Frühschwimmer bis Allroundschwimmer: Überblick über die wichtigsten Schwimmabzeichen
Mit etwa fünf Jahren verfügen Kinder über die notwendigen körperlichen Voraussetzungen, um zu lernen, wie sie sich im Wasser sicher und richtig fortbewegen. Die meisten Schwimmbäder bieten Schwimmkurse an, in denen die Kinder das Schwimmen erlernen und auch schrittweise die Schwimmabzeichen erwerben können. Hier erfährst du, welche Schwimmabzeichen es für Kinder und Jugendliche gibt und was in den jeweiligen Prüfungen verlangt wird.
Welche Anforderungen für die einzelnen Schwimmabzeichen erfüllt werden müssen und welche wichtigen Baderegeln du kennen solltest, haben wir hier noch einmal übersichtlich zusammengefasst:
Inhaltsverzeichnis
Schwimmabzeichen der ARGE ÖWRW
„Frühschwimmer“ – Schwimmabzeichen „Pinguin“
Schwimmabzeichen „Freischwimmer“
Schwimmabzeichen „Fahrtenschwimmer“
Schwimmabzeichen „Allroundschwimmer“
Offizielle Schwimmabzeichen der ARGE ÖWRW
In Österreich werden die Schwimmabzeichen von der Arbeitsgemeinschaft Österreichisches Wasserrettungswesen (ARGE ÖWRW) herausgegeben. Wer die Prüfung für ein Schwimmabzeichen erfolgreich besteht, bekommt ein Schwimmabzeichen aus Stoff oder als Pin, das auf dem Badeanzug oder der Badehose befestigt werden kann. So kann jeder sehen, welche Erfolge das Kind beim Schwimmenlernen bereits erreicht hat.
Welche Fähigkeiten Schwimmanfänger für die einzelnen Abzeichen nachweisen müssen, ist in den Prüfungsbestimmungen für die „Österreichischen Schwimmerabzeichen“ (ÖSA) festgelegt. Die Anforderungen an die Leistungen steigern sich mit jedem Abzeichen.
Der Frühschwimmer: Schwimmabzeichen „Pinguin“
Das Frühschwimmerabzeichen ist auch unter dem Namen „Pinguin“ bekannt, da das Tier auf dem Abzeichen abgebildet ist. Wenn Kinder dieses erste Abzeichen erreicht haben, können sie sich selbstständig, frei und relativ souverän im Wasser bewegen. Allerdings weist der Frühschwimmer noch keine sicheren Schwimmfähigkeiten nach. Eine intensive Beaufsichtigung beim Schwimmen ist weiterhin nötig. Der „Pinguin“ wird vielmehr als eine Vorbereitung auf die weiteren Abzeichen angesehen.
Für den Erwerb dieses ersten Schwimmerabzeichens gibt es keine Altersgrenze. Um die Prüfung zu bestehen, müssen die Prüflinge Folgendes schaffen:
Sprung vom Beckenrand ins Wasser
25 Meter schwimmen in einem beliebigen Schwimmstil
Kenntnis von 5 Baderegeln
Für Erwachsene klingen diese Anforderungen vielleicht recht simpel, für Schwimmanfänger stellen sie aber bereits eine bemerkenswerte Leistung dar. 25 Meter können für Kinder bereits eine recht lange Strecke sein. Noch dazu soll die Strecke in einer erkennbaren Schwimmtechnik gemeistert werden. Die Technik muss noch nicht perfekt sein, dennoch sollte ersichtlich werden, dass das Kind die Grundlagen beherrscht.
Das Schwimmabzeichen „Freischwimmer“
Das Schwimmabzeichen Freischwimmer ist die nächste Stufe nach dem Frühschwimmer. Die Prüfung kann ab Vollendung des 7. Lebensjahrs abgelegt werden. Die Anforderungen für dieses Schwimmabzeichen sind schon deutlich höher. Wenn Kinder nach dem Frühschwimmer-Abzeichen weiter regelmäßig den Schwimmunterricht besuchen, erwerben sie mit der Zeit die nötigen Fähigkeiten.
Für das Schwimmabzeichen Freischwimmer müssen folgende Schwimmfähigkeiten unter Beweis gestellt werden:
15 Minuten am Stück in beliebigem Stil schwimmen
Aus etwa 1 Meter Höhe ins Wasser springen
Kenntnis der 10 Baderegeln
Das Schwimmabzeichen „Fahrtenschwimmer“
Für das Schwimmabzeichen Fahrtenschwimmer steigern sich die Anforderungen nochmal um einiges. Ab Vollendung des 9. Lebensjahrs kann die Prüfung abgelegt werden. Um sich das Fahrtenschwimmer -Abzeichen zu verdienen, müssen Prüflinge folgende Aufgaben bewältigen:
15 Minuten am Stück schwimmen in beliebigem Stil
10 Meter Streckentauchen
Einmal einen ca. 2,5 Kilogramm schweren Gegenstand aus etwa 2 Meter Tiefe heraufholen
50 Meter Rückenschwimmen (ohne Armtätigkeit)
Kopfsprung aus etwa 1 Meter Höhe oder beliebigen Sprung ins Wasser aus 3 Meter Höhe
Kenntnis der 10 Baderegeln
Das Schwimmabzeichen „Allroundschwimmer“
Beim Schwimmabzeichen Allroundschwimmer werden umfangreiche Anforderungen aufgestellt, wodurch sich auch die körperlichen Voraussetzungen erhöhen. Für die Teilnahme an der Prüfung zum Allroundschwimmer muss der Prüfling daher das 11. Lebensjahr vollendet haben. Für das Allroundschwimmer -Abzeichen muss der Schwimmer verschiedene Schwimmtechniken beherrschen und seine Vielseitigkeit im Wasser zeigen.
Um fortgeschrittene Schwimmfähigkeiten zu beweisen und die Prüfung zu bestehen, müssen folgende Aufgaben erfüllt werden:
200 Meter schwimmen (100 Meter Brustschwimmen und 100 Meter Rückenschwimmen)
In weniger als 2:30 Minuten 100 Meter schwimmen (in beliebigem Stil)
Streckentauchen über eine Distanz von 10 Metern
Einmal ca. 2,5 Kilogramm schweren Gegenstand aus etwa 2 Meter Tiefe heraufholen
25 Meter Transportschwimmen (gleich schwere Person ziehen)
Kenntnis der 10 Baderegeln nachweisen
Kenntnisse der Selbstrettung besitzen
Das grundlegende Wissen zur Selbstrettung beinhaltet unter anderem Verhaltensregeln bei Erschöpfung oder Krämpfen.
Rettungsschwimmerabzeichen für Jugendliche und junge Erwachsene
Zusätzlich zu diesen gängigen Schwimmabzeichen gibt es die Österreichischen Rettungsschwimmerabzeichen (ÖRSA). Mit den Rettungsschwimmerabzeichen möchte die ARGE die Bereitschaft zum Retten von Leben stärken und vermittelt dafür spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten. Ab dem vollendeten 13. Lebensjahr kann die Prüfung für das erste Rettungsschwimmerabzeichen „Helfer“ abgelegt werden. Bis hin zum Rettungsschwimmlehrer-Abzeichen können nach Alter gestaffelt insgesamt fünf Abzeichen erreicht werden.
Diese Rettungsschwimmerabzeichen gibt es in Österreich:
Helfer
Retter
Lifesaver
Schwimmlehrer
Rettungsschwimmlehrer
Welche Voraussetzungen und Aufgaben für die jeweiligen Rettungsschwimmerabzeichen erfüllt werden müssen, wird in den Bestimmungen für die Österreichischen Schwimmerabzeichen und die Österreichischen Rettungsschwimmerabzeichen festgeschrieben.
Fazit: Schwimmabzeichen für Kinder: Stück für Stück zum sicheren Schwimmer werden
Wie jede Sportart muss auch das Schwimmen zuerst erlernt und trainiert werden. Die Österreichischen Schwimmabzeichen gewährleisten dabei nicht nur einen einheitlichen Standard, sondern sind gleichzeitig auch eine Möglichkeit zur Motivation. Die Aufnäher oder Pins, die die Kinder nach erfolgreich abgelegter Prüfung bekommen können, belohnen für die Mühen der Trainingsstunden. Weiterhin motivieren diese Auszeichnungen, auch das nächste Schwimmabzeichen schaffen zu wollen und zu einem sicheren Schwimmer zu werden. Trotzdem sollte immer der Spaß an der Bewegung und die Verbesserung der sicheren Schwimmfähigkeiten im Vordergrund stehen. Die Leistungen kommen dann fast von selbst.
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Quellen und weiterführende Informationen
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/sicher-aufwachsen/3-6-jahre/schwimmen-lernen/
(aufgerufen am 01.03.2024)
https://www.schwimmabzeichen.at/de/aussehen-tragen-und-verwendung-der-abzeichen
(aufgerufen am 01.03.2024)
https://www.jugendrotkreuz.at/kindergarten-schule-lernen/schwimmabzeichen
(aufgerufen am 01.03.2024)
https://owrw.at/schwimmabzeichen/
(aufgerufen am 01.03.2024)
https://www.jugendrotkreuz.at/fileadmin/jrk-fotos-dateien/PDFs/Kindergarten-Schule-Lernen/Schwimmen/RS_Bestimmungen__1_.pdf
(aufgerufen am 01.03.2024)
https://owr.at/bundesleitung/ausbildung/
(aufgerufen am 01.03.2024)
Bildquellen in chronologischer Reihenfolge im Text
Titelbild: iStock.com/monkeybusinessimages
1. Bild im Text: seyomedo/Shutterstock.com
Grafik 2 bis 5 im Text: symbolische Darstellungen der Schwimmstufen (C&A)
6. Bild im Text: iStock.com/Lisa5201