Mit etwa fünf Jahren verfügen Kinder über die notwendigen körperlichen Voraussetzungen, um zu lernen, wie sie sich im Wasser sicher und richtig fortbewegen. Einfache Schwimmbewegungen können Kinder aber auch bereits ab 3 oder 4 Jahren erlernen und somit eine Grundlage für den späteren Schwimmunterricht schaffen. Hier erfährst Du, welche Grundlagen- und Schwimmtests es für Kinder und Jugendliche gibt und was in den jeweiligen Prüfungen verlangt wird.
Abzeichen Krebs
Abzeichen Seepferd
Abzeichen Frosch
Abzeichen Pinguin
Abzeichen Tintenfisch
Abzeichen Krokodil
Abzeichen Eisbär
Wasser-Sicherheits-Check
Motivationsabzeichen
Schwimmtests für fortgeschrittene Schwimmer
Kombi-Tests
Rettungschwimmtests
In der Schweiz gibt es sieben Grundlagentests (GLT), deren Bestehen jeweils mit einem Abzeichen belohnt wird. Die GLT verstehen sich als Zielsetzungen und Grundgerüst für einen gut strukturierten Schwimmunterricht mit Kindern und folgen einem umfassenden methodisch-didaktischem Konzept. Die Schwimmabzeichen werden koordiniert und herausgegeben von swimsports.ch, der Vereinigung der am Schwimmsport interessierten schweizerischen Institutionen und Verbände. Die Anfängertests sind auf Wasserlage, Koordination und Atmung ausgelegt. Sie bestehen aus aufeinander aufbauenden Übungen, mit denen dein Kind spielerisch und vielseitig das Schwimmen erlernt. Die jeweiligen Aufnäher kannst Du nach Bestehen der Prüfung zum Selbstkostenpreis erwerben.
In den Grundlagentests 1 bis 7 geht es vor allem darum, spielerisch den Umgang mit dem Wasser zu erlernen und sich an die Bewegungsabläufe des Schwimmens zu gewöhnen. Somit erlernt Dein Kind schrittweise die wichtigsten Kernbewegungen und Schwimmtechniken sowie ihre saubere Ausführung. Die Tests können bereits ab einem Alter von 4 bis 5 Jahren absolviert werden und staffeln sich dann bis zum Kompetenzlevel der Sechs- bis Achtjährigen.
Der erste Grundlagentest dient vor allem der Wassergewöhnung und dem Erlernen von Basiskompetenzen. Um das Krebsabzeichen zu erlangen, erlernt Dein Kind in dieser Einheit die folgenden Fertigkeiten, zunächst im standtiefen Wasser und ab dem „Bauchpfeil“ im brusttiefen Wasser:
Taucherli: Das Kind steht im Wasser, muss dann für mindestens 3 Sekunden untertauchen und die Luft anhalten. Ausgeatmet wird über Wasser.
Sprudelbad: Hier taucht Dein Kind ebenfalls stehend unter und hält für mindestens 3 Sekunden die Luft an. Dieses Mal muss allerdings unter Wasser sichtbar durch Mund oder Nase ausgeatmet werden.
Flugzeug: In Bauchlage „schwebt“ Dein Kind für mindestens 3 Sekunden bei korrekter Kopfhaltung im Wasser. Die Arme befinden sich in Seithalte.
Bauchpfeil: Bei dieser Übung stösst sich Dein Kind vom Bassinrand oder der Treppe ab und soll mindestens 3 Sekunden selbstständig in Bauchlage gleiten (ohne einen Beinschlag auszuführen). Dabei soll das Gesicht im Wasser liegen und die Arme sich in Hochhalte befinden.
Sprung: Dein Kind springt vom Bassinrand auf die Füsse springen und taucht dabei sofort und vollständig unter.
Die zweite Einheit, die mit dem Seepferdchenabzeichen abschliesst, findet hauptsächlich im standtiefen Wasser statt. Der „Froschsprung“ erfolgt im tiefen Wasser, eine Hilfsperson steht jedoch zur Seite. In erster Linie steht das Erlangen grundlegender Fähigkeiten und die weitere Wassergewöhnung im Fokus. Dazu gehören folgende Übungen:
Fischauge: Nach dem Untertauchen muss Dein Kind unter Wasser einen Gegenstand, eine Farbe oder eine Zahl erkennen.
Luftpumpe: Im Stehen atmet Dein Kind zunächst ein, taucht dann unter und atmet unter Wasser vollständig aus. Diese Übung dient dazu, einen gleichmässigen Atemrhythmus zu trainieren. Sie wird viermal hintereinander ohne Pause und Augenreiben wiederholt.
Seerose: In Rückenlage schwebt Dein Kind mindestens 5 Sekunden lang, während die Arme sich dabei in Seit- oder Hochhalte befinden.
Bauchpfeil mit Beinmotor: Nach Abstossen vom Bassinrand oder Boden muss Dein Kind mindestens 2 Meter weit in Bauchlage und ohne Beinantrieb gleiten. Die Arme sollen dabei in Hochhalte sein. Im Anschluss werden weitere 2 Meter mit Beinantrieb geschwommen.
Froschsprung: Dein Kind begibt sich mit einem Fusssprung ins tiefe Wasser und taucht unter.
In diesem Modul kommen nun auch Antriebskompetenzen hinzu. Ausserdem geht es vom schultertiefen langsam ins tiefe Wasser. Mit dem Erreichen des Abzeichens Frosch kann Dein Kind dann die folgenden Dinge:
Motorboot: Nach dem Abstossen vom Bassinrand gleitet Dein Kind im schultertiefen Wasser und mindestens 5 Sekunden in Bauchlage an der Wasseroberfläche. Dabei wird auch auf eine sichtbare Ausatmung und die richtige Kopfhaltung geachtet.
Rückenpfeil: Nach Abstossen von Rand oder Boden gleitet Dein Kind wenigstens 5 Sekunden in Rückenlage und belässt die Arme dabei Hochhalte.
Seehund-Schwimmen in Rückenlage: Im tiefen Wasser wird 8 Meter weit mit Wechselbeinschlag in Rückenlage geschwommen. Dabei dürfen die Hände seitlich neben dem Körper im Wasser paddeln oder die Arme in Hochhalte sein.
Seehund-Schwimmen in Bauchlage: Auch bei dieser Übung gleitet der Schwimmer 8 Meter weit im tiefen Wasser, befindet sich dieses Mal allerdings in Bauchlage. Der Antrieb erfolgt mit Wechselbeinschlag. Eine Antriebsbewegung der Arme dient der Unterstützung des Einatmens.
Purzelbaum: Hier vollführt der Schwimmer eine Rolle vorwärts vom Bassinrand ins tiefe Wasser.
Auf dem Weg zum Abzeichen Pinguin werden nun auch weitere Antriebs- und Bewegungskompetenzen erworben. Am Ende der Einheit hat Dein Kind folgende Schwimmfähigkeiten erworben:
Handstand: Der Schwimmer vollführt einen Handstand im hüft- bis brusttiefen Wasser mit anschliessender Rolle vorwärts. Das Ausatmen erfolgt sichtbar durch die Nase.
Tunneltauchen: Bei dieser Übung taucht Dein Kind ab, stösst sich von der Wand ab und gleitet ohne Antriebsbewegungen durch einen Reifen im Wasser.
Superman: Dein Kind gleitet aus dem Abstossen heraus 10 bis 15 Meter weit Wechselbeinschlag in Bauchlage, mit einem Arm in Hochhalte. Zum Einatmen erfolgt eine Drehung von der Bauch- in die Seitenlage. Zum Ausatmen wird wieder in die Bauchlage gewechselt. Diese Übung muss mindestens dreimal hintereinander ausgeführt werden.
Eisbärschwimmen: 10 bis 15 Meter schwimmt Dein Kind in Bauchlage. Ein Wechselbeinschlag und Armantrieb mit Paddelbewegungen vor dem Kopf sorgen für die Fortbewegung. Ausgeamtet wird ins Wasser.
Rückenkraul: 15 bis 25 Meter schwimmt Dein Kind hier in Rückenlage mit Wechselbeinschlag und Armantrieb. Die Rückholphase der Arme findet ausserhalb des Wassers statt.
Für den Tintenfisch werden vor allem die Antriebskompetenzen immer weiter ausgebaut. Dazu kommen nun auch sportartenspezifische Kompetenzen:
Haifisch: Dein Kind schwimmt 15 bis 20 Meter weit mit Wechselbeinschlag in Bauchlage. Ein Arm befindet sich in Hochhalte, der andere Arm liegt seitlich am Körper an. Dabei kommen spezielle Atemtechniken zum Einsatz.
Slalom mit Brustarmzug: Bei dieser Übung taucht Dein Kind ab und stösst sich von der Wand ab. Mit einem Wechselbeinschlag schwimmt es unter Wasser 5 Meter durch zwei seitlich versetzte Reifen hindurch.
Baumstammrollen: Nach dem Abstossenwird mit Wechselbeinschlag 15 Meter weit geschwommen. Jeweils zwei Drehungen von der Rücken- in die Bauchlage und von der Bauch- in die Rückenlage werden vollführt, die Arme bleiben komplett in Hochhalte.
Schraubenkraul: Hier muss 25 weit in festgelegten, wechselnden Lagen geschwommen werden. Wichtig sind Wechselbeinschlag und Wechselzug der Arme sowie die regelmässige Atmung.
Köpfler: Aus dem Stand oder aus der Hocke taucht Dein Kind kopfwärts ins Wasser und gleitet in Richtung des Bodens.
Auf dem Weg zum Krokodil werden weitere Bewegungs- und Antriebskompetenzen erworben. Die Übungen werden zunehmend komplexer und finden nun durchgängig im Tiefwasser statt:
Kraul: Dein Kind schwimmt 15 Meter in Bauchlage. Die Fortbewegung erfolgt mit Wechselbeinschlag und Wechselzug der Arme unter und über Wasser. Wichtig ist auch die korrekter Atmung zur Seite.
Scheibenwischer: Nach dem Abstossen schwimmt Dein Kind 5 bis 8 Meter nur mit Armantrieb. Die Arme werden in einer „wischenden“ Bewegung ein- und auswärts bewegt. Das Gesicht liegt im Wasser.
Kraul-Brust-Mix: Bei der Fortbewegung in Bauchlage über 20 bis 30 Meter wird der Brustarmzug mit dem Wechselbeinschlag des Kraulschwimmens kombiniert.
Wasserstampfen: Hierbei stampft Dein Kind 30 Sekunden lang aufrecht im Tiefwasser mit auswärts gedrehten Füssen.
Entenfüsse: Über 10 bis 15 Meter vollführt Dein Kind einen Gleichschlag der Beine in Rücken- oder in Bauchlage. Die Unterschenkel bewegen sich schwingend bzw. stossend, die Füsse sind nach aussen gedreht.
Mit dem Eisbärabzeichen sind die Grundlagentests fast geschafft. Verfeinert werden jetzt noch die Bewegungskompetenzen. Bewältigt Dein Kind folgende Übungen problemlos, hat es sich das Eisbärabzeichen verdient:
Tauchwende: Aus dem Stand taucht Dein Kind 5 Meter zur Wand, wendet unter Wasser und holt nach 2 Metern einen Gegenstand herauf.
Delfin: Aus dem Abstossen heraus vollführt Dein Kind über mindestens 4 bis 6 Meter weit eine wellenförmige Bewegung („Delfinwelle“). Die Beine bleiben locker, während die Bewegung von Kopf- und Schultern ausgeht.
Brust: Hier muss Dein Kind 16 bis 25 Meter Brustschwimmen und dabei die korrekte Atmung ausführen.
Sind alle Grundlagentests erfolgreich bestanden, kann Dein Kind den Wasser-Sicherheits-Check absolvieren. Bei dieser Prüfung steht die Selbstrettung im Fokus. Dein Kind zeigt, ob es sich bei einem Sturz ins Wasser selbst an den Beckenrand oder das Ufer retten kann. Der WSC-Ausweis bescheinigt eine ausreichende Wasserkompetenz, um sich unter Aufsicht allein im tiefen Wasser aufhalten zu dürfen. Um den Ausweis zu erhalten, muss Dein Kind folgende Fähigkeiten unter Beweis stellen:
Eine Vorwärts-Rolle ins tiefe Wasser machen
Sich eine Minute lang an gleicher Stelle über Wasser halten
50 Meter weit schwimmen
Vor den Grundlagentests können während der Wassergewöhnungsphase bereits Motivationsabzeichen erworben werden. Sie dienen dazu, die Kinder im Schwimmunterricht zu motivieren. Für die Abzeichen Ente, Schwan, Seehund, Nilpferd, Schildkröte und Biber müssen keine gesonderten Voraussetzungen erfüllt werden. Sie sollen auch Mut machen, wenn ein Grundlagentest nicht im ersten Anlauf bestanden wird.
Im Fortgeschrittenenbereich gibt es acht weitere Tests zu absolvieren. Nur noch die ersten vier Anschluss-Abzeichen ziert ein Tier-Symbol: Wal, Hecht, Hai und Delfin. Bei den dazugehörigen Übungen werden die bereits vertrauten Schwimmtechniken Brust-, Rücken- und Kraulschwimmen weiter geschult. Zudem soll das Delfinschwimmen erlernt werden. Die Tests 5 bis 8 sollen anschliessend den Übergang vom Schwimmer zum Leistungsschwimmer ermöglichen und bescheinigen.
Die Kombi-Tests bilden die Grundlage für den Schwimmunterricht in der Mittel- und Oberschule. Kombiniert werden Schwimmen, Tauchen, Springen und Retten. Hinzu kommen Tests in 4 Stufen. Sitzen diese umfangreichen Grundkenntnisse, kann darauf später auch eine Spezialisierung auf einen oder mehrere Bereiche aufbauen.
Jugendliche Schwimmer, die ihre starken Schwimmkompetenzen bereits trainiert und unter Beweis gestellt haben, können noch die Rettungsschwimmtests durchlaufen. Dabei werden sie an die Techniken der Fremdrettung herangeführt.
Wie jede Sportart muss auch das Schwimmen zuerst erlernt und trainiert werden. Die schweizerischen Grundlagen- und Schwimmtests bauen dabei auf ein vielseitiges und durchdachtes pädagogisches Konzept. Es vermittelt schrittweise Freude an der Bewegung im Wasser und baut stufenweise wachsende Kompetenzen auf. Die Abzeichen, die die Kinder nach erfolgreich abgelegter Prüfung bekommen können, belohnen für die Mühen der Trainingsstunden und motivieren sie, auch das nächste Schwimmabzeichen zu schaffen. Trotzdem sollte immer der Spass an der Bewegung und die Verbesserung der sicheren Schwimmfähigkeiten im Vordergrund stehen. Die Leistungen kommen dann fast von selbst.
Die wichtigsten Baderegeln und Schwimmabzeichen im Überblick findest Du hier noch einmal als übersichtliches PDF zum Download zusammengefasst.
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https://www.rund-ums-baby.de/tipps-vom-kinderarzt/ab-wann-koennen-kinder-schwimmen-lernen.htm
(abgerufen am 30.04.2020)
https://old.swimsports.ch/pdf/de/Informationen_zu_den_GLT.pdf
(abgerufen am 06.05.2020)
https://www.swimsports.ch/de/testwesen/grundlagentests/krebs
(abgerufen am 06.05.2020)
https://www.swimsports.ch/de/testwesen/grundlagentests/seepferd
(abgerufen am 06.05.2020)
https://www.swimsports.ch/de/testwesen/grundlagentests/frosch
(abgerufen am 06.05.2020)
https://www.swimsports.ch/de/testwesen/grundlagentests/pinguin
(abgerufen am 06.05.2020)
https://www.swimsports.ch/de/testwesen/grundlagentests/tintenfisch
(abgerufen am 06.05.2020)
https://www.swimsports.ch/de/testwesen/grundlagentests/krokodil
(abgerufen am 06.05.2020)
https://www.bfu.ch/de/ratgeber/wasser-sicherheits-check-wsc
(abgerufen am 06.05.2020)
https://www.swimsports.ch/de/testwesen/motivationsabzeichen
(abgerufen am 06.05.2020)
https://www.swimsports.ch/de/testwesen/schwimmtests-1-8
(abgerufen am 06.05.2020)
https://www.swimsports.ch/de/testwesen/kombitests-1-4
(abgerufen am 06.05.2020)
https://www.swimsports.ch/de/testwesen/rettungsschwimmtests-1-8
(abgerufen am 06.05.2020)
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