Gesunder Schlaf für Babys und Kleinkinder
Gesunder und sicherer Schlaf ist wichtig für die Entwicklung von Kindern und Babys. Der Ratgeber zum Thema Babyschlaf versucht mit Hilfe verschiedener Experten und Institutionen, wie dem Bundesministerium für Familie, die Antwort auf die wichtigsten Fragen zum Thema Babyschlaf zu geben.
Intuitiv wissen alle Eltern, dass ein guter Schlaf wichtig für Babys und Kinder ist. Oft fragen sich gerade junge Eltern, was das Beste für ihr Kind ist und stellen sich die gleiche Frage:
„Was ist wichtig für den optimalen Schlaf meines Kindes?“
Während eigentlich alle Neugeborenen auch nachts noch mehrmals aufwachen, gibt es bereits bei nur wenige Monate alten Babys große Unterschiede: Während manche Kinder quasi „schon immer“ gute Schläfer sind, kommen andere auch im Kleinkindalter schlecht zur Ruhe oder schlafen unruhig. Oft bringt dies auch die Eltern um ihren wohlverdienten Schlaf.
Aus diesem Grund haben wir Informationen zum Thema Schlaf von Babys und Kindern gesammelt und unsere Experten befragt, um das Schlafverhalten von Kindern besser zu verstehen. Verschiedene hilfreiche Tipps geben einen Überblick, was Eltern zu einem gesunden Schlaf ihres Kindes beitragen können. Außerdem haben wir Beratungsangebote in fünf deutschen Großstädten gesammelt, die sich unter anderem auf Schlafprobleme bei Kindern spezialisiert haben. Uns ist es wichtig, dass sowohl die Kinder als auch die Eltern gut einschlafen können.
Welche Bedeutung hat ein gesunder Schlaf für die Kinder?
Ausreichender gesunder Schlaf ist für die Entwicklung eines Kindes maßgeblich. Wie viel Schlaf ein Kind braucht, ist dabei individuell unterschiedlich. Wichtig ist die Qualität des Schlafes.
Kinder wachsen im Schlaf: Im Tiefschlaf wird das Wachstumshormon produziert. Nach einem erholsamen Nachtschlaf ist das Kind ein ganz winziges Stückchen größer als am Abend zuvor.
Schlafen macht schlau: Was das Kind am Tag gelernt, geübt und erfahren hat, wird im Schlaf gefestigt. Im Tiefschlaf wird beispielsweise die Sprache geübt, im Traumschlaf hingegen Bewegungsabläufe.
Schlafen stärkt die Abwehrkräfte: Das Immunsystem arbeitet ständig, es regeneriert sich im Tiefschlaf. Ausreichend Schlaf schützt vor Infektionen. Ist das Kind gerade krank: „Sich gesundschlafen“ funktioniert, weil Viren und Bakterien im Schlaf besonders effektiv bekämpft werden.
In jeder Familie werden andere Schlafgewohnheiten praktiziert, eine Norm, wie, wo und wie lange ein Kind schlafen muss, gibt es nicht. Viele Kinder schlafen von ganz allein gut, manche sind jedoch schwierige Schläfer und brauchen ein wenig Unterstützung, um besser zu schlafen.
Welche Schlafstörungen unterscheidet man und was sind ihre Ursachen?
Von „Schlafproblemen“ spricht man dann, wenn das Kind und/oder die Eltern unter der Schlafsituation leiden und sich eine Änderung wünschen. Es kommt nicht selten vor, dass wegen häufigem nächtlichen Aufwachen des Kindes und nächtlichem Weinen sowohl Eltern als auch Kind tagsüber müde, gestresst und unaufmerksam sind. Man unterscheidet in vorübergehende schlafbeeinträchtigende Phasen die in einer bestimmten Entwicklungsphase normal sind, und erstzunehmende Schlafprobleme.
Was sind vorübergehende schlafbeeinträchtigende Phasen?
Sowohl während der ersten drei Lebensmonate als auch später wird es Entwicklungsschritte oder körperliche Ursachen des Kindes geben, die zu Ein- oder Durchschlafschwierigkeiten führen. Dazu gehören Koliken oder Blähungen, Zahnungsschmerzen sowie nächtliche Unruhe wegen wachsender Selbständigkeit oder die Trotzphase. Zwischen 10 und 25 % der Babys sind in den ersten drei Monaten sogar sogenannte „Schreibabys“ und weinen mehr als 3 Stunden täglich. Diese Phasen gehen von selbst vorüber.
Welche körperlichen Ursachen können für Schlaflosigkeit verantwortlich sein?
In selteneren Fällen gibt es andauernde körperliche Ursachen für Schlaflosigkeit. Dazu zählen Schmerzen, etwa durch Koliken oder Sodbrennen, ungünstige Ernährungsgewohnheiten, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien sowie Probleme mit der Atmung wie Asthma oder Schlaf-Apnoe. Außerdem können körperliche Fehlstellungen zu Schlafproblemen führen. Hierzu gehören das umstrittene KiSS-Syndrom wie auch andere Verspannungen und Blockaden im Körper. Wenn Du Dir unsicher bist, ob Dein Kind unter einer dieser Krankheiten leidet, solltest Du unbedingt einen Arzt oder eine entsprechende Beratungsstelle hinzuziehen. Je nach Krankheitsbild können beispielsweise eine Ernährungsumstellung oder osteopathische Behandlungen zur Lösung führen.
Wie kommt es zu verhaltensbedingten Schlafproblemen?
Häufiger folgen Schlafprobleme aus einem gewissen Verhalten, so Experten: Kinder wachen pro Nacht ca. 3 – 7 Mal auf, sie möchten dann die gleichen Bedingungen vorfinden wie abends beim Einschlafen, um wieder einschlafen zu können. Ein Kind, das wach ins Bett gelegt wird und alleine einschläft, wird dies auch nachts können. Ein Kind, das auf dem Arm der Mutter in den Schlaf geschaukelt wird, wird auch nachts wieder geschaukelt werden wollen. Missverständnisse zwischen Eltern und Kindern können sich entwickeln, wenn die Eltern den Wunsch haben, den Bedürfnissen des Kindes gerecht zu werden, aber dabei mit besten Absichten ein Ritual etablieren, das eventuell dauerhafte Schlafprobleme verursacht. Verhaltensbedingte Schlafprobleme lassen sich durch eine Verhaltensänderung behandeln.
Wo findet man Beratung bei Schlafproblemen?
Beratungsstellen, Kurse und begleitende Angebote in den folgenden Städten finden sich in unseren Adresslisten:
Weitere Babyschlaf-Tipps
Welche Faktoren sind für einen gesunden Schlaf wichtig?
Es gibt zahlreiche Ratschläge und Methoden, um Babys und Kleinkindern das Ein- und Durchschlafen zu erleichtern. Je nach Alter des Kindes und Deiner konkreten Situation haben wir Artikel mit anschaulichen Tipps für ruhigere Nächte und entspanntere Abende zusammengestellt:
Die richtige Schlafumgebung
Für einen sicheren und störungsfreien Schlaf sorgen viele Faktoren wie das Raumklima und die Ausstattung des Babybettchens. Weitere Informationen gibt es hier:
Die richtige Schlafumgebung ❯Babys nachts richtig anziehen
Säuglinge sollten nachts so gekleidet werden, dass sie weder überhitzen noch unterkühlen. Wir geben Tipps zur richtigen Schlafbekleidung und zum Kauf des passenden Schlafsacks.
Babys nachts richtig anziehen ❯Schlafritual und Schlafrhythmus
Schlafbedarf und Schlafrhythmus von Kindern verändern sich mit zunehmendem Alter. Ein altersgerechtes Einschlafritual sorgt für einen besseren Schlaf und einen entspannteren Abend.
Schlafritual und Schlafrhythmus ❯Unterstützung des gesunden Babyschlafs
Vom Pucken bis hin zu schlafunterstützenden Aktivitäten am Tag: Hier finden sich Ideen und Angebote, um Schlafproblemen vorzubeugen und Deinem Kind zu einem besseren Schlaf zu verhelfen.
Unterstützung Babyschlaf ❯Quellen und weiterführende Literatur:
Remo H. Largo (2013): Babyjahre: Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren. Piper, 12. Auflage.
Stephan Heinrich Nolte, Annette Nolden (2013): Das große Buch für Babys erstes Jahr: Das Standardwerk für die ersten 12 Monate. GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 6. Auflage.
Ulla Nedebock (2014): Babys brauchen Bewegung: Mit Spielen und Anregungen zu den ersten Schritten. So fördern Sie die Entwicklung Ihres Kindes. Für Kinder von 0 bis 2 Jahren. Humboldt Verlag, 1. Auflage.
Andre Kahn (2001): Die Schlafschule: Mein Kind lernt schlafen. dtv, 1. Auflage.
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/schlafen/
http://www.familien-wegweiser.de/wegweiser/Service/volltextsuche.html?searchText=schlaf