Arbeitsplatz mit Nähutensilien und Regenjacke.

DIY-Brotbeutel nähen: Upcycling aus einer alten Regenjacke

Lange Autofahrten, Schulausflüge und der Büroalltag haben oft eins gemeinsam: den Brotbeutel! Morgens schnell zubereitet, verschwindet das fertig belegte Brötchen häufig in einer Papiertüte, um es für den Transport zu verwahren. Diese Papiertüten landen dann wiederum im Müll und sorgen so über die Zeit für eine ganze Menge Abfall. Hinzu kommt, dass diese Einweg-Tüten häufig auch noch ziemlich unstabil sind. Geschnittenes Obst oder Gemüse weichen die Tüten auf und selbst eine krosse Brotkruste kann die dünnen Papiertüten reissen lassen.

Die Lösung ist so nachhaltig, wie sie einfach ist: Aus einer ausrangierten Regenjacke kannst du dir mit wenigen Handgriffen selbst wiederverwendbare Brotbeutel nähen! Das wasserabweisende Material einer Regenjacke eignet sich ideal, um deinen Pausensnack aufzubewahren, ist äusserst stabil und ausserdem abwaschbar. Dein selbstgemachter Brotbeutel wird dir über lange Zeit erhalten bleiben und unterstützt dich bei einem nachhaltigen Lebensstil.

Nähanleitung für wiederverwendbare Upcycling-Brotbeutel aus einer alten Regenjacke

Ebenso nützlich wie Schüsselhauben sind Upcycling-Brotbeutel, in denen du deinen Proviant für die Arbeit oder für Ausflüge aufbewahren kannst. Das Material der Regenjacke eignet sich aufgrund seiner Eigenschaften hervorragend für den Upcycling-Brotbeutel. Alternativ lassen sich auch andere luft- und wasserdichte Stoffe verwenden, beispielsweise eine Wachstuchtischdecke.

Utensilien für Upcycling-Brotbeutel aus einer alten Regenjacke.

Checkliste: Brotbeutel nähen

Für die Fertigung von selbstgenähten Upcycling-Brotbeuteln benötigst du:

  • Nähmaschine
  • Regenjacke
  • Klettverschluss, etwa 10 cm lang
  • Garn in einer passenden Farbe
  • Lineal, bestenfalls ein Geodreieck
  • Stoffschere
  • Massband
  • Stoffklammern und Stecknadeln

Schritt-für-Schritt-Nähanleitung Brotbeutel

Zuallererst muss die Regenjacke in ihre Einzelteile zerlegt werden. Um dabei möglichst wenig Stoff wegschmeissen zu müssen, schneidest du am besten an den Nähten der Jacke entlang grosse Stücke heraus.

Um dir einen Brotbeutel zu nähen, benötigst du zwei Rechtecke mit einer Grösse von jeweils 50 mal 25 Zentimeter aus der Regenjacke. Die Nahtzugabe ist bei diesem Mass bereits eingerechnet. Eine Schablone ist hier nicht notwendig. Zeichne die Umrisse deines Schnittteils direkt auf den Stoff und schneide ihn anschliessend zu.

Lege einen der beiden Zuschnitte vorerst zur Seite. Sollten sich die beiden Rechtecke optisch unterscheiden, dann nimm dir zuerst das Stoffstück zur Hand, das auf der Aussenseite deines Upcycling-Brotbeutels sichtbar sein soll.

Umrisse für Brotbeutel auf den Stoff zeichnen und zuschneiden.
Anbringen des Klettverschlusses auf der äusseren Stofflage.

Im nächsten Schritt benötigst du den Klettverschluss. Trenne die beiden Teile des Klettverschlusses voneinander. Falte anschliessend das Schnittteil in der Mitte der langen Seite, sodass die rechte Seite des Stoffes nach aussen zeigt. Das zusammengefaltete Stück Stoff sollte jetzt quadratisch sein. Lege eines der Klettverschlussteile, sprich Klett oder Flausch, senkrecht in die Mitte der kurzen Seite, sodass die lange Seite des Klettverschlusses parallel zur langen Kante des Schnittteils liegt. Halte dabei drei Zentimeter Abstand zur oberen Kante des Stoffes ein. Platziere als nächstes den zweiten Teil des Klettverschlusses genauso auf der anderen Seite des zusammengefalteten Schnittteils. Ziel ist es, dass sich Klett und Flausch genau treffen, wenn das Schnittteil rechts auf rechts zusammengeklappt wird. Fixiere die Klettverschlussteile mit einer Stecknadel und nähe diese auf dem Stoff fest. Nähe dazu einmal knappkantig mit der Nähmaschine um den Klettverschluss herum.

Wurde der Klettverschluss auf der äusseren Stofflage befestigt, kann das Schnittteil erneut in der Mitte der langen Seite zusammengefaltet werden. Diesmal jedoch so, dass die rechten Seiten nach innen zeigen. Schliesse als nächstes die beiden offenen Seiten, indem du füsschenbreit an den Seitenkanten entlang nähst. Wiederhole diesen Vorgang mit dem zweiten Schnittteil. Als Zwischenergebnis erhältst du bereits zwei einfache Beutel.

Nimm dir im nächsten Schritt einen dieser Beutel und lege die eben geschlossenen Seitennähte jeweils zur unteren Mitte. Dadurch entstehen an den beiden Ecken Dreiecke. Miss nun von der Spitze der beiden Dreiecke fünf Zentimeter nach innen und ziehe eine waagerechte Linie. Wiederhole diesen Schritt bei deinem zweiten Schnittteil. Nähe im Anschluss an den eben angezeichneten Hilfslinien entlang und schneide den überflüssigen Stoff, etwa vier bis fünf Millimeter von der Naht entfernt, ab. Durch diesen Schritt erhält dein selbst gemachter Brotbeutel eine Bodenfläche.

Dreidimensionalen Boden falten, anzeichnen und abnähen.
Einzelteile des Upcycling-Brotbeutels zum Verstürzen ineinander stellen.

Bereite dir die beiden einzelnen Beutel so vor, dass bei einer die rechte Stoffseite nach aussen zeigt und bei der anderen die linke. Nun stellst du die beiden Beutel so ineinander, dass die rechten Stoffseiten aufeinandertreffen. Achte darauf, dass die Seitennähte genau aufeinanderliegen und fixiere dies mit den Stoffklammern. Wenn die Seitennähte zweier Schnittteile aufeinandertreffen, ist es hilfreich, die Nahtzugaben der beiden Teile in die jeweils entgegengesetzte Richtung zu legen. Dadurch wird vermieden, dass zu viele Stofflagen übereinanderliegen und eine dicke Stelle entsteht.

AchtungUnter dem Begriff „Verstürzen“ wird das rechts auf rechts Zusammennähen und anschliessende Wenden verstanden. Dadurch verschwinden alle Stoffkanten im Inneren, wodurch keine offenen und unsauberen Stoffkanten mehr zu sehen sind.

AchtungUnter dem Begriff „Verstürzen“ wird das rechts auf rechts Zusammennähen und anschliessende Wenden verstanden. Dadurch verschwinden alle Stoffkanten im Inneren, wodurch keine offenen und unsauberen Stoffkanten mehr zu sehen sind.

Im nächsten Schritt werden die beiden einzelnen Beutel miteinander verstürzt. Nähe dazu an der oberen Kante der ineinander gestellten Einzelteile entlang. Verriegle den Anfang und das Ende der Naht und lass eine Wendeöffnung von circa fünf Zentimetern offen.

Stülpe nun durch die Wendeöffnung das Innere nach aussen und arbeite dabei die Kante ordentlich heraus. Abschliessend wird einmal füsschenbreit um die obere Kante des Brotbeutels genäht. Diese Naht dient zum einen als Ziernaht, die die gewendete Kante stabilisiert, und schliesst im gleichen Schritt die Wendeöffnung. Du solltest den Brotbeutel so wenden, dass die Stofflage mit dem Klettverschluss aussen ist.

Einzelteile des Brotbeutels miteinander verbinden und wenden.
Fertig: selbstgenähter Upcycling-Brotbeutel.

Und fertig ist dein Upcycling-Brotbeutel, den du ganz einfach durch das Einrollen der Öffnung luftdicht verschliessen kannst. Da der selbst genähte Brotbeutel wasserundurchlässig ist, eignet sich dieser auch hervorragend für andere Zwecke, wie zum Beispiel das Einpacken noch feuchter Badekleidung nach dem Schwimmen.

Fazit: Brotbeutel nähen geht ganz einfach

Es ist ganz einfach, aus alter Kleidung, die man nicht mehr benötigt, nützliche wiederverwendbare Alltagshelfer zu kreieren. Auf diese Art und Weise kannst du aus den verschiedensten Materialien wie einer Regenjacke nützliche Schüsselabdeckhauben für die Küche oder aus herkömmlichen Klamotten Upcycling-Tücher für die unterschiedlichsten Anwendungen nähen. Auch Alternativen zu Frischhaltefolie und Alufolie, wie zum Beispiel Bienenwachstücher kannst du ganz einfach selbst herstellen. So reduzierst du nicht nur den Hausmüll, indem du auf Wegwerf-Produkte verzichtest, sondern hauchst zusätzlich alten Gegenständen neues Leben ein.