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Verhalten in der Natur – Nachhaltige Trinkfalschen schonen die Umwelt.

Naturverträgliches Klettern

Die Faszination der Bergwelt weckt in vielen den Wunsch, die riesigen Gesteinsformationen zu erklimmen und die Welt von oben zu betrachten. Jedes Jahr reisen unzählige Touristen, aber auch BergsteigerKletterer und Boulderer in die Gebirge, um die Schönheit der Berglandschaft zu geniessen, sich sportlich zu betätigen und neue Erfahrungen am Fels zu sammeln. Jedoch sind Felsen und Berge auch Heimat für viele einzigartige und vom Aussterben bedrohte Pflanzen- und Tierarten. Deshalb ist es besonders wichtig, einige Regeln zum Verhalten in der Natur und zum Klettern am Fels zu beachten und die Kletterethik zu respektieren. So werden die Flora und Fauna nicht gestört und der Felsen an sich nicht beschädigt.

Damit Du alle wichtigen Kletterregeln und Tipps zum Verhalten in der Natur zur Hand hast, kannst Du Dir unser zusammenfassendes PDF downloaden.

Kletterregeln – In der Sperrzeit brüten Wanderfalken auf Felsvorsprüngen

Tiere und Pflanzen am Felsen

Viele Hochgebirge sind älter, als wir es uns je vorstellen können. Die Alpen – Europas höchstes Hochgebirge – entstanden zum Beispiel vor 25 Millionen Jahren und prägen seitdem die Landschaft Mitteleuropas. Über diese lange Zeit bildete sich eine einzigartige Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten aus, die sich perfekt an die Bedingungen der steilen Felsen angepasst haben. Farne und Moose bewohnen den feuchten und kalten Wandfuss, Kräuter und Gräser haben sich an das heisse und trockene Klima des Felskopfes gewöhnt und zwischen Felsspalten sind einige Blütenpflanzen zu finden.

Aber auch viele Tiere haben sich an das Leben im Gebirge und am Fels angepasst und machen es sich zu Nutze, dass Fressfeinde nur schwer eine steile Felswand erklimmen können. So bauen einige Vögel wie der Wanderfalke oder der Uhu ihre Nester in günstig gelegenen Felsspalten, während Insekten wie der Apollofalter in den Felsfluren leben. Damit die fragile Balance dieses Lebensraumes nicht gestört wird, sollten Bergsteiger, Kletterer und Boulderer einige wichtige Kletterregeln beachten, die Pflanzen erhalten und die Sperrzeiten für die Vogelbrut einhalten.



Verhalten in der Natur & beim Klettern in der Natur

Nachfolgend findest Du einige wichtige Kletter- und Boulderregeln, die Du beim Klettern in der Natur beachten solltest, um das Ökosystem Fels und das Gestein an sich zu bewahren. In der Vergangenheit wurden schon einige Kletterfelsen gesperrt, da das Gebiet um den Felsen herum und das Gestein des Felsens durch achtloses Verhalten in der Natur zu sehr geschädigt wurde. Damit alle Klettersportler weiterhin diesen schönen Sportarten nachgehen und im Einklang mit der Natur klettern können, ist vor allem ein respektvolles Verhalten und die Einhaltung folgender Regeln wichtig:

1. Die richtigen Vorbereitungen

Während Du beim Klettern im Indoor-Bereich unabhängig vom Wetter bist und nur wenige Vorbereitungen treffen musst, erfordert das Klettern und Bouldern in der Natur eine sorgfältige Planung. Zum einen ist es hier ratsam, auf die Wetterbedingungen zu achten und zum anderen erfordert das Klettern in der Natur eine anspruchsvollere Sicherungstechnik, welche Du im Vorfeld üben solltest. Weiterhin sind folgende Punkte bei der Planung Deiner Klettertour zu beachten:

  • Informationen über die aktuellen Kletterregeln Dafür nutzt Du entweder einen Kletterführer mit dem Siegel „Naturverträgliches Klettern“ vom Deutschen Alpenverein e.V. oder besuchst die Webseite dav-felsinfo.de.

  • Verhaltensweisen der heimischen Kletterer In vielen Klettergebieten im In- aber vor allem auch im Ausland gelten eventuell andere Regeln, als Du es von der heimischen Kletterwand erwarten würdest. Zum Beispiel ist es in einigen Ländern ein absolutes „No-Go“ oberkörperfrei zu klettern. Achte daher auf die einheimischen Kletterer und Boulderer und frage nach diesen Regelungen oder versuche, Dich vorab im Internet darüber zu informieren (z. B. durch Berichte über Klettertouren in der Zielregion).

  • Nachhaltige Kletter- und Reiseausrüstung Trinkflaschen aus Metall, wiederverwendbare Verpackungen, Frischhaltedosen und Stoffbeutel schonen die Umwelt und sind hochwertige Reisebegleiter, die Dir lange erhalten bleiben. Bei Deiner Kletterausrüstung solltest Du aus Gründen der Sicherheit und des Umweltschutzes auf hochwertige Verarbeitung und Materialien achten.

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Wusstest du, dass...

Auf der Seite sac-cas.ch/de/huetten-und-touren/sac-tourenportal/ findest Du nicht nur beliebte Touren in der Region, sondern auch Details zur Schwierigkeit und zum Gestein sowie aktuelle Zustandswarnungen.

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2. Anreisen und Parken

Viele Kletterfelsen sind gut erschlossen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht zu erreichen. Dies schont nicht nur die Umwelt, sondern erspart Dir auch den Reisestress. Bist Du doch auf das Auto angewiesen, dann solltest Du über Mitfahrportale versuchen, Mitfahrgelegenheiten zu nutzen oder selbst Fahrgemeinschaften zu bilden.

Vor Ort ist das Parken nur auf den wenigen, ausgewiesenen Parkplätzen erlaubt. Einfahrten, Forstwege und Kurven müssen freigehalten werden, um Einsatzkräfte und Anwohner nicht zu behindern.

Bist Du sicher angekommen, halte Ausschau nach Informationstafeln oder befrage Deinen Kletterführer, wo der Zustiegsweg verläuft. Kürze nicht ab und bleib auf den Wegen, um die trittempfindlichen Biotope um den Felsen herum nicht zu zerstören.

3. Übernachtungen

Bei einer mehrtägigen Klettertour oder Bergwanderung ist es ratsam, Dir im Vorfeld Gedanken darüber zu machen, wo Du die Nacht verbringen möchtest. In der Schweiz variieren je nach Region und Höhenmeter die Regeln und Gesetze zum Biwakieren und Campen. Informieren Dich vorher, ob Du auf Deiner Tour unter freiem Himmel übernachten darfst. Viele Klettergebiete sind natürlich auf Kletterer, die mehrtätige Touren unternehmen wollen, eingestellt. So findest Du viele günstige Übernachtungsmöglichkeiten wie Almhütten, Ferienwohnungen oder freie Zimmer in Wirtshäusern oder bei gastfreundlichen Einheimischen.

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Bedenke, dass...

Ein Feuer sollte nur an einer vorgesehenen Feuerstelle entzündet werden. Grundsätzlich ist das Feuermachen in der Schweiz erlaubt, jedoch können in bestimmten Gebieten wie Naturschutzzonen oder bei einer erhöhten Waldbrandgefahr Verbote erlassen werden[1]. Weitere Hinweise findest Du im Artikel „Richtiges Verhalten in der Natur“.

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4. Verhalten in der Natur

Egal ob Du nun Klettern gehst oder eine ausgedehnte Wanderung unternimmst, die wichtigste Regel ist: Nimm Deinen Müll mit. Eine Mülltüte passt in jeden Rucksack und ist schnell zur Hand, falls doch einmal Müll anfällt. Natürlich verhalten sich nicht alle Waldbesucher vorbildlich und räumen ihren Müll weg. Wenn Du noch Platz im Beutel hast, die Umwelt schützen und anderen Kletterern einen sauberen Platz hinterlassen möchtest, dann wäre es schön, wenn Du achtlos weggeworfene Verpackungen mit einsammelst.  

Auch Raucher sollten Ihre Zigarettenreste in einer kleinen Metalldose oder einem mobilen Aschenbecher entsorgen. Zwischen Felsspalten gesteckte Zigarettenfilter brauchen ca. 10 bis 15 Jahre [2] bis sie auf natürliche Weise verrotten und stören andere Kletterer sowie die Tier- und Pflanzenwelt. Zudem geht von noch glimmenden Zigarettenresten ein hohes Walbrandrisiko aus.

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Stell sicher, dass...

Vermeide laute Geräusche und Musik im Wald, um die Tiere und andere Natursportler nicht zu stören. Unterhalte Dich in angemessener Lautstärke und einige Dich mit Deinem Kletterpartner auf eindeutige Handzeichen, damit Ihr nicht laut rufen müsst.

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Klettern Natur – Beim Klettern sollte ein freundliches Miteinander herrschen

5. Die richtigen Hilfsmittel beim Klettern

Achte vorab darauf, ob Du Chalk am Wunschfels verwenden darfst oder ob es an diesem Felsen oder in dem Klettergebiet verboten ist. Übermässiger Chalk- oder Magnesia-Gebrauch sieht nicht nur unschön aus, sondern greift auch das Gestein an. Um besonders umweltfreundlich zu klettern, empfiehlt sich Eco-Chalk. Entferne mit einer umweltfreundlichen Naturborsten-Bürste Chalk-Reste von den Griffen und hinterlasse sie so sauber für den nächsten.

Immer beliebter werden auch sogenannte Tickmarks. Diese Striche und Punkte am Fels kennzeichnen Tritte, um eine visuelle Hilfestellung beim Lösen eines Kletterproblems zu geben. Bürste diese nach Deiner Klettertour wieder weg, damit nachfolgende Kletterer keine ungewollte Lösungsanleitung bekommen und selbst einen Weg am unbeschrifteten Fels suchen können.

6. Naturverträgliches Klettern am Fels

Klettern in der Natur setzt voraus, dass Du die Natur respektierst und auf Pflanzen und Tiere achtest. Erhalte deshalb den Pflanzenbewuchs und zupf keine Pflanzen weg, wenn sie Dich beim Klettern stören. Sieh es lieber als Herausforderung und klettere um die Pflanzen herum. Felsen, die stark bewachsen sind, solltest Du lieber nicht begehen.

Um die Tierwelt nicht zu stören, unterliegen einige Felsen Sperrzeiten, welche Du unbedingt beachten solltest. Besonders sensible Felsbereiche werden durch Umlenk- und Abseilhaken geschützt, die Dir eine Route vorgeben. Achte zudem auf saisonale Sperrungen, Totalsperrungen des Kletterfelsen sowie auf Wildruhezonen. Informiere Dich vorab und beachte die Hinweisschilder in der Region.

7. Miteinander Klettern

Die Kletterethik regelt das Miteinander beim Klettern und ermöglicht, dass jeder Spass beim Klettern in der Natur hat. Wichtige Kletterregeln für ein friedliches Miteinander beim naturverträglichen Klettern sind[3]:

  • Routenethik: Klettere nur vorgegebene Routen oder erschliesse Dir selbst neue, wenn dies erlaubt ist. Fremde Projekte, die mit einer Projektschlinge oder einem „P“ beim Bouldern markiert sind, sollten nicht von Dir beklettert werden. Baue zudem keine fremden Projekte ab.

  • Chippen: Lass die Griffe, wie sie sind. Das gewaltsame Ändern der Griffgrösse oder der Oberfläche sollte unterlassen werden.

  • Haken/Schlingen: Fremde oder fixe Expressschlingen und Haken sollten an ihrem Platz bleiben und dürfen nicht entfernt oder sogar mitgenommen werden.

  • Beschriftungen: Egal ob beim Klettern oder Bouldern – entferne Deine Ticks oder Beschriftungen, nachdem Du fertig bist.

  • Umgang mit anderen: Beachte andere Kletterer und warne sie vor herunterfallenden Steinen. Ein klärendes Gespräch vermeidet zudem Konflikte beim Klettern.

  • Routenplanung: Plane Deine Route im Voraus. So kannst Du einerseits anderen Kletterern/Boulderern aus dem Weg gehen und steckst andererseits später nicht fest.

  • Fallzone: Räume Deine Sachen ordentlich an die Seite, sodass Sie niemanden stören und halte die Fallzone frei.

Fazit

Der Fels ist ein einzigartiger Lebensraum, der seltene Fauna und Flora beherbergt. Beachtest Du beim Klettern und Bouldern in der Natur ein paar einfache Regeln, ist es möglich, den Klettersport im Einklang mit der Natur auszuüben. Achte deshalb auf die örtlichen Bestimmungen und behandle die Natur und andere Klettersportler mit Respekt. So können alle vom Klettern in der Natur profitieren, zur positiven Entwicklung des Klettersports beitragen und die Umwelt schonen.

Mehr Artikel entdecken:

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Quellen und weiterführende Literatur:

[1]http://www.waldbrandgefahr.ch/faq

(abgerufen am 17.01.2020)

[2]https://www.biorama.eu/so-toedlich-sind-zigarettenfilter-fuer-die-umwelt/

(abgerufen am 17.12.2019)

[3]https://www.bergsteigen.com/news/neuigkeiten/ethik-kletter-ethik-ethik-unter-kletterern/

(abgerufen am 16.12.2019)

Bildquellen:

iStock.com/DieterMeyrl

iStock.com/anyaivanova

iStock.com/MikeLane45

iStock.com/nullplus

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