Schwanger arbeiten: Was gibt es beim Arbeiten in der Schwangerschaft zu beachten?
Schwangere Frauen und frischgebackene Mütter genießen einen besonderen Schutz am Arbeitsplatz: Die Regelungen des Mutterschutzgesetzes bewahren dich und dein ungeborenes Kind vor gesundheitlichen Risiken am Arbeitsplatz und Stresssituationen im Arbeitsumfeld. Dazu gehören nicht nur geregelte Arbeitszeiten während der Schwangerschaft, sondern auch die Sicherung des Einkommens und der Kündigungsschutz in der Schwangerschaft sowie die Mutterschutzfrist in den Wochen vor und nach der Geburt. Wir erklären dir, was du während der Schwangerschaft im Job beachten musst und welche Rechte du als zukünftige Mutter besitzt.
Zudem zeigen wir dir, wie du dich stilvoll am Arbeitsplatz kleiden kannst und geben Styling-Tipps für komfortable, aber elegante Business-Umstandsmode.
Der Mutterschutz: Wichtige Regelungen zum Arbeiten in der Schwangerschaft
Damit du deine Schwangerschaft in allen Bereichen des Lebens genießen und dabei immer auf dich und deine Gesundheit achten kannst, gibt es auch am Arbeitsplatz einiges zu beachten. In dieser bewegenden, aufregenden und auch sensiblen Lebensphase benötigen du und dein Kind einen besonderen Schutz. Beim Arbeiten in der Schwangerschaft gelten daher in Deutschland spezielle Regelungen zum Mutterschutz, die folgende Ziele verfolgen:
Gesundheit schwangerer und stillender Frauen schützen
Gesundheit des ungeborenen bzw. neugeborenen Kindes schützen
Fortführung der Erwerbstätigkeit ermöglichen, soweit verantwortbar
Schutz vor unberechtigten Kündigungen
Sicherung des Einkommens in der Zeit des Beschäftigungsverbots
Insgesamt sollen die Maßnahmen des Mutterschutzes denkbaren Benachteiligungen während der Schwangerschaft, nach der Geburt und während der Stillzeit entgegenwirken und werdende bzw. frischgebackene Mütter gesundheitlich und finanziell absichern.
Schwanger arbeiten: Wann solltest du deinen Arbeitgeber über deine Schwangerschaft informieren?
Viele Schwangere stellen sich vermutlich in Bezug auf Schwangerschaft und Job als Erstes die Frage: „Wann erzähle ich meinem Arbeitgeber von der Schwangerschaft?“ Tatsächlich ist es ratsam, deinen Arbeitgeber so früh wie möglich über deine Schwangerschaft in Kenntnis zu setzen. Denn ab diesem Tag greifen die Bestimmungen des Mutterschutzgesetzes (MuSchG), die dir auf der Arbeit einen besonderen Schutz verleihen und dir das Arbeiten in der Schwangerschaft ermöglichen sollen.
Suche am besten das persönliche Gespräch mit deinem Arbeitgeber, um ihm von deiner Schwangerschaft zu berichten. Im Gespräch darf dein Arbeitgeber folgende Informationen von dir verlangen:
Datum des errechneten Geburtstermins
Datum des Beginns der Mutterschutzfrist
Anzahl der Resturlaubstage
Status-Update, welche Aufgaben und Projekte von dir noch abgeschlossen werden können
Bereite also diese Daten und Fakten für das Gespräch mit deinem Arbeitgeber schon vor. Im Laufe deiner Schwangerschaft wird dein Arbeitgeber an dich herantreten und nach deinen Plänen für und nach der Elternzeit fragen. Darüber kannst du dir schon frühzeitig Gedanken machen und später deine Entscheidungen besprechen.
Arbeiten in der Schwangerschaft: Wie wird die Sicherheit am Arbeitsplatz für Schwangere gewährleistet?
Das Mutterschutzgesetz schützt alle werdenden Mütter, die in einem Arbeitsverhältnis stehen: Dazu zählen auch geringfügig Beschäftigte, Auszubildende, Heimarbeiterinnen und sogar Schülerinnen und Studentinnen.
Jeder Arbeitgeber muss eine Gefährdungsbeurteilung des Arbeitsplatzes erstellen. Hast du ihm von deiner Schwangerschaft berichtet, muss dich dein Arbeitgeber auf mögliche Gefährdungsstellen hinweisen und die passenden Schutzmaßnahmen für dich treffen. Unzumutbare Arbeitsbedingungen für Schwangere sind zum Beispiel:
Arbeit mit gesundheitsgefährdenden Stoffen
Arbeit bei großer Hitze oder Kälte
Arbeit bei Nässe, Erschütterungen oder Lärm
Zudem sollten sich Schwangere auf der Arbeit nicht häufig beugen oder strecken, keine schweren Lasten von mehr als 5 Kilogramm tragen und keine Akkord- oder Fließbandarbeit leisten. Treffen eine oder mehrere dieser Arbeitsbedingungen oder Tätigkeiten auf deinen Job zu, muss dein Arbeitgeber deinen Arbeitsplatz umgestalten oder dich an einer alternativen Stelle einsetzen. Ist eine sichere Umgestaltung der Arbeitsbedingungen oder eine Versetzung nicht möglich, muss dein Arbeitgeber ein Beschäftigungsverbot aussprechen.
Rede daher frühzeitig mit deinem Arbeitgeber, welche Möglichkeiten es gibt, deine Arbeitsbedingungen anzupassen oder zu verändern. Bei vielen Jobs ist auch ein Einsatz im Home-Office oder in Gleitzeit möglich. Wäge daher alle Varianten ab, um die zu finden, die am besten zu deiner Schwangerschaft und Stillzeit passt.
Sicheres Arbeiten in der Schwangerschaft und Stillzeit bedeutet auch, dass du in dieser Zeit besonders auf dich und deinen Körper achtest. Dein Arbeitgeber muss dir geeignete Ruhepausen während der Schwangerschaft sowie Stillzeiten nach der Geburt ermöglichen, ohne dass du sie nacharbeiten musst oder sie dir vom Einkommen abgerechnet werden.
Arbeiten in der Schwangerschaft: Regelungen zu Höchst-Arbeitszeiten
In der Schwangerschaft solltest du dir nicht zu viel zumuten: Deshalb sind auch die Arbeitszeiten für werdende Mamas eindeutig festgelegt. Volljährige Schwangere dürfen so nicht länger als 8 Stunden und 30 Minuten täglich arbeiten. Zudem sollte es dir dein Arbeitgeber ermöglichen, dass du ab und zu kleinere Pausen zum Durchatmen nimmst, dich etwas bewegst oder alternativ kurz hinsetzt oder auch hinlegst. So beugst du eventuellen Kopf- und Rückenschmerzen vor. Beachte auch, dass du während deiner Schwangerschaft vielleicht nicht dein gewohntes Leistungspensum ausschöpfen kannst. Das ist ganz normal. Setz dich deshalb nicht unter Druck und nimm weniger Aufgaben an als zuvor.
Zwischen dem Feierabend und dem Arbeitsbeginn am nächsten Tag sollte eine ununterbrochene Ruhepause von 11 Stunden liegen. So kannst du dich ordentlich ausruhen und Kraft für den nächsten Arbeitstag sammeln. Zudem sehen die Regelungen zu den Arbeitszeiten in der Schwangerschaft vor, dass Schwangere zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr morgens nicht arbeiten dürfen. Das heißt, dass Nachtschichten und auch Rufbereitschaften untersagt sind. Ist es jedoch notwendig bzw. möchtest du nach 20 Uhr arbeiten oder eine Schicht bis 22 Uhr antreten, benötigst du eine behördliche Genehmigung.
Werdende Mamas haben die Pflicht, Arzt- und Vorsorgetermine außerhalb der Arbeitszeit zu legen. Manchmal müssen allerdings Untersuchungen erfolgen, wenn die Schwangere nüchtern ist – also am frühen Morgen. In einigen Fällen kann es außerdem vorkommen, dass du keinen rechtzeitigen Termin bekommst, der außerhalb deiner regulären Arbeitszeit liegt. Für diese Ausnahmen werdenSchwangere von ihrem Arbeitgeber freigestellt und müssen diese Zeit nicht nacharbeiten. Gib deinem Arbeitgeber jedoch rechtzeitig Bescheid, wenn so ein Arzttermin ansteht, damit dieser über dein Fehlen Bescheid weiß und damit planen kann.
Schwanger arbeiten: Kündigungsschutz in der Schwangerschaft
Auch in Sachen Kündigung haben werdende Mütter einen ganz besonderen Schutzstatus. Der Kündigungsschutz für Schwangere ist über den gesamten Verlauf der Schwangerschaft bis vier Monate nach der Entbindung gültig. Er greift auch, wenn sich die zukünftige Mama in der Probezeitbefindet.
Der Kündigungsschutz für Mütter verlängert sich allerdings nochmal, wenn du nach der Geburt die Elternzeit beanspruchst. Dann besteht der Kündigungsschutz bis zum Ende der Elternzeit.
Eine Ausnahme besteht bei befristeten Arbeitsverträgen. Diese laufen trotzdem zur im Vertrag festgelegten Zeit aus.
Schwanger arbeiten: Die Mutterschutzfristen
Allgemein bezeichnet der Mutterschutz alle Regelungen und Maßnahmen, die zum Schutz von Mutter und Kind vor und nach der Geburt ergriffen werden. Die Mutterschutzfristen bezeichnen hingegen die Zeiträume vor und nach der Geburt, in denen du nicht arbeiten darfst:
Beginn: 6 Wochen vor der Geburt
Ende: 8 Wochen nach der Geburt
Folgende Änderungen an den Mutterschutzfristen können sich je nach deiner individuellen Situation ergeben:
Bei Früh- und Mehrlingsgeburten endet der Mutterschutz erst 12 Wochen nach der Entbindung.
Kommt dein Baby vor dem errechneten Termin zur Welt, verlängert sich der Mutterschutz um die verbliebene Zeit.
Kommt dein Baby später zur Welt, ändert das nichts an den Mutterschutzfristen.
Wenn du es ausdrücklich selbst wünschst, musst du die sechs Wochen Mutterschutz vor der Geburt deines Kindes nicht in Anspruch nehmen. Du darfst in dieser Zeit nach Absprache mit deinem Chef weiterarbeiten oder zum Beispiel an Umschulungen teilnehmen. Entscheidest du dich innerhalb der sechs Wochen vor der Geburt doch anders, kannst du jederzeit in den Mutterschutz treten. Während der Mutterschutzfrist nach der Geburt herrscht jedoch absolutes Beschäftigungsverbot.
Umstandsmode im Business-Bereich: Komfortabel und professionell
Zeitlos schicke und elegante Business-Mode zeichnet sich vor allem durch raffiniert geschnittene Blazer, Blusen und Anzughosen oder Röcke aus. Gedeckte Farben und zeitlose Formen geben hier den Ton an. In bestimmten Branchen wie im Bankwesen oder in Kanzleien ist die Kleiderordnung oftmals recht streng – wie lassen sich diese Vorgaben mit den Ansprüchen an bequeme Umstandsmode vereinen?
In diesem Fall ist es ratsam, im Verlauf der Schwangerschaft auf spezielle Business-Umstandsmode umzusteigen. Durch elastische Materialien und clevere Schnitte gewährleistet sie einen professionellen Auftritt, ohne Komfort einzubüßen.
Business-Umstandsmode: Die Must-haves der Umstandsmode fürs Büro
Du musst als werdende Mama keine riesige Kollektion von Umstandskleidern im Schrank haben, um dich für den Büroalltag einzukleiden. In den späteren Schwangerschaftsmonaten ist es allerdings unausweichlich, dass du deinen Kleiderschrank um ein paar Kleidungsstücke erweitern musst.
Oft reichen auch schon ein paar ausgewählte Teile, die du perfekt miteinander kombinieren kannst. Zu deiner Grundausstattung für die Umstandsmode im Business-Bereich zählen:
2 bis 4 Umstandsblusen bzw. -tuniken
1 bequemer Blazer für Schwangere
1 bis 2 Umstandsröcke
2 Umstandshosen
Bonus: 1 bis 2 schöne Umstandskleider fürs Büro
Mit diesen wenigen Teilen kannst du viele unterschiedliche Styles im Handumdrehen kreieren. Achte bei der Wahl deiner Umstandsmode fürs Büro also auf schlichte Farben wie Schwarz, Weiß, Dunkelblau oder Grau. Umstandsblusen in Rosa oder Hellblau können natürlich auch genutzt werden, um elegante Akzente zu setzen.
Business-Umstandsmode: Die wichtigsten Hinweise zum Dresscode
Die goldene Regel für die Umstandsmode im Business-Bereich ist: Bequeme Kleidung ist ein Muss für zukünftige Mamas. Spezielle Business-Umstandsmode schafft es, komfortable Schnittformen mit einer professionellen Kleiderordnung zu vereinen.
Je strenger der Dresscode an deinem Arbeitsplatz ist, desto mehr gibt es natürlich zu beachten. Während du in Kreativberufen und Jobs ohne Kundenkontakt häufig freier in der Kleiderwahl bist, gilt in vielen Branchen noch ein strikterer Dresscode. Für Jobs mit einer strengen Kleiderordnung kannst du folgende Tipps im Hinterkopf behalten:
Richte dich bei der Wahl deiner Umstandsmode am besten an deiner derzeitigen Businessbekleidung, da du so schon eine Orientierung hast, in welchen Kleidungsstücken du dich am wohlsten fühlst. Bist du ein Fan von Anzughosen, musst du auch in der Schwangerschaft nicht zum Umstandsrock greifen, wenn du nicht möchtest.
Setze auf komfortable Abwandlungen deiner üblichen Business-Looks: Umstandsstoffhosen mit Stretchbund, Umstandsröcke mit einem breiten Überbauchbund und leger geschnittene Umstandsblusen ermöglichen dir auch bei strengen Dresscodes höchsten Komfort.
Wie stark du deine Schwangerschaft auf Arbeit kaschieren möchtest, ist ganz dir überlassen. Einerseits ist es nicht nötig, dass du deinen Babybauch unter sehr weiter Kleidung versteckst. Andererseits ist sehr figurbetonte Kleidung mit vielen Dresscodes nicht vereinbar. Stilvolle Business-Umstandsmode sollte deinen Babybauch daher geschickt umspielen, ohne mehr Aufmerksamkeit auf deine Schwangerschaft zu lenken, als du möchtest.
Kleiner Extra-Tipp: Auch bei der Umstandsmode solltest du möglichst darauf achten, dass du figurnah geschnittene mit weiten Kleidungsstücken kombinierst. Durch diese Styling-Regel vermeidest du, dass deine Umstandskleider zu weit oder ungewollt knapp wirken. Durch die schöne Mischung aus einer lockeren Bluse und einer engeren Hose bist du professionell gekleidet und kannst deinen Bauch geschickt umspielen.
Fazit: Schwangerschaft und Arbeit sicher vereinbaren
Damit du auch im Arbeitsalltag deine Schwangerschaft gesund und sicher genießen kannst, können einige Vorkehrungen zu deinem Schutz getroffen werden. Das Mutterschutzgesetz bewahrt dich vor einer Überlastung und vor unnötigem Stress während dieser wunderschönen Zeit. Achte darauf, deinen Arbeitgeber so früh wie möglich über deine Schwangerschaft zu informieren, damit er Maßnahmen für einen wirkungsvollen Mutterschutz sicherstellen kann. Auch um Umstandsmode im Business-Bereich musst du dir keine Sorgen machen: Umstandsmode fürs Büro setzt elastische Materialien und spezielle Schnittformen ein, um dir höchstmöglichen Komfort am Arbeitsplatz zu ermöglichen.
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Quellen und weiterführende Informationen
https://familienportal.de/familienportal/familienleistungen/mutterschutz
(abgerufen am 06.11.2023)
https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen/leitfaden-zum-mutterschutz-73756
(abgerufen am 06.11.2023)
https://www.gesetze-im-internet.de/muschg_2018/inhalts_bersicht.html
(abgerufen am 06.11.2023)
https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/gesetze/gesetz-zur-neuregelung-des-mutterschutzrechts-73762
(abgerufen am 06.11.2023)
Bildquellen in chronologischer Reihenfolge im Text
Titelbild: iStock.com/PeopleImages
1. Bild im Text: iStock.com/Morsa Images
2. Bild im Text: iStock.com/vgajic
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