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Verkehrssicheres Fahrrad: Bremsen, Klingel und Beleuchtung gehören zur Ausstattung des sicheren Fahrrads.

Verkehrssicheres Fahrrad – Was muss beim Sicherheitscheck beachtet werden?

Ob du eine längere Radtour planst oder bloß jeden Morgen mit dem Fahrrad zur Arbeit fährst – die Verkehrssicherheit deines Rads muss ständig gewährleistet sein. Mit der richtigen Ausstattung sorgst du für deine eigene Sicherheit und schützt auch andere Verkehrsteilnehmer. Beim Fahrradkauf solltest du daher darauf achten, dass dein Rad die nötige Sicherheitsausstattung besitzt. Für den Radsport entwickelte Fahrräder wie Mountainbikes oder Rennräder verfügen nicht in jedem Falle über diese vorgeschriebene Ausrüstung. Wenn du bereits ein Fahrrad besitzt, musst du sicherstellen, dass es auch nach längerer Zeit noch den Sicherheitsansprüchen gerecht wird. Eine Übersicht über die vorgeschriebene und empfohlene Ausrüstung von Fahrrädern sowie die wichtigsten Punkte für den regelmäßigen Sicherheitscheck findest du in unserer praktischen Checkliste. Zusätzlich geben wir Tipps zur optimalen Diebstahlsicherung für Fahrräder.

Ausstattung des verkehrssicheren Fahrrads

In Deutschland wird durch die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) bestimmt, welche Vorgaben ein verkehrssicheres Fahrrad erfüllen muss. Damit du also am Straßenverkehr teilnehmen darfst, muss dein Rad über folgende Sicherheitsausstattung verfügen.

Ausstattung des verkehrssicheren Fahrrads – Anforderungen laut StVO.
  • zwei voneinander unabhängig funktionierende Bremsen

  • helltönende Klingel, die nicht zu leise sein darf

  • weißer Scheinwerfer mit weißem Rückstrahler (vorne)

  • rotes Schlusslicht (hinten)

  • roter, großer Rückstrahler (hinten)

  • Rückstrahler können in Scheinwerfer/Schlussleuchte integriert sein

  • zwei gelbe Speichenreflektoren pro Laufrad

  • alternativ können auch weiße, reflektierende Streifen an den Reifen oder Speichen angebracht sein

  • festverschraubte, rutschfeste Pedale mit je zwei gelben Pedalenreflektoren

  • Lichtmaschine

  • Lampen mit Akku- oder Batteriebetrieb (oder Kombinationen mit Dynamo) sind ebenfalls zulässig

Verkehrssicheres Fahrrad – Die Fahrradbremse

Im Straßenverkehr sind funktionierende Bremsen unerlässlich, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu garantieren. Sie werden benötigt, um das Fahrrad sicher und zügig zum Stehen zu bringen und im Notfall Verkehrshindernissen auszuweichen. Laut § 65, Absatz 1, Satz 2 StVZO müssen Fahrräder über zwei voneinander unabhängig wirkende Bremsen verfügen. „Voneinander unabhängig“ bedeutet, dass jeweils am Vorder- und Hinterrad eine Fahrradbremse vorhanden ist. Zur Bauart, Wirksamkeit oder Beschaffenheit der Bremsen werden keine genauen Vorschriften gemacht, weshalb unterschiedliche Bremstypen in Deutschland zulässig sind.

Die meisten Fahrradbremsen werden über die Handhebel am Fahrradlenker betätigt. Dabei handelt es sich häufig um hydraulische Felgenbremsen. Bei Rennrädern werden hingegen oft Scheibenbremsen eingesetzt, die bei unterschiedlichen Wetterlagen eine gleichbleibend starke Bremsleistung vorweisen können.

Rücktrittbremsen werden hingegen kaum noch verwendet, da sie verglichen mit anderen Bremsenbauarten eine geringere Bremskraft besitzen und im Notfall langsamer und ruckartiger funktionieren. Verboten ist die Rücktrittbremse jedoch nicht.

Fahrradbeleuchtung: Ein Rückstrahler an der Rückseite des Fahrrads ist in Großaufnahme zu sehen.

Verkehrssicheres Fahrrad – Die richtige Fahrradbeleuchtung

Neben den Bremsen ist vor allem die Fahrradbeleuchtung ausschlaggebend für die Verkehrssicherheit. Sie stellt sicher, dass du die Verkehrslage überblicken kannst und von anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen wirst. § 67 StVZO stellt genaue Vorschriften auf:

Fahrräder müssen über eine Energiequelle verfügen, die Scheinwerfer und Schlussleuchte betreibt. Dafür kann eine Lichtmaschine, also ein Fahrraddynamo, oder alternativ eine Batterie beziehungsweise ein Akku verwendet werden. Lichtmaschinen müssen mindestens eine Nennleistung von 3 Watt und eine Nennspannung von 6 Volt aufweisen.

Als „lichttechnische Einrichtungen“ gelten auch Leuchtstoffe und rückstrahlende Mittel. Diese müssen fest angebracht, ständig einsatzbereit und nicht verdeckt sein. Blinkende Scheinwerfer oder Schlussleuchten sind laut StVZO nicht zulässig.

Fahrräder müssen mit einem oder auch zwei nach vorn gerichteten, weißen Scheinwerfern ausgestattet sein. Dieses weiße Abblendlicht muss so eingestellt sein, dass andere Verkehrsteilnehmer nicht geblendet werden. Zusätzlich muss ein Fahrrad über einen weißen Reflektor verfügen, der in den Scheinwerfer integriert sein darf.

Auf der Rückseite müssen Fahrräder mindestens eine rote Schlussleuchte sowie einen roten Rückstrahler besitzen. Dieser rote Rückstrahler der Kategorie „Z“ muss groß und nicht dreieckig sein.

Für die Fahrradbeleuchtung sind folgende Anbauhöhen vorgeschrieben:

  • Scheinwerfer (vorne): 40 bis 120 cm

  • Rückstrahler (vorne): 40 bis 120 cm

  • Schlussleuchte und Rückstrahler (hinten): 25 bis 120 cm

Auch die Reflektoren zählen zur Fahrradbeleuchtung. Vorgeschrieben sind zwei Rückstrahler pro Pedal, zwei Rückstrahler pro Laufrad, ein weißer Rückstrahler vorn und ein roter Rückstrahler hinten. Bei Rückstrahlern an den Laufrädern hast du die Wahl zwischen Speichenreflektoren („Katzenaugen“) und reflektierenden, weißen Streifen, die auf den Speichen oder Reifen angebracht werden.

Tipp

Bei längeren Radtouren solltest du die notwendigsten Utensilien zur Wartung und Reparatur dabeihaben: Dazu zählen Werkzeug (mindestens Schraubenschlüssel und Inbusschlüssel), Flickzeug, Ersatzschlauch und Luftpumpe.

Verkehrssicheres Fahrrad: Eine junge Frau wird in einem Fahrradgeschäft beraten.

Verkehrssicheres Fahrrad – Tipps vor dem Kauf

Auf der Suche nach dem richtigen Fahrrad stehst du vor vielen Entscheidungen: Soll es ein einfaches Tourenrad sein, das dich durch urbanes Terrain begleitet? Benötigst du ein Trekkingrad, mit dem du längere Fahrradtouren auf unwegsamem Gelände unternehmen kannst? Oder soll es ein spezielles, für den Radsport entwickeltes Fahrrad sein? Die Sicherheitsansprüche, die in der StVZO aufgelistet werden, gelten für alle Fahrräder, mit denen du am Straßenverkehr teilnehmen möchtest. Überleg dir daher genau, für welchen Zweck du dein Fahrrad schließlich verwenden möchtest. Mehr Tipps, wie du das passende Fahrrad für dich auswählst, findest du in unserem Artikel „Welches Fahrrad passt zu mir? So findest du das richtige (gebrauchte) Fahrrad“.

Einstellungen für ein sicheres Fahrrad

Für das sichere Fahrradfahren ist es erforderlich, dass dein Rad zu deinem Körperbau passt: Bevor du die erste Tour mit deinem Fahrrad unternimmst, solltest du daher auf folgende Aspekte achten: Schaltung und Bremse müssen in einer bequemen Reichweite und einfach zu bedienen sein. Wenn du den Lenkergriff umfasst, sollten deine Arme dementsprechend leicht gebeugt sein. Die Bremsengriffe müssen so eingestellt sein, dass sich die Hebelenden seitlich betrachtet in einer Linie mit den Unterarmen befinden. Den Hebel musst du mit Zeige- und Mittelfinger leicht greifen können.

Tipp

Ein Fahrradhelm kann Sturzverletzungen abschwächen oder sogar völlig verhindern. Es ist daher für Kinder und Erwachsene empfehlenswert, beim Fahrradfahren einen Helm zu tragen.

Zusätzliche Ausstattung für das verkehrssichere Fahrrad

Zusätzlich zur vorgeschriebenen und unbedingt nötigen Fahrradausrüstung gibt es noch weitere Ausstattung, die für ein komfortables und sicheres Fahrrad empfehlenswert ist. Dazu zählen unter anderem:

  • Sicherheitslenker mit verdickten und weichen Enden, die bei einem möglichen Sturz vor Verletzungen schützen.

  • Ein Kettenschutz verhindert, dass deine Kleidung in die Fahrradkette gelangen kann. So können gefährliche Stürze verhindert werden. Einen Kettenschutz gibt es zum Beispiel in der Form von Kettenkästen oder Kettenschutzringen.

  • Um Taschen, Rucksäcke oder anderes Gepäck zu transportieren, solltest du einen Gepäckträger verwenden. Für kleineres Gepäck ist auch eine Lenkertasche denkbar. Hängst du beispielsweise eine Tüte an eine Seite des Lenkers, bringst du das gesamte Fahrrad damit gefährlich aus der Balance. Beim Bremsen oder Ausweichen kann es so schneller zu Unfällen kommen.

  • Schutzbleche bewahren dich vor Schmutz und Matsch, der während der Fahrt auf schlammigem Untergrund dein Bein hinaufspritzen könnte.

  • Eine Gangschaltung erleichtert das Fahren bei unterschiedlichen Anforderungen. So kannst du auch bei einer plötzlichen Steigung einfach in einen leichteren Gang wechseln. Ansonsten besteht die Gefahr, dass du mit dem Fahrrad nicht mehr vorankommst oder sogar umkippen könntest.

Für deine Sicherheit ist ein passender Fahrradhelm genauso wichtig wie ein technisch einwandfreies Rad. Der Helm muss richtig passen und ordnungsgemäß getragen werden: Er muss gerade auf dem Kopf und nicht zu tief im Nacken sitzen. Die Ohren sollten sich in dem Dreieck befinden, das durch die Riemen gebildet wird. Einen passenden Helm erkennst du daran, dass er bei lockerem Kinngurt nicht vom Kopf rutscht. Der Kinnriemen sollte immer nur so weit zugezogen werden, dass noch zwei Finger zwischen Gurt und Hals passen. So sitzt der Helm sicher, ohne dir die Luft abzuschneiden.

Viele (vor allem erwachsene) Fahrradfahrer entscheiden sich hauptsächlich aus Komfortgründen gegen einen Helm. Experten gehen allerdings davon aus, dass Hirnverletzungen bei Stürzen durch einen Fahrradhelm verhindert werden können oder deren Schweregrad zumindest stark gemindert wird.

Tipp

Auf Helgoland ist Fahrradfahren grundsätzlich verboten, da die kleine Insel über zahlreiche Naturgebiete verfügt, die bedrohte Tierarten beherbergen. Die einzige Ausnahme besteht für Kinder bis 14 Jahren, die von Oktober bis April auf einem Verkehrsplatz das Radfahren lernen dürfen.

Diebstahlschutz für das Fahrrad

Im übertragenen Sinne zählt auch der Diebstahlschutz zur Sicherheitsausrüstung deines Fahrrades. Dieses Fahrradzubehör bewahrt dich zwar nicht vor Verletzungen, dafür aber vor einem deutlichen Sachschaden. Um zu verhindern, dass dein Fahrrad leicht gestohlen wird, kannst du diese Punkte beachten:

  • Schließe dein Fahrrad am Rahmen, Vorder- und Hinterrad an fest verankerten Gegenständen an, zum Beispiel Fahrradständer. Nutze dazu ein sicheres Fahrradschloss.

  • Stell dein Fahrrad nicht an einsamen oder schlecht einzusehenden Orten ab.

  • Auch zuhause ist es empfehlenswert, dein Fahrrad im Keller anzuschließen oder in abschließbaren Fahrradboxen aufzubewahren.

  • Sammle die wesentlichen Fakten wie Rahmennummer, Fabrikat und besondere Merkmale in einem Fahrradpass.

  • Verleih deinem Fahrrad eine individuelle Note. Mit auffälligen Merkmalen haben es Fahrraddiebe schwieriger, dein Rad zu verkaufen.

Sicherheitscheck Fahrrad: Ein Fahrrad wird auf die Verkehrstauglichkeit geprüft.

Regelmäßiger Sicherheitscheck für das Fahrrad

Wenn dein Fahrrad über die nötige Sicherheitsausstattung verfügt, bist du grundsätzlich schon auf der sicheren Seite. Allerdings ist es nötig, dein Fahrrad regelmäßig auf Mängel und Verschleiß zu überprüfen, um sicherzustellen, dass es den Ansprüchen an ein verkehrssicheres Fahrrad auch weiterhin gerecht wird. Nach längeren Fahrpausen solltest du dein Rad genau überprüfen, also mindestens nach den Wintermonaten.

Um mögliche Defekte leichter ausfindig machen zu können, empfehlen wir dir zunächst das Fahrrad von Verschmutzungen zu befreien. Anschließend solltest du beim Sicherheitscheck folgende Bauteile begutachten:

  • Bremsen: Überprüfe das Profil der Bremsbeläge und ersetze sie, falls sie rissig oder stark abgenutzt sind. Die Verschleißgrenze liegt meist bei 1 bis 2 Millimetern. In den Herstellerbeschreibungen findest du genaue Angaben, wann der Bremsbelag gewechselt werden muss.

  • Reifen: Prüfe und korrigiere den Reifendruck. Auf der Reifenflanke findest du Angaben zu den empfohlenen Luftdruckwerten. Diese liegen meist zwischen 2 und 4,5 bar.

  • Beleuchtung: Stelle sicher, dass die Fahrradbeleuchtung funktioniert. Falls du einen Defekt bemerkst, kannst du zunächst bei Birnen, Kabeln und Steckverbindungen nach der Ursache suchen. Überprüfe auch, ob die Energiequelle intakt ist oder gegebenenfalls aufgeladen werden muss. Alle weiteren reflektierenden Teile müssen zudem frei von Schmutz sein.

  • Schraubverbindungen: Kontrolliere alle verbauten Schrauben und ziehe lockere Schrauben fest.

  • Schaltung: Alle Gänge sollten sich problemlos schalten lassen. Wenn die Kette schleift oder springt, muss in den meisten Fällen die Zugspannung an der Spannschraube neu justiert werden.

  • Bewegliche Teile: Säubere alle beweglichen Teile des Fahrrads (Bremse, Kette, Schaltung, Pedale). Anschließend solltest du die betreffenden Teile ölen, damit sie weiterhin geschmeidig funktionieren und vor Rost geschützt bleiben.

Eine detaillierte Übersicht über die wichtigsten Punkte beim Sicherheitscheck findest du in unserer PDF-Checkliste. So kannst du die einzelnen Teile deines Fahrrads der Reihe nach überprüfen und dabei nötige Ausbesserungen kenntlich machen. Eine gründliche und zuverlässige Inspektion des Rads gehört auch zum Service von Fahrradwerkstätten und Händlern. Dort kannst du den Sicherheitscheck in die Hände von Experten legen, die eventuell auch gleich die notwendigen Reparaturen durchführen können.

Fazit: Diese Ausstattung braucht ein verkehrssicheres Fahrrad

Um zur Benutzung im Straßenverkehr zugelassen zu werden, muss ein Fahrrad eine Reihe an Sicherheitsvorgaben erfüllen. Zur vorgeschriebenen Ausstattung gehören eine Klingel, zwei voneinander unabhängig funktionierende Bremsen, Scheinwerfer und zahlreiche reflektierende Elemente. Achte bereits beim Fahrradkauf darauf, dass dein zukünftiges Rad diesen Standards entspricht. Wenn dein Fahrrad eine längere Zeit nicht benutzt wurde, solltest du alle wichtigen Bauteile bei einem Sicherheitscheck überprüfen (lassen). Somit steht Sicherheit und Fahrvergnügen nichts im Weg.

Mehr Artikel entdecken:

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Quellen und weiterführende Informationen

https://www.gesetze-im-internet.de/stvzo_2012/index.html
(abgerufen am 13.03.2023)

https://www.gesetze-im-internet.de/stvzo_2012/__67.html
(abgerufen am 13.03.2023)

https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/3152
(abgerufen am 13.03.2023)

https://www.bike-components.de/blog/2016/04/bremsenwartung/
(abgerufen am 13.03.2023)

https://www.fahrradmagazin.net/ratgeber/luftdruck-bei-fahrradreifen/
(abgerufen am 13.03.2023)

http://fahrrad-hilfe.de/reparaturanleitung_beleuchtung_reparieren.htm
(abgerufen am 26.05.2021)

www.adfc.de/artikel/fahrraddiebstahl-vorbeugen

(aufgerufen am 13.03.2023)

https://www.adac.de/-/media/pdf/rechtsberatung/fahrradfahren.pdf

(aufgerufen am 13.03.2023)

Bildquellen in chronologischer Reihenfolge im Text

Titelbild: iStock.com/zozzzzo

Bild 1: iStock.com/dusanpetkovic

Bild 2: iStock.com/Ekaterina79

Bild 3: iStock.com/pixelfit

Bild 4: iStock.com/Animaflora

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