beispiel Kinder oder Haustiere mitreisen oder du mehr Platz für Ausrüstung benötigst, solltest du im Zweifel dein Zelt eine Nummer größer wählen.

  • Beim Zelten mit Kindern solltest du ein Zelt mit einem großen Innenraum und/oder mehreren abgetrennten Schlafkabinen wählen.

  • Bei längeren Aufenthalten oder Familienurlauben sind jedoch auch geräumige Zelte mit Stehhöhe (ca. 180 bis 200 cm) empfehlenswert.

  • Planst du eine Trekking-Tour, solltest du Gewicht und Größe deines Zeltes im Blick behalten. Die Liegeflächen in Ultraleicht-Zelten sind häufig kleiner, um Gewicht zu sparen.

Tipp

Zelten bei Regen: Was gibt es zu beachten?

Regnerisches Wetter muss kein Grund sein, einen Campingtrip abzusagen. Wichtig ist, dass du auf wechselhaftes Wetter gut vorbereitet bist. Entscheidend ist zunächst die Wahl des Zeltplatzes: Dein Zelt sollte nie in Senken, Flussnähe oder am Hang aufgeschlagen werden. Ein leicht erhöhter, windgeschützter Standort mit festem Untergrund ist ideal.

Das Zelt selbst sollte wasserdicht, mit Heringen sicher im Boden verankert und gut abgespannt sein, sodass Regenwasser ablaufen kann. Ein zusätzliches Tarp (also eine Plane) unter dem Zeltboden kann vor Bodennässe schützen oder aber über den Eingangsbereich gespannt werden, um einen (weiteren) trockenen Vorraum zu schaffen.

Zelten-Checkliste: Welche Ausrüstung brauchst du fürs Camping mit Zelt?

Um entspannt zu zelten, ist die passende Ausrüstung entscheidend. Nicht alles muss neu oder teuer sein – wichtiger ist die Funktionalität. Die Grundausstattung sollte sich am Reiseziel, der Jahreszeit und der Aufenthaltsdauer orientieren: Wer mehrere Nächte in der Natur verbringt, braucht andere Lösungen als beim Zelten auf einem Campingplatz mit grundlegender Infrastruktur. Auf einer Trekking-Tour hast du so zum Beispiel keine Campingmöbel dabei, während ein zusammenklappbarer Hocker oder eine bequeme Decke bei einem längeren Familienurlaub durchaus sinnvoll sein kann.

Zelten-Checkliste: Alles rund ums Zelt

  • Zelt inkl. Heringen, Abspannseilen, Unterlage

  • Isomatte oder Luftmatratze

  • Schlafsack passend zur Jahreszeit

  • Campingkissen

  • Kleines Reparatur-Kit

  • Tarp/Plane als Wetterschutz

Zelten-Checkliste: Weiteres Camping-Zubehör

  • Campingtisch, Campingstuhl

  • Picknickdecke, Sitzkissen

  • Wäscheleine und Klammern

  • Erste-Hilfe-Set

  • Stirnlampe/Taschenlampe

  • Akkus/Powerbank, Ladegeräte

  • Sonnenschutz

  • Insektenschutz

  • Zeckenpinzette

  • Kartenmaterial/GPS-Gerät

  • Packsäcke/Organizer

Zelten-Checkliste: Campingküche

  • Verpflegung

  • Campingkocher inkl. Brennstoff

  • Topf/Pfanne

  • Campinggeschirr (Teller, Schüssel, Becher, Tasse)

  • Campingbesteck

  • Kühlbox

  • Schüssel zum Abspülen, Schwamm/Spültuch und Spülmittel

  • Geschirrtuch

  • Wasserkanister, ggf. Wasserfilter

  • Müllbeutel

  • Feuerzeug

  • Multitool

  • Trinkflasche

Zelten-Checkliste: Kleidung

  • Freizeitkleidung: Hose, T-Shirt(s)

  • Funktionsunterwäsche

  • Socken

  • Regenjacke

  • Fleecejacke/-pullover

  • Kappe/Mütze, Handschuhe, Schal

  • Schlafbekleidung

Zelten-Checkliste: Hygieneartikel

  • Kulturbeutel inkl. Inhalt: (festes) Shampoo/Duschgel, Deo, Zahnbürste und Zahnpasta, Kamm/Bürste etc.

  • Reisehandtuch

  • Badeschuhe

  • Toilettenpapier

  • Reisewaschmittel

Camping mit Kindern: So wird der Familienurlaub im Zelt zum Erfolg

Einschlafen unter den Sternen und mit den ersten Sonnenstrahlen aufwachen: Für Kinder ist die Übernachtung im Zelt ein richtiges Abenteuer, das oft für mehr Begeisterung sorgen kann als ein klassischer Hotelurlaub. Damit das Zelt-Camping für Klein und Groß gleichermaßen zu einem unvergesslichen Erlebnis wird, gibt es jedoch ein paar grundlegende Tipps zu beachten – von der Wahl des Zeltplatzes bis zur Tagesplanung:

  • Wähle am besten einen familienfreundlichen Campingplatz mit guter Infrastruktur: Kurze Wege zu (kindgerechten) Sanitäranlagen sind dabei besonders wichtig.

  • Verschiedene Spielmöglichkeiten und/oder kindgerechte Freizeitangebote machen das Zelt-Camping zu einem besonderen Erlebnis. Grillen an einer gemeinschaftlichen Feuerstelle kann ebenfalls zum Highlight werden. Plane aber auch unbedingt Ausflugsziele oder Aktivitäten für Regentage ein.

  • Schlagt euer Zelt am besten an einem ruhigen Platz auf, der ausreichend Schatten bietet. Weiterhin sollte es ausreichend Platz zum Spielen in sicherer Umgebung geben – ohne direkte Nähe zu Wasser oder steilen Abhängen.

  • Das Familienzelt sollte ausreichend groß sein, idealerweise mit getrennten Schlafbereichen oder Rückzugsmöglichkeiten. Ein Kinderschlafsack, eine ausreichend hohe Isomatte und ggf. noch ein Baumwolllaken und ein kleines Kissen sorgen für maximalen Komfort.

  • Kinder brauchen feste Routinen: Geregelte Mahlzeiten und Ruhezeiten sind dabei besonders wichtig.

  • Bereits am ersten Tag solltet ihr klare Absprachen zum Verhalten auf dem Zeltplatz (z. B. nie allein vom Zelt entfernen) besprechen.

  • Kinder frieren schneller als Erwachsene, weswegen sie ihre Kleidung am besten im Zwiebelprinzip tragen sollten. Auch für laue Sommerabende sind leichte Mützen oder ein Schlauchschal keine schlechte Idee. Besonders gemütlich wird es im Zelt mit einer kleinen Wärmflasche.

  • Vertraute Gegenstände wie ein Lieblingskuscheltier oder eine kleine Taschenlampe geben Sicherheit und können beim Einschlafen in ungewohnter Umgebung helfen. Auch ein festes Abendritual hilft dabei, zur Ruhe zu kommen.

Fazit: So startest du gut vorbereitet in den Zelturlaub

Zelten ist eine unkomplizierte und naturnahe Art zu reisen und mit geschickter Planung für Familien ebenso gut geeignet wie für Soloreisende oder Paare. Wenn du in deinen ersten Campingurlaub mit Zelt starten möchtest, ist eine gründliche Vorbereitung das A und O. Nimm dir also Zeit, um die nötige Campingausrüstung auszuwählen und dich mit ihr vertraut zu machen – das gilt vor allem für das Zelt, was für die Dauer des Aufenthalts dein Zuhause sein wird. Außerdem solltest du dir einen Zeltplatz aussuchen, der zu deinen Bedürfnissen passt, und bei beliebten Campingplätzen rechtzeitig im Voraus einen geeigneten Platz reservieren.

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Quellen und weiterführende Informationen

https://www.merkur.de/reise/camping-im-zelt-oder-wohnwagen-tipps-einsteiger-glamping-wohnmobil-zelten-zr-90869672.html
(abgerufen am 05.06.2025)

https://www.globetrotter.de/magazin/kaufberatung-zelte/
(abgerufen am 05.06.2025)

https://www.eurocampings.de/blog/listing/7-tipps-auswahl-ihres-zeltplatzes/
(abgerufen am 05.06.2025)

https://www.campwerk.de/zelten-tipps-anfaenger-wiedereinsteiger/
(abgerufen am 05.06.2025)

https://www.bergfreunde.de/blog/der-ideale-standort-fuers-zelt/
(abgerufen am 05.06.2025)

https://www.bergwelten.com/a/campen-wie-man-bei-regen-trocken-bleibt
(abgerufen am 05.06.2025)

https://www.adacreisen.de/ratgeber/campingwelten/camping-mit-kind
(abgerufen am 05.06.2025)

https://simple-bikepacking.de/zeltaufbau/
(abgerufen am 05.06.2025)

https://naturcamping.net/trekkingplatz-naturcampingplatz-unterterschiede/
(abgerufen am 05.06.2025)

Bildquellen in chronologischer Reihenfolge im Text

Titelbild: phpetrunina14 – stock.adobe.com
1. Bild im Text: Taiga – stock.adobe.com
2. Bild im Text: soleg – stock.adobe.com
3. Bild im Text: Soloviova Liudmyla – stock.adobe.com
4. Bild im Text: Robert Kneschke – stock.adobe.com

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