Hundehaltung in der Mietwohnung: Pärchen mit Hund beim Umzug in eine neue Wohnung.

Hundehaltung: Rechtliches, Organisatorisches & Tipps zur Vorbereitung

Wenn du dich entschieden hast, einen Welpen oder einen erwachsenen Hund zu adoptieren, ist die (Vor-)Freude mit Sicherheit groß. Vor allem die ersten gemeinsamen Wochen sind für dich und deinen Vierbeiner eine aufregende Zeit. Dabei sollten allerdings auch einige organisatorische Aspekte der Hundehaltung nicht in Vergessenheit geraten – von der Anmeldung der Hundesteuer bis zur Hundebetreuung. In diesem Artikel findest du die Antworten auf die wichtigsten organisatorischen Fragen rund um die Hundehaltung und Tipps zur Vorbereitung.

Hund anmelden: Fristen und Unterlagen für die Hundesteuer

In der Schweiz wird die Hundehaltung besteuert. Das bedeutet, dass du jeden Hund bei deiner Gemeinde anmelden und jährlich einen festgelegten Betrag für ihn bezahlen musst – wie hoch der Steuersatz ist, entscheiden die Gemeinden selbst.

Regelungen zur Hundesteuer

  • Die Fristen zur Anmeldung unterscheiden sich je nach Gemeinde. In der Regel müssen Welpen angemeldet werden, sobald sie den dritten Lebensmonat vollendet haben. Für erwachsene Hunde oder bei einem Umzug gelten meist Fristen von 2 bis 4 Wochen, in denen der Hund angemeldet werden muss.

  • Je nach Gemeinde liegt der Steuersatz bei 40 bis 150 Franken pro Jahr und erhöht sich meist prozentual für jeden weiteren Hund, der im Haushalt lebt. Die jährliche Rechnung für die Hundesteuer erhältst du von deiner Gemeinde.

  • Viele Gemeinden setzen weiterhin höhere Steuersätze für sogenannte „Listenhunde“ an, die rassebedingt als gefährlicher gelten – allerdings sind diese Entscheidungen oft umstritten.

  • Von einer ermässigten Hundesteuer oder sogar von Steuerbefreiungen profitieren je nach Gemeinde zum Beispiel Diensthunde der Polizei, Begleithunde von Blinden und Gehörlosen, Therapie- oder Rettungshunde.

  • In der Schweiz müssen zusätzlich zur Hundesteuer alle Hunde mit einem Mikrotransponder gechippt werden. Das übernimmt der Tierarzt und meldet deinen Hund anschliessend bei der nationalen Meldestelle AMICUS an.

Unterlagen für die Hundesteuer

Damit die Anmeldung zur Hundesteuer problemlos abläuft, solltest du dich vorab informieren, welche Unterlagen und Nachweise in deiner Gemeinde und für deinen Hund erforderlich sind. In der Regel werden diese Unterlagen gefordert:

  • Name und Anschrift des Besitzers

  • Alter und Rasse des Hundes, Tag der Anschaffung

  • ggf. Name und Anschrift des Vorbesitzers/ggf. Adresse deines vorherigen Wohnsitzes

  • ggf. Sachkundenachweis, falls im Kanton erforderlich

  • ggf. Haltungserlaubnis für Rassen, die als gefährlich eingestuft werden

  • Mikrochipnummer des Hundes

Zur Anmeldung solltest du ausserdem deine Identitätskarte und Geld für die anfallenden Gebühren mitbringen.

Hundekrankenversicherung sinnvoll: Hund wird beim Tierarzt untersucht.

Versicherungen für Hunde: Welche Versicherungen sind sinnvoll?

An Krankheiten, Unfälle und Schadensfälle denken die meisten Hundebesitzer wahrscheinlich nur ungern – dennoch sind solche Überlegungen vor allem für unerfahrene Hundebesitzer wichtig. Um in bestimmten Notsituationen abgesichert zu sein, sind vor allem zwei Versicherungen wichtig: die Hundehaftpflichtversicherung und die Tierversicherung für Hunde.

Ist eine Haftpflichtversicherung für Hunde verpflichtend?

Für gewöhnlich ist eine Tierhalterhaftpflicht Bestandteil einer privaten Haftpflichtversicherung. Je nach Kanton unterscheidet sich, ob eine Haftpflicht für Hunde verpflichtend abgeschlossen werden muss. Da sich diese Regelungen jederzeit ändern können, solltest du dich bei der Anschaffung deines Hundes zu en aktuellen Richtlinien informieren.

Auch wenn es in deinem Kanton keine Versicherungspflicht gibt, ist eine private Haftpflichtversicherung für Hunde ratsam. Denn selbst wenn dein Hund gut erzogen ist und du stets auf ihn Acht gibst, kann es zu Situationen kommen, in denen er einen Schaden verursacht oder in einen Unfall verwickelt ist. Damit du nicht auf den Kosten sitzen bleibst, deckt die private Haftpflicht Sachschäden und Personenschäden bis zu einem bestimmten Versicherungsbetrag ab. In manchen Kantonen liegt die Vorgabe zur Versicherungssumme zum Beispiel bei einer Million Franken.

Darüber hinaus können auch andere Schadensfälle in der Haftpflicht mitversichert werden (z. B. Mietsachschäden oder Schäden an Ferienwohnungen). Die Versicherungsbedingungen sollten zu deiner individuellen Situation und der geplanten Hundehaltung passen: Möchtest du mit deinem Hund verreisen, sollten zum Beispiel auch Schäden während Auslandsaufenthalten mitversichert werden. Auch wenn dein Hund öfter von anderen Personen betreut wird, solltest du prüfen, ob sie in deiner Haftpflichtversicherung mitversichert sind.

Ist eine Tierversicherung für Hunde sinnvoll?

Niemand möchte gern daran denken, aber auch Haustiere können im Laufe ihres Lebens krank werden oder sich verletzen. Ist für diese Fälle eine Tierversicherung sinnvoll? Diese Frage lässt sich pauschal nicht leicht beantworten, da verschiedene Faktoren berücksichtigt werden müssen. Welche Leistungen angeboten werden und wie hoch die Beiträge demzufolge sind, kann sich zwischen einzelnen Anbietern stark unterscheiden. Bedenke daher folgende Aspekte:

  • Eine Hunde-Krankenversicherung deckt ambulante und stationäre Behandlungen ab, chirurgische Eingriffe und Medikamente werden je nach Police komplett getragen. Allerdings gilt hier meistens, dass nur medizinisch notwendige Eingriffe abgedeckt werden – Impfungen, Kastration und Sterilisation zählen meist nicht dazu.

  • Viele Hunde-Krankenversicherungen versichern nur gesunde Tiere. Die Beitragshöhe wird ausserdem vom Alter und der Rasse deines Hundes beeinflusst. Für Hunde ab einem bestimmten Alter und Tiere mit Vorerkrankungen wird häufig keine Versicherung angeboten. Auch Kosten, die durch rassetypische Erkrankungen entstehen, werden nicht von jeder Versicherung abgedeckt.

Ob eine Tierversicherung sinnvoll ist, hängt von den versicherten Leistungen und der Beitragshöhe ab. Bevor du dich für eine Versicherung entscheidest, solltest du daher verschiedene Anbieter vergleichen und die einzelnen Policen genau prüfen. Benötigst du Unterstützung bei der Entscheidung, können unabhängige Versicherungsberater die richtigen Ansprechpartner sein.

Tipp

Bevor dein Vierbeiner bei dir einzieht, solltest du die nötige Erstausstattung anschaffen – dazu zählt alles von Leine und Geschirr bis zum Futternapf und Hundebett. Damit du nichts vergisst, findest du eine praktische Checkliste in unserem PDF „Erstausstattung für deinen Hund“.

Hundehaltung in der Mietwohnung: Hund und Besitzer in der Küche.

Hundehaltung in der Mietwohnung

Die Wohnungssuche ist für Hundehalter nicht immer einfach, denn viele Vermieter möchten in ihren Immobilien aus unterschiedlichen Gründen keine Hunde. Das solltest du vorab zur Hundehaltung in der Mietwohnung wissen:

  • In der Schweiz haben Mieter keinen gesetzlichen Anspruch auf die Haltung eines Hundes. Entscheiden sich Vermieter gegen die Hundehaltung in der Mietwohnung, müssen sie dafür keinen expliziten Grund angeben.

  • Die Haltung von Kleintieren, zum Beispiel Zwergkaninchen oder Hamster, darf nicht generell untersagt werden.

  • Ist im Mietsvertrag keine Information zur Tierhaltung angegeben, solltest du dir eine schriftliche Erlaubnis des Vermieters einholen.

  • Möchte der Vermieter seine Erlaubnis zur Hundehaltung Rückgängig machen, muss dies begründet sein – etwa durch Ruhestörung der Nachbarn. Ein Vermieter kann ebenfalls rückwirkend ein Verbot aussprechen, wenn die artgerechte Haltung eines Hundes nicht gewährleistet werden kann: Das kann etwa der Fall sein, wenn ein Mieter einen sehr grossen Hund oder mehrere Hunde in einer kleinen Einraumwohnung halten möchte.

  • Schafft ein Mieter ohne Erlaubnis des Vermieters einen Hund an, kann im schlimmsten Fall sogar die fristlose Kündigung drohen.

  • Den Besuch von anderen Hunden in der Mietswohnung kann der Vermieter nicht generell verbieten – auch nicht die Übernachtung eines Vierbeiners.

Bevor du einen Hund kaufst oder adoptierst, solltest du immer deinen Vermieter um Erlaubnis bitten, um Konflikte zu vermeiden.

Wohnung welpensicher machen: Welpe schläft in seinem Hundekorb.

Ein Hund zieht ein: Tipps zur Vorbereitung

Junge Hunde sind sehr neugierig und erkunden ihre Umgebung sehr intensiv – nicht nur mit der Nase, sondern oft auch mit den Zähnen. Gerade in den ersten Lebensmonaten testen sie gern ihre Grenzen aus und versuchen testweise auf vielen Gegenständen herumzukauen, die ihnen begegnen. Daher solltest du ihnen ausreichend alternative Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung stellen und folgende Schritte unternehmen, um deine Wohnung welpensicher zu machen:

Wohnung welpensicher machen

Viele Risiken innerhalb der Wohnung kannst du vorbeugend ohne viel Aufwand beseitigen. An diese Gefahrenstellen solltest du dabei denken:

  • Sichere alle Kabel und Steckdosen: Kabel sollten idealerweise ausser Reichweite hinter Möbeln verlegt oder in Kabelkanälen verstaut werden und Steckdosen auf Hundehöhe mit Kindersicherungen gesichert werden. Herumliegende Kabel solltest du aus dem Weg räumen.

  • Versperre Fenster und steile Treppen: Ein Treppengitter kann verhindern, dass dein Welpe sich bei Kletterversuchen verletzt. Stelle ausserdem sicher, dass dein Hund geöffnete Fenster nicht über Kletterhilfen erreichen kann.

  • Verstaue Medikamente und Putzmittel am besten in hohen Regalen oder Hängeschränken, an die dein Hund nicht herankommen kann.

  • Sei besonders vorsichtig im Umgang mit Hitzequellen wie Öfen, Herdplatten, Bügeleisen oder brennenden Kerzen, wenn dein Hund in der Nähe ist.

  • Giftige Pflanzen für Hunde solltest du ebenfalls aus deiner Wohnung verbannen oder zumindest aus der Reichweite deines Hundes entfernen.

Tipp

Obwohl Hunde grundsätzlich keine Pflanzenfresser sind, knabbern gerade junge, übermütige Hunde im Spiel nicht selten Blätter und Stiele von Pflanzen an. Im Idealfall sollten sich in deiner Wohnung keine giftigen Pflanzen für Hunde befinden – oder du solltest sicherstellen, dass dein Hund sie nicht erreichen kann. Giftige Pflanzen für Hunde sind zum Beispiel: Alpenveilchen, Amaryllis, Azalee, Chrysantheme, Dieffenbachie, Flamingoblume, Gummibaum, Hortensie, Philodendron, Oleander.

Garten hundesicher machen

Falls dein Welpe auch Zugang zum Garten oder einem Hinterhof hat, solltest du außerdem folgende Schritte unternehmen, um den Garten hundesicher zu machen:

  • Sichere Gartenteiche und Pools. Die meisten Hunde beginnen im Wasser zwar automatisch zu paddeln, um sich über Wasser zu halten, aber können sich z. B. aus tiefen Pools mit steilen Wänden nicht gut allein befreien.

  • Verstaue Pflanzenschutzmittel, Dünger und Gartengeräte an einem sicheren Platz, den dein Hund nicht erreichen kann.

  • Stelle sicher, ob dein Gartenzaun robust und ausbruchssicher ist und überprüfe ihn regelmäßig auf Stabilität und mögliche Löcher und Lücken. Insbesondere bei Rassen mit einem starken Jagdtrieb oder ängstlichen Hunden besteht ansonsten das Risiko, dass sie in bestimmten Situationen die Flucht ergreifen wollen.

Hundebetreuung: Was sollten Hundehalter beachten?

Egal, ob auf Geschäftsreisen oder bei unerwarteten Krankheitsfällen – es gibt immer wieder Situationen, in denen dein Hund dich nicht begleiten kann, oder Orte, an denen Hunde nicht erwünscht sind. Für solche Fälle solltest du daher eine verlässliche Alternative parat haben:

  • Kurzzeitige Unterstützung durch Freunde und Familie: Sicherlich gibt es in deiner Familie oder im Freundeskreis Personen, die gern für ein paar Stunden deinen Hund hüten oder auch im Notfall einspringen können. Allerdings solltest du bereits vor der Anschaffung sicherstellen, ob jemand seine Hilfe anbietet und ob auch alle anderen Haushaltsmitglieder des Hundesitters damit einverstanden sind.

  • Professionelle Hundebetreuung: Unter Umständen kann es vorkommen, dass du für mehrere Tage eine Hundebetreuung brauchst – zum Beispiel in den Ferien oder im Krankheitsfall. Für diese Fälle solltest du dich nach einem professionellen Hundesitter oder einer Hundepension umsehen. In vielen Grossstädten gibt es sogar sogenannte „Hundetagesstätten“, in denen dein Hund täglich betreut werden kann.

Tipp

Wenn du die passende Hundebetreuung für deinen Vierbeiner suchst, solltest du vor allem auf den Charakter deines Hundes Rücksicht nehmen. Nervöse oder ängstliche Tiere fühlen sich vielleicht bei einem Hundesitter, der kleinere Gruppen betreut wohler, während aufgeschlossene Hunde sich eher darüber freuen, sich mit ihren Artgenossen in einer grösseren Gruppe in der Hundepension auszutoben.

Fazit: Vorbereitung auf die Hundehaltung leicht gemacht

Bevor dein Hund einziehen kann, müssen vorher einige organisatorische Fragen geklärt werden. Von der Anmeldung der Hundesteuer bis zur Erstausstattung und Sicherung der Hundebetreuung gibt es einige Aspekte, die du vor der Anschaffung bedenken und planen solltest. Informiere dich vorab genau über die Regelungen in deiner Stadt oder Gemeinde und mögliche Besonderheiten für einzelne Rassen. So steht einem erfolgreichen Start in das gemeinsame Leben mit Hund nichts mehr im Weg.

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Quellen

https://www.erste-hilfe-beim-hund.de/cgi-php/rel00a.prod/joomla/Joomla_1.6/index.php/giftige-pflanzen

(abgerufen am 22.08.2022)

https://www.mein-haustier.de/magazin/hundebetreuung/

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https://www.tierheim.de/hunderatgeber-erstausstattung-fuer-meinen-hund/

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https://www.haustiermagazin.com/welpen-erstausstattung-checkliste/

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https://www.ch.ch/de/steuern-und-finanzen/steuerarten/hundesteuer/

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https://www.gesetzessammlung.sg.ch/app/de/texts_of_law/456.1

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https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/frauenfeld-munchwilen/beim-zweiten-hund-wirds-teuer-ld.780721

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https://dogco.de/hundesteuer/

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https://www.hundund.de/magazin/schweizer-hundehaftpflichtversicherung-die-schweiz-ist-anders-193.html

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https://www.hundeherz.ch/fachbeitrag/hundehaltung-der-mietwohnung

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https://www.hundemagazin.com/wissenswertes/wohnung-welpensicher-machen/

(abgerufen am 22.08.2022)

Bildquellen

iStock.com/South_agency

iStock.com/sturti

iStock.com/shironosov

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