Familienfestivals erleben: Tipps für Festivals mit Kindern
Festivals mit Kindern besuchen – ist das überhaupt möglich? Viele festivalbegeisterte Eltern stellen sich diese Frage früher oder später, weswegen die Nachfrage nach familienfreundlichen Festivals stetig zunimmt. Wenn du mit deinen Kindern ein Konzert besuchen möchtest oder sogar einen Festival-Aufenthalt in Betracht ziehst, stehen die Sicherheit und das Wohl deines Kindes selbstverständlich an erster Stelle. Daher erklären wir in diesem Artikel, unter welchen Bedingungen Festivals für Familien geeignet sind und woran du ein familienfreundliches Festival erkennst. Außerdem geben wir Tipps, damit das Familienfestival für Groß und Klein ein schönes Erlebnis wird.
Festivals mit Kindern besuchen: Sind Festivals für Familien geeignet?
Ob dein Kind bereit für einen Festival-Besuch ist, hängt nicht nur mit dem Alter zusammen. Auch ältere Kinder fühlen sich vom chaotischen Durcheinander auf Großveranstaltungen vielleicht eingeschüchtert. Stell dir also vorab folgende Fragen:
Welche Art von Festival möchtest du besuchen? Die meisten Musikfestivals sind um einiges lauter und turbulenter als Kunst- und Kulturfestivals. Spezielle Kinderfestivals mit familienfreundlichem Programm sind gerade für kleinere Kinder eine bessere Wahl.
Welche Atmosphäre herrscht auf dem Festival für gewöhnlich? Ausgelassenes Feiern gehört bei vielen Festivals zur normalen Festival-Kultur dazu. Nicht jeder Besucher wird dabei Rücksicht nehmen, dass sich vielleicht Kinder und Jugendliche auf dem Campingplatz oder dem Festivalgelände aufhalten. Festivals, die sich ausschließlich an erwachsene Besucher richten und für eine eher wilde Stimmung bekannt sind, sind womöglich nicht der richtige Ort für Kinder.
Wie geht dein Kind mit Trubel und Lautstärke um? Ist dein Kind eher schüchtern, könnte es sich von großen Menschenansammlungen schneller überfordert fühlen oder sogar Angst bekommen. Auch für Kinder, die sehr empfindlich auf Lautstärke reagieren, sind klassische Festivals nicht die richtige Umgebung.
Bevor du planst, ein Festival mit Kindern zu besuchen, solltest du mit deinem Kind vorab den ein oder anderen „Probelauf“ unternommen haben. Wenn dein Kind mit Camping (noch) nicht vertraut ist, solltet ihr das Zelt zumindest schon mal im Garten aufschlagen und die Übernachtung im Schlafsack ausprobieren. Außerdem ist es ratsam, dass du mit deinem Kind kleinere Volksfeste mit Kinderprogramm oder ähnliche Veranstaltungen besucht hast, bevor ihr zu einem großen Familienfestival aufbrecht.
Woran erkennt man familienfreundliche Festivals?
Viele Veranstaltungen werden als Familienfestival angepriesen – doch woran erkennst du, ob du ein Festival mit Kindern sicher und sorgenfrei besuchen kannst? Um diese Entscheidung zu treffen, solltest du dich genau über das betreffende Festival schlaumachen. Dabei kannst du dich an folgenden Tipps orientieren:
Entscheide dich eher für Festivals mit entspannter Atmosphäre, da größere Menschenansammlungen und ausgelassen feiernde Menschen Kinder schnell überfordern oder verängstigen können.
Wähle ein kleines Festival aus. Ist das Festivalgelände übersichtlich, kannst du dein Kind immer im Blick behalten und gehst dem Risiko aus dem Weg, dass ihr euch aus den Augen verliert.
Auf kleineren Festivals mit weniger Publikum ist es meist leichter, ruhige Orte in der Nähe des Festivalgeländes zu finden, an denen ihr dem Trubel rund um die Bühne kurzzeitig entfliehen könnt.
Informiere dich vorab auf der Homepage des Veranstalters, ob es kinderfreundliche Angebote gibt, beispielsweise Familienzeltplätze oder ein Kinderprogramm.
Suche nach Erfahrungsberichten von anderen Eltern (etwa in Foren oder auf Reiseblogs). So kannst du dir eher einen Eindruck machen, ob die Umgebung und Atmosphäre für dein Kind geeignet wären.
Viele Eltern raten dazu, Kinder mit einem Festival-Armbändchen auszustatten. Darauf kannst du deinen Namen und deine Handynummer notieren. Solltet ihr euch je aus den Augen verlieren, bist du auch für diesen Ernstfall vorbereitet. Vor allem ältere Kinder solltest du bereits beim Eintreffen auf dem Gelände auf die anwesenden Sicherheitskräfte (meist leicht erkennbar an auffälligen T-Shirts oder Westen) aufmerksam machen, damit sie auch wissen, an welche anderen Erwachsenen sie sich im Notfall wenden können.
Familienfestival oder Kinderfestival – Was ist der Unterschied?
Nicht jedes Festival ist für Kinder geeignet. Doch auf der Suche nach einem familienfreundlichen Festival stolperst du sicherlich über unterschiedliche Umschreibungen – Familienfestival, Festivals für Familien, Kinderfestival, kinderfreundliches Festival. Nicht alle Begriffe meinen jedoch dasselbe:
Kinderfestival: Spezielle Kinderfestivals sind ganz auf die Bedürfnisse der Kleinsten ausgerichtet. Meist gibt es dort ausreichend Spielgelegenheiten, Workshops oder Bastelmeilen und ein kinderfreundliches Bühnenprogramm (oft zum Mitmachen). Auf diesen Kinderfestivals haben die Kleinen jede Menge Spaß und können sich austoben.
Festivals für Familien bzw. Familienfestivals: Viele Festivals möchten familienfreundlicher werden, daher findest du mittlerweile auch bei etablierten Veranstaltungen mehr Angebote für Familien. Je nach Veranstalter gibt es vor Ort Spielplätze, Kinderprogramme oder Mitmach-Aktionen für Kinder, wodurch der Aufenthalt für die ganze Familie zum Erlebnis wird.
Kinderfreundliches bzw. familienfreundliches Festival: Dieser Begriff wird oft allgemein für Festivals verwendet, die du mit Kindern besuchen kannst, aber garantiert nicht, dass es vor Ort spezielle Angebote für Kinder gibt.
Familienfestivals: Ab welchem Alter ist der gemeinsame Festival-Besuch möglich?
Ab welchem Alter dein Kind dich auf ein Festival begleiten kann, liegt größtenteils in deinem eigenen Ermessen. Wichtig bei der Entscheidung ist, dass du dein Kind gut einschätzen kannst und denkst, dass es an dieser besonderen Erfahrung Spaß haben wird. Vom Festival-Besuch mit Kleinkindern wird meist schon aufgrund der Lautstärke abgeraten. Bist du dir unsicher, solltest du eher Familienfestivals ausprobieren.
Die meisten Festivals nennen in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen oder im FAQ-Bereich ihrer Homepage außerdem die geltenden Zutritts- und Altersbeschränkungen. Viele Veranstalter unterscheiden dabei zwischen dem Zugang zum Campinggelände und dem Konzertgelände. In den meisten Fällen dürfen Kinder unter 6 oder 8 Jahren das Eventgelände nicht betreten – auch nicht in Begleitung der Eltern.
Handelt es sich um ein Familienfestival, sind die Zutrittsberechtigungen oft anders geregelt. Festivals für Familien erlauben meist auch Kleinkindern den Zutritt, solang sie ständig von ihren Erziehungsberechtigten begleitet und beaufsichtigt werden.
Rock- oder Metal-Festivals, die für ihre extreme Lautstärke bekannt sind, solltest du mit kleinen Kindern nicht besuchen. Der Lärmschutz reicht in diesem Fall nicht aus, um die empfindlichen Kinderohren zu schützen.
Vorbereitung und Tipps für Familienfestivals
Hast du dich für ein Familienfestival entschieden, kommt anschließend die gründliche Planung eures gemeinsamen Abenteuers auf dich zu. Damit du beim Packen den Überblick behältst, kannst du dich auch an unseren Urlaubspacklisten für Familien orientieren.
Hier findest du die wichtigsten Tipps für ein gelungenes Festival mit Kindern:
Überleg dir vorab einen groben Plan, welche Bands ihr hören oder an welchen Workshops ihr teilnehmen möchtet, aber beharre nicht darauf. Sei flexibel genug, um auf die Bedürfnisse deines Kindes eingehen zu können.
Auch kinderfreundliche Open-Air-Veranstaltungen können schnell eine Reizüberflutung darstellen. Achte stets genau auf dein Kind, denn du kennst es am besten. Ist es müde, erschöpft oder wirkt überdreht, müsst ihr euch wahrscheinlich früher zurückziehen als geplant.
Kindergehörschutz ist auf Musikfestivals ein Muss, auch wenn das Programm familienfreundlich ausgerichtet ist. Haltet euch außerdem nie direkt in der Nähe der Lautsprecherboxen auf.
Stelle sicher, dass dein Kind stets genug trinkt und sich an heißen Festivaltagen nicht in der prallen Sonne aufhält. Neben dem regelmäßigen Eincremen ist vor allem eine geeignete Kopfbedeckung unverzichtbar – zum Beispiel eine Baseballcap mit Sonnenblende oder einen luftigen Sonnenhut mit breiter Krempe.
Bunte, auffällige Kleidung kann dabei helfen, dass du dein Kind leichter im Blick behältst und auch in einer Gruppe von Kindern leichter ausfindig machen kannst. Vergiss auch nicht, Regenbekleidung und Gummistiefel für dein Kind einzupacken.
Gibt es in eurem Freundeskreis mehrere festivalbegeisterte Eltern? Dann kann es eine gute Idee sein, als größere Gruppe zu verreisen, denn so haben deine Kinder unterwegs stets Spielkameraden.
Wechsle dich mit deinem Partner bzw. deiner Partnerin bei der Kinderbetreuung ab: So kann ein Elternteil mit dem Kind auf dem Campingplatz spielen und entspannen, während das andere Elternteil das Festivalgelände erkundet.
Fazit: So kannst du Festivals mit Kindern erleben
Bevor ihr als Familie zu eurem ersten Festival-Besuch aufbrecht, solltest du dich genau zu den Rahmenbedingungen und möglichen Altersbeschränkungen eines Festivals informieren. Bringe außerdem in Erfahrung, ob es vor Ort kinderfreundliche Angebote gibt. Wenn du während eures Aufenthalts bemerkst, dass dein Kind mit der Situation überfordert ist oder erschöpft wirkt, ist es ratsam, sich zurückzuziehen und auszuruhen. Du kennst dein Kind am besten und kannst einschätzen, ab wann eine Pause oder auch der frühzeitige Abbruch angebracht ist. So bleibt der Festival-Besuch allen Familienmitgliedern in guter Erinnerung.
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Quellen und weiterführende Informationen
https://www.kindaling.de/magazin/10-tipps-fuer-ein-entspanntes-festival-mit-kindern
(aufgerufen am 24.07.2024)
https://www.stern.de/familie/kinder/mit-kindern-aufs-festival-so-geht-s-mit-dem-nachwuchs-sorglos-zu-konzerten-3180272.html
(aufgerufen am 24.07.2024)
https://www.familie.de/kleinkind/10-must-haves-fuer-ein-familienwochenende-beim-open-air/
(aufgerufen am 24.07.2024)
Bildquellen in chronologischer Reihenfolge im Text
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2. Bild im Text: iStock.com/SolStock
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