Welche Ausbildungen gibt es? – Auszubildende lernt von ihrem Ausbilder in der Tischlerei.

Ausbildungsarten: Welche Ausbildungen gibt es? Welcher Ausbildungsweg passt zu mir?*

Stehst du ganz am Anfang deiner Reise in die Berufswelt und fragst dich, welchen Ausbildungsweg du gehen sollst? Abgesehen vom richtigen Berufsbild und der passenden Branche kannst du auch eine Ausbildungsart wählen, die ganz zu dir passt. Egal, ob du eine duale Lehre wählst, eine kürzere Ausbildungszeit bevorzugst oder für einige Zeit ins Ausland gehen möchtest: Es gibt für jeden den richtigen Ausbildungsweg. Wir stellen dir daher verschiedene Ausbildungsarten im Überblick vor, damit du die richtige Entscheidung für dich treffen kannst.

Was ist eine duale Berufslehre?  – Lehrling absolviert eine Ausbildung als Kaufmann im Einzelhandel im Supermarkt.

Inhaltsverzeichnis

Welche Ausbildungen gibt es? Übersicht über die klassischen Ausbildungswege

Je nachdem, in welcher Branche du durchstarten und welchen Beruf du ergreifen möchtest, stehen dir verschiedene Ausbildungsarten bereit. Wir zeigen dir die beliebtesten Wege, wie du in der Berufswelt Fuss fassen kannst.

Ausbildungsarten: Die duale Berufslehre (Ausbildungsbetrieb & Berufsfachschule)

→ Für alle, die Theorie und Praxis miteinander verbinden möchten

Was ist eine duale Lehre? Die duale Berufslehre ist der beliebteste Weg in der Schweiz, um eine Lehre zu absolvieren. Bei der dualen Berufslehre wirst du sowohl theoretisch in der Berufsfachschule als auch praktisch im Ausbildungsbetrieb geschult. Theorie und Praxis wechseln sich dabei immer ab, bauen aufeinander auf und ergänzen sich, sodass du alles nötige Wissen für dein Berufsleben vermittelt bekommst.

EFZ-Berufe mit 3- bis 4-jähriger Lehre

Dieser Ausbildungsweg wird in allen Branchen und für die überwiegende Zahl der Ausbildungsberufe angeboten und mit einem Eidgenössischen Führungszeugnis (EFZ) abgeschlossen.

  • Voraussetzungen für einen EFZ-Beruf: Für diesen Ausbildungsweg solltest du mindestens 15 Jahre alt sein und die obligatorische Schulzeit abgeschlossen haben. Zudem benötigst du einen Platz in einem Lehrbetrieb. Dazu kannst du einen Eignungstest absolvieren, der deinem Lehrbetrieb deine Qualifikation zeigt.

  • Mögliche Berufe sind zum Beispiel:

    • Gesundheitsbranche: Fachmann/-frau Betreuung, Fachmann/-frau Bewegungs- und Gesundheitsförderung, Drogist/in, Augenoptiker/in, Zahntechniker/in

    • IT, Internet und Informatik: Informatiker/in, Gebäudeinformatiker/in, Entwickler/in digitales Business

    • Handel: Kaufmann/-frau im Detailhandel, Logistiker/in, Fachmann/-frau öffentlicher Verkehr

    • Metall-, Maschinen- & Elektronikindustrie: Elektroinstallateur/in, Elektroniker/in, Netzelektriker/in, Physiklaborant/in

    • Bau & Handwerk: Dachdecker/in, Gerüstbauer/in, Glaser/in, Maler/in, Schreiner/in, Steinmetz/in

    • Bekleidung & Textilien: Bekleidungsgestalter/in, Fachmann/-frau Textilpflege, Schuhmacher/in, Textiltechnologe/-login, Wohntextilgestalter/in, Raumausstatter/in

    • Landwirtschaft & Umwelt: Forstwart/in, Gärtner/in, Landwirt/in, Pferdefachmann/-frau, Tierpfleger/in, Winzer/in

    • Wirtschaft, Verwaltung, Tourismus: Kaufmann/-frau, Fachmann/-frau Information und Dokumentation

    • Einkauf, Verkauf: Buchhändler/in, Drogist/in, Fachmann/-frau Apotheke, Fotomedienfachmann/-frau

EBA-Berufe mit 2-jähriger Lehre

Eine zweijährige Berufsausbildung ermöglicht es lernschwächeren Schülern, die mehr praktisch begabt sind, einen Lehrberuf zu ergreifen. Abgeschlossen wird die Lehre mit einem Eidgenössischen Berufsattest (EBA).

  • Voraussetzungen für einen EBA-Beruf: Für diesen Ausbildungsweg solltest du die obligatorische Schulzeit abgeschlossen haben. Zudem benötigst du einen Platz in einem Lehrbetrieb.

  • Mögliche Berufe sind zum Beispiel:

    • Bau: Baupraktiker/in EBA, Dachdeckerpraktiker/in EBA, Fassadenbaupraktiker/in EBA

    • Hotellerie: Küchenangestellter/in EBA, Restaurantangestellter/in EBA

    • Gesundheit: Assistent/in Gesundheit und Soziales EBA

    • Schönheit: Coiffeur/Coiffeuse EBA

    • Fahrzeuge: Lackierassistent/in EBA, Reifenpraktiker/in EBA

    • Verkauf/Einkauf: Florist/in EBA, Detailhandelsassistent/in EBA

    • Tourismus: Kaufmann/-frau EBA

Tipp: Wenn du selbst trotz aller Bemühungen noch keinen Ausbildungsplatz gefunden hast, findest du bei berufsberatenden Angeboten deines Kantons Unterstützung und hilfreiche Tipps.

Ausbildungsarten: Öffentliche Verwaltung

→ Für alle, die eine Ausbildung in der öffentlichen Verwaltung anstreben

Die Ausbildung in der öffentlichen Verwaltung (auch „Service public“ genannt) läuft ähnlich wie eine normale duale Ausbildung ab. Das heisst, dass du beispielsweise eine Verwaltungsschule besuchst, um die Theorie zu erlernen, und phasenweise in der öffentlichen Verwaltung arbeitest, um die nötige Praxiserfahrung zu sammeln.

  • Voraussetzungen für eine Lehre im Service Public: In der Regel kannst du mit einer Lehre zum/zur Kaufmann/-frau EFZ in die öffentliche Verwaltung einsteigen. Dazu wird ein Abschluss der Sekundarschule oder der Realschule mit einem berufsvorbereitenden Schuljahr benötigt. Zudem solltest du Eigenschaften wie Freude am Kontakt mit Menschen, Selbstständigkeit, logisches Denken und Zuverlässigkeit mitbringen.

  • Neben der Lehre zum Kaufmann/-frau gibt es weitere mögliche Berufe, die du im öffentlichen Bund ausüben kannst, wie zum Beispiel:

    • Technik: Fachmann/-frau Information und Dokumentation, Medientechnolog/in, ICT-Fachmann/-frau, Mediamatiker/in

    • Elektronik/Betrieb/Logistik: Elektroniker/in, Fachmann/-frau Hauswirtschaft, Unterhaltspraktiker/in

    • Natur: Gärtner/in, Landwirt/in, Winzer/in

    • Medizin: Laborant/in mit versch. Fachrichtungen, Medizinische/r Praxisassistent/in

    • Ernährung: Koch/Köchin, Weintechnolog/in

    • Handwerk: Hufschmied/in, Schreiner/in

    • Mechanik: Automatiker/in, Landmaschinenmechaniker/in, Metallbauer/in

Tipp

Die Berufe im öffentlichen Bund zeichnen sich durch einen Bezug zum Land aus. So arbeitest du zum Beispiel als Hufschmied/in im Schweizer Nationalgestüt in Avenches, als medizinische/r Praxisassistent/in kommst du mit Soldaten aus der Schweiz in Kontakt, als Weintechnologe sicherst du die Qualität Schweizer Weine und als ICT-Fachmann/-frau unterstützt du die Bundesverwaltung bei Anwendungen und Problemlösungen.

Lehre Schweiz – Lehrling lernt in der Berufsfachschule.

Ausbildungsarten: Die Höhere Fachschule

→ Für alle, die gerne praxisorientiert arbeiten und Fach- und Führungsverantwortung übernehmen möchten

Die Bildungsgänge der Höheren Fachschule können in der ganzen Schweiz bei kantonalen Bildungseinrichtungen sowie privaten Schulen begonnen werden und dauern in der Regel zwei bis vier Jahre. Häufig findest du diese Ausbildungsart im Bereich des Sozialwesens, der Gesundheitsbranche oder in der IT.

  • Voraussetzungen für eine Ausbildung in einer Höheren Fachschule: Je nach Berufsbild wird ein Abschluss der Sekundarstufe II benötigt. Zudem wird für die Zulassung meist ein EFZ (Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis) in einem für die Ausbildung relevanten Beruf gefordert.

  • Die acht Bildungsbereiche der Höheren Fachschule:

    • Technik

    • Wirtschaft

    • Gastgewerbe, Tourismus & Hauswirtschaft

    • Land- und Forstwirtschaft

    • Verkehr & Transport

    • Gesundheit

    • Soziales & Erwachsenenbildung

    • Künste, Gestaltung, Design

Tipp

Eine Ausbildung an einer Höheren Fachschule kann in Vollzeit oder berufsbegleitend absolviert werden. So kannst du dich auch neben dem Beruf weiterbilden und neue Fähigkeiten erlangen.

Ausbildungsarten: Duales Studium (doppelt qualifizierende Ausbildung)

Für alle, die mit einer Matura eine umfangreichere Ausbildung mit guten Karrierechancen absolvieren möchten

Dieser in der Schweiz relativ neue Ausbildungsweg richtet sich an junge Menschen mit einer erfolgreich abgeschlossenen Matura und verbindet eine Lehre im Betrieb mit einem Studium an einer Fachhochschule oder einer Berufsakademie. Das heisst, dass du am Ende deiner Ausbildung gleich mehrere Qualifikationen in den Händen hältst. Oft wird diese Ausbildungsart in technischen Berufen angeboten.

  • Voraussetzungen für ein duales Studium: In der Regel ist die Matura notwendig. Manche Studiengänge können auch erste Praxiserfahrungen voraussetzen. Daneben benötigst du einen Arbeitsvertrag mit einem kooperierenden Unternehmen, in dem du praktisch ausgebildet wirst.

  • Praxisintegrierte Bachelorstudiengänge (PiBS) in der Schweiz:

    • Medizintechnik

    • Biotechnologie

    • Chemie

    • Aviatik

    • Data Science

    • Elektrotechnik

    • Elektrotechnik und Informationstechnologie

    • Energie- und Umwelttechnik

    • iCompetence

    • Informatik

    • Maschinentechnik/Material- und Verfahrenstechnik

    • Systemtechnik

    • Verkehrssysteme

    • Wirtschaftsingenieurwissenschaften

Welche anderen Ausbildungswege stehen mir zur Verfügung?

Möchtest du deine Ausbildung lieber kurzhalten? Oder überlegst du, während deiner Lehre ins Ausland zu gehen? Dann findest du im Folgenden Infos, wie du eine Lehre an deine Bedürfnisse anpassen kannst.

Ausbildungswege: Die verkürzte Grundbildung/Lehre

→ Für alle, die schnell eine Lehre abschliessen möchten

Wenn du deinen Abschluss schneller absolvieren möchtest, gibt es die Möglichkeit einer Ausbildungsverkürzung. Dies kommt infrage, wenn du schon Berufserfahrung hast oder es dir zutraust, die Ausbildung in kürzerer Zeit zu meistern (z. B. weil du einen höheren Schulabschluss mit sehr guten Leistungen vorweisen kannst). Je nach gewünschtem Beruf und Kanton sind die Voraussetzungen unterschiedlich: Teilweise müssen bestimmte Qualifikationen oder erste Berufserfahrung nachgewiesen werden. Das Berufsbildungsamt deines Kantons entscheidet über die Bewilligung der Ausbildungsverkürzung.

Tipp

Eine besondere Form der verkürzten Lehre ist die Way-up Lehre. Hier werden Schülern erbrachte Lernleistungen innerhalb des Gymnasiums angerechnet, sodass sie den zweijährigen Lehrgang mit einem Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) abschliessen können.

Ausbildungswege – Lehrling absolviert ihre Lehre zur Friseurin.

Ausbildungswege: Während der Lehre ins Ausland (Berufserfahrungen in einem anderen Land sammeln)

→ Für alle, die während der Lehre andere Kulturen kennenlernen wollen oder ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern möchten

Wenn du davon träumst, für einige Zeit im Ausland zu leben und zu arbeiten, könnte ein Austauschprogramm für Lehrlinge eine gute Lösung sein.

So kannst du deine Fremdsprachenkenntnisse verbessern, neue Kulturen kennenlernen und wichtige Erfahrungen sammeln.

Zunächst brauchst du dafür die Zustimmung deines Ausbildungsbetriebs und der Berufsschule. Zudem benötigen Lehrlinge unter 18 auch das Einverständnis ihrer Eltern. Darüber hinaus sollte der Auslandsaufenthalt für dein Ausbildungsziel förderlich sein, damit er als Bestandteil deiner Ausbildung anerkannt wird.

Fazit: Für jeden gibt es die richtige Ausbildungsart

Egal, ob du die klassische, duale Lehre, ein duales Studium oder eine Weiterbildung in einer Höheren Fachschule wählst: In der Schweiz gibt es viele Ausbildungswege, sodass für jeden das Richtige dabei ist. Informiere dich vorab, welche Berufe zu dir passen könnten und finde dann die richtige Ausbildungsart für dich! So steht deinem Start ins Berufsleben nichts mehr im Weg.

* Dieser Ratgeber fasst allgemeingültige Informationen zur Berufsorientierung sowie zum Ausbildungsprozess zusammen, um Berufseinsteigern die Orientierung zu erleichtern. Diese Informationen beziehen sich nicht konkret auf Ausbildungsprozesse, Einstiegsmöglichkeiten oder Berufsbilder bei C&A.

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Quellen und weiterführende Informationen

https://www.azubi.de/beruf/tipps/alle-ausbildungsarten-im-ueberblick
(aufgerufen am 16.01.2024)

https://www.ausbildung.de/ratgeber/ausbildungsarten/
(aufgerufen am 16.01.2024)

https://studyflix.de/ausbildung/karriere-ausbildung/ausbildungsarten-6131
(aufgerufen am 16.01.2024)

https://abi.de/ausbildung/ausbildungswege/ausbildungsarten-ueberblick
(aufgerufen am 16.01.2024)

Bildquellen in chronologischer Reihenfolge im Text

Titelbild: iStock.com/Mixmike
1. Bild im Text: iStock.com/jacoblund
2. Bild im Text: iStock.com/Ridofranz
3. Bild im Text: iStock.com/monkeybusinessimages

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