Das Lesen lernen beginnt bereits im Kindergartenalter. Kinder entdecken ihre Umwelt und interessieren sich für Buchstaben und Symbole. Ab dem 5. bis 6. Lebensjahr ist der Spracherwerb abgeschlossen und dein Kind entwickelt eine phonologische Bewusstheit. Das ist die Fähigkeit, Laute zu erkennen, ein Gefühl für den Sprachrhythmus aufzubauen und Wörter in Silben zu trennen sowie zu reimen. Das ist eine wichtige Voraussetzung für das Lesen lernen. Mit kleinen Buchstaben- und Wortspielen kannst du dein Kind dabei unterstützen. Wir zeigen dir einfache Übungen und Sprachspiele für Kinder, mit denen du dein Kind spielerisch an das Lesen heranführst.
Bevor dein Kind anfängt zu lesen, muss es als Erstes die Laute und Buchstaben kennenlernen. Vermutlich wird es schon im Vorschulalter anfangen, dich nach Buchstaben zu fragen. Dann ist es wichtig, diese Neugier zu unterstützen und mit leichten Sprach- und Lesespielen zu fördern.
„Ich sehe was, was du nicht siehst“ eignet sich hervorragend als Spiel zum Lernen und Verstehen von Buchstaben. Verbinde dafür einfach einen Gegenstand mit dem passenden Buchstaben, zum Beispiel „Ich sehe was, was du nicht siehst und es beginnt mit N“. Um den Gegenstand zu finden, muss dein Kind dann den Laut erkennen und mit einem Wort verknüpfen.
Achte darauf, die Buchstaben lauttreu auszusprechen, das heißt zum Beispiel „F“ statt „eF“ oder „K“ statt „Ka“. So entwickeln Kinder ein Gehör für die Laute.
Um die Laute zu festigen, kannst du die dazugehörigen Buchstaben spielerisch mit deinem Kind veranschaulichen. Formt gemeinsam einen Buchstaben aus Knete oder zeichne die Umrisse der Buchstaben auf, sodass dein Kind sie ausmalen kann. Außerdem werden den Buchstabenfolgen Klänge verliehen. Dabei kann unter anderem das Vorlesen helfen.
Auch Memory ist ein beliebtes Spiel bei den Kleinen und kann wunderbar beim Lesen lernen helfen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Spiel zu gestalten.
Variante 1 – Paare suchen:
Beklebe kleine Karten mit Paaren und lege sie verdeckt auf den Tisch. Die Paare können Groß- und Kleinbuchstaben sein oder Buchstaben und Bilder, die zusammengehören. Dein Kind deckt gleichzeitig zwei Karten auf und muss versuchen, die zusammengehörigen Buchstaben bzw. Bilder zu finden.
Variante 2 – Gegenstände merken:
Sammle ein paar Gegenstände und breite sie auf einem Tisch aus. Dein Kind hat nun kurz Zeit, sich so viele Gegenstände wie möglich einzuprägen. Dann werden sie mit einem Tuch verdeckt. Anschließend versucht dein Kind die Gegenstände zu beschreiben. Allerdings muss es dazu einen vorher festgelegten Buchstaben bzw. Laut verwenden. Zum Beispiel legt ihr fest, dass alle Gegenstände mit Wörtern beschrieben werden sollen, die mit einem „G“ beginnen. Aus einer Dose wird dann beispielsweise eine „gelbe Dose“ oder eine „große Dose“.
Manche Buchstaben können eine größere Herausforderung sein als andere. Beispielsweise ist die Aussprache des „B“ und des „P“ für Kinder teilweise schwierig zu unterscheiden. Um dein Kind beim Lernen dieser Buchstaben zu unterstützen, hilft die folgende Übung:
Lege kleine Wattebällchen nebeneinander auf einen Tisch.
Lass dein Kind die Bällchen wegpusten, indem es den Laut „B“ ausspricht. Der Watteball wird sich nur langsam bewegen.
Nun kann dein Kind versuchen, die Bällchen mit dem Laut „P“ nach vorn zu pusten. Das sollte deutlich leichter funktionieren.
Sucht anschließend gemeinsam nach Wörtern, die mit „B“ und „P“ beginnen und vergleicht sie, um Unterschiede festzustellen.
Auch das „S“ bringt ein paar Stolpersteine mit sich, denn manchmal wird es hart und manchmal weich ausgesprochen. Die Aussprache dieses Buchstabens kannst du so üben:
Dein Kind legt sich mit geschlossenen Augen auf den Boden.
Du schlüpfst nun in die Rolle einer Biene oder einer Hornisse und machst je nach Insekt verschiedene S-Laute.
Nähert sich die Biene, kann sie auf dem Körper des Kindes landen. Nähert sich allerdings die Hornisse, muss dein Kind weglaufen und sie verscheuchen.
Gesang kann beim Unterscheiden zwischen Vokalen und Konsonanten helfen. Vokale kannst du gemeinsam mit deinem Kind singen, während Konsonanten sich nicht singen lassen.
Nachdem dein Kind nun weiß, welche Laute und Buchstaben es gibt und wie es diese verbindet, kannst du den nächsten Schritt zum Lesen lernen wagen – die Silbentrennung. So entwickeln Kinder ein Gefühl für die Länge eines Wortes.
Ein beliebtes Spiel zur Sprachentwicklung ist das Silben klatschen. Suche dir dafür ein beliebiges Wort aus. Zu Beginn eignet sich ein kurzes Wort mit wenigen Silben. Steigere die Wortlänge nach und nach. Nun sprichst du das Wort langsam aus und klatschst gemeinsam mit deinem Kind nach jeder Silbe einmal in die Hände. Statt zu klatschen, kannst du das Spiel auch abwandeln und ihr werft euch nach jeder Silbe einen Ball hin und her.
Eine andere Variante ist das Silben laufen, was sich problemlos während eines Spaziergangs einbauen lässt. Verwende dazu diesen Spruch: „Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm. Vorwärts, rückwärts, seitwärts, ein. Hacke, Spitze, hoch das Bein!“ Hier geht ihr zuerst nach jeder Silbe der ersten drei Worte einen Schritt nach vorn. Danach bewegt ihr euch wie im Spruch aufgesagt.
Ein weiterer Schritt zum Lesen lernen ist die Bedeutung von Wörtern kennenzulernen. Welche Worte was beschreiben, kannst du deinem Kind mithilfe von Karten spielerisch beibringen. Am besten nutzt du dafür Bilder aus einem Themenbereich, der dein Kind ganz besonders interessiert. Mag es zum Beispiel Tiere, kannst du die Hälfte der Karten mit Tiernamen beschriften und die andere Hälfte mit den dazu passenden Tierbildern bekleben. Mische die Karten wild durcheinander. Dein Kind muss nun versuchen, die Namen der Tiere den Bildern zuzuordnen.
Damit dein Kind ein Gefühl für Worte entwickelt, könnt ihr auch zusammen reimen. Dafür brauchst du keine Hilfsmittel. Du fängst einfach an und nennst ein Wort. Im Anschluss muss dein Kind ein Wort finden, das sich darauf reimt. Danach bist du wieder dran. Wechselt euch so lange ab, bis euch keine Worte mehr einfallen.
Außerdem gibt es unzählige Kinderreime, die du zusammen mit deinem Kind aufsagen kannst. Ein paar Beispiele sind diese hier:
Backe, backe, Kuchen
Backe, backe, Kuchen,
der Bäcker hat gerufen!
Wer will guten Kuchen backen,
der muss haben sieben Sachen:
Eier und Schmalz, Butter und Salz,
Milch und Mehl, Safran macht den Kuchen gehl!
Schieb, schieb in’n Ofen rein.
Das ist der Daumen
Das ist der Daumen,
der schüttelt die Pflaumen,
der hebt sie auf,
der trägt sie nach Haus,
der kleine Schelm isst sie alle auf.
Bienchen, Bienchen
Bienchen, Bienchen,
summ – summ summ,
um die Blumen summ herum!
Tauch hinein dein Köpfchen,
hol die Nektartröpfchen,
flieg zurück zum Bienenhaus,
mach uns süßen Honig draus.
Bevor Kinder anfangen zu lesen, müssen sie Laute, Buchstaben und Wörter verstehen. Das kannst du deinem Kind im Vorschulalter mit einfachen Sprach- und Lesespielen beibringen. Auch für ältere Kinder gibt es Lernspiele, die die Lesekompetenz weiter fördern. Meist braucht es dazu nicht einmal viele Hilfsmittel und die Spiele können leicht in den Alltag integriert werden. So bereitest du dein Kind optimal auf das Lesen vor.
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https://lesekompetenz.tsn.at/erlesen
(aufgerufen am 07.07.2021)
https://lernraum.qualifizierung.com/wp-content/uploads/2016/11/SOKO-Lesen.pdf
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https://www.elternwissen.com/lerntipps/lernspiele/art/tipp/lernspiele-uebungen-fuer-schwierige-laute.html
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https://www.tausendkind.at/magazin/gesundheit-entwicklung/ratgeber-lesenlernen_SyHMQgWtu/
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https://www.kindaktuell.at/kinderreime.html
(aufgerufen am 07.07.2021)
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