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Videos drehen – Mann sitzt am Schreibtisch vor einer Kamera.

Videografie: Videos drehen für Anfänger erklärt

Einen eigenen Film zu drehen, ist für viele Filmfans ein lang gehegter Traum. Jedoch gehört zum eigenen Kurzfilm mehr, als nur auf „Aufnahme“ zu drücken. Damit dein erstes Video ein voller Erfolg wird, kannst du schon bei der Planung und Vorbereitung einiges beachten, was dir die spätere Videoproduktion erleichtert. Wir zeigen dir, was du beim Videodreh für deinen ersten eigenen Film beachten kannst, welche Ausrüstung du brauchst und welche Kameraeinstellungen für Anfänger geeignet sind.

Videos drehen: Tipps zur Ausrüstung für Anfänger

Für deinen ersten eignen Film brauchst du in der Regel noch nicht so viel Equipment. Immerhin willst du dieses neue Hobby erstmal für dich entdecken. Um Videos zu drehen, kannst du entweder dein Smartphone benutzen oder dir eine Kamera zulegen. Die Investition in eine anfängerfreundliche Kamera lohnt sich, wenn du die Videografie ernsthaft verfolgen möchtest oder du dich auch für die Fotografie interessierst.

Generell lässt sich sagen, dass du gute Filme mit einer Spiegelreflex- oder spiegellosen Kamera drehen kannst. Für die Videografie sollte deine erste Kamera eine gute Videoqualität (z. B. Full-HD, also 1920 x 1080 Pixel) aufweisen und diese auch bei hohen Bildraten (50 fps bis 100 fps) halten können. Weitere Empfehlung und Infos, welche Kamera und Objektive sich für Anfänger und zum Filmen gut eignen, findest du in unserem Artikel „Kamera für Anfänger“.

Neben der passenden Kamera kannst du dir für den Anfang noch dieses Equipment zulegen:

  • Mikrofon: Für gute Tonaufnahmen ist ein externes Mikrofon oft unerlässlich. Hier empfehlen sich einfache Ansteckmikrofone, um Dialoge bzw. Gespräche aufzunehmen. Achte jedoch darauf, zusätzlich den passenden Windschutz zu kaufen, damit Tonaufnahmen auch im Freien gut gelingen.

  • Speicherkarten: Um mehrere Szenen in verschiedenen Einstellungen aufzunehmen, brauchst du viel Speicherplatz. Daher solltest du Speicherkarten mit viel Kapazität nutzen. 128 GB oder 256 GB sind hier empfehlenswert.

  • Ersatzakku: Mit einem Ersatzakku kannst du auch einen längeren Drehtag planen, ohne dass deine Kamera vorher aussteigt.

  • Licht: Wenn du Indoor-Aufnahmen planst, musst du auch dort für gutes Licht sorgen. Dafür eignen sich LED-Tageslichtleuchten gut.

  • Graufilter: Damit deine Videoaufnahmen bei Tageslicht nicht überbelichtet werden, kannst du einen Graufilter benutzen. So kannst du auch bei Sonnenschein längere Belichtungszeiten einstellen.

  • Kreppband: Mithilfe von Kreppband kannst du die Position der Schauspieler markieren. Auf diese Weise kannst du beim Filmen den Fokus leichter setzen.

  • Videobearbeitungsprogramm: Für den Anfang reicht ein kostenloses Programm zur Videobearbeitung vollkommen aus. Erst später, wenn du dich weiterentwickeln möchtest, kannst du auf kostenpflichtige Programme umsteigen.

Filmen Tipps – Hobbyfilmer entwirft ein Story Board für seinen Film.

Filmen Tipps: Vorbereitungen für den ersten eignen Film

Ein Film erzählt im Idealfall eine Geschichte, die der Zuschauer gern verfolgt. Daher sollte vor den Dreharbeiten die Filmidee im Mittelpunkt stehen. Überlege dir, welche Geschichte dein Film erzählt, welche Aussagen du übermitteln möchtest und stell dir vor, wie dein Film ungefähr aussehen soll. Das ist die Basis, auf der alle weiteren Vorbereitungen und Dreharbeiten aufbauen.

Sobald du deine Idee ausgearbeitet hast, kannst du weitere Vorbereitungen treffen, die dir das Video drehen erleichtern:

  • Ablauf bzw. Story Board: Notiere dir einen groben Ablaufplan. Schreibe auf, welche Szenen du drehen willst, welche Details und Perspektiven du einfangen möchtest und wie die Reihenfolge der Szenen am Ende aussehen soll.

  • Planung: Damit am Drehtag alles parat ist, solltest du jeden Tag im Voraus planen. Schau dir vorher deine Drehorte und die Lichtverhältnisse dort an, schreibe auf, welche Requisiten, Kostüme bzw. Outfits gebraucht werden und teile eventuellen Schauspielern den Ort und die Zeit des Drehs mit. Falls du einen Film zusammen mit Freunden drehst, könnt ihr auch im Vorfeld die Aufgaben verteilen.

  • Mitschreiben: Mach dir während des Drehs Notizen. Hake erledigte Aufgaben ab, vermerke dir besonders gelungene Aufnahmen oder schreib dir Hinweise zum Schnitt auf. Das erleichtert dir später die Videobearbeitung.

  • Zeit: Nimm dir genügend Zeit für die Videoproduktion. Oft lohnt es sich, eine Szene mehrmals aufzunehmen und unterschiedliche Perspektiven zu nutzen, die du im Schnitt zusammenführen kannst. Um dir den Schnitt zu erleichtern, kannst du auch bei jeder Aufnahme ein paar zusätzliche Sekunden am Anfang und am Ende aufnehmen.

  • Kontinuität: Achte beim Filmen darauf, dass zwischen den Szenen keine Ungereimtheiten entstehen (z. B. verrückte Möbel oder andere Kleidung).

  • Hintergrund: Wie sieht der Hintergrund deiner Aufnahme aus? Möchtest du einen belebten Hintergrund oder einen ruhigen Hintergrund? Gibt es Elemente, die im Hintergrund stören?

  • Licht: Die besten Zeiten, um Videos zu drehen, sind am Vormittag und am Nachmittag. Hier ist das Licht meist weicher als zur grellen Mittagsstunde. Plane deine Drehs daher so, dass das Licht bei Outdoor-Aufnahmen passt.

  • Ton: Nimm an deinen Drehorten am besten probeweise eine Tonaufnahme auf. Hintergrundgeräusche wie Strassenlärm oder Flugzeuge können im Film später störend wirken. Sind Hintergrundgeräusche nicht zu vermeiden, solltest du mit Mikrofonen arbeiten. Auch in der Videobearbeitung kannst du den Ton hinterher noch etwas aufbessern. Zudem solltest du während des Drehs regelmässig kontrollieren, dass der Aufnahmepegel stimmt und das Mikrofon nicht verrutscht ist.

Tipp

Möchtest du einen eigenen Film mit Schauspielern drehen, solltest du dir vorher die schriftliche Einverständniserklärung der Darsteller einholen. Auch für einige Drehorte (z. B. Privatgrundstücke) solltest du dir vorher eine Drehgenehmigung einholen. Zudem solltest du darauf achten, dass du die Rechte an der Musik besitzt, die du im Film verwenden möchtest. All dies kannst du vor dem Dreh schon organisieren.

Filme drehen – Filmer drehen ein Interview.

Videografie: Diese Kameraeinstellungen eigenen sich zum Videos drehen

Gerade bei der ersten Spiegelreflex- oder spiegellosen Kamera ist es nicht leicht, auf Anhieb die passenden Einstellungen für die Videografie zu finden. Damit dein Film am Ende gut belichtet und scharf aufgenommen ist, kannst du diese Kameraeinstellungen ausprobieren:

  • Aufnahmerate: Am einfachsten ist es, wenn du schon mit der Aufnahmerate aufnimmst, die dein Film später haben soll. Beim Filmen nimmt deine Kamera viele einzelne Bilder auf, die schnell abgespielt ein bewegtes Bild ergeben. Gespräche und langsame Szenen werden meist in 24 fps (Frames per Second) aufgenommen. Actionszenen kannst du mit 50 bis 60 fps aufnehmen, um das Bild etwas zu verlangsamen und schnelle Handlungen so greifbarer zu machen. Zeitlupen filmst du dagegen mit 100 bis 120 fps.

  • Auflösung: Für den Anfang genügt es meist, wenn du deine Szenen in Full-HD bzw. 1080p drehst. Das „p“ steht dabei für „progressive“ und sagt aus, dass die Bilder gleichzeitig aufgenommen werden und so kein Flimmern entsteht.

  • Verschlusszeit: Die meisten Videos werden mit einer Verschlusszeit von 1/50 s gedreht. So entsteht eine leichte Unschärfe in der Bewegung, die das Bild an unsere Sehgewohnheiten anpasst und es so natürlich aussehen lässt.

  • Blende: Die Blende kannst du je nach gewünschter Bildwirkung selbst einstellen. Eine offene Blende lässt den Hintergrund verschwimmen, während eine geschlossene Blende auch den Hintergrund scharf einstellt. Wenn du mit einer offenen Blende arbeitest, kann es sein, dass deine Videos draussen selbst bei einer ISO-Einstellung von 100 überbelichtet werden. Hier solltest du einen Graufilter nutzen.

  • Fokus: Beim Videos drehen kannst du am präzisesten mit einem manuell gesetzten Fokus arbeiten. Das erfordert allerdings ein bisschen Übung. Es ist leichter, wenn Objekte und Schauspieler daher auf vorher festgelegten Positionen stehen. Zudem gibt dir eine geschlossene Blende (ca. f4 bis f5.6) mehr Spielraum beim Fokussieren.

Diese Kameraeinstellungen sind nur Empfehlungen. Natürlich kannst du, um die gewünschte Bildwirkung zu erzielen, von ihnen abweichen und experimentieren.

Tipp

Bevor du deinen ersten Film drehen kannst, solltest du dich mit deiner Kamera vertraut machen und lernen, wie Blende, ISO und Verschlusszeit zusammenspielen. Zudem ist eine Auseinandersetzung mit den grundlegenden Regeln der Bildkomposition auch von Vorteil, wenn du deine ersten Videos drehen möchtest. Einen Einstieg in diese Themen findest du in unserem Artikel „Grundlagen der Fotografie“.

Filme drehen: Eine Checkliste für deine Aufnahmen

Diese kleine Checkliste zum Filme drehen kann dir die Dreharbeiten etwas erleichtern:

  1. Hast du den Ablauf der Szenen geplant?

  2. Sind die Darsteller über den Dreh informiert?

  3. Sind alle Requisiten parat?

  4. Gibt es im Hintergrund störende Elemente?

  5. Wie ist die Lichtsituation? Ist das Video hell genug?

  6. Ist der Fokus richtig gesetzt?

  7. Stimmt die Aufnahmerate?

  8. Wie ist die Tonqualität der Aufnahme?

  9. Hast du Szenen mehrmals aufgenommen?

  10. Hast du darauf geachtet, dass keine Kontinuitätsfehler entstehen?

Eigenen Film drehen – Hobbyfilmer übertragen den Film für die Videobearbeitung auf den Computer.

Eigenen Film drehen: Die Videobearbeitung

Sind alle Szenen im Kasten, geht es nun an den Videoschnitt. Hier reichen für Anfänger kostenfreie Programme aus. Diese bieten in der Regel sogar mehr Funktionen, als du am Anfang brauchst. Wenn du deinen eigenen Film erstellst, kannst du beim Videoschnitt und der -bearbeitung diese Tipps beachten:

  • Cuts & Übergangsblenden: Im Bearbeitungsprogramm findest du in der Regel eine Vielzahl von Übergangsblenden. In der Regel kannst du am Anfang einen harten Cut und eine Blende verwenden. Die Blende nutzt du dann für Zeit- und Ortssprünge, während du mit dem Cut die Perspektive wechseln kannst.

  • Schnitt: Je nachdem wie oft du dein Video schneidest, erhält es eine andere Wirkung. Harmonische Landschaftsaufnahmen werden in der Regel nur langsam geschnitten, Actionszenen dagegen verlangen schneller Schnitte, um Dynamik zu erzeugen. Auch die Geschwindigkeit des Videos kannst du im Schnitt ändern und an die Szene anpassen.

  • Colorgrading: Auch bei Videos kannst du im Nachhinein die Farben und die Belichtung anpassen. Tipps zur Bearbeitung findest du im Artikel „Fotos bearbeiten“.

  • Musik & Soundeffekte: Die passende Musik und Soundeffekte können die Aussage der Szene unterstreichen. Wähle daher stets die passende Musik, um den Zuschauer auf die kommende Szene einzustimmen und ihn in die Handlung hineinzuziehen.

  • Soundqualität: Im Schnitt kannst du nachträglich die Soundqualität aufwerten oder die Tonspur durch eine neue ersetzen. Auf diese Weise kannst du auch kleine Fehler bei der Tonaufnahme berichtigen.

Tipp

Neben ein paar zusätzlichen Sekunden vor und nach jeder Szene können dir auch Schnittbilder den Videoschnitt erleichtern. Das sind meist Nahaufnahmen von Gegenständen, Personen oder Bewegungen (z. B. Gehen), die langsam in eine Szene hineinführen.

Fazit: Videografie für Anfänger – Tipps zum Filmen

Die wichtigsten Elemente für deinen ersten eigenen Film sind eine gute Filmidee und eine genaue Planung. Beide machen die Dreharbeiten und den Videoschnitt leichter. Achte beim Dreh darauf, dass alles gut vorbereitet ist und dass die Kameraeinstellungen und der Ton stimmen, damit die Szene nach deinen Vorstellungen abgedreht werden kann. Im Schnitt musst du später nur noch alles zusammenfügen und mithilfe von Musik in ein harmonisches Gesamtbild verwandeln. Schon hast du deinen ersten eigenen Film gedreht.

Mehr Artikel entdecken:

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Quellen und weiterführende Informationen

https://www.bergwelten.com/a/outdoor-videografie-10-tipps-fr-einsteiger
(aufgerufen am 06.10.2022)

https://www.abenteuerfreundschaft.de/geile-videos-drehen-basics/
(aufgerufen am 06.10.2022)

https://www.heyhobby.de/videos-drehen-tipps/
(aufgerufen am 06.10.2022)

https://www.filmmachen.de/tipps-und-tricks/allgemeines/kurzfilme-drehen-10-tipps-fuer-den-eigenen-film
(aufgerufen am 06.10.2022)

https://neunzehn72.de/anfaenger-basics-fuer-das-filmen-mit-der-dslr-und-dslm/
(aufgerufen am 06.10.2022)

https://blog.internezzo.ch/einen-eigenen-film-drehen-ratgeber-zum-erfolg
(aufgerufen am 06.10.2022)

Bildquellen

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