Homeoffice einrichten: Tipps für Arbeitszimmer und kleinere Arbeitsplätze
Um teilweise oder vollständig von zuhause arbeiten zu können, benötigst du einen geeigneten Arbeitsplatz in deinen eigenen vier Wänden. Dieser sollte nicht nur mit allen Dingen ausgestattet sein, die du für deine täglichen Aufgaben brauchst, sondern auch möglichst ablenkungsfrei und im besten Fall ergonomisch sein. Nicht jeder hat in seiner Wohnung jedoch Platz für ein eigenes Arbeitszimmer. Daher findest du in diesem Artikel auch konkrete Tipps, wie du auch bei wenig Platz dein Homeoffice einrichten und möglichst nahtlos in deine Wohnung integrieren kannst.
Homeoffice einrichten: Grundregeln für den Arbeitsplatz zuhause
Damit du im Homeoffice effizient und konzentriert arbeiten kannst, solltest du dir in deiner Wohnung möglichst einen festen Arbeitsplatz einrichten. Dabei gibt es einige grundlegende Regeln für den heimischen Arbeitsplatz, an denen du dich orientieren kannst – egal ob du ein ganzes Zimmer oder nur eine Ecke zur Verfügung hast:
Ruhiger Arbeitsplatz: Suche dir einen Arbeitsplatz, an dem du ruhig arbeiten kannst. Er sollte möglichst lärm- und störungsfrei sein. Noise-Cancelling-Kopfhörer können dir dabei helfen, dich zu konzentrieren, wenn deine Umgebung eher unruhig ist oder du zusammen mit anderen Personen im Homeoffice arbeitest.
Keine Störungen: Mach anderen Haushaltsbewohnern deutlich, dass sie deinen Arbeitsplatz respektieren und dich während der Arbeitszeit nicht unnötig stören sollten. Das ist besonders wichtig, wenn du kein eigenes Arbeitszimmer hast.
Keine privaten Ablenkungen: Leg dein privates Smartphone nicht in Griffweite und richte dein Homeoffice bestenfalls nicht direkt neben Fernseher, Spielekonsole und Co. ein.
Abgetrennte Arbeitsumgebung: Versuche, deinen Homeoffice-Arbeitsplatz so einzurichten, dass eine klare Trennung zwischen Arbeits- und Privatleben gefördert wird. Steht dir kein separates Zimmer zur Verfügung können etwa Regale oder Raumteiler für eine optische Trennung sorgen.
Aufgeräumter Schreibtisch: Halte Ordnung auf deinem privaten Arbeitsplatz. Tischkalender oder Notizbücher können dir dabei helfen, den Überblick zu behalten. Dokumente und Büroutensilien solltest du in Ordnern, Organizern oder Schubfächern lagern, wenn du sie gerade nicht brauchst.
Sparsame Dekoration: Ein paar private Dekorationsgegenstände oder Topfpflanzen sorgen für mehr Gemütlichkeit und positive Stimmung im Homeoffice. Allerdings solltest du es dabei nicht übertreiben, um noch ausreichend Platz zum Arbeiten zu haben und dich nicht durch „Krimskrams“ ablenken zu lassen.
Gesundes Raumklima: Für Arbeitszimmer gilt eine Temperatur von etwa 20 °C als ausreichend, um Energie und Kosten zu sparen, aber dennoch produktiv arbeiten zu können. Denk außerdem daran, mindestens dreimal am Tag zu lüften.
Eigenes Arbeitszimmer im Homeoffice einrichten
Die beste Umgebung für ungestörtes Arbeiten findest du in einem separaten Zimmer vor. Ein Arbeitszimmer für das Homeoffice einzurichten, hat viele Vorteile, insbesondere für die Work-Life-Balance: eine klarere Trennung zwischen Job und Privatleben sowie eine ruhige und ungestörte Arbeitsumgebung. Steht dir ein Arbeitszimmer oder ein bisher kaum genutzter Raum zur Verfügung, den du als Homeoffice einrichten kannst, solltest du diese Chance unbedingt nutzen.
Verfügst du bereits über ein privates Arbeitszimmer, musst du eigentlich nur die von deinem Arbeitgeber bereitgestellte Technik aufbauen und schon bist du bereit, die mobile Arbeit zu starten. Aber auch andere wenig genutzte Räume wie Gästezimmer oder ein leerstehendes Kinderzimmer lassen sich im Nu in ein Arbeitszimmer umfunktionieren. Beachte dabei folgende Tipps:
Richte dein Arbeitszimmer nach deinem persönlichen Geschmack ein. Wichtiger als das Design sind jedoch Funktionalität und Komfort, wenn du ein dauerhaftes Homeoffice einrichten möchtest.
Eine helle, aber eher ruhige Farbstimmung mit abgetönten Wand- und Designfarben sowie Naturmaterialien sorgen für gute Laune und Gemütlichkeit und fördern gleichzeitig die Konzentration. Setze bewusste Farbakzente, vermeide aber zum Beispiel grelle Wandfarben, die ablenkend wirken können.
Wenn häufige Videokonferenzen zu deinem Berufsalltag gehören, solltest du darauf achten, dass dein Hintergrund aufgeräumt und neutral ist. Dekorative Elemente sind nicht verboten, sollten aber einen professionellen Rahmen wahren.
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Wusstest du, dass ...
... du auch in ungenutzten Nischen, unter Dachschrägen oder im Flur einen Homeoffice-Arbeitsplatz einrichten kannst. Dabei ist es aber wichtig, dass du nicht nur genügend Platz für deine Büromöbel, sondern auch ausreichend Bewegungs- und Beinfreiheit sowie genügend Licht zur Verfügung hast.
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Homeoffice einrichten bei wenig Platz
Steht dir zuhause kein Arbeitszimmer zur Verfügung, musst du oft ein wenig kreativ werden, um in einem privat genutzten Raum das Homeoffice einzurichten. Darauf solltest du achten, wenn du deinen Arbeitsplatz im Wohnzimmer, in der Küche oder im Schlafzimmer aufbauen möchtest:
Nutze die vorhandene Fläche möglichst clever. Bestenfalls verfügt dein Schreibtisch über Schubladen oder bietet unter der Tischplatte ausreichend Platz für einen Rollcontainer. Auch Wandregale können zusätzlichen Stauraum bieten, ohne viel Platz einzunehmen.
Trenne Arbeits- und Wohnbereiche mit Raumteilern oder größeren Topfpflanzen ab. Auch mit Wandfarben oder Teppichen kannst du einen Raum in bestimmte Bereiche gliedern und eine optische Trennung erzielen.
Falls du ein dauerhaftes Homeoffice einrichtest, aber auf Raumteiler verzichten möchtest, solltest du versuchen, deine Büromöbel passend zu deinem Einrichtungsstil auszuwählen. So kannst du deinen Arbeitsplatz so geschickt in den Rest der Wohnung integrieren, sodass er nicht unangenehm auffällt.
Hast du nur wenig Platz, um dein Homeoffice einzurichten, solltest du auf wuchtige Büromöbel verzichten. Wähle stattdessen eher Möbel mit schlanken Beinen oder einer helleren Optik, die filigran und unaufdringlich wirken.
Organisiere Kabel mit Kabelhaltern oder Kabeltunneln, um dem Chaos unterm Schreibtisch entgegenzuwirken. So macht dein Arbeitsplatz einen aufgeräumten Eindruck und wirkt nach Feierabend nicht störend.
Schlafzimmer sollten bestenfalls für Ruhephasen und Schlaf reserviert sein. Hast du allerdings keine andere Möglichkeit, als im Schlafzimmer dein Homeoffice einzurichten, solltest du den Arbeitsplatz so gestalten, dass möglichst viele Dokumente und Utensilien nach Feierabend weggeräumt werden können.
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Homeoffice Tipp:
Wer trägt die Kosten für die Homeoffice-Ausstattung? Die Frage der Kostenübernahme ist recht einfach geklärt, wenn dein Arbeitgeber das Homeoffice explizit fördert oder sogar anordnet. In diesem Fall ist das Unternehmen dazu verpflichtet, dir die benötigten Arbeitsmittel wie etwa einen Firmenlaptop zur Verfügung zu stellen – egal ob du im Büro oder von daheim arbeitest.
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Technische Homeoffice-Ausstattung: IT-Equipment und -Sicherheit
Das IT-Equipment ist das A und O der Homeoffice-Ausstattung und sollte in Hinblick auf Funktionalität und Sicherheit einwandfrei funktionieren. Folgende IT-Homeoffice-Ausstattung ist dabei unverzichtbar:
Laptop/PC
Für die meisten Bürojobs ist der PC das zentrale Arbeitsmittel und muss daher meist direkt vom Arbeitgeber gestellt werden. Am praktischsten sind Firmenlaptops, mit denen sich auch hybride Arbeitsmodelle, in denen du zwischen Büro und Homeoffice hin- und herwechselst, gut umsetzen lassen. Eine Docking-Station kann genutzt werden, um einen Laptop mit der restlichen, fest aufgebauten Technik zu verbinden.
Telefon/Smartphone
Für geschäftliche Telefonate sollte dir ein separates Telefon oder Smartphone zur Verfügung stehen. Alternativ sind auch virtuelle Telefonanlagen zur Internet-Telefonie denkbar, für die du lediglich deinen Laptop/PC und ggf. ein Headset benötigst.
Software für Büroarbeiten
Programme, die du zum täglichen Arbeiten benötigst, sollten vom IT-Support deines Arbeitgebers bereits auf dem Laptop/PC vorinstalliert sein.
Office-Suite mit Schreibprogrammen, Tabellenkalkulation und Präsentationsprogramm
E-Mail-Programm
Software für virtuelle Meetings
spezielle Software für deine Aufgaben (z. B. Designprogramme, etc.)
Sicherheitssoftware, Verschlüsselung und Datensicherung
professionelles Antivirenprogramm
ggf. VPN-Zugang (virtuelles privates Netzwerk) für eine verschlüsselte Internetverbindung
ggf. Festplattenverschlüsselung
Zugang zur Ordnerstruktur des Firmennetzwerks
Zugang zu Cloud-Diensten für Datensicherung und gemeinsames Arbeiten
Optionale Homeoffice-Ausstattung
Headset für Telefonate/Videokonferenzen
Maus/Tastatur zur erleichterten Eingabe
1 bis 2 externe Bildschirme je nach Tätigkeit
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Vergiss nicht ...
Um die IT-Sicherheit im Homeoffice zu gewährleisten, können System- oder Programmupdates vom IT-Support deines Arbeitgebers oft ferngesteuert ausgeführt werden. Ist das in deinem Unternehmen nicht der Fall, solltest du selbst darauf achten, stets alle Updates für das Betriebssystem, das Antivirenprogramm und benötigte Software durchzuführen.
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Notwendige Büromöbel: Ergonomie im Homeoffice
Arbeitest du nur ausnahmsweise im Homeoffice, kannst du im Notfall natürlich auch am Esstisch arbeiten. Planst du jedoch regelmäßig oder sogar vollständig im Homeoffice zu arbeiten, solltest du dir einen professionellen Homeoffice-Arbeitsplatz einrichten:
Schreibtisch mit ausreichend Platz
drehbarer, individuell einstellbarer Bürostuhl
Beleuchtung (Steh- oder Schreibtischlampe)
Bürobedarf inkl. Aufbewahrung (Notizzettel, Stifte, etc.)
Stauraum für Dokumente
Außerdem ist es ratsam, auf Ergonomie im Homeoffice zu achten. Das bedeutet, dass dein heimischer Arbeitsplatz optimal an deine Bedürfnisse angepasst werden sollte, um zum Beispiel Kopf- und Rückenschmerzen oder Haltungsschäden zu vermeiden.
Folgende grundlegende Voraussetzungen gelten, wenn du einen ergonomischen Homeoffice-Arbeitsplatz einrichten möchtest:
Dein Arbeitsplatz sollte über möglichst viel Tageslicht verfügen. Das Licht sollte seitlich einfallen, um Schatten oder blendendes Licht zu vermeiden.
Zusätzlich zum Tageslicht sollte die Helligkeit über Schreibtisch- oder Stehlampen gewährleistet werden.
Der Schreibtisch sollte über eine matte Oberfläche verfügen, die nicht blendet.
Die Arbeitsfläche auf deinem Schreibtisch sollte ausreichend groß sein: Als Minimum gelten 80x60cm, optimal sind jedoch 160x80cm. Im Idealfall ist der Schreibtisch höhenverstellbar.
Der Bürostuhl sollte bestmöglich auf dich angepasst werden können. Mindestens die Sitzhöhe sollte verstellbar sein, idealerweise können auch die Sitztiefe, die Rückenlehne und die Armlehnen separat justiert werden.
Ein möglicher externer Bildschirm sollte eine Bildschirmdiagonale von mindestens 17 Zoll besitzen. Bildschirm, Tastatur und Maus sollten reflexionsarm sein.
Detaillierte Anforderungen an ergonomische Arbeitsplätze findest du außerdem in unserem Artikel „Ergonomie am Arbeitsplatz“. Dort liest du zum Beispiel, wie Schreibtisch und Bürostuhl am besten eingestellt werden sollten.
Fazit: Homeoffice einrichten gelingt auch bei wenig Platz
Um im Homeoffice bequem und ablenkungsfrei arbeiten zu können, musst du nicht unbedingt über ein eigenes Arbeitszimmer verfügen. Mit cleveren Tricks kannst du auch bei wenig Platz dein Homeoffice so einrichten, dass es sich perfekt in den Rest deiner Wohnung einfügt und dir dennoch eine störungsfreie Arbeit ermöglicht. Egal, ob du über ein eigenes Arbeitszimmer verfügst oder dir im Wohnzimmer oder Gästezimmer einen Homeoffice-Arbeitsplatz einrichtest, eine klare Trennung ist zwischen Arbeits- und Privatleben wichtig.
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Quellen und weiterführende Informationen
https://www.inside-digital.de/ratgeber/tipps-fuer-deine-homeoffice-einrichtung-und-ausstattung
(abgerufen am 25.10.2022)
https://immobilien.derstandard.at/mieten-und-kaufen/praktische-tipps-zum-einrichten-des-home-office/
(abgerufen am 26.10.2022)
https://www.stepstone.at/Karriere-Bewerbungstipps/home-office/
(abgerufen am 07.12.2022)
https://www.ganzbeiihnen.at/2021/02/03/get-the-look-minimalistisches-home-office/
(abgerufen am 07.12.2022)
https://www.bmf.gv.at/public/top-themen/home-office-pauschale.html
(abgerufen am 07.12.2022)
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