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Leseförderung im frühen Kindesalter: Mutter liest mit ihren beiden Kindern in einem Buch.

Leseförderung im Alltag

Spielerisch die Lesekompetenz fördern

Eltern übernehmen eine wichtige Rolle bei der Leseförderung ihrer Kinder. Um dein Kind beim Lesenlernen zu unterstützen und die Freude am Lesen zu wecken, musst du allerdings nicht die Lehrerrolle übernehmen. Eine spielerische Herangehensweise, vor allem auch bei kleineren Kindern, erzielt meist größere Erfolge. Schließlich soll das Lesen nicht zur lästigen Pflicht werden, sondern vor allem Spaß machen. In diesem Artikel zeigen wir dir Tipps, wie du dein Kind beim Lesenlernen begleiten und unterstützen kannst.

Leseübungen im Alltag: Kleiner Junge liest ein Kinderbuch.

Inhaltsverzeichnis

Leseförderung leicht gemacht: Tipps für den Alltag

Von den ersten Leseversuchen bis zum vollständigen Leseverständnis vergeht einige Zeit. Bei diesem Prozess benötigen Kinder viel Unterstützung und Begleitung – auch über den Unterricht hinaus. Viele Eltern möchten gezielt die Lesekompetenz fördern, ohne ihr Kind dabei zu überfordern. Damit dieser Balanceakt gelingen kann, geben wir hier einige grundlegende Tipps zur Leseförderung zuhause:

1. Mach dein Kind mit Büchern und Erzählungen vertraut

Je früher Kinder positive Erfahrungen mit dem Lesen machen, desto besser. So verhinderst du, dass das Lesen ausschließlich wie eine ungeliebte Schulaufgabe wirkt, die unter Zwang erledigt werden muss. Um Kinder mit dem Medium „Buch“ vertraut zu machen, kannst du Folgendes tun:

  • Beginn bereits im frühen Kindesalter damit, deinem Kind vorzulesen. Vorlesen stärkt nicht nur eure Bindung und ermöglicht es euch, wertvolle Zeit miteinander zu verbringen, sondern vermittelt deinem Kind gleichzeitig die Freude am Lesen. Auch für ältere Kinder, die bereits (besser) lesen können, kannst du gemeinsame Lesezeiten einhalten. Bereits 10 Minuten am Tag reichen aus, um das Lesen zu einem gefestigten Familienritual zu machen.

  • Sorge dafür, dass Bücher und Texte für dein Kind zur Selbstverständlichkeit werden. Gibt es in deinem Haushalt verschiedene (altersgerechte) Bücher, die dein Kind betrachten und entdecken kann, weckst du so seine Neugier und sein Interesse am Lesen. Kinderbücher sollten auf Augenhöhe des Kindes im Regal stehen.

  • Sieht dein Kind, dass andere Familienmitglieder in ihrer Freizeit lesen, baut es ebenfalls eine positivere Verbindung zum Lesen auf. Gehört Lesen nicht zu deinen Hobbys, solltest du deinem Kind dennoch eine möglichst offene und unvoreingenommene Einstellung zu Büchern und dem Lesen vermitteln.

  • Binde das Lesen in Alltagssituationen ein, um zu zeigen, wie wichtig und nützlich eine gesicherte Lesekompetenz ist: Lest gemeinsam Straßenschilder, versucht Busfahrpläne zu entziffern, werft gemeinsam einen Blick ins Kochbuch. Auch alltägliche Gebrauchstexte können so zur Übung genutzt werden.

Tipp

Ist dein Kind als Vorschüler bereits mit dem ABC vertraut, hat schon Leseversuche gestartet oder kann bereits den eigenen Namen schreiben, ist das beim Lesenlernen in der Volksschule eine große Hilfe. Beachte dabei aber, dass der Umgang mit Buchstaben, Wörtern und Texten spielerisch erfolgen sollte und nicht das Lesenlernen in der Volksschule vorwegnehmen muss.

2. Orientiere dich an den Vorlieben deines Kindes

Um Leseinteresse zu wecken, aber auch aufrechtzuerhalten, ist es vor allem wichtig, deinem Kind die Vielfalt der Bücherwelt zu zeigen. So lernt es auch andere Bücher kennen als die Bücher aus Kindergarten und Volksschule.

  • Beinahe zu jedem Interessengebiet und für jedes Leseniveau gibt es passende Bücher. Vielleicht dauert die Suche für dein Kind ein wenig länger, aber ein Buch, von dem dein Kind fasziniert ist, ist ein sehr wertvoller Begleiter beim Lesenlernen.

  • Ihr müsst keine Unmengen an Büchern kaufen – unternehmt stattdessen doch regelmäßige Ausflüge in die Bibliothek. Bereits Kleinkinder können dich begleiten, wenn du selbst Bücher ausleihst. Dein Kind wird über die Vielzahl von Büchern staunen und später auch die Suche nach dem richtigen Buch für sich selbst als wahres Abenteuer empfinden.

3. Berücksichtige die individuellen Fortschritte deines Kindes

Wie viel Unterstützung dein Kind beim Lesenlernen benötigt und wie lange es dauert, bis es fließend und sicher lesen kann, unterscheidet sich von Kind zu Kind. Bei manchen Kindern dauert es bis zu zwei Jahre, bis sie Texte einigermaßen flüssig lesen und deren Inhalte erfassen können. Um dein Kind auf diesem Weg zu begleiten, solltest du folgende Aspekte berücksichtigen:

  • Zeige viel Geduld. Bis Kinder aus dem scheinbaren Buchstabenwirrwarr einen Text entziffern und den Sinn in Wörtern erkennen können, kann einige Zeit vergehen. Auch wenn dein Kind bereits häufiger und routinierter das Lesen übt, geht es manchmal nur stockend voran. Plane für diese Leseübungen also ausreichend Zeit ein und reagiere nicht genervt oder ungeduldig.

  • Gib deinem Kind nicht das Gefühl, dass es zu langsam lernt – freut euch stattdessen auch über kleine Fortschritte und Erfolge. Versuche deinem Kind zu zeigen, dass alle Kinder unterschiedlich schnell lernen und es nicht schlimm ist, wenn es mehr Übung benötigt.

Tipp

Regelmäßige Leseübungen in der Freizeit sind sinnvoll, allerdings sollten diese Leseeinheiten nie wie eine Bestrafung wirken. Mit den richtigen Motivationstipps gelingt es dir, auch selbst ernannte „Lesemuffel“ zum Lesen anzuregen.

Leseverständnis fördern: Kleines Mädchen denkt über das Gelesene nach.

Lesetechnik verbessern und Leseverständnis fördern: Praktische Tipps für Eltern

Damit die Leseübungen deinem Kind auch wirklich helfen, ist es wichtig, sie individuell an seine Herausforderungen anzupassen. Die folgenden Tipps zur Leseförderung können Kindern helfen, die keine Leseanfänger mehr sind und dennoch Schwierigkeiten mit dem Leseverständnis haben.

Leseförderung Teil 1: Tipps bei Problemen mit der Lesetechnik

Fällt es deinem Kind auch nach längerer Zeit noch schwer, bestimmte Wörter zu entziffern und Silben aneinanderzureihen, bestehen grundlegende Schwierigkeiten mit der Lesetechnik. Dadurch liest es vermutlich sehr langsam und stockend.

In diesem Fall solltest du zu Texten mit einem weniger anspruchsvollen Leseniveau greifen – manchmal gelingt der Übergang zu einem höheren Leseniveau einfach langsamer. Weiterhin kannst du folgende Anpassungen bei der Leseförderung zuhause vornehmen:

  • Erleichtere deinem Kind mit Lesehilfen die Leseübungen, damit es die Orientierung beim Lesen nicht verliert und nicht in der Zeile verrutscht.

    • Lesepfeil oder ein Leselineal: Dank dieser Hilfsmittel sieht dein Kind immer nur die Textzeile, die gerade gelesen werden soll – der Text darunter wird bedeckt und kann nicht mehr ablenken.

    • Lesefolie: Manchen Kindern kann auch eine farbige, durchsichtige Folie helfen, die über den Text gelegt wird. Der Farbkontrast kann die Wahrnehmung des Textes erleichtern und die Konzentration beim Lesen fördern.

  • Beschränke die Lesezeiten auf kürzere Intervalle, die du z. B. mit einer Eieruhr oder dem Handy-Timer einteilst. Läuft die Zeit ab, kann dein Kind eine Pause machen und sich anderweitig beschäftigen. Das kann mitunter hilfreicher sein als starre Lesezeiten.

Lautes Lesen hilft bei der Festigung der Lesekompetenz, kann aber insbesondere für leseschwache Kinder eine Herausforderung sein. Kann dein Kind nur stockend lesen, macht ihm das laute Vorlesen wahrscheinlich wenig Spaß und ist eher unangenehm.

Um dennoch kontrollieren zu können, welche Fortschritte es macht, könnt ihr gemeinsam lesen. Das Lesen im Tandem funktioniert so: Du liest leise mit, während dein Kind vorliest, und springst ein, wenn es Schwierigkeiten hat und stockt. Ist die Hürde überwunden, liest es selbst weiter.

Weiterhin können Kinder ab der 2. oder 3. Klasse auch allein laut vorlesen und sich dabei aufnehmen (z. B. mit einer Voice-Recorder-App). Anschließend können sie sich (eventuell auch gemeinsam mit dir) die Aufnahme anhören und beim leisen Mitlesen nach Fehlern oder schwierigen Stellen suchen.

Leseförderung Teil 2: Tipps bei Problemen mit dem Textverständnis

Beherrscht dein Kind eine relativ gesicherte Lesetechnik, kann aber den Inhalt eines Textes nicht oder nur unvollständig wiedergeben, liest es vermutlich zu unkonzentriert oder ausschließlich „mechanisch“: Wort für Wort reiht es den Text zusammen, erschließt dabei aber nicht den Sinn. In dieser Situation muss der Fokus bei der Leseförderung auf die Sinnerfassung gerichtet werden. Dabei können folgende kleine Leseübungen und Vorgehensweisen helfen:

  • Suche Texte und Erzählungen aus, die Bezug zu Interessen oder Erfahrungen deines Kindes haben. So findet es leichter Anknüpfungspunkte und setzt sich mehr mit dem Inhalt auseinander.

  • Gib deinem Kind konkrete Aufgaben, die es nur durch aufmerksames Lesen erfüllen kann: z. B. ein Quiz oder einen Lückentext zum Inhalt eines Textes.

  • Schaut euch gemeinsam die Überschrift des Textes oder den Titel der Geschichte an: Worum könnte es gehen?

  • Lass dir nach jedem Textabschnitt eine kleine Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse im Text geben. Zum Schluss soll dein Kind dann nochmal den gesamten Text in möglichst wenigen Sätzen konkret zusammenfassen. Alternativ kannst du deinem Kind vorschlagen, sich einen Titel für das Gelesene auszudenken.

  • Ermögliche deinem Kind einen fantasievollen Umgang mit dem Gelesenen: So kann es z. B. ein Bild davon malen, was passiert ist. Bereits bei Leseanfängern kannst du dadurch abprüfen, dass dein Kind bestimmte Wörter liest und nicht nur rät. Ältere Kinder, die sich gern kreativ betätigen, können sich auch einen (neuen) Schluss für die Geschichte ausdenken.

Tipp

Wenn du unsicher bist, welches Leseniveau dein Kind bereits bewältigen kann, greife eher zur niedrigeren Lesestufe. Erfolgserlebnisse bestärken dein Kind und motivieren es auch, sich mit der Zeit neuen Leseherausforderungen zu stellen.

Fazit: Mit spielerischer Leseförderung die Freude am Lesen wecken

Als Elternteil hast du die wichtige Aufgabe, dein Kind neugierig zu machen und die Freude am Lesen zu fördern. Um deinem Kind das Lesenlernen zu erleichtern, gibt es verschiedene Methoden, Hilfsmittel und einfache Leseübungen für den Alltag. Damit die Leseförderung zum Erfolg wird, müsst ihr vielleicht auch verschiedene Wege ausprobieren, um die richtige Herangehensweise zu finden. Der Spaß am Lesen sollte dabei nicht verloren gehen: Je ungezwungener und spielerischer die Herangehensweise an das Lesen erfolgt, desto eher werden Kinder zu lebenslangen Lesern.

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Quellen und weiterführende Informationen

https://www.elternwissen.com/lerntipps/lernmethoden-und-lerntechniken/art/tipp/lerntipps-deutsch-lesen-lernen.html
(aufgerufen am 10.06.2024)

https://www.elternwissen.com/lerntipps/lesen-lernen/art/tipp/lesen-und-verstehen-wie-sie-das-textverstaendnis-ihres-kindes-trainieren-koennen.html
(aufgerufen am 10.06.2024)

https://www.kinder-tipps.com/erziehung/lesen-lernen-so-kann-man-helfen/
(aufgerufen am 10.06.2024)

https://www.lernen.net/artikel/lesen-lernen-21606/
(aufgerufen am 10.06.2024)

https://www.legasthenie.at/wege-wie-eltern-ihren-kindern-beim-lesen-helfen-koennen/
(aufgerufen am 10.06.2024)

Bildquellen in chronologischer Reihenfolge im Text

Titelbild: iStock.com/evgenyatamanenko
1. Bild im Text: iStock.com/Imgorthand
2. Bild im Text: iStock.com/fizkes

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