Hundehaltung: Rechtliches, Organisatorisches & Tipps zur Vorbereitung
Wenn du dich entschieden hast, einen Welpen oder einen erwachsenen Hund zu adoptieren, ist die (Vor-)Freude mit Sicherheit groß. Vor allem die ersten gemeinsamen Wochenhnung sind für dich und deinen Vierbeiner eine aufregende Zeit. Dabei sollten allerdings auch einige organisatorische Aspekte der Hundehaltung nicht in Vergessenheit geraten – von der Anmeldung der Hundesteuer bis zur Hundebetreuung. In diesem Artikel findest du die Antworten auf die wichtigsten organisatorischen Fragen rund um die Hundehaltung und Tipps zur Vorbereitung.
Hund anmelden: Fristen und Unterlagen für die Hundeabgabe
In Österreich wird die Hundehaltung besteuert. Das bedeutet, dass du jeden Hund bei deiner Stadt oder Gemeinde anmelden und jährlich einen festgelegten Betrag für ihn bezahlen musst – wie hoch die Abgabe ist, entscheiden die Kommunen selbst.
Regelungen zur Hundesteuer
Die Fristen zur Anmeldung unterscheiden sich je nach Gemeinde. In der Regel müssen Welpen angemeldet werden, sobald sie den dritten Lebensmonat vollendet haben. Für erwachsene Hunde oder bei einem Umzug gelten meist Fristen von 2 Wochen, in denen der Hund angemeldet werden muss.
Die Hundeabgabe erhöht sich meist prozentual für jeden weiteren Hund, der im Haushalt lebt.
Viele Städte und Gemeinden setzen weiterhin höhere Steuersätze für sogenannte „Listenhunde“ an, die rassebedingt als gefährlicher gelten – allerdings sind diese Entscheidungen oft umstritten.
Von einer ermäßigten Hundesteuer oder sogar von Steuerbefreiungen profitieren je nach Gemeinde Wachhunde, Nutzhunde, Assistenzhunde, Gebrauchshunde, Hütehunde, Hunde mit bestandener Begleithundeprüfung sowie Tierheimhunde.
In Österreich ist zusätzlich zur Hundesteuer auch eine Kennzeichnung mit Mikrochip sowie die Registrierung in der bundesweiten Heimtierdatenbank für Hunde erforderlich.
Unterlagen für die Hundesteuer
Damit die Anmeldung zur Hundesteuer problemlos abläuft, solltest du dich vorab informieren, welche Unterlagen und Nachweise in deiner Gemeinde und für deinen Hund erforderlich sind:
Name und Anschrift des Besitzers
Alter und Rasse des Hundes, Tag der Anschaffung
ggf. Name und Anschrift des Vorbesitzers/ggf. Adresse deines vorherigen Wohnsitzes
ggf. Haltungserlaubnis für Rassen, die als gefährlich eingestuft werden
Mikrochipnummer des Hundes
ggf. den Versicherungsschein der Hundehaftpflichtversicherung
Zur Anmeldung solltest du außerdem deinen Lichtbildausweis parat haben. In den meisten Bundesländern ist die Meldung zur Hundeabgabe online möglich.
Versicherungen für Hunde: Welche Versicherungen sind sinnvoll?
An Krankheiten, Unfälle und Schadensfälle denken die meisten Hundebesitzer wahrscheinlich nur ungern – dennoch sind solche Überlegungen vor allem für unerfahrene Hundebesitzer wichtig. Um in bestimmten Notsituationen abgesichert zu sein, sind vor allem zwei Versicherungen wichtig: die Hundehaftpflichtversicherung und die Hundekrankenversicherung.
Ist die Hundehaftpflichtversicherung verpflichtend?
Ob eine Hundehaftpflichtversicherung verpflichtend abgeschlossen werden muss, wird in Österreich auf Länderebene festgelegt. In den meisten Bundesländern gilt eine allgemeine Versicherungspflicht für alle Hunde. Da sich diese Regelungen ändern können, solltest du dich bei der Anschaffung deines Hundes zu aktuellen Richtlinien bei deiner Hauptwohnsitzgemeinde informieren.
Auch wenn es in deinem Bundesland keine Versicherungspflicht gibt, ist eine Hundehaftpflichtversicherung dennoch ratsam, da die Privathaftpflichtversicherung Schäden oft nicht abdeckt, die dein Hund verursachen könnte. Auch wenn dein Hund gut erzogen ist und du stets auf ihn Acht gibst, kann es zu Situationen kommen, in denen er einen Schaden verursacht oder in einen Unfall verwickelt ist.
Die meisten Hundehaftpflicht-Policen decken Sachschäden und Personenschäden ab, darüber hinaus können auch andere Schadensfälle mitversichert werden (z. B. Mietsachschäden oder Schäden an Ferienwohnungen). Die Versicherungsbedingungen sollten zu deiner individuellen Situation und der geplanten Hundehaltung passen: Möchtest du mit deinem Hund verreisen, sollten zum Beispiel auch Schäden während Auslandsaufenthalten mitversichert werden.
Ist eine Hundekrankenversicherung sinnvoll?
Niemand möchte gern daran denken, aber auch Haustiere können im Laufe ihres Lebens krank werden oder sich verletzen. Ist für diese Fälle eine Hundekrankenversicherung sinnvoll? Diese Frage lässt sich pauschal nicht leicht beantworten, da verschiedene Faktoren berücksichtigt werden müssen. Welche Leistungen angeboten werden und wie hoch die Beiträge demzufolge sind, kann sich zwischen einzelnen Anbietern stark unterscheiden. Bedenke daher folgende Aspekte:
Eine Hundekrankenvollversicherung deckt ambulante und stationäre Behandlungen ab, chirurgische Eingriffe und Medikamente werden je nach Police komplett getragen. Allerdings gilt hier meistens, dass nur medizinisch notwendige Eingriffe abgedeckt werden – Kastration und Sterilisation zählen meist nicht dazu.
Eine OP-Versicherung trägt ausschließlich die Kosten für chirurgische Eingriffe. Solche Policen sind oft günstiger als Vollversicherungen und können helfen, im Ernstfall die hohen Kosten für operative Eingriffe sowie Vor- und Nachsorge abzufedern.
Viele Hundekrankenversicherungen versichern nur gesunde Tiere. Die Beitragshöhe wird außerdem vom Alter und der Rasse deines Hundes beeinflusst. Für Hunde ab einem bestimmten Alter und Tiere mit Vorerkrankungen wird häufig keine Versicherung angeboten. Auch Kosten, die durch rassetypische Erkrankungen entstehen, werden nicht von jeder Versicherung abgedeckt.
Ob eine Hundekrankenversicherung sinnvoll ist, hängt von den versicherten Leistungen und der Beitragshöhe ab. Bevor du dich für eine Versicherung entscheidest, solltest du daher verschiedene Anbieter vergleichen und die einzelnen Policen genau prüfen. Benötigst du Unterstützung bei der Entscheidung, können unabhängige Versicherungsberater die richtigen Ansprechpartner sein.
Bevor dein Vierbeiner bei dir einzieht, solltest du die nötige Erstausstattung anschaffen – dazu zählt alles von Leine und Geschirr bis zum Futternapf und Hundebett. Damit du nichts vergisst, findest du eine praktische Checkliste in unserem PDF „Erstausstattung für deinen Hund“.
Hundehaltung in der Mietwohnung
Die Wohnungssuche ist für Hundehalter nicht immer einfach, denn viele Vermieter möchten in ihren Immobilien aus unterschiedlichen Gründen keine Hunde. In Österreich ist es jedoch nicht zulässig, die Tierhaltung in Mietverträgen grundsätzlich zu verbieten. Das solltest du vorab zur Hundehaltung in der Mietwohnung wissen:
Ein pauschales Verbot der Hundehaltung im Mietvertrag ist nicht gültig. Allerdings sind sogenannte Erlaubnis- oder Genehmigungsvorbehalte im Mietvertrag zulässig. Das bedeutet, dass vor der Anschaffung eines Hundes die Erlaubnis des Vermieters eingeholt werden muss.
Vermieter dürfen ihre Zustimmung zur Hundehaltung verweigern, wenn sachliche Gründe vorliegen. Fühlen sich andere Hausbewohner oder umliegende Nachbarn vom betreffenden Hund gestört (z. B. auch bei Tierhaarallergien), besteht das Risiko von Sachbeschädigungen oder unzumutbarer Lärmbelästigung, kann die Hundehaltung in einer Mietwohnung verboten werden.
Ein Vermieter kann auch ein Verbot aussprechen, wenn die artgerechte Haltung eines Hundes nicht gewährleistet werden kann: Das kann etwa der Fall sein, wenn ein Mieter einen sehr großen Hund oder mehrere Hunde in einer kleinen Einraumwohnung halten möchte.
Vermieter können die Tierhaltung auch nachträglich verbieten bzw. ihre Zustimmung aus triftigen Gründen wieder zurückziehen. Das kann etwa passieren, wenn der Hund eine Gefahr für andere Mieter darstellt.
Schafft ein Mieter ohne Erlaubnis des Vermieters einen Hund an, kann im schlimmsten Fall sogar die fristlose Kündigung drohen.
Die Hundehaltung in der Mietwohnung ist eine Einzelfallentscheidung: Nur weil der Vermieter einer Mietpartei die Erlaubnis zur Hundehaltung erteilt hat, bedeutet das nicht, dass andere Mieter sich ohne Genehmigung ebenfalls einen Hund anschaffen dürfen. Bevor du einen Hund kaufst oder adoptierst, solltest du daher deinen Vermieter um Erlaubnis bitten, um Konflikte zu vermeiden.
Ein Hund zieht ein: Tipps zur Vorbereitung
Junge Hunde sind sehr neugierig und erkunden ihre Umgebung sehr intensiv – nicht nur mit der Nase, sondern oft auch mit den Zähnen. Gerade in den ersten Lebensmonaten testen sie gern ihre Grenzen aus und versuchen testweise auf vielen Gegenständen herumzukauen, die ihnen begegnen. Daher solltest du ihnen ausreichend alternative Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung stellen und folgende Schritte unternehmen, um deine Wohnung welpensicher zu machen:
Wohnung welpensicher machen
Viele Risiken innerhalb der Wohnung kannst du vorbeugend ohne viel Aufwand beseitigen. An diese Gefahrenstellen solltest du dabei denken:
Sichere alle Kabel und Steckdosen: Kabel sollten idealerweise außer Reichweite hinter Möbeln verlegt oder in Kabelkanälen verstaut werden und Steckdosen auf Hundehöhe mit Kindersicherungen gesichert werden. Herumliegende Kabel solltest du aus dem Weg räumen.
Versperre Fenster und steile Treppen: Ein Treppengitter kann verhindern, dass dein Welpe sich bei Kletterversuchen verletzt. Stelle außerdem sicher, dass dein Hund geöffnete Fenster nicht über Kletterhilfen erreichen kann.
Verstaue Medikamente und Putzmittel am besten in hohen Regalen oder Hängeschränken, an die dein Hund nicht herankommen kann.
Sei besonders vorsichtig im Umgang mit Hitzequellen wie Öfen, Herdplatten, Bügeleisen oder brennenden Kerzen, wenn dein Hund in der Nähe ist.
Giftige Pflanzen für Hunde solltest du ebenfalls aus deiner Wohnung verbannen oder zumindest aus der Reichweite deines Hundes entfernen.
Obwohl Hunde grundsätzlich keine Pflanzenfresser sind, knabbern gerade junge, übermütige Hunde im Spiel nicht selten Blätter und Stiele von Pflanzen an. Im Idealfall sollten sich in deiner Wohnung keine giftigen Pflanzen für Hunde befinden – oder du solltest sicherstellen, dass dein Hund sie nicht erreichen kann. Giftige Pflanzen für Hunde sind zum Beispiel: Alpenveilchen, Amaryllis, Azalee, Chrysantheme, Dieffenbachie, Flamingoblume, Gummibaum, Hortensie, Philodendron, Oleander.
Garten hundesicher machen
Falls dein Welpe auch Zugang zum Garten oder einem Hinterhof hat, solltest du außerdem folgende Schritte unternehmen, um den Garten hundesicher zu machen:
Sichere Gartenteiche und Pools. Die meisten Hunde beginnen im Wasser zwar automatisch zu paddeln, um sich über Wasser zu halten, aber können sich z. B. aus tiefen Pools mit steilen Wänden nicht gut allein befreien.
Verstaue Pflanzenschutzmittel, Dünger und Gartengeräte an einem sicheren Platz, den dein Hund nicht erreichen kann.
Stelle sicher, ob dein Gartenzaun robust und ausbruchssicher ist und überprüfe ihn regelmäßig auf Stabilität und mögliche Löcher und Lücken. Insbesondere bei Rassen mit einem starken Jagdtrieb oder ängstlichen Hunden besteht ansonsten das Risiko, dass sie in bestimmten Situationen die Flucht ergreifen wollen.
Hundebetreuung: Was sollten Hundehalter beachten?
Egal, ob auf Geschäftsreisen oder bei unerwarteten Krankheitsfällen – es gibt immer wieder Situationen, in denen dein Hund dich nicht begleiten kann, oder Orte, an denen Hunde nicht erwünscht sind. Für solche Fälle solltest du daher eine verlässliche Alternative parat haben:
Kurzzeitige Unterstützung durch Freunde und Familie: Sicherlich gibt es in deiner Familie oder im Freundeskreis Personen, die gern für ein paar Stunden deinen Hund hüten oder auch im Notfall einspringen können. Allerdings solltest du bereits vor der Anschaffung sicherstellen, ob jemand seine Hilfe anbietet und ob auch alle anderen Haushaltsmitglieder des Hundesitters damit einverstanden sind.
Professionelle Hundebetreuung: Unter Umständen kann es vorkommen, dass du für mehrere Tage eine Hundebetreuung brauchst – zum Beispiel im Urlaub oder im Krankheitsfall. Für diese Fälle solltest du dich nach einem professionellen Hundesitter oder einer Hundepension umsehen. In vielen Großstädten gibt es sogar sogenannte „Hundetagesstätten“, in denen dein Hund täglich betreut werden kann.
Wenn du die passende Hundebetreuung für deinen Vierbeiner suchst, solltest du vor allem auf den Charakter deines Hundes Rücksicht nehmen. Nervöse oder ängstliche Tiere fühlen sich vielleicht bei einem Hundesitter, der kleinere Gruppen betreut wohler, während aufgeschlossene Hunde sich eher darüber freuen, sich mit ihren Artgenossen in einer größeren Gruppe in der Hundepension auszutoben.
Fazit: Vorbereitung auf die Hundehaltung leicht gemacht
Bevor dein Hund einziehen kann, müssen vorher einige organisatorische Fragen geklärt werden. Von der Anmeldung der Hundesteuer bis zur Erstausstattung und Sicherung der Hundebetreuung gibt es einige Aspekte, die du vor der Anschaffung bedenken und planen solltest. Informiere dich vorab genau über die Regelungen in deiner Stadt oder Gemeinde und mögliche Besonderheiten für einzelne Rassen. So steht einem erfolgreichen Start in das gemeinsame Leben mit Hund nichts mehr im Weg.
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Quellen
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https://www.oesterreich.gv.at/themen/freizeit_und_strassenverkehr/haustiere/1/Seite.741000.html
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https://www.wien.gv.at/amtshelfer/finanzielles/rechnungswesen/abgaben/hundeabgabe.html
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https://www.linz.at/serviceguide/viewchapter.php?chapter_id=122084
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https://www.tierfreunde.org/leistungen/hundeversicherung/hundehaftpflicht/hundehaftpflichtversicherung-oesterreichs-anbieter-im-vergleich/
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https://www.haustierratgeber.de/hunde/hundehaltung/krankenversicherung-fuer-hunde-wie-sinnvoll-ist-das/
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https://www.haustiermagazin.at/hundehaftpflicht-die-wichtigste-versicherung-fuer-deinen-hund/
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https://mietervereinigung.at/News/841/60174/Wohnen-mit-Hund-und-Katz
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https://tierschutzverein.at/mietrecht-und-haustiere/
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https://www.haustierratgeber.de/hunde/welpen/der-welpe-kommt-das-eigenheim-sicher-fuer-den-welpen-machen/
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https://www.gartentipps.com/garten-hundesicher-machen-so-kann-sich-ihr-vierbeiner-gefahrlos-bewegen.html
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https://www.erste-hilfe-beim-hund.de/cgi-php/rel00a.prod/joomla/Joomla_1.6/index.php/giftige-pflanzen
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https://www.mein-haustier.de/magazin/hundebetreuung/
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https://www.tierheim.de/hunderatgeber-erstausstattung-fuer-meinen-hund/
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