Internetsicherheit für Senioren: Infos & Tipps
Die Welt der digitalen Medien steckt voller Überraschungen, aber auch Herausforderungen. Obwohl oftmals der Eindruck entsteht, dass das Internet nur Angebote für junge Leute bereithält, können auch die älteren Generationen von den Möglichkeiten des Internets und der digitalen Medien profitieren. Damit Sie die Vorteile der digitalen Welt voll ausschöpfen können, geben wir Ihnen in diesem Artikel einige Tipps, wie Sie sicher im Internet unterwegs sind.
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Tipps für sicheres Surfen und mehr Sicherheit im Internet
Um die guten Seiten des Internets im vollen Umfang geniessen zu können, sollten Sie ein paar grundlegende Sicherheitshinweise beachten:
Kaufen und installieren Sie Sicherheitsprogramme.
Virenschutzprogramme ermöglichen es Ihnen, sicher online zu surfen. Bekannte Bedrohungen wie Viren oder Trojaner werden von diesen Programmen erkannt und unschädlich gemacht.
Installieren Sie regelmässig Updates.
Updates schliessen Sicherheitslücken. Wann immer Ihr Computer oder ein von Ihnen verwendetes Programm ein Update durchführen möchte, sollten Sie dem zustimmen.
Surfen Sie auf verschlüsselten Webseiten.
Eine verschlüsselte Webseite erkennen Sie daran, dass die Internetadresse mit „https“ beginnt. Steht nur „http“ in der Zeile, können Hacker Ihre Daten leichter abfangen. Gerade wenn Sie online einkaufen möchten, sollten Sie darauf achten.
Nutzen Sie keine öffentlichen Netzwerke.
Im Einkaufcenter oder im Café können Sie häufig kostenlos das Internet nutzen. Diese Netzwerke sind jedoch meistens nicht verschlüsselt, sodass Betrüger Ihre Daten stehlen können.
Bleiben Sie anonym.
Geben Sie im Internet immer nur die Daten preis, die unbedingt erforderlich sind. Erscheint Ihnen eine Seite nicht vertrauenswürdig, sollten Sie keine Informationen über sich angeben.
Laden Sie nichts aus unbekannten Quellen herunter.
In heruntergeladenen Dateien können sich Viren und Trojaner verstecken. Laden Sie daher Dateien nur aus vertrauenswürdigen Quellen herunter. Sind Sie sich unsicher, können Sie die Datei auch vor dem Öffnen von Ihrem Virenschutzprogramm überprüfen lassen.
Schützen Sie Ihr Heimnetzwerk.
Lassen Sie Ihren W-LAN-Router am besten von einem Fachmann einrichten. Üblicherweise wird mit dem Router ein dazugehöriges Passwort mitgesendet. Dieses sollten Sie durch ein eigenes Passwort ersetzen. So stellen Sie sicher, dass sich keine fremden Personen Zugang zu Ihrem Heimnetzwerk verschaffen.
Speichern Sie sich Ihre Lieblingsseiten und wichtige Adressen wie die zum E-Banking in Ihren Lesezeichen ab. So finden Sie jederzeit die richtige Seite wieder. In den meisten Browsern erkennen Sie die Lesezeichen-Funktion an einem kleinen Stern-Symbol am Ende der Adresszeile.
Passwortsicherheit: So erstellen Sie ein sicheres Passwort
Um Ihre Daten und Benutzerkonten im Internet zu schützen, werden diese mit Passwörtern abgesichert. Daher sollte ein von Ihnen festgelegtes Passwort möglichst sicher sein. So haben nur Sie Zugriff auf Ihre persönlichen Informationen. Nachfolgend haben wir einige Tipps für mehr Passwortsicherheit zusammengefasst:
Ein Passwort sollte mindestens 10 Zeichen lang sein. Wenn Sie ein sicheres Passwort erstellen, sollte es Mischung aus grossen und kleinen Buchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen wie !?/% enthalten.
Verwenden Sie nicht immer wieder dasselbe Passwort. Denken Sie sich für jedes Benutzerkonto ein neues Passwort aus.
Geben Sie Ihre Passwörter nicht weiter. Auch wenn Sie in E-Mails oder Anrufen danach gefragt werden, sollten Sie solchen Aufforderungen niemals nachkommen.
Speichern Sie Ihre Passwörter nicht im Internetbrowser. Sicherer sind Passwort-Manager-Programme, die Ihre Passwörter für Sie verwalten können.
Ihr Passwort können Sie sich besser merken, indem Sie einen Satz aus den einzelnen Bestandteilen bilden. Zum Beispiel: Ihr Passwort lautet: OA!10zFsD). Eine Eselsbrücke könnte lauten: Opa Armin! 10 zahme Füchse stehen dort).
E-Mail-Sicherheit: Das können Sie beachten
Über Ihr E-Mail-Konto können Sie nicht nur elektronische Post versenden und empfangen, es ist auch entscheidend, wenn es um die Sicherheit Ihrer Benutzerkonten geht. Wer Zugang zu Ihrem E-Mail-Konto hat, kann die Passwörter aller anderen Benutzerkonten theoretisch ändern. Daher sollten Sie hier besonders umsichtig vorgehen:
Nutzen Sie für Ihr E-Mail-Konto ein sehr starkes Passwort. Zusätzlich sollten Sie für Ihre Benutzerkonten eine 2-Faktor-Authentisierung einrichten. Mithilfe dieser Methode wird z. B. ein Code an Ihr Smartphone gesendet, welchen Sie dann zusätzlich zur Anmeldung benötigen. Nur wer Zugriff auf Ihr Passwort und Ihr Smartphone hat, kann sich in Ihr Konto einloggen.
Wenn Sie eine unerwartete E-Mail erhalten, sollten Sie vorher prüfen, von wem die Nachricht stammt. Sehen Sie sich dazu auch die E-Mail-Adresse genau an. Überprüfen Sie die Anrede und suchen Sie im Text nach Fehlern. Das alles kann Ihnen Aufschluss darüber geben, ob die E-Mail möglicherweise von Betrügern stammt.
Erhalten Sie eine Mail von einem nicht vertrauenswürdigen Absender, sollten Sie erstmal nicht auf Links im Text klicken oder Anhänge herunterladen. Versender von gefährlichen Spam-Mails erkennen Sie häufig an kryptischen E-Mail-Adressen, die aus Zahlen- und Buchstabenkombinationen bestehen, oder einem unseriösen, fehlerhaften Anschreiben.
Erhalten Sie eine verdächtige Mail mit einem Anhang, sollten Sie diesen nicht anklicken bzw. herunterladen. In Anhängen können Schadprogramme versteckt sein. Öffnen Sie daher nur Anhänge von Absendern, denen Sie vertrauen.
Lassen Sie sich per E-Mail nicht unter Druck setzen, Ihr Passwort zu ändern, sensible Daten preiszugeben oder Geschäfte abzuschliessen. Seriöse Anbieter würden solche Informationen nicht von Ihnen per E-Mail verlangen.
Veröffentlichen Sie in sozialen Netzwerken keine Informationen darüber, wann Sie in den Urlaub fahren. Diese Information kann in die falschen Hände gelangen und Einbrecher anstiften, Ihre Abwesenheit auszunutzen.
Mehr Sicherheit in sozialen Netzwerken
Auch soziale Netzwerke können das Leben vieler Senioren bereichern. Damit Sie auch hier sicher surfen und mit Kollegen kommunizieren können, sollten Sie diese Sicherheitsaspekte beachten:
Auf Daten achten.
Soziale Netzwerke sind dazu da, sich selbst zu präsentieren. Trotzdem sollten Sie sparsam mit Ihren Daten sein und genau überlegen, welche Informationen Sie über sich verraten möchten.Fake-Profile erkennen.
Nehmen Sie nur Freundschaftsanfragen von Personen an, die Sie kennen. Manchmal erstellen sich allerdings Betrüger ein gefälschtes Profil (Fake-Profil) einer Person, um Ihre Daten zu stehlen. Sehen Sie sich daher immer das Profil genau an und suchen Sie nach Ungereimtheiten.Privatsphäre-Einstellungen ändern.
Stellen Sie Ihre Benutzerkonten in sozialen Netzwerken so ein, dass nur Freunde und Follower (also Abonnenten) Ihre veröffentlichten Inhalte sehen und Ihnen Nachrichten schicken können.Über eigene Beiträge nachdenken.
Beiträge, Kommentare, veröffentlichte Fotos und Zugehörigkeiten zu Gruppen sagen viel über Sie aus. Denken Sie daher immer zweimal darüber nach, bevor Sie auf sozialen Netzwerken aktiv werden. Besonders bei Fotos sollten Sie auch darauf achten, keine Persönlichkeits- oder Urheberrechtsrechte zu verletzen.Nachrichten und Beiträge genau prüfen.
Bleiben Sie in sozialen Netzwerken besonders aufmerksam und vertrauen Sie nicht jeder Meldung oder jedem Beitrag. Viele User veröffentlichen hier auch gefälschte Nachrichten - sogenannte „Fake News“.
Sicher telefonieren: Tipps zum Enkeltrick & Co
Beim Telefonieren mit Ihrem Festnetztelefon oder Ihrem Smartphone gibt es ein paar Sicherheitshinweise, die Sie berücksichtigen können. So sind Sie bestens gegen mögliche SPAM-Anrufe gewappnet.
SPAM-Anrufe erkennen & richtig verhalten
Egal, ob Sie ein Festnetztelefon oder ein Smartphone besitzen – in beiden Fällen können Sie einen SPAM-Anruf erhalten. Dabei handelt es sich um die missbräuchliche Nutzung Ihrer Telefonnummer. Das können zum Beispiel unseriöse Unternehmen sein, die unerlaubt Werbung am Telefon machen. Oft sind es aber auch Betrüger, die Sie zu einer Zahlung auffordern.
Das sind häufige SPAM-Anrufe, die Sie kennen sollten:
Unerlaubte Telefonwerbung: Hier erhalten Sie per Anruf Werbung zu einem Produkt/einer Dienstleistung, ohne dass Sie vorab Ihre Zustimmung gegeben haben. Diese Form der Kontaktaufnahme zu Werbezwecken ist gesetzlich nicht erlaubt.
Ping-Anrufe: Hier klingelt Ihr Telefon/Smartphone nur kurz. Der verpasste Anruf auf Ihrem Display soll Sie dazu animieren, zurückzurufen. Oftmals wird eine Nummer aus dem Ausland genutzt und eine Warteschleife verwendet, wenn die Nummer gewählt wird. Tipp: Rufen Sie eine unbekannte Nummer aus dem Ausland nicht zurück. Sonst kann es passieren, dass Sie eine hohe Telefonrechnung erhalten.
Belästigende Anrufe: Wenn Sie zu verschiedenen Tageszeiten von derselben Nummer angerufen werden, sich beim Abnehmen jedoch keiner meldet, können Sie die Nummer von Ihrem Telefonanbieter sperren lassen.
Bandansage: Es kann sich auch um einen SPAM-Anruf handeln, wenn Sie beim Abnehmen des Telefons nur eine Bandaufnahme hören. Diese fordert Sie zum Beispiel auf, eine Nummer zu wählen oder persönliche Daten preiszugeben. Tipp: Gehen Sie nie darauf ein, persönliche Daten bei fragwürdigen Absendern zu teilen und lassen Sie die Nummer sperren.
Enkeltrick: Ein häufig eingesetzter Betrugsversuch ist der sogenannte Enkeltrick per Telefon. Dabei werden ältere und meist alleinlebende Personen angerufen. Es wird eine Notlage beschrieben – zum Beispiel ein Unfall des Enkels. Die Betrüger bitten kurzfristig um Geld und setzen den Angerufenen stark unter Druck. Tipp: Seien Sie misstrauisch und geben Sie keine Details zu Ihrer familiären oder finanziellen Situation preis. Informieren Sie bei einem verdächtigen Anruf sofort die Polizei.
Mittlerweile nutzen Betrüger und unseriöse Unternehmen für Ihre Zwecke auch Soziale Netzwerke sowie Messenger wie zum Beispiel WhatsApp. Auch hier sollten Sie nicht zurückrufen, auf keine Links klicken und die Nummer blockieren oder melden.
Unerwünschte SPAM-Anrufe können Sie auch online beim Bundesamt für Cybersicherheit melden unter https://www.report.ncsc.admin.ch/de/
Das Internet hat allerdings nicht nur Schattenseiten, es bietet auch zahlreiche wunderbare Möglichkeiten, die den Alltag bereichern und erheblich erleichtern können. Besonders für Senioren eröffnet es vielfältige Chancen, von denen sie in vielerlei Hinsicht profitieren können. In den folgenden Artikeln gehen wir auf verschiedene Vorteile des Internets für Senioren ein und geben Tipps zur Sicherheit: vom sicheren Online-Banking bis zur sicheren Kommunikation mit Familie und Kollegen online.
Sicher online einkaufen: Online-Shopping für Senioren
Über das Internet können Sie schnell und unkompliziert von zu Hause aus Besorgungen erledigen, den Kleiderschrank neu bestücken oder ein gutes Angebot für eine Reise finden. Damit sich vermeintliche Schnäppchen nicht später als Kostenfallen oder Betrug herausstellen, können Sie beim Online-Shopping ein paar grundlegende Sicherheitsaspekte beachten.
E-Banking für Senioren
Mithilfe des E-Banking können Sie bequem vom Sofa aus Ihre Bankgeschäfte erledigen. Damit Ihnen der Einstieg ins E-Banking gut gelingt, erläutern wir in diesem Artikel zunächst die Grundlagen des E-Bankings: Wie funktioniert es? Welche Methoden und Geräte sind am sichersten? Welche Sicherheitshinweise sollten Sie beachten?
Online in Kontakt bleiben: Videotelefonie & Co.
Auch wenn Familie und Kollegen weiter weg wohnen, können Sie über Videotelefonie, Messenger-Apps und Co. den Kontakt zueinander halten. Im Internet gibt es viele Möglichkeiten, um mit den Lieben unkompliziert in Kontakt zu bleiben. In diesem Artikel lesen Sie daher, welche Angebote, Programme und Apps Sie nutzen können, um regelmässig mit anderen online zu kommunizieren.
Das Smartphone für Senioren einrichten
Die Bedienung eines Smartphones erscheint auf den ersten Blick oft kompliziert. Allerdings können Sie mit wenigen Klicks die Einstellungen eines Smartphones so verändern, dass es auch für Senioren leicht zu bedienen ist. In diesem Artikel finden Sie eine Anleitung, wie Sie Smartphones richtig für Senioren einstellen, sowie Tipps für mehr Sicherheit am Smartphone.
Wohnen im Alter: technische Hilfsmittel für Senioren
Smarte Technik kann unser Leben in vielen Bereichen einfacher gestalten. Gerade Senioren, die so lang wie möglich selbstbestimmt zu Hause wohnen möchten, können von Smart-Home-Technik profitieren. Wir stellen Ihnen daher einige wichtige Smart-Home-Systeme und -Geräte vor, die Senioren den Alltag erleichtern und für mehr Sicherheit in den eigenen vier Wänden sorgen.
Beschäftigungsmöglichkeiten online für Senioren
Die digitale Welt hat auch für Senioren einiges zu bieten. Im Internet können Senioren nicht nur ihren Wissenshorizont erweitern, sondern auch neue Hobbys für sich entdecken, sich mit Gleichgesinnten austauschen oder selbst Inhalte ins Internet hochladen. Hier geben wir Ihnen einen Überblick und Inspirationen, wie Sie die Online-Welt aktiv miterleben können.
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Quellen und weiterführende Informationen
https://seniorenportal-schweiz.ch/sicher-durchs-internet
(aufgerufen am 23.10.2024)
https://www.konsumentenschutz.ch/online-ratgeber/was-ist-ein-sicheres-passwort/
(aufgerufen am 23.10.2024)
https://www.stadt-zuerich.ch/pd/de/index/stadtpolizei_zuerich/praevention/digitale-medien/Gefahren.html
(aufgerufen am 23.10.2024)
https://www.ppm-online.org/stationaere-pflege/betreuungsangebote/kommunikation/senioren-smartphones/
(aufgerufen am 23.10.2024)
https://www.malteser.de/dabei/information-tipps/smartphones-fuer-senioren-auch-im-alter-mobil.html
(aufgerufen am 23.10.2024)
https://www.skppsc.ch/de/faq/wie-funktioniert-der-enkeltrick/
(aufgerufen am 23.10.2024)
https://www.fedpol.admin.ch/fedpol/de/home/aktuell/informationen/2023-10-31.html
(aufgerufen am 23.10.2024)
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