Zeitmanagement-Methoden für Studierende & Tipps zur Prüfungsvorbereitung*
Wenn du von der Schule in das Uni-Leben eintauchst, wird dir sicher auffallen, dass dein Tagesablauf nun ganz anders aussieht als zuvor. Viele Studiengänge ermöglichen es dir, deinen Tag freier einzuteilen und mehr Freizeit zu genießen. Trotzdem musst du unter Umständen nun für deinen Lebensunterhalt jobben gehen, einen eigenen Haushalt führen sowie natürlich dein Studium und Referate und Prüfungen im Blick behalten. Damit dir der Übergang von der Schule ins Studium perfekt gelingt und du alle Aufgaben ohne Stress erfüllen kannst, zeigen wir dir hier verschiedene Zeitmanagement-Methoden und geben dir Lerntipps für dein Studium mit auf den Weg.
Tipps für besseres Zeitmanagement im Studium: So strukturierst du deinen Studienalltag
Ein Studientag sieht bei jedem anders aus – Vorlesungen, Lerngruppentreffen, Abgabefristen oder Nebenjobs bestimmen das Studienleben und müssen alle unter einen Hut gebracht werden. Damit dir das perfekt gelingt, unterstützen dich diese drei Tipps:
1. Überblick verschaffen und Ziele setzen
Wenn du mit deinem Studium beginnst, solltest du dir als erstes einen Überblick über deine Aufgaben, Termine und Verpflichtungen im kommenden Semester verschaffen: Welche Vorlesungen und Seminare musst du besuchen? Welche Prüfungen und Hausarbeiten stehen an?
Für das langfristige Zeitmanagement im Studium kannst du einen Kalender nutzen. Trage darin alle wichtigen Termine deines Studiums ein, wie zum Beispiel Prüfungstermine oder Abgabefristen für Hausarbeiten. Dadurch behältst du deine Pflichten immer im Blick und kannst dich rechtzeitig darauf vorbereiten. Seminare und Vorlesungen finden in der Regel wöchentlich zu den gleichen Zeiten statt. Daher kannst du auch diese Termine im Kalender notieren. Die freien Zeiten dazwischen kannst du als feste Lern- oder Ruhephasen einplanen.
Dabei ist es auch wichtig zu beachten, was du außerhalb der Hochschule erledigen möchtest. Ein Nebenjob zur Finanzierung deines Studiums, Aufgaben im Haushalt, Hobbys oder Zeit mit deiner Familie und deinen Freunden – auch dein Privatleben ist bei der Organisation deines Studiums zu berücksichtigen. Deine Freizeit sollte im Terminkalender nicht zu kurz kommen. Entspannung und etwas Abstand vom Studium sind wichtig, um neue Energie zu sammeln. Plane Zeiten für Freizeitaktivitäten daher auch im Kalender ein und kennzeichne sie mit einer anderen Farbe als die Studientermine.
2. Zeitmanagement-Methoden nutzen und Aufgaben priorisieren
Für einen strukturierten und produktiven Studientag kann es hilfreich sein, erprobte Zeitmanagement-Methoden zu nutzen. Indem du feste Zeiträume für bestimmte Aufgaben einplanst und ihnen Prioritäten zuordnest, kannst du deinen Tag effektiv gestalten und deine Projekte nacheinander abarbeiten. Nachfolgend stellen wir dir einige bekannte Zeitmanagement-Methoden vor, die du ausprobieren kannst.
ALPEN-Methode für besseres Zeitmanagement im Studium
Bei der Erstellung eines Tagesplans kannst du dich an der ALPEN-Methode orientieren. ALPEN steht dabei für:
A = Aufgaben aufschreiben
L = Länge schätzen
P = Pufferzeiten einplanen
E = Entscheidungen treffen
N = Nachkontrollieren
Entsprechend der Methode sammelst du zunächst alle Aufgaben, die du an diesem Tag erledigen musst. Das kannst du zum Beispiel mit einer To-do-Liste machen. Danach solltest du überlegen, wie viel Zeit die Aufgaben in Anspruch nehmen werden. Sei dabei etwas großzügiger und plane Pufferzeiten ein, um deine Aufgaben in Ruhe erledigen zu können. Im Laufe des Tages kannst du entscheiden, ob du die Planung beibehalten oder beispielsweise Aufgaben früher erledigen willst als geplant. Indem du deinen Zeitplan regelmäßig kontrollierst, gehst du sicher, dass du alle Tagesaufgaben meisterst.
To-do-Listen kannst du für einen beliebigen Zeitraum erstellen. Darin kannst du auch Aufgaben für die nächste Woche, den nächsten Monat oder das nächste Jahr festhalten. Das hilft dir bei der langfristigen Bewältigung deines Studiums.
ABC-Methode für bessere Selbstorganisation
Nachdem du dir eine To-do-Liste zusammengestellt hast, gilt es, die Aufgaben abzuarbeiten. Damit du deine Zeit effektiv nutzt, kannst du auch hierfür wieder nach einem einfachen Modell vorgehen, das dich bei der Priorisierung der Aufgaben unterstützt: die ABC-Methode.
Bei der ABC-Methode unterteilst du deine Aufgaben in drei Kategorien:
A = sehr wichtig
B = weniger wichtig
C = kaum wichtig
Aufgaben aus der Kategorie A solltest du am besten sofort erledigen, wie zum Beispiel eine dringende Hausarbeit. Aufgaben der Kategorie B haben noch etwas länger Zeit und können später am Tag erledigt werden. Routine-Aufgaben der Kategorie C sind kleinere Aufgaben, die du nicht zwingend an diesem Tag schaffen musst.
Eisenhower-Matrix zur Aufgaben-Priorisierung
Falls du eine Zeitmanagement-Methode suchst, die dir noch besser bei der Aufgaben-Priorisierung helfen kann, ist die Eisenhower-Matrix (auch Eisenhower-Prinzip genannt) vielleicht die richtige Variante für dich.
Bei der Eisenhower-Matrix werden zwei Kriterien zur Bewertung einer Aufgabe angelegt – Wichtigkeit und Dringlichkeit. Dementsprechend gibt es vier Kombinationsmöglichkeiten für Aufgabentypen:
A: wichtig und dringend
B: wichtig und nicht dringend
C: nicht wichtig und dringend
D: nicht wichtig und nicht dringend
Wenn eines deiner Hauptprobleme beim Zeitmanagement im Studium ist, dass du dich in Details oder unwichtigeren Fleißaufgaben verlierst, hilft dir die Eisenhower-Matrix deine Aufgaben besser zu kategorisieren und abzuarbeiten:
A-Aufgaben solltest du bestenfalls sofort erledigen.
Für B-Aufgaben solltest du dir einen Termin festlegen und sie zu einem späteren Zeitpunkt selbst erledigen.
Bei C-Aufgaben gilt die Empfehlung, sie zu „delegieren“. Kannst du sie an jemanden abgeben oder vielleicht doch streichen?
D-Aufgaben gelten für gewöhnlich als Aufgaben für den „Papierkorb“. Stelle erneut in Frage, ob die Aufgabe vielleicht unnötig ist und du sie komplett aus deinem Zeitplan streichen kannst.
Pomodoro-Technik als Zeitmanagement-Methode für effizienteres Lernen
Gerade in der Prüfungsphase ist eine gute Zeiteinteilung das A und O, um stressfrei zu lernen. Eine beliebte Zeitmanagement-Methode, die Lern- und Pausenzeiten fest strukturiert, ist die Pomodoro-Technik:
Teile deine Lernzeit in 25-minütige Segmente ein, die durch 5-Minuten-Pausen getrennt sind.
Nach ungefähr 4 Pomodori-Segmenten (also ca. 2 Stunden) folgt eine längere Pause von etwa 20 Minuten.
Die feste Struktur aus Arbeits- bzw. Lernzeiten und Pausenzeiten kann die Produktivität erhöhen und die Qualität des Lernens verbessern: Da die Lernzeit in schaffbare Abschnitte eingeteilt wird und du regelmäßig Pausen hast, um deine Kräfte zu sammeln, können sich sowohl deine Konzentration als auch deine Motivation steigern. So kannst du auch größere Lernziele erreichen, ohne dich überfordert zu fühlen.
3. Zeitplan anpassen
Wenn du deinen Zeitplan und deine To-dos regelmäßig im Auge behältst, vermeidest du, dass du dich überfordert fühlst oder sich zu viele Aufgaben anhäufen. Wenn du beispielsweise nach einer Weile merkst, dass du für bestimmte Aufgaben mehr Zeit benötigst oder dir für einen Tag zu viel vorgenommen hast, solltest du den Zeitplan nach deinem Bedarf anpassen.
Wenn du einen digitalen Kalender nutzt, kannst du deinen Tagesplan leichter anpassen und Termine schneller organisieren als mit einem Papier-Kalender.
Prüfungsvorbereitung: Praktische Lerntipps für dein Studium
Um unnötigen Stress bei der Prüfungsvorbereitung zu vermeiden, lohnt es sich, frühzeitig mit dem Lernen anzufangen. Einige bewährte Lerntipps helfen dir dabei, Routinen zu entwickeln, mit denen du deine Lernziele erreichen kannst:
Plane kontinuierliche Lernphasen im Semester ein: Sich wiederholende, feste Lernzeiten helfen dir dabei, den Lernstoff auf Dauer zu verinnerlichen.
Verfolge Vorlesungen und Seminare aktiv. Wenn du Fragen stellst, dich mit deinen Kommilitonen austauschst und Sprechstunden in Anspruch nimmst, kannst du dir das Wissen besser einprägen. Notizen an Skripten und Präsentationen erleichtern dir die Nachbereitung in der Prüfungsphase.
Grenze den klausurrelevanten Lernstoff ein: Einige Wochen vor der Prüfung solltest du dir noch einmal einen Überblick über den Lernstoff verschaffen und prüfen, ob du alle nötigen Lernmaterialien besitzt. Durch den Austausch mit Kommilitonen oder Dozenten kannst du dir fehlende Informationen beschaffen.
Fasse deine Lerninhalte zusammen: Wenn du den gesamten Lernstoff gesammelt hast, solltest du ihn so aufbereiten, dass du damit effektiv lernen kannst. Dafür kannst du zum Beispiel wichtige Inhalte zusammenfassen oder Karteikarten verwenden.
Erstelle einen Lernplan für die Prüfungsphase: Ein fester Lernplan kann dich dabei unterstützen, deine Zeit optimal zu nutzen, zum Beispiel indem du feste Lernzeiten und tägliche Lernziele festlegst. Auch die Wiederholung des gelernten Stoffs ist ein wichtiger Bestandteil des Zeitplans.
Finde die richtigen Lernzeiten: Deine Lernzeiten sollten sich an den Zeiten orientieren, an denen du am leistungsfähigsten bist. Kannst du dich beispielsweise am Morgen besonders gut konzentrieren, empfiehlt es sich, zu dieser Zeit zu lernen und am Abend zu entspannen.
Vermeide Ablenkungen beim Lernen: Am besten lernt es sich an einem ruhigen Ort ohne Ablenkungen. Lege dein Smartphone in einen anderen Raum oder schalte den Flugmodus ein. So verhinderst du, dass du beim Lernen durch Benachrichtigungen gestört wirst. Spezielle Fokus-Apps oder Browser-Erweiterungen können dir beim konzentrierten Arbeiten helfen, indem sie ablenkende Apps oder Webseiten für die Dauer deiner Lernzeit blockieren.
Plane auch Pausenzeiten ein: Pausen fördern deine Konzentration und dein Gehirn kann die gelernten Informationen besser verarbeiten. In der Pause kannst du zum Beispiel einen kurzen Spaziergang machen, dein Smartphone nutzen oder etwas essen.
Wenn du deine Mitbewohner, Freunde oder Familie über deine Lernzeiten informierst, stören sie dich in dieser Zeit nicht und du kannst konzentrierter lernen.
Fazit: Zeitmanagement-Methoden helfen bei der Selbstorganisation im Studium
Mit einem guten Zeitmanagement im Studium kannst du Arbeitsaufgaben und Prüfungen leichter bewältigen. Feste Ziele und Termine helfen dir dabei, einen Überblick zu behalten und Aufgaben zu priorisieren. Freiräume im Kalender sorgen für Flexibilität und verschaffen dir Zeit zum Entspannen. So nutzt du deine Zeit im Studium optimal aus.
* Dieser Ratgeber fasst allgemeingültige Informationen zur Studienorientierung, -vorbereitung und -finanzierung zusammen, um angehenden Studierenden den Studienstart zu erleichtern. Diese Informationen beziehen sich nicht konkret auf Ausbildungsmöglichkeiten oder Berufsbilder bei C&A.
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Quellen und weiterführende Literatur
https://www.charly.education/blog/zeitmanagement-methoden
(aufgerufen am 01.03.2023)
https://sevdesk.at/blog/zeitmanagement/
(aufgerufen am 01.03.2023)
https://www.studieren.at/krisen-im-studium/ueberforderung/
(aufgerufen am 01.03.2023)
https://www.studieren.at/pruefungsvorbereitung/
(aufgerufen am 01.03.2023)
https://blog.univie.ac.at/studium/zeitmanagement-2/
(aufgerufen am 01.03.2023)
Bildquellen
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