Schüleraustausch Organisationen: Schülerinnen und Schüler bei einer Informationsveranstaltung.

Austauschorganisationen: Auswahlkriterien & Bewerbungstipps

Ein Auslandsjahr mithilfe einer Austauschorganisation durchzuführen, hat viele Vorteile: Fachkundige Mitarbeiter stehen Schülern und Eltern beratend und begleitend zur Seite und übernehmen viele der Formalitäten und organisatorischen Schritte wie die Vermittlung einer passenden Gastfamilie oder eines Schulplatzes. In diesem Artikel lest ihr daher, woran man eine gute Austauschorganisation erkennt, welche Voraussetzungen für die Teilnahme an einem Austauschprogramm erfüllt werden müssen und wie der Bewerbungsprozess abläuft.

Welche Voraussetzungen musst du für ein Auslandsjahr erfüllen?

Ein halbes oder ein ganzes Schuljahr im Ausland zu verbringen, ist eine wunderbare Chance, neue Kulturen kennenzulernen, Sprachkenntnisse zu verbessern und sich persönlich weiterzuentwickeln. Um sicherzugehen, dass die Teilnehmer dieser Herausforderung gewachsen sind, haben Austauschorganisationen grundsätzlich einige Auswahlkriterien:

  • Mindestalter: Ab welchem Alter ein Auslandsjahr möglich ist, unterscheidet sich je nach Austauschorganisation und Zielland. Meist liegt das Mindestalter für Austauschprogramme zwischen 13 und 18 Jahren. Ein Schüleraustausch an eine High School in den USA ist nach örtlicher Gesetzgebung zum Beispiel erst ab 15 Jahren möglich.

  • Notendurchschnitt: Um an einem Schüleraustausch teilnehmen zu können, ist bei den meisten Austauschorganisationen mindestens ein Notendurchschnitt von 2,5 bis 3,0 erforderlich. Viele Auslandsjahr-Anbieter sind jedoch zu Kompromissen bereit, wenn Teilnehmer zum Beispiel durch ihre Fremdsprachenkenntnisse oder ihr soziales Engagement überzeugen können.

  • Sprachkenntnisse: Perfekte Sprachkenntnisse sind für einen Schüleraustausch nicht nötig, schließlich können Austauschschüler während ihres Aufenthalts noch dazulernen. Ausreichende Englischkenntnisse sowie Grundkenntnisse in der Landessprache des Ziellandes sind jedoch sehr empfehlenswert und bei vielen Austauschorganisationen ein Auswahlkriterium. Schließlich sollten sich Teilnehmer vor Ort grundlegend verständigen können.

  • Einreisevoraussetzungen: Je nach Zielland gibt es noch weitere Formalitäten, die erfüllt werden müssen. In vielen Ländern wird ein gültiger Reisepass und ein Visum gefordert. Manchmal sind auch ärztliche Atteste (Gesundheitszeugnisse) oder bestimmte Schutzimpfungen erforderlich.

Tipp

Egal, ob das Auslandsjahr selbst organisiert oder mit einer Austauschorganisation stattfinden soll – die Finanzierung ist ein wichtiger Aspekt, der vorab geklärt werden sollte. Es gibt verschiedene Finanzierungsquellen wie Stipendien und Auslandsbeihilfe, über die wir im Artikel „Auslandsjahr finanzieren“ genauer informieren.

Auswahlkriterien: Wie findet man den passenden Auslandsjahr-Anbieter?

Auf der Suche nach einer passenden Schüleraustausch-Organisation begegnet ihr mit Sicherheit vielen unterschiedlichen Anbietern. Einige davon sind international aktiv, andere bieten ihre Programme ausschließlich für Schüler im deutschsprachigen Raum oder in Deutschland an. Um die passende Austauschorganisation für ein Auslandsjahr zu finden, müsst ihr euch zunächst folgende Fragen stellen:

  • Programmdauer: Austauschprogramme können für ein halbes oder ganzes Jahr organisiert werden. Manche Anbieter ermöglichen aber auch Kurzzeit-Aufenthalte von einigen Wochen bis ca. drei Monaten.

  • Zeitpunkt: Ab welchem Alter bzw. welcher Klassenstufe man an einem Programm teilnehmen kann, unterscheidet sich von Organisation zu Organisation und kann dementsprechend die Auswahl beeinflussen.

  • Zielregion: Manche Austauschorganisationen verfügen über eine große Auswahl an möglichen Zielländern, andere Anbieter sind auf bestimmte Länder spezialisiert.

  • Kosten: Je nach angebotenen Zielländern und Leistungen gibt es natürlich Unterschiede bei den Kosten verschiedener Programme, die ihr bei der Auswahl genau abwägen solltet.

  • Finanzierung: Werden vom Anbieter und möglichen Partnerorganisationen selbst Stipendien vergeben? Informiert euch die Austauschorganisation über anderweitige Finanzierungsmöglichkeiten?

  • Zusatzangebote: Stellt die Austauschorganisation zusätzliche Angebote oder Leistungen bereit? Ist zum Beispiel die Reise in einer Gruppe von verschiedenen Austauschschülern möglich? Gibt es Auswahlmöglichkeiten bei der konkreten Region oder Schule, die besucht werden soll?

Tipp

Manche Austauschorganisationen übernehmen die Rolle eines Beraters und Reiseveranstalters zur gleichen Zeit: Im Programmpreis sind dann nicht nur unterstützende und beratende Leistungen enthalten, sondern auch die Kosten für Flug, Unterkunft, Verpflegung oder Schulkosten. Andere Anbieter agieren eher als Vermittler und stellen Kontakte zu anderen Dienstleistern und offiziellen Stellen her, bei denen dann Leistungen gebucht werden können oder eine selbstständige Anmeldung erforderlich ist.

Erfahrungsberichte zu Austauschorganisationen: Zwei Schülerinnen unterhalten sich.

Woran erkennt man eine gute Austauschorganisation?

Für Programme, die ein Auslandsjahr in verschiedenen Ländern ermöglichen, gibt es zahlreiche verschiedene Anbieter – von kommerziellen bis gemeinnützigen, kleinen bis zu international aktiven Organisationen. Um den Traum vom Auslandsjahr zu verwirklichen, sollten Teilnehmer auf einen seriösen und qualifizierten Anbieter vertrauen können. Einen guten Anbieter erkennt ihr anhand folgender Kriterien:

  • Erfahrung: Die Austauschorganisation greift auf einen reichen Erfahrungsschatz zurück, um euch fachkundig beraten zu können. Die Mitarbeiter verfügen zum Beispiel über fundierte Kenntnisse über die kulturellen Unterschiede, das Schulsystem und den Schulalltag im Zielland und können euch individuell beraten.

  • Transparenz: In Informations- und Beratungsgesprächen treten die Mitarbeiter freundlich auf, beantworten alle Fragen sachlich und kompetent und drängen euch nicht zu einer Anmeldung in ihrem Programm. Der Anbieter ist sehr transparent und bietet alle nötigen Informationen zu Voraussetzungen, zum Ablauf und zu den entstehenden Kosten.

  • Beratung und Betreuung: Vor, während und nach dem Auslandsjahr werden die Teilnehmer von der Austauschorganisation intensiv betreut. Beispiele sind vorbereitende Seminare und Workshops, Unterstützung bei Formalitäten (z. B. Versicherungen, Visum) und die eigentliche Reiseorganisation. Eine gute Austauschorganisation bietet auch während des Aufenthalts Hilfe an und steht den Austauschschülern auch bei Problemen vor Ort zur Seite.

Um einen möglichst umfassenden Eindruck von einer Organisation zu erhalten, solltet ihr versuchen, auf verschiedene Informationsquellen zurückzugreifen:

  • Kataloge einzelner Anbieter mit detaillierten Informationen zu Austauschprogrammen

  • Informationsveranstaltungen einzelner Anbieter

  • persönliche Informations- und Beratungsgespräche mit einer Austauschorganisation

  • anbieterübergreifende Messen zum Thema Schüleraustausch

  • anbieterunabhängige Informationen in Büchern/E-Books oder Blogs

  • verschiedene Erfahrungsberichte ehemaliger Austauschschüler

Während Informationsveranstaltungen und Broschüren einen guten Überblick über Abläufe und Kosten bieten, sind auch die Erfahrungsberichte ehemaliger Teilnehmer sehr wertvoll, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Wenn ihr anschließend zwischen mehreren Anbietern schwankt, solltet ihr die Organisationen kritisch betrachten und sorgfältig abwägen. Zieht bei eurer Bewertung die angebotenen Leistungen, den persönlichen Eindruck der Organisation und die Kosten in Betracht. Lest euch auch den Vertrag mit der Austauschorganisation sehr genau durch, bevor ihr unterschreibt.

Auslandsjahr-Bewerbung: Wie läuft der Bewerbungsprozess ab?

Habt ihr euch für eine Austauschorganisation entschieden, ist die Bewerbung der nächste Schritt. Dabei ist es empfehlenswert, sich möglichst frühzeitig zu bewerben. Beachtet dabei die Bewerbungsfristen, die in den Details der einzelnen Austauschprogrammen genannt werden – meist endet die Bewerbungsfrist bereits am Anfang des Jahres, in dem das Auslandsjahr geplant ist.

Auslandsjahr: Bewerbung schreiben

Welche Unterlagen eingereicht werden müssen, erfahrt ihr meist auf der Website oder in Informationsmaterialien des Anbieters. In der Regel sind folgende Bewerbungsunterlagen erforderlich:

  • Bewerbungsformular der Austauschorganisation

  • Passfoto/Bewerbungsfoto

  • Beschreibung der eigenen Person

  • Zeugniskopie

  • Motivationsschreiben

Anhand der Bewerbungsunterlagen möchte die Austauschorganisation feststellen, ob Bewerber für ein Austauschprogramm geeignet sind und welche Gastfamilie am besten zu ihnen passen. Daher ist es wichtig, dass sich in der Bewerbung nicht zu verstellen, sondern ehrlich zu sein und alle wichtigen Fakten zu nennen. Auch wenn bestimmte Ernährungsgewohnheiten, Allergien oder chronische Erkrankungen vorliegen, sollte das in der Bewerbung unbedingt erwähnt werden, damit der Anbieter eine passende Gastfamilie finden kann.

Movationsschreiben Auslandsjahr: Schüler arbeitet an seiner Bewerbung.

Motivationsschreiben Auslandsjahr: Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung

Ein wichtiger Teil der Auslandsjahr-Bewerbung ist das Motivationsschreiben. Für gewöhnlich ist das Motivationsschreiben für das Auslandsjahr auf eine Seite beschränkt, muss aber im Fließtext und nicht in Stichpunkten formuliert werden. Im Motivationsschreiben sollen die Bewerber sich vorstellen und begründen, warum sie ein Auslandsjahr machen möchten bzw. dafür geeignet sind. Diese Inhalte dürfen daher auf keinen Fall fehlen:

  • Wer bist du? Stelle dich kurz vor und nenne in einem Satz deinen Namen, dein Alter und deinen Wohnort. Ein detaillierter Lebenslauf mit allen Stationen deiner schulischen Laufbahn ist nicht nötig.

  • Warum möchtest du ein Auslandsjahr machen? Beschreibe, warum dich ein Schüleraustausch interessiert und aus welchen Gründen du dich für dein Zielland entschieden hast.

  • Welche Ziele hast du? Nenne die Ziele, die du durch das Auslandsjahr erreichen möchtest (Fremdsprachenkenntnisse verbessern, kulturelle Vielfalt kennenlernen, über dich hinauswachsen etc.).

  • Was sind deine Kompetenzen und Talente? Lege den Fokus auf deine positiven Eigenschaften, deine Fähigkeiten und Qualifikationen. Wenn du bereits über gute Sprachkenntnisse verfügst oder dich ehrenamtlich engagierst, kannst du das an dieser Stelle hervorheben.

  • Warum hast du dich für dieses Programm entschieden? Fasse noch einmal kurz zusammen, warum du der ideale Kandidat für das Austauschprogramm oder Stipendium bist.

Achtet darauf, dass das Motivationsschreiben einen interessanten Einstieg hat und einen roten Faden aufweist. Wichtiger als reine Fakten ist es schließlich, das Interesse des Lesers zu wecken und ihn zu begeistern. Konkrete Beispiele und handfeste Belege können die Beschreibungen besonders gut unterstützen: Ist ein Schüler zum Beispiel Mitglied in einem Mannschaftssportverein, deutet das auf einen guten Teamgeist und Kooperationsbereitschaft hin. Schüler, die ehrenamtlichen Tätigkeiten nachgehen (z. B. bei der freiwilligen Feuerwehr oder als Rettungsschwimmer bei derÖWR) oder Nachhilfe geben, beweisen somit ihre Hilfsbereitschaft und ihr soziales Engagement.

Das Motivationsschreiben ist in vielen Fällen der wichtigste Teil der Bewerbung. Es ist ratsam, genug Zeit einzuplanen, um den Text zu schreiben – so lassen sich kleine Flüchtigkeitsfehler vermeiden. Am besten lesen anschließend noch mindestens ein oder zwei weitere Personen über den Text, die ihr Feedback geben können.

Auslandsjahr Bewerbung: Schülerin beim Auswahlgespräch mit einem Berater.

Auslandsjahr: persönliches Auswahlgespräch

Nach einer erfolgreichen schriftlichen Bewerbung folgt in der Regel ein persönliches Auswahlgespräch mit der Austauschorganisation. In diesem Gespräch möchte sich der Anbieter einen Eindruck von möglichen Austauschschülern machen, um mehr über ihre Motivation und ihre Vorstellungen von einem Auslandsjahr zu erfahren. So wollen die Berater sicherstellen, dass die Jugendlichen ein halbes oder ein ganzes Jahr im Ausland wirklich bewältigen können. Außerdem kann ein persönliches Gespräch auch dabei helfen, die passende Gastfamilie zu finden.

Um die vorhandenen Sprachkenntnisse zu prüfen, führen manche Organisationen außerdem einen Sprachtest durch. Dieser Sprachtest kann auch in Verbindung mit dem Auswahlgespräch stattfinden, indem zum Beispiel ein Teil des Gesprächs in der jeweiligen Fremdsprache geführt wird.

Tipp

Das Interview oder Auswahlgespräch mit der Austauschorganisation ist eine Art Bewerbungsgespräch, daher sind auch hier Pünktlichkeit und ein gepflegtes Erscheinungsbild unverzichtbar. Ein übertrieben schickes Outfit wie Anzug und Krawatte oder ein Kostüm sind allerdings nicht notwendig.

Fazit: Auslandsjahr mit Austauschorganisationen in die Tat umsetzen

Eine Austauschorganisation kann Schülern dabei helfen, den Traum vom Auslandsjahr zu verwirklichen. Um den passenden Anbieter zu finden, solltet ihr euch vorab genau zu Auswahlkriterien und Programmdetails informieren. Bestenfalls lasst ihr aber auch Erfahrungsberichte und den persönlichen Eindruck in die Entscheidung einfließen. Habt ihr eine Austauschorganisation gefunden, muss nur noch eine aussagekräftige und ehrliche Bewerbung geschrieben werden – und schon seid ihr auf dem besten Weg, das Auslandsjahr in die Tat umzusetzen.

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Quellen und weiterführende Informationen

https://weltweiser.de/auslandsaufenthalte/schueleraustausch/

(abgerufen am 03.01.2023)

https://www.schueleraustausch.net/ratgeber/voraussetzungen

(abgerufen am 03.01.2023)

https://www.auslandsjahr.org/bewerbung

(abgerufen am 03.01.2023)

https://www.schueleraustausch.info/ratgeber/auswahlgespraech/

(abgerufen am 03.01.2023)

https://www.stepin-austria.at/schueleraustausch/

(abgerufen am 03.01.2023)

https://www.auslandsjahr.org/auslandsjahr-organisationen

(abgerufen am 03.01.2023)

Bildquellen

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