Eltern-Interview Anschaffungen fürs Baby: Was braucht man für ein Baby am Anfang wirklich?
Hurra! Dein Baby ist unterwegs! Damit Du Dich perfekt darauf vorbereiten kannst, findest Du hier alle Tipps und Tricks zur Erstausstattung. Ergänzend dazu haben wir für Dich eine Mutter und einen Vater zu diesem Thema befragt. Vielleicht findest Du noch den ein oder anderen Tipp, den Du beherzigen kannst.
In unserem Interview haben wir mit Sarah und Daniel gesprochen und Erfahrungen zum Thema Babyausstattung ausgetauscht. Sarah ist Mutter von zwei süßen Kindern im Alter von drei und vier Jahren. Daniel ist stolzer Papa von zwei Buben im Alter von einem und drei Jahren. Im Interview reden Sarah und Daniel offen über Must-haves und Fehlkäufe bei der Babyausstattung, aber auch über Tipps und Tricks für werdende Eltern.
Inhaltsverzeichnis:
Wann habt Ihr damit begonnen, die Erstausstattung zusammenzustellen?
Sarah: Wir haben erst relativ spät angefangen. Mit den Besorgungen haben wir im 5./6. Monat begonnen. Das hatte aber eher was mit der persönlichen Einstellung, Aberglauben und schlechten Erfahrungen zu tun. Ich kenne aber viele werdende Mamas, die gleich nach Bekanntgabe der Schwangerschaft fleißig Babysachen geshoppt und das Kinderzimmer vorbereitet haben.
Daniel: Wir haben auch erst im zweiten Trimester damit begonnen, die Erstausstattung zu besorgen. Vieles haben wir auch teilweise vorher schon von Freunden und der Familie geschenkt bekommen. Da blieb gar nicht mehr so viel, was wir im Endeffekt noch kaufen mussten.
Worauf habt Ihr bei der Babyausstattung besonders geachtet?
Sarah: Es war alles Neuland! Ich habe mich erst einmal belesen müssen, was so ein kleines Würmchen eigentlich alles braucht. Eine große Hilfe waren Checklisten für die Erstausstattung. Als ich dann wusste, was ich alles besorgen muss, habe ich viele Artikelbewertungen gelesen und einzelne Produkte verglichen.
Bei der Babyausstattung habe ich besonders darauf geachtet, dass etwas praktisch ist und – gegebenenfalls durch Umbau – über einen längeren Zeitraum genutzt werden konnte. So habe ich mich z. B. beim Stühlchen für ein Set entschieden, das man von der Geburt bis zum Kleinkindalter nutzen kann. Auch beim Beistellbettchen habe ich auf Funktionalität geachtet. Ich konnte es direkt ans Bett schieben und durch eine praktische Reißverschlussöffnung war das Baby ganz nah bei mir, ohne dass es direkt mit im Elternbett schläft. Nachts konnte ich das Baby einfach zu mir nehmen und stillen, ohne dabei aufstehen zu müssen.
Daniel: Wir wollten möglichst nicht viel Neues kaufen. Wie gesagt, wir haben viel geschenkt bekommen oder auch gebraucht gekauft. Hier und da konnten wir uns auch bei Freunden und Bekannten einige Artikel leihen, die wir dann wieder zurückgegeben haben.
An welchen Qualitätsmerkmalen habt Ihr Euch orientiert?
Sarah: Ich habe Wert auf hochwertige Produkte gelegt, wenn es um größere Anschaffungen ging – beispielsweise bei dem Beistellbettchen und dem Babystühlchen mit integrierter Wippe.
Gerade beim Kinderwagen und dem Autositz haben wir verstärkt auf Qualität und Prüfsiegel geachtet. So konnten wir beruhigt sein, dass unser Baby immer sicher mit uns unterwegs ist. Andere Teile der Babyausstattung haben wir gebraucht gekauft. Ich finde es schön, wenn Sachen mehrmals genutzt werden können.
Daniel: Nachhaltigkeit war uns besonders wichtig. Wir wollten möglichst viel gebraucht kaufen und umweltfreundliche Mehrwegprodukte benutzen. Alles, was an die Haut kommt, sollte möglichst natürlich und frei von Parfüm etc. sein. Mit Naturkosmetik sind wir gut gefahren.
Was ist Dein Must-have bei den Anschaffungen fürs Baby?
Praktischerweise haben uns beide ihre Must-haves einfach fix aufgelistet:
Sarahs Must-haves:
Geruchsfreier Windeleimer mit handelsüblichen Müllbeuteln statt teurer Kassetten (Funktioniert einwandfrei!)
Tragetücher (Ich habe sie geliebt und die Kinder auch.)
Stillkissen (Kann man nicht nur zum Stillen verwenden, sondern bereits während der Schwangerschaft zum Schlafen nehmen, zur Lagerung des Neugeborenen und auch später zum Kuscheln und Fernsehen.)
Klickbare Station für die Babyschale im Auto = Isofix-System (Total praktisch: Babyschale einfach einklicken und fertig, kein extra Anschnallen und unbequemes ins Auto beugen.)
Wickelbodies (Kein unnötiges Über-den-Kopf-Ziehen des Bodies – besonders praktisch, wenn die Windel ausgelaufen ist und der Body besonders schmutzig ist.)
Daniels Must-haves:
Nasstasche für benutzte Stoffwindeln und Lappen (Super für unterwegs, so tropft nichts.)
Mehrweg-Windeln (Sind super praktisch und sehen schick aus!)
Tragetuch für Neugeborene (Ist leichter und elastischer – für die ganz Kleinen super angenehm.)
Baumwoll-Waschlappen (Einfach mit Wasser tränken und schon kann man die oftmals parfümierten Feuchttücher ersetzen.)
Was war ein absoluter Fehlkauf?
Sarah: Ein absoluter Fehlkauf waren für mich die unzähligen Cremes und Pflegeartikel fürs Baby, die man in der Drogerie sieht oder die man geschenkt bekommen hat. Zudem war auch das Buggy-Board für das Geschwisterkind leider absolut nicht praktisch und wurde eigentlich nie genutzt.
Daniel: Um unsere Kinder vor Stößen und blauen Flecken zu bewahren, haben wir Kantenschutzecken für alle Möbel gekauft. Das stellte sich aber als ein Fehlkauf heraus. Unsere Kinder haben sich kaum gestoßen. Viel lieber haben sie aber die Zeit genutzt, um diese Kantenschutzecken wieder zu demontieren.
Welche Artikel hast Du besonders oft geschenkt bekommen?
Sarah: Ich habe viele verschiedene Produkte für Babypflege geschenkt bekommen, was sich im Nachhinein als weniger nützlich herausgestellt hat. Im Laufe der Zeit hatte ich herausgefunden, was mein Baby braucht und was nicht. Zudem habe ich auch sehr viele Baby-Fotoalben zur Selbstgestaltung geschenkt bekommen, die ich persönlich leider nicht alle nutzen bzw. ausfüllen konnte. An sich ist es eine schöne Geschenkidee, aber nicht jede Mama hat die Zeit dazu und schon gar nicht für fünf Babyalben zur Selbstgestaltung gleichzeitig.
Daniel: Wir haben besonders oft Kleidung für unser Baby geschenkt bekommen. Mützen, Socken und Bodies waren dabei am beliebtesten. So hatten wir ganz schnell die Erstausstattung zusammen, was die Babykleidung anging. Allerdings hatten wir auch hier und da ein Kleidungsstück, was nicht so richtig zur Jahreszeit gepasst hat. Mein Tipp an alle, die werdenden Eltern etwas schenken möchten: Achtet darauf, welche Größe das Baby zur entsprechenden Jahreszeit haben wird. Es ist auch nicht schlimm, etwas zu schenken, was vielleicht erst in einem halben Jahr angezogen werden kann. Das kann man einfach weiter hinten in den Schrank legen – und so bekommt man vielleicht sogar schon Kleidung für das ganze erste Jahr zusammen.
Was hast Du mit ausgedienten Babyartikeln gemacht?
Sarah: Babysachen in den kleinen Größen habe ich zunächst im Freundeskreis verliehen. Anschließend habe ich sie fein säuberlich in Kisten verpackt und auf dem Dachboden gelagert. Ein zweites Kind war ja noch in Planung. Auch die „großen“ Sachen wie Stühlchen, Babywippe, Babyschale, Bettchen usw. haben wir zunächst für das zweite Kind aufgehoben. Nach Abschluss der Kinderplanung haben wir die Babyausstattung verkauft (auf eBay Kleinanzeigen, Shpock und Mamikreisel).
Daniel: Auch hier haben wir sehr auf Nachhaltigkeit geachtet. Das meiste haben wir an andere Eltern verschenkt oder die ausgeliehenen Sachen wieder zurückgegeben. Kinder wachsen so schnell, da lohnt es sich auf jeden Fall, Kleidung auszuleihen oder weiterzugeben.
Hast Du noch irgendwelche Tipps für werdende Eltern?
Sarah: Für Spaziergänge mit dem Kinderwagen im Herbst und Winter bzw. an Regentagen empfehle ich eine Beleuchtung für den Kinderwagen. In den Herbst- und Wintermonaten ist es manchmal bereits um 16:30 Uhr dunkel. Bei einem Spaziergang im Dunkeln ist mir aufgefallen, dass mich Autos nicht sehen, wenn ich in einer schlecht beleuchteten Straße beispielsweise zwischen parkenden Autos die Straße überqueren muss. Der Kinderwagen ist zuerst auf der Straße und so habe ich mir gleich ein Buggylight besorgt. Bei weiteren Spaziergängen wurde ich oft von Passanten oder anderen Müttern angesprochen, was für eine gute Sache die Beleuchtung am Kinderwagen ist.
Daniel: Ganz ehrlich? Gefühlt 95 Prozent aller Baby-Pflegeprodukte braucht man nicht. Wasser und eine natürliche Creme waren bei uns der Schlüssel zum Erfolg. Wenn man in der Drogerie-Abteilung steht, sieht man geschätzt einhundert verschiedene Cremes und Puder und Lotionen. Da weiß man gar nicht so richtig, was man jetzt nehmen soll. Mein Rat: Setzt auf Naturprodukte. Natürliche Cremes, Wasser und weiche Baby-Bodies aus Bio-Baumwolle haben sich bei uns bewährt.
Fazit
Jede Familie hat ihre ganz eigenen Kriterien, auf die sie bei der Babyausstattung achtet. Gerade das Prinzip der Nachhaltigkeit lässt sich besonders leicht und unkompliziert beim Zusammenstellen der Babyausstattung umsetzen. Vertraue auf Meinungen und Empfehlungen aus dem Freundeskreis und halte Ausschau nach gebrauchtem Babyzubehör. So sparst Du Geld und kannst von den Erfahrungen anderer profitieren. Für die Schenkenden gilt: Sprecht Euch nach Möglichkeit untereinander ab – so garantiert Ihr, dass die frischgebackenen Eltern alles Nötige erhalten und sich nicht zu viele Geschenke doppeln. Wir wünschen viel Spaß beim Stöbern und Shoppen!
______________________________________________
Bildquellen:
iStock.com/alvarez