Babys nachts richtig anziehen

Gesunder und sicherer Schlaf ist wichtig für die Entwicklung von Kindern und Babys. Der Ratgeber zum Thema Babyschlaf versucht mit Hilfe verschiedener Experten und Institutionen, wie dem Bundesministerium für Familie, die Antwort auf die wichtigsten Fragen zum Thema Babyschlaf zu geben.

Junge Eltern tendieren dazu, ihre Kinder eher zu dick als zu dünn anzuziehen. In den ersten Lebenstagen haben Babys auch tatsächlich einen höheren Wärmebedarf, aber dieser beginnt schnell zu sinken und schon nach wenigen Wochen kann der Körper des Babys seine eigene Temperatur relativ gut anpassen. Trotz der weit verbreiteten Annahme, Babys würden schneller frieren als Erwachsene, haben sie daher schon bald das gleiche Wärmeempfinden. Außerdem kannst Du sicher sein, dass sich Dein Kind lautstark beschwert, wenn ihm zu kalt ist. Ist ihm hingegen zu warm, schläft es in der Regel einfach weiter.

Ein Baby sollte in etwa so warm angezogen sein wie die Erwachsenen. Je nach Aktivität des Kindes ist es manchmal ratsam, dem Baby eine Lage mehr anzuziehen, da sich besonders kleinere Babys weniger bewegen als Erwachsene und so weniger Wärme produzieren.

Welche Gefahren entstehen durch Überhitzung und Unterkühlung?

Egal ob tags oder nachts – ist das Baby zu dick eingepackt, besteht die Gefahr einer Überhitzung und es kann zu einem gefährlichen Wärmestau kommen. Während Erwachsene dann mit Schwitzen reagieren, funktioniert dieser Kühlmechanismus bei Babys noch nicht so gut. Zudem haben Babys eine gut isolierende Fettschicht.

Zu große Wärme kann für ein Baby schnell unerträglich werden. Im Wachzustand wird das Kind mit Schreien reagieren, im Schlaf kann die Situation gefährlich werden. Überwärmung wird als ein wesentliches Sicherheitsrisiko für Neugeborene und Babys unter einem Jahr angesehen.

Auf der anderen Seite sind Babys auch einer Unterkühlung hilflos ausgeliefert, wenn sie sich beispielsweise während des Schlafens in einem kalten Zimmer freistrampeln. Im Tiefschlaf reagiert ihr Stoffwechsel nicht sofort auf Temperaturschwankungen, er wird erst kurz vor dem Aufwachen wieder aktiv.

Sind Babys dauerhaft zu warm angezogen, können sie ebenso schnell krank werden wie zu dünn angezogene Säuglinge. Eine angemessene Kleidung ist für Babys sowohl tagsüber und auch nachts wichtig und kann einen guten Schlaf unterstützen.

Was ist die beste Schlaftemperatur für Babys?

Die optimale Raumtemperatur für den Schlaf Deines Babys liegt zwischen 16 und 18°C. Die Luftfeuchtigkeit sollte einen Wert von 50-60 Prozent aufweisen. Ein angenehmes Raumklima fördert den gesunden Schlaf des Kindes. Um diese Werte überprüfen zu können, sollte ein Folienthermometer auf das Babybett geklebt werden.

Tipps zur optimalen Schlafumgebung ❯

Welche Kleidung sollte ein Baby beim Schlafen tragen?

Damit sich das Baby an den Tag-Nacht-Rhythmus gewöhnen kann, sollte von Anfang an stets vor dem Zubettgehen die Kleidung des Kindes gewechselt werden. Wird das Anziehen des Schlafanzugs und des Schlafsacks von einem Gute-Nacht-Ritual begleitet, verbindet das Baby damit, dass jetzt Schlafenszeit ist.

Es kommt immer auf die Jahreszeit bzw. Raumtemperatur an, wie warm ein Baby zum Schlafen gekleidet werden sollte. Im Allgemeinen genügt es, wenn das Baby eine Windel, Unterwäsche und einen Schlafanzug trägt. Im Sommer kann auch auf die Unterwäsche verzichtet werden.

Schlafanzüge sollten tendenziell dünner sein als die Strampler, die das Baby tagsüber trägt. Vor allem im Bett sollte ein Baby niemals ein Mützchen aufgesetzt bekommen, denn wenn ihm zu warm ist, gibt es über den Kopf die überschüssige Wärme ab. Auch wenn das Kind krank ist und Fieber hat, braucht es im Bett nicht wärmer eingepackt zu werden.

Im Sommer

Im Winter

Wie sieht der richtige Schlafsack für einen gesunden Babyschlaf aus?

Ein hochwertiger Babyschlafsack sorgt für ein verbessertes Schlafklima und einen sicheren Schlaf, denn er verhindert sowohl das Überhitzen als auch das Unterkühlen des Kindes. Durch seine Atmungsaktivität kann sich die Wärme nicht stauen und selbst sehr aktive Kinder können sich nicht freistrampeln und aufdecken. Außerdem kann ein Schlafsack sich nicht über Mund oder Nase des Kindes legen.

Es gibt Schlafsäcke aus unterschiedlichen Materialien wie beispielsweise Baumwolle oder Fleece. Natürliche, atmungsaktive Stoffe sind zu bevorzugen, die bei 40°C waschbar und trocknergeeignet sind. Je nachdem, ob sie gefüttert sind oder nicht, eignen sie sich eher für kältere oder wärmere Temperaturen.

Die meisten Schlafsäcke sind ärmellos, für die kältere Jahreszeit gibt es jedoch auch welche mit Ärmeln. Die Sicherheit des Verschlusses ist ein wichtiger Faktor. Reißverschlüsse, die nach oben hin geschlossen werden, sollten mit einem Klemmschutz unter dem Kinn ausgestattet sein, um einer Verletzungsgefahr vorzubeugen.

Das Wichtigste bei der Wahl des Schlafsackes ist die Passform. Der Schlafsack sollte an der Schulter, dem Hals und den Armen gut sitzen, so dass das Köpfchen nicht durchrutschen kann. Idealerweise sollte der Schlafsack an der Seite oder vorn mit einem langen Reißverschluss geschlossen werden und über den Schultern geknöpft werden, das erleichtert auch das nächtliche Wickeln. Er sollte groß genug sein, dass sich das Baby ganz austrecken kann. Als Faustregel gilt: Schlafsacklänge = Körperlänge (ohne Kopf) + 10 bis 15 cm. Der Schlafsack sollte auch nicht zu lang sein, denn dann könnte das Baby hineinrutschen oder kalte Füße bekommen. Schlafsäcke sind meist zwischen den Größen 50 cm und 120 cm erhältlich. Einige Modelle für etwas größere Kinder lassen sich auch in der Länge verstellen und wachsen so ein Stück mit.

Sicher schlafen im Babyschlafsack - wichtig sind:

Vorteile eines Schlafsacks:

Wie kann man die Temperatur des Kindes überprüfen?

Um sicherzugehen, dass das Baby nicht schwitzt oder friert, sollte ab und zu seine Temperatur überprüft werden. Der Nacken des Babys kann als Indiz dafür genutzt werden, ob einem Baby zu warm oder zu kalt ist. Er sollte warm sein, aber nicht verschwitzt. Bei manchen Kindern gibt auch die Stirntemperatur Auskunft. Hände und Füße sind hingegen kein Wärmeindikator. Die Gliedmaßen sind bei Babys oft kühl, ohne dass es ihnen insgesamt zu kalt wäre.

Quellen und weiterführende Literatur:

Remo H. Largo (2013): Babyjahre: Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren. Piper, 12. Auflage.

https://www.kindergesundheit-info.de/themen/schlafen/

http://www.familien-wegweiser.de/wegweiser/Service/volltextsuche.html?searchText=schlaf