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Ausbildungsförderung – Auszubildende stellt einen Finanzplan auf.

Ausbildungsförderung: Infos zu verschiedenen finanziellen Unterstützungen für Auszubildende*

Der Start deiner Ausbildung rückt immer näher und du bist bereit für deinen neuen Lebensabschnitt? Vielleicht hast du schon deinen Traumausbildungsplatz gefunden oder bist bereits auf der Suche nach deiner ersten eigenen Wohnung am neuen Arbeitsort? Damit du all diese Veränderungen mit viel Freude meistern kannst, sollten Geldfragen dir nicht im Weg stehen. Auch wenn das Ausbildungsgehalt oft noch etwas geringer ausfällt, gibt es einige finanzielle Unterstützungen für Auszubildende, die dir den nötigen Rückenwind geben können. Wir zeigen dir, welche Ausbildungsförderungen für dich infrage kommen könnten.

Ausbildungsförderung: Die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Für alle, die eine duale Ausbildung absolvieren

Die Berufsausbildungsbeihilfe ist ein Ausbildungszuschuss der Bundesagentur für Arbeit. Dieser soll dir den nötigen finanziellen Puffer verschaffen, damit du während deiner Ausbildung auf eigenen Beinen stehen und deinen Lebensunterhalt bestreiten kannst. Diese Ausbildungsförderung richtet sich an Auszubildende, die eine duale Berufsausbildung (betrieblich oder außerbetrieblich) in einem anerkannten Ausbildungsberuf absolvieren.

Wer kann die Berufsausbildungsbeihilfe beantragen?

  • Azubis unter 18 Jahren, die während der Ausbildung nicht bei ihren Eltern leben, da die Ausbildungsstätte zu weit von der elterlichen Wohnung entfernt ist oder es die Situation nicht zulässt

  • Azubis, die über 18 Jahre alt sind

  • Azubis, die verheiratet sind oder mit ihrem Partner bzw. Partnerin zusammenleben

  • Azubis, die mind. ein Kind haben und nicht bei den Eltern wohnen

  • Azubis, die sich in der ausbildungsvorbereitenden Phase einer Assistierten Ausbildung (AsA) befinden oder an einer Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (BvB) teilnehmen

Tipp

Auszubildende mit Behinderung haben auch dann Anspruch auf BAB, wenn sie bei ihren Eltern wohnen. Zudem können in diesem Fall auch Berufsausbildungen gefördert werden, die nicht staatlich anerkannt sind oder in Sonderformen für Menschen mit Behinderung angeboten werden.

Welche Ausschlusskriterien gibt es?

  • Du wohnst bei deinen Eltern.

  • Du absolvierst eine schulische Ausbildung.

  • Du hast bereits eine Ausbildung oder ein Studium abgeschlossen.

  • Du beziehst schon andere Zuschüsse, die mit dem BAB vergleichbar sind.

  • Dein Einkommen und/oder das deiner Eltern liegt über der Freibetragsgrenze.

Wie hoch ist der Ausbildungszuschuss der BAB?

Die Berufsausbildungsbeihilfe wird individuell berechnet und richtet sich nach deiner Situation. Die Höhe des Zuschusses hängt von deiner Wohnsituation, deiner Ausbildungsvergütung und dem Jahreseinkommen deiner Eltern (und deiner Partnerin/deines Partners) ab.

Der Höchstsatz der BAB beträgt 781 €. Davon werden 421 € für den Grundbedarf und 360 € als Mietzuschuss berechnet. Zusätzlich werden auch die Fahrtkosten zwischen Ausbildungsstätte und Wohnung sowie die Kosten für die Kinderbetreuung übernommen.

Die Berufsausbildungsbeihilfe muss nicht zurückgezahlt werden.

Wo kann ich den Ausbildungszuschuss beantragen?

Die Berufsausbildungsbeihilfe kannst du bei der Bundesagentur für Arbeit beantragen. Am besten stellst du den Antrag noch vor Beginn deiner Ausbildung.

Tipp

Du bist dir nicht sicher, welche Ausbildungsart für dich infrage kommt? Eine Übersicht über die verschiedenen Ausbildungswege findest du hier: Ausbildungsarten im Überblick

Ausbildung Zuschuss – Azubi informiert sich über mögliche Ausbildungszuschüsse.

Ausbildungsförderung: BAföG für Auszubildende

Für alle, die eine schulische Ausbildung machen

BAföG erhalten nicht nur Schüler und Studenten, auch Azubis haben einen Anspruch darauf, wenn sie einer schulischen Ausbildung nachgehen. Da in diesem Fall der Ausbildungsvertrag mit der Fachschule geschlossen wird, gelten diese Auszubildenden offiziell als Schüler und können somit Schüler-BAföG beantragen.

Wer kann Schüler-BAföG als Ausbildungsförderung beantragen?

Azubis, die einen berufsqualifizierenden Abschluss an einer Berufsfachschule oder Fachschule in einem anerkannten Ausbildungsberuf anstreben

Welche Ausschlusskriterien gibt es?

  • Du hast bereits eine Ausbildung oder ein Studium abgeschlossen.

  • Du absolvierst eine duale Ausbildung.

  • Du bist älter als 45 Jahre.

  • Dein Einkommen und/oder das deiner Eltern liegt über der festgelegten Einkommensgrenze.

Mit wie viel Geld kann ich beim BAföG als Ausbildungszuschuss rechnen?

Auch beim Schüler-BAföG wird die Höhe der Förderung individuell berechnet. Wie bei der BAB richtet sich die Höhe des BAföG nach deiner Wohnsituation, deinem Einkommen und dem Einkommen deiner Eltern (oder deines Partners bzw. deiner Partnerin).

Aktuell liegt der BAföG-Höchstsatz für Schüler an einer Berufsfachschule oder Fachschule bei 754 €, wenn sie in einer eigenen Wohnung wohnen, und bei 384 €, wenn sie noch bei den Eltern wohnen. Dieser Betrag setzt sich aus dem Grundbedarf, dem Krankenversicherungs- und dem Pflegeversicherungszuschlag zusammen.

Im Gegensatz zu Studenten musst du das BAföG nach Abschluss deiner Ausbildung nicht zurückzahlen.

Wo kann ich Schüler-BAföG beantragen?

Das Schüler-BAföG beantragst du bei deinem zuständigen Amt für Ausbildungsförderung. Am besten stellst du den Antrag so früh wie möglich.

Tipp

Als Azubi kann es sich lohnen, eine Steuererklärung zu machen und so eine Steuerrückzahlung zu bekommen. Das ist der Fall, wenn du Lohnsteuer zahlst und deine Werbungskosten (Fahrtkosten, Arbeitskleidung, Arbeitsmaterialien, Schulbücher) über 1.000 € im Jahr liegen.

Ausbildungszuschuss: Wohngeld für Auszubildende

Für alle, die keinen Anspruch auf BAB oder BAföG haben

In manchen Fällen fallen sowohl die BAB als auch BAföG als Ausbildungsförderung weg. In diesen Fällen könnte jedoch das Wohngeld die passende finanzielle Unterstützung während der Ausbildung für dich sein. Das Wohngeld ist ein Zuschuss zur Miete für Menschen mit geringem Einkommen und kann daher unter Umständen auch für Azubis infrage kommen.

Wann kann ich Wohngeld als Azubi beantragen?

  • Du bist älter als 45 Jahre.

  • Du hast bereits eine Ausbildung oder ein Studium abgeschlossen.

  • Du erlernst einen Beruf, der nicht staatlich anerkannt ist.

  • Du hast bereits BAB oder BAföG beantragt und dein Antrag wurde abgelehnt. In diesem Fall musst du älter als 18 Jahre sein und in einer eigenen Wohnung wohnen.

Wie hoch fällt das Wohngeld aus und wo kann ich es beantragen?

Wie viel Wohngeld du bekommst, richtet sich nach deinem Einkommen und der Höhe deiner Miete. Den Antrag kannst du bei der Wohngeldstelle deines Landkreises stellen.

Wird der Antrag bewilligt, musst du das Wohngeld nicht zurückzahlen.

Achtung: Das Wohngeld lässt sich nicht mit BAföG oder BAB kombinieren. Wenn du Anspruch auf BAföG oder BAB hast, entfällt der Anspruch auf Wohngeld, da in diesen Ausbildungsförderungen schon ein Zuschuss zum Wohnen enthalten ist.

Tipp

Wenn du weder BAB noch BAföG beziehen kannst, könnte auch eine finanzielle Unterstützung durch das Bürgergeld infrage kommen. In manchen Fällen sind auch Azubis dazu berechtigt, Bürgergeld zu beziehen bzw. können bereits bewilligte Förderungen durch das Bürgergeld aufgestockt werden. Erkundige dich dazu am besten bei deiner zuständigen Agentur für Arbeit.

Ausbildung finanzieren: Auszubildende in einem Beratungsgespräch.

Finanzielle Unterstützung während der Ausbildung: Diese Möglichkeiten stehen dir noch zur Verfügung

Neben den großen Ausbildungsförderungen wie BAB oder BAföG gibt es noch ein paar Mittel, die du beziehen könntest, um dein Einkommen aufzubessern. Je nach deiner Situation könnten daher noch diese Möglichkeiten infrage kommen.

Finanzielle Unterstützung für die Ausbildung: Kindergeld und Unterhalt

Für alle Azubis

Solange du unter 25 Jahre alt bist und einer Ausbildung nachgehst, bekommen deine Eltern Kindergeld für dich. Dieses beträgt in der Regel 250 € und soll deine Ausbildung mitfinanzieren. Im Normalfall benutzen deine Eltern das Kindergeld, um dich zu versorgen. Wohnst du allerdings nicht mehr zu Hause und deine Eltern können dich finanziell nicht unterstützen, kannst du sie bitten, dir das Kindergeld auszuzahlen. Alternativ kannst du einen Antrag bei der Familienkasse stellen, damit das Kindergeld auf dein Konto überwiesen wird.

Darüber hinaus sind Eltern dazu verpflichtet, ihr Kind während der ersten Ausbildung zu versorgen. Solange du zu Hause wohnst, stellen die meisten Eltern dir Unterkunft und Lebensmittel bereit und zahlen eventuell ein Taschengeld. Wenn du jedoch aufgrund der Entfernung zu deiner Ausbildungsstätte ausziehen musst, kannst du mit deinen Eltern sprechen, ob sie dich finanziell unterstützen können, sofern ihr Einkommen dies zulässt.

Ausbildung finanzieren durch Stipendien

Stipendien unterstützen Auszubildende, die gute Leistungen erbringen und/oder einen Teil ihrer Ausbildung im Ausland absolvieren möchten. Kommt ein Stipendium für dich infrage, hast du unter anderem diese Möglichkeiten:

  • Horizont-Stiftung: Dies ist ein Stipendium des Deutschen Fachverlags, das sich an Studierende und Auszubildende im Bereich Marketing, Kommunikation und Medien richtet. Mit dem Fördergeld haben Azubis die Möglichkeit, ihre Ausbildung zu finanzieren und/oder Berufserfahrung im Ausland zu sammeln.

  • Einzelstipendien „let's go!“ und „lift“: Beide Stipendien ermöglichen es Azubis im Bereich Handwerk und in der gewerblich-technischen Branche, ein Betriebspraktikum im europäischen Ausland zu absolvieren. Die Vorbereitungs-, Reise- und Aufenthaltskosten werden dabei übernommen.

  • Hermann-Strenger-Stipendium: Dieses Stipendium soll Auszubildende und junge Berufstätige in der Life-Science-Branche dabei unterstützen, ihre Ausbildung abzuschließen und/oder weiterführende Praktika, Forschungsprojekte oder Weiterbildungen zu finanzieren.

  • Erasmus+ & Leonardo da Vinci Mobilitätsprogramm: Beide Programme fördern einen Auslandsaufenthalt für Azubis. Allerdings können sich die Auszubildenden nicht direkt bewerben. Förderfähig sind hier die Bildungseinrichtungen und Unternehmen. Sprich daher mit deinem Ausbildungsbetrieb oder deiner Berufsschule, wenn du dich für dieses Stipendium interessierst.

  • DFJW-Stipendium: Wenn du während deiner Ausbildung ein Praktikum in Frankreich machen möchtest, dann ist dieses Stipendium genau das richtige für dich. Es gewährt dir einen Zuschuss zu deinem Praktikum und übernimmt die Fahrtkosten.

  • Joachim-Herz-Stiftung: Dieses Angebot ist für Azubis, die gerne ein Praktikum in den USA oder in Kanada absolvieren möchten. Die Stiftung vermittelt dabei den Praktikumsplatz bzw. den Besuch am College und übernimmt die Reise- und Unterkunftskosten.

  • Begabtenförderung berufliche Bildung (Weiterbildungsstipendium): Auszubildende, die ihre Ausbildung sehr gut abgeschlossen haben, können mit diesem Stipendium des Bundesministeriums für Bildung und Forschung eine berufliche Weiterqualifizierung finanzieren. Dazu gehören fachbezogene Lehrgänge, berufliche Aufstiegsfortbildungen (z. B. Meister/in), Weiterbildungen in fachübergreifenden oder sozialen Kompetenzen (z. B. Fremdsprachen, Qualitätsmanagement) oder berufsbegleitende Studiengänge.

Ausbildung finanzieren mit Notfalldarlehen und Bildungskredit

Nicht immer läuft alles wie geplant: Zum Beispiel können zu Beginn deiner Ausbildung die BAföG-Zahlungen sehr verspätet eintreffen oder du hast durch eine längere Krankheit keinen Anspruch mehr auf Ausbildungsförderung. Allerdings bist du auch in diesen Situationen nicht allein. Es gibt noch zwei Auswege, die du nutzen kannst:

  • Notfalldarlehen (Leistungen nach § 27 SGB II): Dieses Darlehen wird in Notfällen gestattet. Dazu gehören: verzögerte BAföG-Zahlung, ein unmittelbar bevorstehender Ausbildungsabschluss, die Überschreitung der Regelzeit durch Krankheit oder eine Behinderung oder wenn du keine Möglichkeit hast, neben der Ausbildung zu arbeiten (z. B. durch Schwangerschaft, Kindererziehung oder eine Behinderung). Das Darlehen soll in diesen Fällen dazu dienen, dass du deinen Lebensunterhalt finanzieren und deine Ausbildung fortsetzen kannst. Allerdings musst du das Darlehen nach deiner Ausbildung zurückzahlen.

  • Bildungskredit der KfW: Wenn du dich in den letzten 24 Monaten einer BAföG-anerkannten Ausbildung befindest und finanzielle Schwierigkeiten hast, dann kann dir die KfW einen Bildungskredit gewähren. Mithilfe dieser Finanzspritze sollst du dann in der Lage sein, deine Ausbildung erfolgreich abzuschließen. Das Besondere am Bildungskredit ist, dass die KfW hier niedrige Zinsen bei der Rückzahlung verlangt.

Diese beiden finanziellen Unterstützungen während der Ausbildung solltest du nur in Erwägung ziehen, wenn du alle anderen Mittel ausgeschöpft hast, da du sowohl das Notfalldarlehen als auch den Bildungskredit nach deiner Ausbildung zurückzahlen musst.

Fazit: Ausbildungsförderungen und Ausbildungszuschüsse bieten dir die nötige finanzielle Unterstützung während der Ausbildung

Viele Auszubildende haben nur wenig Geld zur Verfügung. Damit du dich dennoch ohne finanzielle Sorgen ganz auf deine Ausbildung konzentrieren kannst, gibt es viele Ausbildungsförderungen und -zuschüsse, die dein Budget aufbessern können. Lass dich dazu am besten bei deinem kommunalen Amt für Ausbildungsförderung oder bei der Agentur für Arbeit beraten. Sie können dir sicherlich auch bei der Antragsstellung helfen, sodass du schon bald finanziell abgesichert bist.

* Dieser Ratgeber fasst allgemeingültige Informationen zur Berufsorientierung sowie zum Ausbildungsprozess zusammen, um Berufseinsteigern die Orientierung zu erleichtern. Diese Informationen beziehen sich nicht konkret auf Ausbildungsprozesse, Einstiegsmöglichkeiten oder Berufsbilder bei C&A.

Mehr Artikel entdecken:

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Quellen und weiterführende Informationen

https://www.ausbildung.de/ratgeber/finanzielle-unterstuetzung-ausbildung/
(abgerufen am 24.01.2024)

https://www.azubi.de/beruf/tipps/ueberblick-finanzielle-hilfen
(abgerufen am 24.01.2024)

https://www.educheck.de/ratgeber/ausbildung/ausbildung-finanzierung/
(abgerufen am 24.01.2024)

https://www.bmas.de/DE/Arbeit/Aus-und-Weiterbildung/Berufliche-Ausbildung/Leistungen-zur-Ausbildungsfoerderung/leistungen-zur-ausbildungsfoerderung.html
(abgerufen am 24.01.2024)

https://www.arbeitsagentur.de/bildung/ausbildung/berufsausbildungsbeihilfe-bab
(abgerufen am 24.01.2024)

https://www.bafoeg-aktuell.de/berufsausbildungsbeihilfe/#Wie-hoch-ist-die-BAB
(abgerufen am 24.01.2024)

https://www.bafoeg-aktuell.de/schueler-bafoeg/
(abgerufen am 24.01.2024)

https://www.ausbildung.de/ratgeber/finanzielle-unterstuetzung-ausbildung/schueler-bafoeg/
(abgerufen am 24.01.2024)

https://www.azubi.de/beruf/tipps/wohngeld
(abgerufen am 24.01.2024)

Bildquellen in chronologischer Reihenfolge im Text

Titelbild: iStock.com/Rockaa
1. Bild im Text: iStock.com/urbazon
2. Bild im Text: iStock.com/Eva-Katalin
3. Bild im Text: iStock.com/Eleganza

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