Umweltbewusstsein bei Kindern stärken: Tipps zur Umwelterziehung für Familien
Kinder für das Thema „Umweltschutz“ zu sensibilisieren und das Umweltbewusstsein zu stärken, geschieht im Alltag oft schon ganz nebenbei: Wenn ihr zusammen den Müll trennt, einen Spaziergang durch die Natur unternehmt oder sogar zusammen gärtnert. Kinder lernen für gewöhnlich die Natur mit viel Neugier kennen und möchten ihre Prozesse verstehen. Diesen natürlichen Wissensdrang kannst du dir bei der Umwelterziehung zuhause zunutze machen, um dein Kind immer weiter an Umweltthemen heranzuführen und so sein Umweltbewusstsein und damit seine Beziehung zur Natur zu stärken. Wir zeigen dir hier, warum die Umwelterziehung so wichtig ist und wie du deinem Kind mithilfe von Spielen sowie spannenden Experimenten komplexe Sachverhalte erklären kannst.
Was ist Umwelterziehung? Wie kann sie das Umweltbewusstsein meines Kindes stärken?
Die Umwelterziehung, oder auch Umweltbildung genannt, vermittelt wichtiges Wissen rund um die Natur. Kinder lernen hier nicht nur die Tiere und Pflanzen ihrer Heimat und darüber hinaus kennen, auch komplexere Themen wie „Wie funktioniert ein Ökosystem?“ sind Teil dieser wichtigen Aufklärungsarbeit. Je mehr dein Kind über die Umwelt lernt, umso besser wird sein Umweltbewusstsein und seine Beziehung zur Natur. Es versteht, warum die Natur so faszinierend und damit schützenswert ist.
Neben dem Grundlagenwissen über die Natur werden im Rahmen der Umwelterziehung/Umweltbildung auch die Konsequenzen menschlichen Handelns für die Natur angesprochen. Unter anderem sind daher auch diese Themen ein wichtiger Teil der Umwelterziehung bei Kindern:
Umweltverschmutzung (z. B. durch Verkehr, Müll usw.)
Umwelt- & Klimaschutz (Wie kann ich die Umwelt schützen?)
Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen (Wie kann ich Strom/Wasser/Energie sparen?)
Artenschutz (Welche Tiere leben hier? Wie kann ich ihnen helfen?)
Nachhaltigkeit (Was bedeutet „nachhaltig“? Wie kann ich nachhaltig leben?)
Zusammen mit deinem Kind kannst du also die Natur Schritt für Schritt besser kennenlernen und gleichzeitig ein Bewusstsein dafür schaffen, warum der Naturschutz so ein wichtiges Thema unserer Zeit ist. Natürlich musst du diese Themen nicht alle auf einmal ansprechen. Schritt für Schritt könnt ihr euch gemeinsam die Teilbereiche erschließen und so in eurem eigenen Tempo vorgehen.
Warum ist die Umweltbildung so wichtig für Kinder?
Je früher Kinder damit beginnen, ein Umweltbewusstsein auszubilden und motiviert werden, die Natur aktiv zu schützen, umso eher gelingt es ihnen, diese Vorsätze auch im Erwachsenenleben umzusetzen. So verstehen sie die Problematiken rund um den Klima- und Umweltschutz nicht nur, sondern sind bereit dazu, Verantwortung zu übernehmen und diesen Entwicklungen aktiv entgegenzuwirken.
Darüber hinaus baut dein Kind durch die Umwelterziehung eine stärkere Verbindung zur Natur auf. Es versteht, woher unsere Lebensmittel stammen, lernt die Natur als faszinierenden Spiel-, aber auch Rückzugsort kennen und entwickelt Interesse für naturwissenschaftliche Zusammenhänge. Auf diese Weise stärken Naturerfahrungen auch die persönlichen Kompetenzen.
Wie kann ich bei der Umwelterziehung vorgehen und das Umweltbewusstsein meines Kindes stärken?
Um Kinder für wichtige Teilaspekte des Umweltschutzes zu sensibilisieren, kannst du in der Regel in zwei Schritten vorgehen:
Sachverhalt erklären und Verständnis aufbauen: Zunächst muss dein Kind die Grundlagen verstehen. Dafür lohnt es sich, Vorgänge mit Experimenten oder Exkursionen sichtbar zu machen, die Natur mit allen Sinnen zu erfahren oder Prozesse durch Modelle oder Schaubilder greifbarer zu machen.
Beispiel: Dein Kind sollte zunächst wissen, warum es der Natur schadet, wenn es Müll achtlos wegwirft. Erst dann versteht es, warum eine gute Abfallwirtschaft wichtig ist. Oder dein Kind sollte zuerst verstehen, woher Strom kommt und wie bestimmte Arten der Stromerzeugung der Umwelt schaden, bevor ihr gemeinsam überlegt, wie ihr Strom sparen könnt.
Alltagsbezug aufgreifen und richtiges Verhalten ableiten: Übertragt das Grundlagenwissen auf eine alltägliche Situation oder sucht ein Beispiel in eurer Umgebung (z. B. Elektrizitätswerk suchen oder Müll in der Natur aufsammeln). Danach könnt ihr stets gemeinsam überlegen, wie ihr mit eurem Handeln die Natur schützen könnt.
Mit dieser Vorgehensweise führst du dein Kind ganzheitlich an die Themen der Umwelterziehung heran. So versteht es, warum eine bestimmte Verhaltensweise wichtig ist, und ist so automatisch motivierter, umweltfreundlich zu handeln.
Umwelterziehung in den Familienalltag einbinden
Kinder orientieren sich stark an ihren Eltern. Je umweltfreundlicher du also lebst und je aktiver du den Umweltschutz in euer Leben einbindest, umso mehr kann sich dein Kind ganz nebenbei bei dir abschauen. Daher ist es von Vorteil, wenn du mit gutem Beispiel vorangehst und dein Kind auch bei ganz alltäglichen Aufgaben wie beispielsweise bei der Mülltrennung oder beim Kochen miteinbeziehst.
Weitere Ideen, wie du das Umweltbewusstsein deines Kindes stärken kannst, sind zum Beispiel:
Unternehmt von Anfang an Spaziergänge in der Natur und lass dein Kind dabei die Natur mit allen Sinnen frei erkunden.
Entdeckt gemeinsam die natürlichen Lebensräume in deiner Region, z. B. den Wald, Gewässer (vom Bach bis zum See), Gebirgsregionen usw.
Stelle einen Bezug zu Umweltschutz-Themen im gemeinsamen Spiel her (z. B. beim Spielen mit Stofftieren oder beim Spielen mit dem Kaufmannsladen).
Gestalte die täglichen Aufgaben spielerisch (z. B. Quiz zur Mülltrennung, regionale Produkte beim Einkaufen finden usw.).
Beziehe Medien in die Umweltbildung ein, um Sachverhalte greifbarer zu machen (z. B. Kinderbücher zum Thema, altersgerechte Erklärvideos oder Spiele-Apps).
Unternehmt Ausflüge in Museen oder zu Ausstellungen für Kinder, die Naturthemen für Kinder aufarbeiten.
Nutzt Angebote der örtlichen Umwelt- und Tierschutzvereine (z. B. Ferienlager, Aktionswochenenden oder Bildungsveranstaltungen).
Besucht ein Umweltbildungszentrum (z. B. als Kurzurlaub oder nehmt gemeinsam an Kursen teil).
Baut gemeinsam Obst und Gemüse im Garten an oder kümmert euch um Kräuter am Küchenfenster.
Bucht einen Kurzurlaub auf dem Bio-Bauernhof oder in der Nähe eines Naturschutzgebietes.
Sucht euch gemeinsam Bastel- oder Upcycling-Projekte, die das Thema „Nachhaltigkeit“ spielerisch nahebringen.
Auch kleine Experimente können Kinder an naturwissenschaftliche Themen heranführen und unsichtbare Abläufe sichtbar machen. Nachfolgend stellen wir dir in den unterschiedlichen Artikeln Aktivitäten, Spiele und Experimente für bestimmte Aspekte der Umwelterziehung vor, die du nutzen kannst, um mit deinem Kind diese Teilbereiche zu entdecken.
Recycling & Mülltrennung für Kinder erklärt
Den Müll richtig zu trennen, ist einer der wichtigsten Beiträge, die du zuhause mit deiner Familie zum Umweltschutz leisten kannst. Um Kindern zu erklären, warum die Mülltrennung wichtig ist, wie sie funktioniert und was Recycling ist, stellen wir in diesem Artikel spannende Spiele und praktische Experimente vor.
Nachhaltige Ernährung für Kinder erklärt
Für uns ist es ganz selbstverständlich, in den Supermarkt zu gehen und alle erdenklichen Lebensmittel zu finden. Allerdings haben viele Lebensmittel lange Transportwege hinter sich, die eine Umweltbelastung darstellen. Um deinem Kind diese Thematik näherzubringen, beschäftigt sich dieser Artikel mit dem Thema „saisonale und nachhaltige Lebensmittel“. Mithilfe von Spielen, Aktivitäten und kleinen Experimenten kannst du das Thema für Kinder greifbar und spannend gestalten.
Tiere mit Kindern im Garten beobachten
Der Tierschutz ist ein wichtiger Aspekt der Umwelterziehung. Um deinem Kind die Tierwelt näherzubringen, könnt ihr euren Garten besonders tierfreundlich gestalten. So habt ihr viele Gelegenheiten, heimischen Tieren zu helfen und sie aus sicherer Entfernung zu beobachten. Auf diese Weise baut dein Kind einen positiven Bezug zu wilden Tieren auf und versteht, welche wichtige Bedeutung der Tierschutz hat.
Experimente mit Strom & Tipps zum Stromsparen zuhause
Strom kommt aus der Steckdose und versorgt alle technischen Geräte im Haushalt – doch woher kommt der Strom eigentlich? Mithilfe praktischer Experimente (wie der Herstellung einer Zitronenbatterie) kannst du deinem Kind Elektrizität und die damit verbundenen Naturgesetze näherbringen. Darüber hinaus geben wir Tipps, wie du spielerisch ein Bewusstsein für den Stromverbrauch zuhause schaffen und gemeinsam mit deinem Kind Regeln für den Stromverbrauch aufstellen kannst.
Umgang mit Wasser: Experimente & Spiele mit Wasser
Woher kommt das Wasser aus dem Wasserhahn? Wie entsteht Regen? Und wie wird schmutziges Wasser gereinigt? Zu diesen und weiteren Fragen findest du in diesem Artikel Antworten und kleine Experimente, die du zuhause mit deinem Kindern nachmachen kannst. Die spielerische Wissensvermittlung macht dabei nicht nur Spaß, sie hilft auch dabei, die Bedeutung von sauberem Trinkwasser zu verdeutlichen und zum Wassersparen anzuregen.
Erneuerbare Energien für Kinder erklärt
Erneuerbare Energien sind eine zukunftsorientierte Lösung zur Energiegewinnung. Um deinem Kind das Konzept von erneuerbaren Energien näherzubringen und die Frage zu klären, warum erneuerbare Energien nötig sind, findest du hier sowohl kindgerechte Erklärungen als auch Experimente, die ihr zuhause nachmachen könnt. So bringst du deinem Kind näher, welche Kraft die Elemente haben und wie mit ihnen Strom erzeugt werden kann.
______________________________________________
Quellen und weiterführende Informationen
https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/schulpraxis/prinz/umweltbildung.html
(aufgerufen am 21.04.2023)
https://www.baer.bayern.de/erziehung-medien/erziehung/umwelterziehung/
(aufgerufen am 21.04.2023)
https://www.forum-verlag.com/blog-bes/umwelterziehung-umweltbildung
(aufgerufen am 21.04.2023)
https://www.kapiert.de/blog/erziehungstipps-umweltbewusstsein-bei-kindern-foerdern/
(aufgerufen am 21.04.2023)
https://www.energieleben.at/umweltschutz-mit-kindern-das-umweltbewusstsein-foerdern-mit-diesen-tipps/
(aufgerufen am 21.04.2023)
Bildquellen
iStock.com/romrodinka
iStock.com/FamVeld
iStock.com/RichLegg
iStock.com/Imgorthand
iStock.com/Shangarey
iStock.com/martinwimmer
iStock.com/kiankhoon
iStock.com/jacoblund
iStock.com/Ralf Hahn