Gartenkalender: Gartenarbeit im Jahresverlauf
In jedem Gartenjahr warten wichtige und wiederkehrende Aufgaben auf Hobby-Gärtner: Von der Planung und Aussaat über die stetige Bewässerung und Pflege zur Ernte und schliesslich der Vorbereitung auf das nächste Gartenjahr. Wer die nötigen Aufgaben zur richtigen Zeit erledigt, kann sich nicht nur an einem gepflegten Garten erfreuen, sondern hat auch bessere Chancen auf eine ertragreiche Ernte. Doch welche Gartenarbeit muss wann erledigt werden? Unser Gartenkalender gibt eine knappe Übersicht über anstehende Aufgaben im Nutzgarten.
Inhaltsverzeichnis
Gartenarbeit im Frühjahr
Gartenarbeit im Sommer
Gartenarbeit im Herbst
Gartenarbeit im Winter
Gartenarbeit im Frühjahr: März bis Mai
Mit dem Frühlingserwachen beginnt das neue Jahr im Gartenkalender. Das aktive Gartenjahr beginnt für viele Hobby-Gärtner, sobald die ersten Sonnenstrahlen die Erde wärmen. Zum Start der Gartensaison wird im Nutzgarten gedüngt, gemulcht und im Verlauf der Monate immer mehr ausgesät.
Gartenarbeit im März
Beete werden mit Kompost gedüngt, die Erde wird umgegraben und gelockert (z. B. mit einem Sauzahn). Obstbäume werden gedüngt, Beerensträucher gemulcht.
Salat, Kohlgewächse, Radieschen und Kräuter können im Frühbeet bereits ca. 4 Wochen früher als im Freiland angebaut werden. Ein Frühbeet ist eine kleine, flache Anbaufläche, die mit Glas bedeckt ist und somit vor der Witterung geschützt bleibt – also eine Art Mini-Gewächshaus zur Aufzucht von Setzlingen.
Im (Zimmer-)Gewächshaus oder Frühbeet können frostempfindliche Gemüsepflanzen wie Paprika, Chili oder Tomaten (ab Ende des Monats) ausgesät und vorgezogen werden.
Gartenarbeit im April
Aussaat von Gemüsesorten wie Karotten und Rüben sowie vorgezogenen Setzlingen (z. B. von Kohl oder Brokkoli) kann erfolgen.
Vorgekeimte Kartoffeln können nun eingepflanzt werden. Wenn du mittelfrühe und späte Kartoffelsorten gleichzeitig setzt, kannst du sie später hintereinander ernten.
Gartenarbeit im Mai
Die Beete werden erneut auf die Bepflanzung vorbereitet, aufgelockert und mit Kompost gedüngt.
Frostempfindliche Gemüsesorten wie Paprika und Tomaten werden schrittweise an die kühlere Aussentemperatur gewöhnt (abgehärtet) und können dann ausgepflanzt werden.
Nach den letzten Frostnächten im Frühjahr (Eisheilige) können viele Gemüsearten im Freiland ausgesät werden.
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Bedenke, dass...
Nachdem der letzte Frost vorüber ist und die Rasenflächen trocken sind, kannst du sie zum ersten Mal im Jahr mähen. Entdeckst du gelbliche oder lichte Stellen im Rasen, solltest du ihn vertikutieren. Damit wird das Anritzen der Grasnarbe bezeichnet, um Mulch und Moos zu entfernen und den Boden besser zu belüften. Je nach Grösse der Rasenfläche kannst du einen Hand-, Elektro- oder Benzinvertikutierer benutzen.
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Gartenarbeit im Sommer: Juni bis August
Im Sommer dient der Garten als Rückzugs- und Erholungsort, allerdings ist diese Zeit für Hobby-Gärtner sehr arbeitsreich. Im Gartenkalender steht eine Aufgabe im Fokus: Den Nutzgarten vor Hitze und Austrocknung zu schützen – einerseits durch regelmässige Bewässerung, andererseits durch Mulchen mit Rindenmulch, Stroh oder Grasschnitt. Auch die Schädlings- und Unkrautbekämpfung stellen kontinuierliche Aufgaben dar. Dafür kannst du dich im Sommer auch bereits über die ersten Obst- und Gemüse-Ernten freuen (z. B. Kirschen, Pflaumen, Beeren, Erbsen, Bohnen) und danach erneut aussäen.
Wichtig: Denke beim Hitzeschutz nicht nur an deine Pflanzen und vermeide anstrengende Arbeiten während der Mittagszeit, um nicht der prallen Sonne ausgesetzt zu sein.
Gartenarbeit im Juni
Die ersten Gemüsesorten wie Salate, Frühkartoffeln oder auch Küchenkräuter können geerntet werden. Auf abgeernteten Beeten ist nun Platz für Folgekulturen.
Bei Trockenheit sollten auch Obstbäume gewässert werden. Ein Bereich von etwa 50 bis 100 cm rund um den Stamm sollte frei von Bewuchs durch Gräser oder Unkraut bleiben, um Kragenfäule zu verhindern.
Gartenarbeit im Juli
Herbstsorten und Zwischenkulturen, die im Spätsommer geerntet werden sollen, können jetzt gesät werden.
Im Juli können zahlreiche Obst- und Gemüsesorten wie Tomaten und Gurken sowie Kräuter geerntet werden. Schnell wachsende Salat- oder Rübensorten können nachgepflanzt werden.
Gartenarbeit im August
Verschiedene Gemüsesorten wie Peperoni, Mais und Tomaten können im August geerntet werden.
Abgeerntete Beete können durch Gründüngung für die nächste Saison vorbereitet werden. Dazu kannst du z. B. Wicken, Lupinen oder Klee aussäen. Sie lockern mit ihren Wurzeln den Boden auf und agieren nach dem Verblühen als natürlicher Kompost. Du kannst die Pflanzenreste entweder ins Beet unterpflügen oder als Mulchschicht liegen lassen.
Im August ist der Zeitpunkt, um Wintergemüse wie Nüsslisalat, Spinat oder Winterzwiebeln auszusäen bzw. auszupflanzen.
Pflanzenreste können kompostiert werden, um neuen nährstoffreichen Dünger für die kommende Gartensaison zu erhalten.
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Wusstest du, dass...
Eine möglichst nachhaltige Bewässerung gewährleistest du mit in Regentonnen gesammeltem Regenwasser. Es ist meist kalkärmer als Leitungswasser und somit für Pflanzen besser verträglich. Giesse ausserdem nicht zur Mittagszeit: In der Mittagshitze verdunstet das Wasser schneller, als die Pflanzen es aufnehmen können. Ausserdem funktionieren Wassertropfen auf den Blättern wie eine Lupe, wodurch Blätter durch das Sonnenlicht verbrennen können.
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Gartenarbeit im Herbst: September bis November
Im Herbst steht erneut eine grosse Erntezeit bevor: Obstbäume und Beete kannst du nun verstärkt abernten, da verschiedene Obstsorten wie Äpfel, Birnen, Trauben, Quitten, aber auch Gemüsearten wie Rüben, Kohl- und Wurzelgemüse im September und Oktober reif werden. Bestimmte Kräuterarten wie Thymian, Salbei oder Rosmarin sind winterhart und können wind- und regengeschützt auch den Übergang in die kalte Jahreszeit meistern.
Tipp: Auch das Aufsammeln von Fallobst und das Harken von Laub gehört zu den Gartenarbeiten im Herbst. Ab November solltest du Laub- oder Reisighaufen aber nicht mehr bewegen, da z. B. Igel zu diesem Zeitpunkt bereits ihr Winterquartier bezogen haben.
Gartenarbeit im September
Da nun viele Sorten geerntet werden können, musst du dich um angemessene Lagermöglichkeiten oder Haltbarmachung kümmern. Bestimmte Gemüsesorten wie Kartoffeln, Karotten, Kohlgemüse und Kürbisse werden über den Winter gelagert. Andere Gemüsesorten kannst du einkochen, einfrieren oder einmachen, wenn du sie nicht schnell genug verbrauchen kannst.
Auf weiteren freiwerdenden Beeten kannst du dich um Gründüngung kümmern.
Gartenarbeit im Oktober
Die letzten Gemüsesorten der Saison (z. B. Wurzelgemüse) können nun bei trockenem Wetter geerntet werden.
Wärmeliebende Gemüsesorten wie Tomaten und Peperoni müssen vor dem ersten Frost geerntet werden.
Kräuter können abgeerntet und getrocknet werden.
Gartenarbeit im November
Einige Wintergemüsesorten benötigen den ersten Frosteinbruch, um ihren Geschmack zu entwickeln (z. B. Federkohl, Rosenkohl, Pastinaken).
Gemüsebeete können nun umgegraben oder gemulcht werden.
Der Winterschutz im Garten beginnt: Zwischen den Pflanzen ist meist eine Abdeckung mit Mulch ausreichend. Junge Obstbäume können mit einem Weissanstrich gegen Frostrisse geschützt werden.
Gartenarbeit im Winter: Dezember bis Februar
Während der kalten Jahreszeit verbringen Gärtner am meisten Zeit damit, ihren Garten winterfest zu machen und sich auf das nächste Gartenjahr vorzubereiten. Obwohl der Winter keine zentrale Zeit für Erholung und Genuss im Garten darstellt, ist er in der Planungsarbeit für die Gartensaison doch ausschlaggebend. In dieser Zeit können Wintergemüsesorten wie Karotten, Randen oder Pastinaken geerntet werden. Hecken und Beerensträucher bzw. sommerblühende Sträucher können im Januar und Februar zurückgeschnitten werden.
Gartenarbeit im Dezember
Gartengeräte können gesäubert, gewartet und sicher verstaut werden.
Die Wasserleitung im Garten sollte geleert und für den Winter stillgelegt werden, damit die Rohre bei Frost nicht platzen.
Gartenarbeit im Januar
Überprüfe, ob alle winterharten und mehrjährigen Pflanzen die kalten Wintermonate überstanden haben, und entferne sie gegebenenfalls.
Gartenarbeit im Februar
Befreie die Beete von Unkraut oder Steinen und bereite sie auf die Bepflanzung vor.
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Vergiss nicht...
Das Zurückschneiden von Bäumen kann dafür sorgen, dass sie stärker blühen und mehr Früchte tragen. Ein Winterschnitt fördert das Holzwachstum, sollte also z. B. bei Obstbäumen durchgeführt werden, die noch stark wachsen sollen. Bei einem Sommerschnitt können Bäume die durch den Schnitt entstehenden Wunden allerdings besser schliessen und sind nicht durch Frost geschwächt. Im Frühjahr sollten zum Schutz brütender Vögel dichte Baumkronen und Hecken nicht verschnitten werden.
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Fazit: Gartenkalender ist hilfreich für die Planung der Gartenarbeit
Von den ersten Knospen bis zum ersten Schnee – im Jahresverlauf warten zahlreiche Aufgaben auf fleissige Hobby-Gärtner: Damit du deine Zeit im Garten geniessen und dich an einer möglichst reichen Ernte erfreuen kannst, solltest du das Gartenjahr sorgfältig planen. Den Gartenkalender kannst du dabei als Grundlage und zur Orientierung nutzen und die Aufgaben für dein persönliches Gartenparadies anpassen.
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Quellen:
https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/was-mache-ich-wann-im-garten-6901
(aufgerufen am 05.03.2024)
https://einstueckarbeit.de/gaertnerleben/gartenjahr-ein-ueberblick/
(aufgerufen am 05.03.2024)
https://www.garten-und-tipps.de/Gartenjahr/
(aufgerufen am 05.03.2024)
https://www.nachhaltigleben.ch/garten/gartenkalender
(aufgerufen am 05.03.2024)
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